Territoriales Verhalten bei der Arbeit!!!

  • Hallo Leute,
    es geht um meinen Hund Jordi. Er ist nun fast 2 Jahre alt.
    Leider kann er sehr schlecht alleine bleiben, weshalb ich mir einen Job gesucht habe, bei dem er mit kann.
    Ich arbeite im sozialen Bereich mit Kindern von 7-13 Jahren. Ich arbeite 4 mal die Woche von 12-19 Uhr.
    In den ersten 3 Sundern kommen noch keine Kinder sonder nur ab und zu erwachsene (Eltern). Es passiert also nicht sehr viel. Von 15-19 geht es dann richtig los. Insgesamt komme um die 20 Kinder oder mehr..
    Das Gebäude in dem ich arbeite ist ein kleines Haus mit 2 Stockwerken. In der oberen Etage ist das Büro, in welches die Kinder auch nicht gehen. Die Treppe ist oben mit einer Gittertür abgesperrt.
    Ich habe überlegt Jordi in den 4 Stunden (15-19 Uhr) oben in das Büro zu bringen und ihn immer mal wieder mit runter zu nehmen (wir sind im Sommer auch viel draußen).
    Jordi hat kein Problem mit Kindern, wobei ich ihn eh nicht von der Leine lassen würde.
    So ...klingt alles gut oder?
    Das Problem ist nur die Trennungsangst und vor allem sein Territoriales verhalten Menschen gegenüber.
    Er kann sich schon sehr in das Anschlagen rein steigern und beruhigt sich dann auch nicht, wenn er die Menschen sieht.
    Ich kann ihn überall mit hinnehmen, wo viel los ist. Im Restaurant oder in der Bahn wo eine hohe Fluktuation an Menschen herrscht, zeigt er dieses Verhalten gar nicht. In der Bahn liegt er im Getümmel auf dem Rücken und schläft.
    Er macht es nur, wenn selten mal Menschen zu einer Gruppe hinzu kommen.
    Dies wäre in den ersten 3 Stunden bei der Arbeit der Fall und dieses Verhalten geht bei der Arbeit absolut gar nicht.
    Ihn einfach auf die Decke zu schicken macht auch nicht so wahnsinnig viel Sinn, weil er dort weiter bellen würde und die Menschen angst bekommen. Auf ein Abbruchkommando hört er dann auch überhaupt nicht. Zusätzlich muss ich ja auch mit den Menschen interagieren und kann mich nicht so ganz auf den Hund konzentrieren.
    Ich habe überlegt, mit Leckerlis zu streuen, sobald Menschen kommen? Oder wie würdet ihr vorgehen? Ich habe große Angst, dass es schief geht und ich ihn nicht mitnehmen kann. Einen Sitter kann ich mir bei dem kleinen Gehalt nun auch nicht wirklich leisten.
    Ich würde mich über konstruktive Vorschläge freuen und würde es begrüßen, wenn Vorwürfe wie „Du hast dir den falschen Hund angeschafft“ zu lassen, weil mir das einfach in meiner Situation nicht weiter hilft.
    Ansonsten freue ich mich über Vorschläge!

  • Ich finde die Idee Leckerlies zu streuen oder etwas zum Kauen geben sehr gut, wenn er das in der Situation annehmen kann. Vielleicht gefrorene Kongs / Eiswürfel, damit er viel davon haben kann wenn immer wieder neue Eltern kommen ;)
    Zusätzlich dazu sollte er natürlich seinen festen Platz haben und auch zuverlässig dort bleiben.
    Und es wäre natürlich gut, du könntest das erst mit "Statisten" üben, bevor die Eltern kommen. Hast du die Möglichkeit?
    Ansonsten kann man noch ausprobieren ob ihm ein Sichtschutz o.ä. gut tut, oder ob er vll noch eher anschlägt wenn er nur Stimmen hört und nichts sieht.
    Weiterhin vielleicht noch Stichwort konditionierte Entspannung damit er wieder runterfährt (über Wort) und vielleicht zusätzlich noch etwas, damit er gar nicht erst so hochfährt (über Duft).
    Das sind die Dinge, die mir spontan einfallen.
    Ich kann mich gut in eure Situation reinversetzen und wünsche euch ganz ganz viel Erfolg, dass ihr das gut hinkriegt =)
    Ah und noch was: Falls eure Bemühungen nicht klappen würde es sich wahrscheinlich lohnen, einen guten Trainer miteinzubeziehen. Lieber den mal zahlen und ihr kriegt das hin als dass du Jordi nicht mehr mitnehmen kannst.

  • Danke für deinen Beitrag :bindafür: !
    Ich hoffe, dass er dann Leckerlis und so annehmen kann. Es kommt bei ihm immer drauf an.
    Ich würde am liebsten schon direkt einen Trainer mitnehmen. Ich will da aber andererseits auch nicht so einen Aufriss drum machen, weil ich da eben neu bin und da zum ersten mal ein Hund mit zur Arbeit kommen soll.
    Die Idee mit dem Kong finde ich auch gut! Das Deckentraing muss ich wohl noch etwas festigen! Das könnte im allgemeinen bei der Arbeit wirklich sehr hilfreich sein.
    Bis zu 30-40 Min kann man einen Hund schon beibringen auf der Decke zu bleiben oder?
    Ein Entspannungswort haben wir sogar, doch dass sollte ich wohl auch noch etwas festigen!
    Bei ihm ist es im allgemeinen so, dass er entweder super entspannt ist und jeden Menschen rein lässt oder es legt sich ein Schalter um und er Bellt ohne ende bei jedem kleinen Geräusch.
    Sollte es so sein, dass er jeden rein und raus lässt, weiß ich nicht, ob ich dann auch mit Leckerlis bestätigen soll, denn dann hole ich ihn ja jedes mal so aus der Entspannung oder?

  • Dein Hund hat Baustellen, die derzeit meiner Meinung nach für eine Mitnahme in den Bürojob dagegen sprechen. Ich befürchte, dass da ganz schnell Beschwerden auf Dich zukommen werden.


    Mein Vorschlag: Suche Dir im Bekannten-/Freundeskreis jemanden der Deinen Hund zumindest stundenweise betreuen kann und arbeite an dem Problem des Abbruchs, aber auch daran, dass der Hund alleine bleiben kann.


    Wenn Du Deinen Hund sofort mit auf Arbeit nimmst, brauchst Du sehr tolerante Menschen und ich befürchte, auf Dauer machst Du Dir damit die Chance kaputt Deinen Hund jemals mit auf Arbeit nehmen zu dürfen/können.


    So wie er jetzt reagiert würde ich ihn nicht mitnehmen!

  • Da gibt es bestimmt auch andere Meinungen, aber ich würde ihn schon bestätigen. Ist er eher auf Krawall aus, würde ich Wurststückchen und co. streuen. Ist er entspannt, kann man ihm ja ruhig ein paar Leckerlies hinlegen, die ihn nicht hochfahren. Bei uns ist das Platinum das Standard-Leckerlie. Wenn man es meiner Hündin in einer entspannten Situation vor die Nase hält nimmt und kaut sie es ohne den Kopf zu heben oder mehr zu wollen :)


    Oder ihm halt etwas zum Schlecken reichen, das entspannt ihn ja weiterhin. Muss ja auch nicht jedes Mal sein, wenn er eh ruhig ist.


    Ja dsa mit dem Trainer kann ich verstehen.


    War Jordi denn schon mal dabei? Vielleicht hilft es auch, wenn ihr die ersten Male gemeinsam mit anderen Menschen ins Büro geht, damit er es nicht gleich so als seins ansieht? Und dann der Mensch ein paar Mal rein und rausgeht, damit er als was normales versteht?

  • Hallo Ricci,


    ich habe auch eine Hündin, die gerne aufpasst (soll sie auch, dafür habe ich sie ja :D ), was allerdings für einen "typischen Bürohund" (ich nehme sie manchmal mit in die Firma, bei Krankheit, während der Läufigkeit, wenn der Dogsitter keine Zeit hat) natürlich nicht so akzeptierte Verhaltensweisen sind. Bertha meldet auch, wenn fremde Personen oder Kolleginnen in mein Büro kommen.


    Ich regele das Folgendermaßen: Wenn ich weiß, dass jemand, mit dem ich mich besprechen muss, Angst vor Bertha hat oder sich nicht wohlfühlt oder eine Allergie hat etc, dann findet die Besprechung eben in einem anderen Raum statt. Das tue ich mir, meinem Besuch und dem Hund nicht an.


    Wenn jemand kein Problem mit Bertha hat, darf er auch schon mal ein Leckerchen verteilen. Ihr Decke befindet sich unter meinem Schreibtisch, d.h. in dem hinteren Teil des Raums. Hier bekommt sie dann auch einen Kauartikel bei Bedarf. Der vordere Bereich gehört mir und wenn es "hart auf hart" kommt, wird dieser von mir auch körperlich beansprucht (ich dränge den Hund dann ab).


    Ganz Schnauzer ist Bertha, wenn sie sich nicht in einer Besuchssituation im "eigenen Revier" aufhält, sondern in einer Besprechungs- oder Workshopsituation auf "neutralem Boden" die Ruhe selbst und ganz entspannt.


    Ich würde an deiner Stelle weiter das Thema "Alleine bleiben" trainieren, denn das hilft Dir auch, wenn Du Jordi mal für eine Weile in einem anderen Raum lassen musst. Außerdem Maulkorbtraining, nicht dass er so hochdreht und mal schnappig wird.


    Vielleicht eine Hausleine dranmachen, damit Du ihn immer wieder dorthin führen kannst, wo er sich entspannen kann.


    Ich selbst laste Bertha vor dem Bürotag immer mit Spaziergang, Nasen- und Apportierarbeit aus, sodass sie sowieso die erste Zeit pennt. Zwischendurch gibt's manchmal ein Suchspiel (ZOS) und immer wieder was zum Kauen.


    Vielleicht ist für Dich etwas dabei, was Du ebenfalls versuchen willst. Viel Glück :winken:


    Besten Gruß und meldeDich mal wies läuft

  • Mir fallen da folgende Dinge ein:

    • Kauartikel zur Ablenkung
    • Box als Rückzugsort statt Kissen bzw. Decke
    • Hund postwendend separieren, wenn er bellt. Wenn er sich beruhigt hat, bekommt er eine zweite Chance.

    Bist du sicher, dass es territoriales Verhalten ist? Oder stört es ihn nur, dass du ihm nicht deine volle Aufmerksamkeit schenkst?


    Wie beschäftigst du ihn denn bevor es zur Arbeit geht?

  • Danke euch allen für die Antworten!!! Da sind super Ansätze dabei.
    Eben auf dem Spaziergang hatte ich noch den Einfall, dass ich ja so ein Halstuch Konditionieren könnte oder?
    Was ihm Ruhe vermittelt. Ich bin mir nur nicht sicher, wie ich das Konditioniere.
    Ich habe einen Duft da, den ich drauf sprühen könnte aber weiter weiß ich nicht so recht. Vielleicht könnte ich es immer drum machen, wenn wir im Restaurant oder in der Bahn sind? Da weiß er ja, dass er Ruhe halten muss und für eine gewisse Zeit Pause ist. Der Vorteil wäre auch, das ihm das vielleicht vermittelt, dass er sich mit dem Tuch nicht um die Menschen kümmern muss?

    Mein Vorschlag: Suche Dir im Bekannten-/Freundeskreis jemanden der Deinen Hund zumindest stundenweise betreuen kann

    Ja! Zunächste werde ich mir auf jeden Fall einen Sitter suchen müssen.

    und arbeite an dem Problem des Abbruchs, aber auch daran, dass der Hund alleine bleiben kann.

    Das mache ich sowieso sehr intensiev und auch schon über ein Jahr.

    Ist er entspannt, kann man ihm ja ruhig ein paar Leckerlies hinlegen, die ihn nicht hochfahren.

    Das ist eine sehr gute Idee!

    War Jordi denn schon mal dabei? Vielleicht hilft es auch, wenn ihr die ersten Male gemeinsam mit anderen Menschen ins Büro geht, damit er es nicht gleich so als seins ansieht? Und dann der Mensch ein paar Mal rein und rausgeht, damit er als was normales versteht?

    Nein er war noch nicht dabei. Es wäre am Anfang tatsächlich extrem gut, wenn sehr viele Menschen ein und aus gehen, denn dann würde ich sicher nicht so ins aufpassen verfallen. Ich muss mal überlegen, wie ich das irgendwie konstruieren kann :D

    Wenn jemand kein Problem mit Bertha hat, darf er auch schon mal ein Leckerchen verteilen.

    Ja das habe ich auch schon überlegt und werde es mir auf jeden Fall merken! Zumindest die Kinder finden es sicher auch ganz nett den Hund zu füttern.

    Der vordere Bereich gehört mir und wenn es "hart auf hart" kommt, wird dieser von mir auch körperlich beansprucht (ich dränge den Hund dann ab).

    Zumindest den Türbereich für mich zu beanspruchen ist sicher sehr hilfreich!

    Ganz Schnauzer ist Bertha, wenn sie sich nicht in einer Besuchssituation im "eigenen Revier" aufhält, sondern in einer Besprechungs- oder Workshopsituation auf "neutralem Boden" die Ruhe selbst und ganz entspannt.

    Ganz genau so ist es bei Jordi auch!

    Vielleicht eine Hausleine dranmachen, damit Du ihn immer wieder dorthin führen kannst, wo er sich entspannen kann.

    Genau eine Leine kommt im jeden Fall dran.

  • Hund postwendend separieren, wenn er bellt. Wenn er sich beruhigt hat, bekommt er eine zweite Chance.

    Das habe ich auch überlegt und halte ich für eine gute Idee, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist also wenn er sich schon in das Bellen hineingesteigert hat.

    Bist du sicher, dass es territoriales Verhalten ist? Oder stört es ihn nur, dass du ihm nicht deine volle Aufmerksamkeit schenkst?

    Ja doch da bin ich mir sehr sicher. Er neigt nicht dazu Eifersüchtig zu sein oder so.. Das hat auch ganz klar was mit seinem Terretorium zu tun.

    Wie beschäftigst du ihn denn bevor es zur Arbeit geht?

    Wie machen etwas Dummyarbeit, Suchspiele üben kleine Tricks und laufen einfach viel, dabei treffen wir immer wieder mal Hunde mit denen er spielen kann.


    Box als Rückzugsort statt Kissen bzw. Decke

    Die Box hat er trotz positiven Aufbaus nie wirklich angenommen... dafür ist, denke ich auch nicht so wirklich Paltz im Kontaktraum. Die Decke könnte ich auch weglegen, wenn er eh im Büro ist.

  • Wenn Jordi auf neutralem Boden immer entspannt ist, warum zeigst du ihm nicht das alles außer seine Decke/Box neutral ist?
    Ist bei nem Schnauzer sicher nicht einfach, aber die sind ja pfiffig und kapieren schnell ob mans ernst meint oder nicht. Deine Nervösität und Angespanntheit sorgt übrigens dafür das er noch mehr in das Verhalten geht, ich hoffe das ist dir bewußt?


    Ob man da nun irgendwelche Tücher und Düfte konditionieren muss kann ja jeder machen wie er will, generell bin ich aber bei ner Gebrauchsundemischung immer der Meinung das mans am besten auch so behandelt.
    Also erstens ist es einfach ne unpraktische Idee so einen Hund unbedingt mitnehmen zu müssen, zweitens ists meistens nicht so gut wenn man da nen großes Trara drum macht. Ein Hund der keinen Abbruch kann würde mir da nie von der Leine kommen.
    Und ein Gebrauchshunde-Mix bei dem der Abbruch nicht sitzt...


    Achja: Da kannste Leckerlies regnen lassen wie du willst. Dein Hund ist ein Wach- und Schutzhund. Der nimmt die sicher gerne, das wird ihn aber nicht dazu bringen seine programmierte Aufgabe aufzugeben.
    Mein Whippet mag auch Leberwurst, das Kanninchen aber noch viel lieber....

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