Donovan hat Angst vor draußen

  • Hallo Ihr Lieben, vergangenen Dezember mussten wir unser geliebtes Dalmi-Mädchen Pueh einschläfern lassen. Nach Wochen der Trauer merkten wir, das wir ohne Hund nicht komplett waren und sehnten uns nach einem neuen Weggefährten. Also machten mein Sohn (19) und ich uns auf die Suche....
    Irgendwie sind wir durch äußere Umstände auf den Tierschutz Pfötchenhoffnung gestoßen und haben uns nach langem Überlegen entschieden einen Hund aus dem rumänischen Shelter Botosani zu adoptieren. Unsere Wahl fiel auf Donovan, einen mittelgroßen tricolor Mischling, 4 Jahre alt, ca. 60 cm. Natürlich war uns klar, das es mit Donovan nicht so easy werden würde und es handelte sich ja auch um ein Blind Date....aber das, was wir nun mit unserem "Dicken" erleben, bringt uns an unsere Grenzen.
    Seit dem Tag (26.03.2016) versuchen wir Vertrauen zu ihm zu fassen.Was in der Wohnung auch teilweise gelingt. Nur geht es nach draußen geht es los...er bekommt so eiene Angst, dass er einnässt,fiept, stochsteif wird....Die Leute vom Tierschutz sagten uns, wir sollten ihn tragen...immer wieder an die gleiche Stelle, absetzen und ihm durch ruhiges
    Danebenstehen zeigen, dass nichts Schlimmes passiert. Gesagt, getan...das Problem ist nur, dass er nach dem "Gassigehen" dermaßen verstört ist, dass alle aufgebaute Vertrautheit wie weggeblasen ist...im Haus verzieht er sich dann,wir fangen immer wieder von null an...
    Als ich das meinem Kontakt vom Tierschutz mitteilte, sagten die, wir müssten Donovan zum Leben "zwingen" ....Was meint ihr ?
    Mir ist natürlich klar, dass Donovan einen Kulturschock hat. Die Ratsuche im Internet verlief auch nicht prickelnd....sofort wird man auf Seiten teurer Hundetrainer geleitet...
    Mal ehrlich Leute, wenn man für alles sofort einen Trainer konsultieren soll, darf man als normal sterblicher Hundehalter ja selber gar nicht mehr seinen Hund begleiten und helfen.
    Ich erwarte hier keine Wundermittel, sondern einfach Tipps, wie wir Donovan den Einstieg in sein Leben erleichtern können.
    Ist das mit dem Tragen richtig? Lieber was anderes ausbrobieren...? Ich muss gestehen, dass ich einen Hund mit so viel Angst noch nicht gesehen habe.
    Wir sind für jeden Tip, der umsetzbar ist dankbar. Ach ja, ab nächste Woche bin ich mit Donovan vormittags alleine und ich kann ihn wirklich nicht tragen...es muss doch andere Dinge geben.


    Es grüßt eure Anja

  • Habt ihr einen eigenen Garten?


    Ich würde erst einmal alles was laut und hektisch draußen ist (wie z.B. stark befahrene Straßen) vermeiden und das gaaanz langsam aufbauen.
    Wenn ein eigener Garten vorhanden ist, würde ich die ersten Tage nur ganz kurz mit ihm dorthin gehen. Gar nicht groß das Grundstück verlassen.

  • Ich erwarte hier keine Wundermittel, sondern einfach Tipps, wie wir Donovan den Einstieg in sein Leben erleichtern können.

    Schreib doch mal, was ihr außer Trainerin schon alles bei der Internetsuche gefunden und verworfen habt. Sonst wiederholt sich hier doch nur alles.


    (Bist du bei der Suche schon darauf gestoßen, dass der Vertrauensaufbau Monate dauern kann? Ihr seid jetzt bei knapp vier Tagen.)

  • Hallo,


    ich hatte zwei panisch ängstliche Tierschutzhunde und war damals völlig hilflos mit diesem Problem. Viel Hilfe gab es nicht, nur Tipps die gar nichts brachten. Ich habe es mit viel Geduld und Konsequenz geschafft und eigentlich immer aus dem Bauch heraus agiert. Meine Hündin brauchte ein halbes Jahr bis wir verhältnismäßig ruhig draußen spazieren gehen konnten, mein Rüde über ein Jahr.
    Letztendlich sind beide wundervolle Hunde geworden. Geholfen hat uns die Arbeit auf einem Hundeplatz, eingezäunt und mit Trainern die sich auf meine Hunde eingelassen haben obwohl sie mit solchen gar keine Erfahrung hatten.
    Hier in der Nähe gab es einen Auslauf für Podencos und Galgos aus Spanien und dort trafen sich auch Leute mit sehr ängstlichen Hunden. Der Erfahrungsaustausch dort brachte mir auch sehr viel.
    Da es aber immer mehr ängstliche Tierschutzhunde gab, haben sich hilfreiche Gruppen gebildet, aber die muss man finden.
    Empfehlen kann ich einmal diese Seiten: Willkommen, Ich habe einen Angsthund - wie gehe ich vor? ⋆ Hunde,
    ANGSTHUND,
    und das Buch Der ängstliche Hund Unsicherheiten wirkungsvoll (Affiliate-Link)


    LG Terrortöle

  • Mal ehrlich Leute, wenn man für alles sofort einen Trainer konsultieren soll

    "Für alle"? Ihr habt Euch einen offensichtlich einen Hund geholt, der weit entfernt davon ist ein normales Leben führen zu können, geschweige denn mit ein paar Trainingstipps aus einem Buch für den Otto-Normal-Hundebesitzer in einen Zustand zu kommen, in dem sein Leben lebenswert ist.


    Hier ist ein Fachmann von Nöten. Am besten einer, der mehr kann als der hiesige Hundetrainer, ein verhaltenstherapeutisch arbeitender Tierarzt zum Beispiel.


    Hier findet man solche: GTVMT

  • Seit dem Tag (26.03.2016) versuchen wir Vertrauen zu ihm zu fassen.Was in der Wohnung auch teilweise gelingt. Nur geht es nach draußen geht es los...er bekommt so eiene Angst, dass er einnässt,fiept, stochsteif wird....Die Leute vom Tierschutz sagten uns, wir sollten ihn tragen...immer wieder an die gleiche Stelle, absetzen und ihm durch ruhiges
    Danebenstehen zeigen, dass nichts Schlimmes passiert. Gesagt, getan...das Problem ist nur, dass er nach dem "Gassigehen" dermaßen verstört ist, dass alle aufgebaute Vertrautheit wie weggeblasen ist...im Haus verzieht er sich dann,wir fangen immer wieder von null an...

    Ich würde das ganze locker angehen. Den Hund erstmal in ruhe lassen, nicht durch die Gegend tragen und nur das nötigste machen.


    @ Forum
    Das hier nach vier Tagen via Ferndiagnose ein Fass aufgemacht wird, finde ich etwas eigenartig.

  • Ich würde vielleicht unterstützend Adaptilstecker in der Wohnung anbringen oder als Halsband anlegen, das ist ein beruhigendes Pheromon. Kann helfen, muss aber nicht. Ansonsten bekommt ihr sicher noch Tipps von erfahreneren Usern. Auf jeden Fall wünsch ich euch viel Geduld! Vier Tage sind noch nichts, lasst dem Hund seine Zeit.

  • Was der Hund braucht, ist Zeit und Geduld.
    Lasst ihn eher in Ruhe und irgendwann kommt er von selbst zu Euch.
    Teilweise dauert das lange, bis so ein Hund aufgetaut ist.
    Durch langsame Gewöhnung wird das schon, kann aber schonmal 1,5 Jahre dauern.
    Den Buchtipp fand ich gut, vielleicht kennt der Hund auch nur nichts?
    L. G.

  • @ Forum
    Das hier nach vier Tagen via Ferndiagnose ein Fass aufgemacht wird, finde ich etwas eigenartig.

    Exakt das habe ich auch gerade gedacht! Der Hund ist seit nicht einmal 4 Tagen da!
    Mein aktueller Hund kommt aus dem griechischen Tierschutz. Der ist die ersten zwei Wochen nicht durch Türrahmen gegangen. Den musste man in andere Räume und nach draußen zum Gassi tragen. Bis aufdas Einnässen hatte ich aber ein ähnliches Programm: Steif werden, Beine sackten weg, es wurde gefiept und panisch gestrampelt.
    Mittlerweile ist er ein tiefenentspannter Hund. Er liebt sein Haus, mag alle Menschen, ist immer freundlich und gut gelaunt- man merkt ihn gar nicht. Bei Regen will er das Haus nach wie vor nicht verlassen und hält lieber 10 Stunden ein, bevor die Nase nass wird ....Also mach dich erstmal locker- das wird.
    Ich finde die Idee mit Raustragen gut. Habe ich auch so gemacht.

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