Trennungsangst

  • Hallöchen ihr lieben :winken:
    Unser Hund (Demon, 1 1/2 Jahre alt, Husky bordercollie mix) hat sich sehr gut eingelebt bei uns. Es gibt aber noch zwei Baustellen, an denen wir leider keinen einzigen Fortschritt machen...
    Wir haben ihn nun seit dem 29.01.2016.. Er war seit er hier ist schon sehr anhänglich und ist uns echt jeden Schritt hinterhergefolgt. Mitlerweile macht er das nicht mehr den ganzen Tag. Aber er will trdzdm immer in unserer Nähe sein. Wenn wir das nicht möchten, schicken wir ihn in sein Körbchen. Da hört er dann auch drauf (zwar brauchen wir einige Aufforderungen, aber er macht es spätestens wenn ich neben seinem Körbchen stehe und darauf zeige) .. Nun die Probleme:
    Das allein bleiben..
    sobald wir unsere Schuhe anziehen weicht er uns nicht von der Seite. Wenn er merkt, er muss allein bleiben, fängt er an zu zittern und zu bellen. auf Rat eines Trainers haben wir ihn immer ins Bad gesperrt, wenn er allein bleiben soll. (Trainer meinte, wenn er in einem kleinen Raum ist hat er weniger zu bewachen) Das war immer ein Riesen Theater ihn ins Bad zu kriegen und die Tür zuzusperren (er kann Türen aufmachen).. sobald wir es nach oft 20min geschafft haben, fängt er an wie verrückt zu bellen und zu quetschen. Es hört sich echt schlimm an (will gar nicht wissen was die Nachbarn denken :fear: ) das geht dann solange, bis ich ihn nicht mehr hören kann. Ob er weiter bellt/quietscht wenn wir weg sind, weiß ich nicht. Wenn wir heim kommen ist er immer ruhig. Sobald ich dann die Badezimmer Tür wieder öffne, sprintet er direkt raus und springt und bellt vor Freude (das ignorieren wir immer , aber da ist auch keine Besserung in Sicht.) einer von uns muss immer bei ihm sein...
    Wir haben gehofft, er merkt iwann dass wir immer wieder kommen aber bis jetzt ist es wirklich kein bisschen besser geworden. Die Tipps wie z.b. "Kurz aus der Haustür und direkt wieder rein und dann immer die Zeit verlängern" bringen bei uns nix, weil er sofort bellt wenn die Tür ins Schloss fällt...
    Desweiteren das zweite Problem:
    Er muss immer grummeln/bellen/quietschen wenn ihm etwas nicht passt. Wenn ich z.b. Zu lange brauche bis wir Pipi machen gehen, fängt er an zu motzen.. Wenn ich ihn von mir weg schicke, fängt er an zu motzen.. Einfach immer, wenn ihm was nicht passt... Ist das normal ? :muede: Woran kann ich gut erkennen, ob er mich oder sich als "Chef" sieht? Gibt's da eine Übung zu odersowas?
    Es ist nun doch viel länger geworden als eig gewollt :D hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen :)
    Lg

    • Neu

    Hi


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    • Das allein bleiben..
      sobald wir unsere Schuhe anziehen weicht er uns nicht von der Seite. Wenn er merkt, er muss allein bleiben, fängt er an zu zittern und zu bellen. auf Rat eines Trainers haben wir ihn immer ins Bad gesperrt, wenn er allein bleiben soll. (Trainer meinte, wenn er in einem kleinen Raum ist hat er weniger zu bewachen) Das war immer ein Riesen Theater ihn ins Bad zu kriegen und die Tür zuzusperren (er kann Türen aufmachen).. sobald wir es nach oft 20min geschafft haben, fängt er an wie verrückt zu bellen und zu quetschen. Es hört sich echt schlimm an (will gar nicht wissen was die Nachbarn denken :fear: ) das geht dann solange, bis ich ihn nicht mehr hören kann.

      Weiß der Trainer von den Auswirkungen, die sein Rat hatte? Wenn ja, sofort wechseln.


      Zitat

      Ob er weiter bellt/quietscht wenn wir weg sind, weiß ich nicht. Wenn wir heim kommen ist er immer ruhig.

      Das kannst du aufnehmen per Video oder auch nur Audio.


      Zitat

      Wir haben gehofft, er merkt iwann dass wir immer wieder kommen aber bis jetzt ist es wirklich kein bisschen besser geworden. Die Tipps wie z.b. "Kurz aus der Haustür und direkt wieder rein und dann immer die Zeit verlängern" bringen bei uns nix, weil er sofort bellt wenn die Tür ins Schloss fällt...

      Dann übt ihr die Schritte davor. Du hast doch oben geschrieben, dass er schon Angst kriegt, wenn ihr die Schuhe anzieht, also müsst ihr mit dem Training viel weiter vorne ansetzen.


      Wer "Chef" ist, ist doch völlig wurscht, selbst "Untergebene" dürfen ihre Meinung kundtun. Familienmitglieder doch hoffentlich erst recht?

    • @Demonx3... buhhhhhhhhhhhhhhhhhh, also das mit dem "ins Bad einsperren" würde ich definitiv nicht machen. Wie ein Trainer so was empfehlen kann verstehe ich auch nicht, aber gut.


      Ich würde jetzt erstmal beginnen ihm zu zeigen, dass nichts schlimmes passiert, wenn Ihr die Schuhe und ggf. die Jacke anzieht.
      Heißt also: Du ziehst Schuhe und Jacke an und bewegst Dich ganz normal im Raum / in der Wohnung (Haus). Lass ihn zu Beginn erstmal hinter dir herlaufen, nach ein paar Tagen kannst Du ihn dann wie sonst auch mal auf seinen Platz schicken.
      Immer üben mit "Schuhe und Jacke anziehen", aber keiner geht wirklich.


      Er muss erstmal lernen diese Verknüpfung aus dem Kopf zu bekommen. Erst wenn er auch auf seinem Platz liegen kann, obwohl Du Schuhe und Jacke an hast und dich damit im Haus bewegst ohne dass er gleich aufspringt, könnt ihr mit ihm das eigentlich Training fürs alleine bleiben beginnen.


      Noch eine Frage:
      Hat er "nur" ein Problem wenn alle aus dem Haus gehen oder reicht es schon wenn nur die "Bezugsperson" aus dem Haus geht?



      Ich frage deshalb, weil SAM z.B. sehr auf mich fixiert ist und er hatte zu Beginn ein Problem wenn ich gegangen bin. Da konnten auch all die anderen noch da sein, es war dennoch schlimm für ihn, wenn ich nicht da war. Das hat sich mit ein wenig Training aber schnell erledigt gehabt und es ist heute kein Thema mehr.

    • Guten Morgen :winken:


      Nicht mal ganz 2 Monate sind eine sehr kurze Zeit für einen Hund. Zwar ist die Eingewöhnung recht individuell, aber dass ein Hund (gerade aus zweiter Hand) seiner neuen Familie nach dieser Zeit schon vertraut, ist sehr optimistisch gedacht.


      Ich habe letztens erst etwas zu der Alleinsein-Problematik geschrieben und werde es dir fix raus kopieren:
      Für ein Rudeltier ist das Alleinbleiben von Natur aus gefährlich. Es weiß nicht, ob du zurück kommst und das würde seinen Tod bedeuten. Manchen Hunden fällt es leichter, manchen schwerer. Deinem offenbar schwerer. Das Alleinbleiben muss wirklich ganz langsam aufgebaut werden. Du beginnst mit den Türen in der Wohnung für 1 Sekunde (!). Du gehst ins Bad, machst die Tür zu und direkt wieder auf. Bis du an der Haustür üben kannst, vergehen wahrscheinlich Wochen. Lass dir lieber zu viel Zeit, als zu wenig. Denn jedes Mal, wenn du ihr zu viel zutraust und sie Panik bekommt, wirft euch das im Training zurück. Du kannst das ganze angenehmer gestalten, indem deine Hündin für die Zeit des Alleinseins (und wenn es nur ein paar Sekunden sind) eine Kaubeschäftigung hinlegst, oder Leckerchen im Raum verstreust.


      hier der Thread: Wo soll ich nur anfangen...


      "Die Tipps wie z.b. "Kurz aus der Haustür und direkt wieder rein und dann immer die Zeit verlängern" bringen bei uns nix, weil er sofort bellt wenn die Tür ins Schloss fällt" - dann habt ihr nicht Kleinschnittig genug angefangen.


      (Leider funktioniert das Zitieren gerade nicht, deswegen wird's etwas chaotisch, sorry.)
      Dazu kommt, dass er euch ständig hinterher läuft, was zeigt, wie schwer es ihm fällt, von euch getrennt zu sein. Logisch, ihr sichert sein überleben. Das KANN Kontrolle sein, weil er euch eben noch nicht vertraut und meint, die Dinge selbst regeln zu müssen. Das kann aber auch einfach Neugierde sein, schließlich könnte es sein, dass du mal wieder etwas spannendes entdeckst. Da musst du ehrlich zu dir selbst sein und beobachten ;-) Üben könnt ihr das wie du selbst schon erkannt hast mit dem Körbchen-Training. Es klingt allerdings nicht so konsequent, wie du es beschreibst. Wenn du weißt, dass er oft erst dann im Körbchen bleibt, wenn du dich neben das Körbchen stellst (und ihn natürlich vorher schon 3x erfolglos aufgefordert hast), dann übe vorerst wieder nur auf diese Art. Kommandos sollte man generell nicht öfter als 2x sagen, und auch nur benutzen, wenn man weiß, dass der Hund es befolgen wird, sonst verlieren die Kommandos an Glaubwürdigkeit und das führt dazu, dass du eben manchmal Glück(!) hast und manchmal nicht.


      Beim Training wird JEDES erwünschte Verhalten belohnt, anfangs also auch schon nach einer Sekunde alleine bleiben. Außerdem empfehle ich, ab und zu mal Schuhe und Jacke anzuziehen ohne raus zu gehen. Dasselbe könnt ihr mit der Türklinke machen. Aber bitte wirklich nur, wenn genug Zeit dazwischen liegt, bis ihr tatsächlich raus geht. Auf keinen Fall mehr einfach einsperren... Wenn ihr ihm doch mal zu viel zugemutet habt und er anfängt zu bellen, dann habt ihr leider nur die Wahl zu warten, bis er einen Moment Luft holt, um die Tür aufzumachen. Also immer nur dann trainieren, wenn ihr auch Zeit und Geduld habt.


      Dass er euch anspringt, wenn ihr nach Hause kommt, ist ganz normales hündisches Verhalten. Und bei euch fällt es wahrscheinlich extremer aus, weil euer Hund schon die ganze Zeit in der Erwartung war, wann ihr denn endlich zurück kommt. Und all diese Energie entlädt sich in dem Moment, wo du die Tür öffnest. Ich vermute, dass die Intensität nachlässt, wenn ihr das Alleinsein gut trainiert habt. Achso, ignorieren wird wahrscheinlich nichts bringen, er wird höchstens noch mehr auffahren, um dir zu sagen, dass er froh ist, dass das "Rudel" wieder zusammen ist. Ich weiß nicht, ob er das im Moment schon kann, wenn er so übermäßig aufgeregt ist, aber grundsätzlich hilft es in dieser Situation, ein Alternativverhalten anzubieten. Wenn mein Freund von der Arbeit nach Hause kommt, passiert folgendes:
      1. Hund qietscht und freut sich wie Bolle, springt an ihm hoch
      2. Mein Freund geht einen leichten Schritt auf sie zu (nicht zurück! das macht man gern instinktiv, aber es läd den Hund nur ein noch mehr zu springen) und gibt ihr unser Sitz-Zeichen
      3. Hund setzt sich hin und dann wird ausführlich im ganzen Rudel begrüßt ;-)
      Die Aufregung ist so hoch, der Hund vergisst dann oft, was er noch gleich tun sollte. Aber das lässt sich trainieren durch konsequente Wiederholungen.


      Das Grummeln könnte ein Zeichen dafür sein, dass er euch nicht als "Chef" sieht, sondern euch aufträgt, was ihr zu tun habt. Ich würde nicht darauf eingehen. Mach einfach in deinem Tempo weiter. Unsere Hündin grummelt auch gerne, wenn wir mal zu laut sind und sie schlafen möchte. Das sind Momente, finde ich, in denen darf man ruhig auf die Bedürfnisse achten und leise sein :-)


      "Chef" ist, wer sich wie einer verhält. Der "Chef" ist berechenbar, konsequent, fair, liebevoll, selbstsicher. Die Liste könnte man ewig weiterführen. Leider gibt es keine Anleitung, wie man all das erreicht, dafür müsste man wahrscheinlich selbst erstmal zum Psychiater ;-) Ihr müsst beide noch in eure neue Rolle rein wachsen, gib euch Zeit und handle mit Bedacht. Und löse dich ein bisschen von dem Chef-Gedanken. Sei lieber ein Beschützer, dann kriegst du auch ein besseres Gefühl dafür, was du tun musst. Und dann wird auch der Hund bald verstehen, dass du richtige Entscheidungen triffst und muss das nicht mehr selbst regeln.

    • Hallo,


      den Hund habt ihr erst seit Ende Januar.


      Wie sieht der Tagesablauf mit Hund in etwa aus?
      Was macht ihr täglich mit ihm?
      Wie oft und wie lang geht ihr Gassi?
      Wie oft beschäftigt ihr ihn?
      Wie viele Streicheleinheiten, wie viel Ansprache und Blicke erntet er täglich?


      Dem Vierbeiner fehlt es scheinbar noch an Impulskontrolle.
      Das wäre Schritt 1, um das Alleine bleiben zu trainieren.





      In diesem Buch findest du recht gute Anregungen und Trainingspläne.


      Vielleicht können wir dir weiterhelfen, wenn du die Fragen beantwortet hast.


      Den Hund ins Badezimmer zu sperren, würde ich ab sofort unterlassen, das ganze Unternehmen ist schon negativ behaftet und aus meiner Sicht sind es 5 Schritte zu viel gewesen.
      So weit ist der Vierbeiner noch nicht.
      Wenn das der einzige Lösungsvorschlag des Trainers war, würde ich keine weitere Stunde buchen.


      LG Themis

    • Das da halte ich für einen gewaltigen Irrtum:


      "Unser Hund (Demon, 1 1/2 Jahre alt, Husky bordercollie mix) hat sich sehr gut eingelebt bei uns."


      Wie Themis geschrieben hat, ist der Hund gerade mal zwei Monate da, der ist noch gar nicht richtig bei Euch angekommen. Was hat er überhaupt für eine Vorgeschichte? Wisst Ihr, wie er vorher gelebt hat?


      Und wenn er - noch - nicht alleine bleiben kann, dann würde ich ihn auch nicht alleine lassen - noch nicht... Auch diese Nebelwerferei mit Schuhe und Jacke anziehen, was immer wieder empfohlen wird, würde ich komplett sein lassen, davon halte ich gar nichts, weil das nicht dazu beiträgt, dass man als Mensch für den Hund berechenbar und lesbar wird.


      Ich finde es viel sinnvoller, dem Hund einen strukturierten Tagesablauf zu geben, das hilft normalerweise enorm bei der Eingewöhnung, also mehr oder minder feste Gassi-, Ruhe- und Fütterungszeiten. Wenn die Hunde - ich hatte, seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, immer "gebrauchte" - die ersten Wochen einem ständig am Rockzipfel klebten - na und? Irgendwann wird's langweilig, sie wissen dann ganz genau, was passiert, und lassen es von sich aus sein. Aber der Hund kennt ja Eure Gewohnheiten noch nicht, der studiert Euch eifrig, um für sich den größtmöglichen Nutzen aus seinen jetzigen Lebensverhältnissen zu ziehen.


      Und mit dem Alleinelassen - zunächst wirklich nur zum Müllrausbringen - habe ich zu Zeiten angefangen, in denen normalerweise Ruhe angesagt ist, d. h. Hund war eine große Runde draußen und hat gefressen, und dann ist bei einem Raubtier normalerweise Ruhezeit.


      Das wichtigste Zubehör für die Hundehaltung ist und bleibt einfach Zeit, um ein stabiles soziales Gefüge wachsen zu lassen, in dem sich der Hund sicher und geborgen fühlt und das für ihn berechenbar ist, so dass er die vom Menschen vorgegebenen Regeln des Zusammenlebens ohne großes Hinterfragen akzeptiert.


      Und diese Zeit des Zusammenwachsens kann man nicht beliebig durch igendwelche Methoden wie räumliche Einschränkung oder Verwirrspiele (nichts anderes ist dieses Pseudo-Weggehen in meinen Augen) ersetzen.


      Caterina

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