Horrorspaziergang: neurologische (?) Ausfallerscheinung, Nervengift?

  • Vielen Dank Sara und wir können uns hier gerne weiter austauschen wie sich alles entwickelt und was die Untersuchungen ergeben!


    LG Sabine

    Ja, sehr gerne!


    Gerade der 2. Link beschreibt die Schwierigkeiten ja recht gut. Es wurde sogar ein EEG versucht bei Smilla, aber sie war nicht entspannt und hat nicht komplett still gehalten (genauer gesagt, sie hat gezittert) und dadurch ist beim Hund schon nichts mehr zu erkennen. Da reichen kleinste Bewegungen durch die starke Bemuskelung überall am Kopf, um das EEG unbrauchbar zu machen. An sich müsste man den Hund in Narkose legen, aber dadurch werden die Ergebnisse auch wieder verfälscht (außer da ist jetzt riesig was im Argen im Gehirn oder ein Status Epilepticus oder so). Unsere Neurologin meinte, einzige Chance sieht sie darin, einen Anfall bei Smilla zu provozieren und sie dann sofort im Anfall in Narkose zu legen und ein EEG zu versuchen. Das war es mir dann doch nicht wert, zumal es an Möglichkeiten der Therapie nichts ändern würde.

  • Es ist wirklich Wahnsinn, was ihr alles mitgemacht habt. Das schlimmste ist wohl immer die Hilflosigkeit, weil ja noch immer nicht 100%ig klar ist, was da schief läuft, wenn ich alles richtig gelesen habe.
    Trotz allem hast du meinen tiefen Respekt, wie ihr damit umgeht. Du ermöglichst deinem Hund das bestmögliche Leben ohne selber zu resignieren. Das finde ich toll und gleichzeitig merke ich, wie gering unsere Problemchen doch sind.
    Weiterhin alles Liebe
    :respekt:

  • Sarah, wahrscheinlich hatte ich das Video schon mal hier eingestellt, sorry aber so haben wir den direkten Vergleich!



    Was meinst du zu beiden Videos? Ich sehe da große Parallelen.



    Was Smilla und Fussel wohl unterscheidet ist, das Fussel die Anfälle unterwegs ( erhöhter Stresslevel) aber auch hier aus dem Schlaf / Ruhe heraus bekommt.


    Noch eine Frage, wie lange dauern die längsten Anfälle bei Smilla?


    LG Sabine

  • Ja, ich finde auch, es sieht recht ähnlich aus. Fussel ist auch immer voll bei Bewusstsein, oder? Ja, Smilla bekommt die Anfälle immer nur bei Erregung, nie in Ruhe. Da muss immer so ein Schwellenwert überschritten sein, wobei die Schwelle unterschiedlich hoch ist und bei stressigen Tagen es sich aufsummiert, so dass dann irgendwann Kleinigkeiten reichen (z.B. dass ich Futter zubereite, einen Tannenzapfe schieße oder Joey sie umrennt oder so). Smillas Anfälle dauern meist 3-5 Minuten.

  • Fussel ist auch immer voll bei Bewusstsein, oder?

    Überwiegend schon, manchmal ist der Blick eingetrübt aber nie völlig weg.


    Ja, Smilla bekommt die Anfälle immer nur bei Erregung, nie in Ruhe. Da muss immer so ein Schwellenwert überschritten sein, wobei die Schwelle unterschiedlich hoch ist und bei stressigen Tagen es sich aufsummiert, so dass dann irgendwann Kleinigkeiten reichen (z.B. dass ich Futter zubereite, einen Tannenzapfe schieße oder Joey sie umrennt oder so)

    Das ist bei Fussel auch, oft wenn wir im Wald waren aber oft nicht direkt sondern eben indirekt ein oder mehrere Tage danach. Mal direkt aus dem Schlaf aber auch wenn wir irgendetwas machen z.B Männe kommt rein und bringt Tanne auf den Balkon etc. Manchmal merkt er wenn ein Anfall kommt und versucht sich zu sichern, sprich hinter irgendwas zu flüchten wo er nicht rumkugeln kann (hinterm Klo, in der Bettnische, hinter der Couch oder Lampe.


    Aber er hat auch direkte Anfälle wenn er sich extrem aufregt. Er hasst hier zwei Windhunde und wenn er die sieht steigert er sich so rein, das er direkt einen Anfall bekommt.

    Smillas Anfälle dauern meist 3-5 Minuten.

    Bei ihm sind es in leichteren Anfällen 3-5 Minuten, bei schwereren ca. 5 - 10 Minuten.


    Ich hätte noch so manche Fragen aber das würde hier wohl alles sprengen.


    LG Sabine

  • Ich kann so garnichts beitragen, ich lese nur still mit und hoffe einfach auf ein Wunder.


    Und hier zeigt sich eines der Dinge die ich am DF so liebe, diese Möglichkeiten sich auszutauschen, zu vergleichen, neue Impulse, Beistand.
    Darum finde ich persönlich, ganz persönlich das hier:

    Ich hätte noch so manche Fragen aber das würde hier wohl alles sprengen.

    fast schade, denn ich glaube das hier ist wirklich die Plattform zum Austausch.
    Denn aktuell seit ihr beide, bzw eure Hunde betroffen.
    Aber was ihr hier schreibt, so wie ihr alle Möglichkeiten auflistet, Vergleiche zieht, das wird auch anderen helfen deren Hund irgendwann betroffen ist.
    Jemand der nicht so gute Tierärzte an der Seite, jemand der sich vielleicht gegen die Familie durchsetzen muss weil die noch dem "Is doch nurn Hund" oder so anhängen, und auch für jemand der sich einfach mit dem kranken Hund alleine fühlt wird euer Austausch hier eine unglaublich große Hilfe sein.



    Ich persönlich bin einfach tief beeindruckt wie ihr das durchsteht.
    Und hoffe weiter ganz leise und fest auf ein Wunder. Für euch alle.

  • Ich persönlich bin einfach tief beeindruckt wie ihr das durchsteht.
    Und hoffe weiter ganz leise und fest auf ein Wunder. Für euch alle.

    Dafür möchte ihr dir danken!
    Es ist schwer sich auf einen Hund mit Anfällen einzustellen, vieles hat sich dadurch in unserem Leben komplett verändert. Aus manchen Freunden wurden nur noch Bekannte und auch familiär gab es Einschnitte, da stehen wir fest hinter unseren Hunden.
    An ein Wunder glaube ich nach nun 8 Jahren der Erkrankung nicht mehr (aber wer weiß und hoffe es für Smilla)), man lernt damit umzugehen und ruhig zu agieren, das hilft den Hunden ungemein. Wichtig ist das unsere Hunde trotzdem eine gute Lebensqualität haben und da wird mir Sarah wahrscheinlich beipflichten das es so ist, obwohl man sehen muss das Smilla noch mal so viel stärker betroffen ist.

    Sara und ich haben schon lange und viele Beiträge getauscht, wir sind auch im Epiforum aber irgendwann haben sich unsere Wege getrennt, weil ich annahm das Smilla eine ganz andere Erkrankung hat. Das erste Video von ihr damals, zeigte nur einen zitternden Hund auf dem Arm, also ganz anders wie ich es von Fussel kannte, doch jetzt mit den neuen Videos sehe ich auf einmal große Parallelen.


    Natürlich werden wir uns weiter austauschen und die Fragen die ich im Kopf hatte, wie zur Muskelbiopsie, habe ich hier gestern nachgelesen.


    Gute Ärzte, ja die hätte ich mir auch gewünscht, leider wurden wir teilweise nicht gut beraten oder es wurde einfach nicht ausführlich untersucht, somit habe ich mich überwiegend alleine durchgekämpft.


    Wer mag kann unseren Thread hier auch nachlesen:


    Fussels Kampf gegen die Epilepsie


    Ich habe ihn nicht geschlossen, damit sich jeder informieren, lesen und eventuell Tipps erhalten und natürlich auch etwas fragen kann.


    Durch Saras Ansatz habe ich neue Perspektiven bekommen und werde es direkt bei den TÄ ansprechen.


    LG Sabine

  • Dafür möchte ihr dir danken!Es ist schwer sich auf einen Hund mit Anfällen einzustellen, vieles hat sich dadurch in unserem Leben komplett verändert. Aus manchen Freunden wurden nur noch Bekannte und auch familiär gab es Einschnitte, da stehen wir fest hinter unseren Hunden.
    An ein Wunder glaube ich nach nun 8 Jahren der Erkrankung nicht mehr (aber wer weiß und hoffe es für Smilla)), man lernt damit umzugehen und ruhig zu agieren, das hilft den Hunden ungemein. Wichtig ist das unsere Hunde trotzdem eine gute Lebensqualität haben und da wird mir Sarah wahrscheinlich beipflichten das es so ist, obwohl man sehen muss das Smilla noch mal so viel stärker betroffen ist.

    Da kann ich mich absolut anschließen! An ein Wunder glaub ich aber auch nicht mehr... Und ich denke, selbst wenn man heraus finden würde, was Smilla hat, könnten wir sie dennoch nicht besser therapieren. Die ersten Monaten waren mit Abstand die schlimmsten. Man muss es akzeptieren lernen, ich glaube, es ist ähnlich wie ein Trauer-Prozess. Die Hilflosigkeit, die Verzweiflung, die Wut, das nicht wahrhaben wollen, dieses Sehen, was man verloren hat und klammern an Strohhalme. Irgendwann ist es ein Teil vom Alltag geworden (also bei Smillas Anfallshäufigkeit jedenfalls). Sie lebt offensichtlich noch und es spricht nichts dagegen, dass sie das auch noch viele Jahre tut. Smilla findet die Anfälle sicher sehr doof, aber abschließend schüttelt sie sich und geht wieder zur Tagesordnung über, hüpft sofort wieder fröhlich durch die Gegend. Es bringt niemandem was, da jeden Tag aufs Neue drüber zu verzweifeln. Smilla lebt gerne und den größten Teil ihres Lebens findet sie toll, da bin ich mir sicher. Und dass sie einiges nicht mehr darf, ich glaube das fällt mir wesentlich mehr auf als ihr. Und letztlich geht es ja um Smillas Leben, dass sie es lebenswert findet. Und da brauch ich mich dann nicht hinzustellen und darin zu versinken, dass es doch so furchtbar ist. Man kann es ja auch so sehen: das sind im Moment so alle 2 Tage 5 Minuten. Den Rest der Zeit geht es ihr super. Anfälle sind fürchterlich, ganz fürchterlich anzusehen und ich habe lange gebraucht, es so zu sehen wie heute. Aber eigentlich leidet Grisu mit seinen Bandscheibenvorfällen und der Spondylose doch fast mehr. Smillas Krankheit ist nur nicht greifbar, nicht einschätzbar, nicht wirklich behandelbar... wie das Monster in Horrorfilmen, das man nicht sieht. Es verliert immer viel an Schrecken, wenn man weiß, womit man es eigentlich zu tun hat. Aber auch daran gewöhnt man sich... Und sie ist ja komplett und fertig durch untersucht. Da ist kein Organschaden, kein Tumor oder was auch immer. Da wird ein kleines, aber blöderweise sehr wichtiges Bauteil eines Zelltyps nicht seinen Job machen. Es ist so, kann man nicht ändern. Ich hab Smilla wahnsinnig lieb :herzen1: und bin sehr froh, sie zu haben!

  • Da kann ich mich absolut anschließen! An ein Wunder glaub ich aber auch nicht mehr... Und ich denke, selbst wenn man heraus finden würde, was Smilla hat, könnten wir sie dennoch nicht besser therapieren. Die ersten Monaten waren mit Abstand die schlimmsten. Man muss es akzeptieren lernen, ich glaube, es ist ähnlich wie ein Trauer-Prozess. Die Hilflosigkeit, die Verzweiflung, die Wut, das nicht wahrhaben wollen, dieses Sehen, was man verloren hat und klammern an Strohhalme. Irgendwann ist es ein Teil vom Alltag geworden (also bei Smillas Anfallshäufigkeit jedenfalls). Sie lebt offensichtlich noch und es spricht nichts dagegen, dass sie das auch noch viele Jahre tut. Smilla findet die Anfälle sicher sehr doof, aber abschließend schüttelt sie sich und geht wieder zur Tagesordnung über, hüpft sofort wieder fröhlich durch die Gegend. Es bringt niemandem was, da jeden Tag aufs Neue drüber zu verzweifeln. Smilla lebt gerne und den größten Teil ihres Lebens findet sie toll, da bin ich mir sicher. Und dass sie einiges nicht mehr darf, ich glaube das fällt mir wesentlich mehr auf als ihr. Und letztlich geht es ja um Smillas Leben, dass sie es lebenswert findet. Und da brauch ich mich dann nicht hinzustellen und darin zu versinken, dass es doch so furchtbar ist. Man kann es ja auch so sehen: das sind im Moment so alle 2 Tage 5 Minuten. Den Rest der Zeit geht es ihr super. Anfälle sind fürchterlich, ganz fürchterlich anzusehen und ich habe lange gebraucht, es so zu sehen wie heute. Aber eigentlich leidet Grisu mit seinen Bandscheibenvorfällen und der Spondylose doch fast mehr. Smillas Krankheit ist nur nicht greifbar, nicht einschätzbar, nicht wirklich behandelbar... wie das Monster in Horrorfilmen, das man nicht sieht. Es verliert immer viel an Schrecken, wenn man weiß, womit man es eigentlich zu tun hat. Aber auch daran gewöhnt man sich... Und sie ist ja komplett und fertig durch untersucht. Da ist kein Organschaden, kein Tumor oder was auch immer. Da wird ein kleines, aber blöderweise sehr wichtiges Bauteil eines Zelltyps nicht seinen Job machen. Es ist so, kann man nicht ändern. Ich hab Smilla wahnsinnig lieb :herzen1: und bin sehr froh, sie zu haben!

    :bindafür:

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