SLO - Erfahrungsaustausch

  • Hi ihr Lieben,


    hat jemand von euch sich schon mal bzgl Krallenamputation schlau gemacht? Kann mir jemand sagen, warum das scheinbar keine Praxis bei SLO ist? Auf Nachfrage in Hannover kam gleich ein Nein, allerdings ohne Erklärung (und ich war nicht dabei, ist ja leider nicht mein Hund). Der Hund leidet, es gibt seit Anfang des Jahres keinen Tag ohne Schmerzen und es blutet so, so, so oft. Wenn nicht an der einen, dann eben an der anderen Stelle. Die arme Maus hat so viel Power und Lebensfreude, das Einzige, was sie abhält sind diese dämlichen Krallen! Abgesehen von der Krallenproblematik hat sie (bisher - toi toi toi!!!!) keine Probleme. Es splittert, gammelt, blutet in einer Tour. IMMER wenn sie mit Meinen spielt, zahlt sie den Preis im Sinne von Schmerzen und neuen kaputten Stellen - oder alten aufgerissen. Das kann doch so nicht weiter gehen... daher mein Gedanke. Ich weiß, dass das ein großer Eingriff ist inkl langer Nachsorge. Ich weiß auch, dass das nicht so einfach ist wie bei Katzen (und es auch da sehr umstritten ist) und die Anatomie eine Andere ist. Aber wenn es irgendwie ginge... dann müsste man sich vielleicht langsam wirklich mal fragen, was das kleinste Übel wäre.


    Sie bekommt momentan nur das Fischöl, mehr wollen die Besitzer nicht (Antibiose, Cortison o.ä.).

  • Wie genau stellst du Dir das gerade vor? Die entzündeten Krallen-kappen operativ entfernen oder die gesamten Krallen? Letzteres finde ich... Also dir ist ja sicherlich klar, dass bei der SLO alle Krallen betroffen sein können. Würdest du vorschlagen, alle Krallen zu amputieren mit dem Leben? Wozu? Der Hund braucht die doch!


    Bei meinem Hund war innerhalb eines dreiviertel Jahres mit der richtigen Medikation das Gröbste überstanden! Und klar muss man sich als Hundebesitzer da umstellen. Wilde Spiele kann man in der akut-Phase nicht erlauben und auch danach muss man ein Auge drauf haben. Da ist man selber gefragt, sich neue Methoden einfallen zu lassen, seinen Hund krallenschonend auszulasten. Das geht! Auch bei einem Energiebündel!


    Was ich allerdings -und das ist meine Meinung und ich weiß, dass in anderen Ländern primär so therapiert wird- finde: wenn die Hündin wirklich so wie von dir beschrieben leidet, ist es grob fahrlässig und für mich nicht verständlich, dass die Besitzer keine medikamentöse Therapie in die Wege leiten. Mein Hund lebt jetzt seit drei Jahren wunderbar mit seiner Dauertherapie (Pentoxifylline & Omega-Nahrungsergänzung), alle Bluttests sind wunderbar und seine Krallen erfüllen wieder ihren Zweck. Klar sind es keine "ganz normalen" Krallen, aber er kann wieder alles tun, was er mag. Wäre er der ultra wilde Hundespieler; das würde ich wohl immer noch nicht einfach laufen lassen, aber alles andere geht. Warum einen so riesigen und furchtbaren Schritt gehen, wenn es sich mit Medikamenten gut behandeln lässt (und ich glaube auch kein Tierarzt würde das tun!)? Die Krallen haben ja durchaus eine Funktion! Und falls du nur eine amputation der Kappen meintest, die wachsen ja nach, aber ohne Therapie genau so lange, bis sie sich wieder entzünden und Abfällen können. Muss nicht sein, bei manchen hilft scheinbar die Therapie mit ausschließlich Ölen, aber ich würde, gerade wenn die Hündin so leidet, keine Sekunde warten, eine richtige Therapie anzufangen. Warum machen sie das nicht?


    Wenn sie irgendwelche Sorgen oder Bedenken haben oder sich austauschen möchten, biete ihnen doch an, sich hier zu registrieren, ich habe mich wirklich viel mit dem Thema beschäftigt und tausche mich gerne aus!

  • @Lina&Tommi


    Jimmy bekommt auch Pentoxifylline dauerhaft aus der Humanmedizin :bindafür:
    Leider hat er trotzdem aller 2-3 Monate Schübe und muss Cortison bekommen.


    Bezüglich SLO und Krallen:
    Die Amputation der Krallen löst das Problem ja nicht, meines Wissens nach sind die Entzündungen ja vor den Krallen im Gewebe und deswegen entzünden sich die Krallen und fallen aus.
    Wenn die Krallen gezogen werden, dann sind dort trotzdem noch Entzündungen dahinter im Nagelbett :ka:


    Also da geht mMn kein Weg an einer ordentlichen Antibiose vorbei um die Entzündungen rauszubekommen und danach eine dauerhafte Therapie. Muss ja nicht mit Cortison sein, gibt ja auch andere Präparate, aber das muss der TA entscheiden.
    Ansonsten kann ich nur empfehlen für entzündliche Phasen dem Hund Schuhe anzuziehen. Bei Jim reicht das idR für vorn, manchmal muss er auch hinten welche tragen.
    So kommt wenigstens kein Dreck in die entzündeten Teile.

  • Hi,


    ja, wie gesagt, sie bekommt nur das Öl. Weiteres wollen die Besitzer nicht, weil sie sich nicht vorstellen können, dass die dauerhafte Medikation gut sein kann-ist bestimmt auch nicht schön, aber der status quo eben auch nicht.


    Sich registrieren, selber lesen etc. möchten sie nicht, sind schon ein wenig älter, ein bisschen andere Generation, da sind die (Tier-)Ärzte immer noch Halbgötter in weiß. Ich bin schon froh, dass ich sie dazu bekommen habe, mal vom Wald-und-Wiesen-Tierarzt weg und sich eine Zweitmeinung anzuhören sowie in die Tierklinik zu fahren. Die Züchterin ist wohl selber TÄ und hat Erfahrung mit SLO, die sagt, man solle das Öl geben und abwarten.


    Habt ihr mal gute Tipps was für Schühchen man anziehen könnte? Bisher bekommt sie zum Schutz über das akut sensible Pfötchen eine Socke drüber, aber das schützt natürlich eigentlich gar nicht, macht mMn daher auch nicht sooo viel Sinn. Habe ihr stattdessen nun so einen “Miniverband“ mit viel Watte gemacht, das hat deutlich besser funktioniert. Aber wenn Schuhe auch helfen könnten? Angeblich läuft sie damit halt nicht, aber ich denke das ist zum Großteil einfach Gewöhnung, wenn die Schuhe gut passen.


    Und zu meiner Frage selbst: Ja, ich meine die komplette Amputation. Gezogen wurden schon mehrfach Krallen. Schon klar, dass Hunde die an sich brauchen, sonst wären sie ja nicht da ;) aber was passiert, wenn man sie in so einem Falle, wo die Krallen nur zu Problemen führen, amputiert? Stelle mir vor, dass vielleicht Gleichgewichtsprobleme anstehen könnten oder vielleicht auch durch das veränderte Gangbild Folgeprobleme wie Arthrose? Aber du scheinst da auch nicht mehr Hintergrundinfo zu haben.


    @Jimina - danke. Also du meinst,dass auch nach einer Amputation (nicht nur Ziehung!) weiterhin Schmerzen da wären? Dann würde die Maßnahme natürlich keinen Sinn machen.

  • Also ich habe schon viele, auch Internationale Artikel zu dem Thema gelesen und das wurde nie thematisiert!
    Zumal es einfach überhaupt nicht indiziert ist, weil man es -so man es macht- ja sehr gut behandeln kann. Meine Tierärztin hatte eine 16-jährigen Hund, der 9 Jahre die selbe Medikation wie Tommi bekommen hat und auch als er eingeschläfert werden musste, war das ein komplett anderer Grund.
    Ich finde es wirklich nicht sehr tierlieb, den Hund so sehr leiden zu lassen, weil sich ganz eventuell Folgeschäden oder Nebenwirkungen ergeben könnten :rotekarte: :dagegen: geht einfach gar nicht. Der Hund braucht ne gescheite Hilfe jetzt. Ich finde es gut, dass du dich dafür einsetzt!
    Aus der vorigen Seite habe ich in dem langen Beitrag (der mit dem Hotspot beginnt) meine Erfahrungen zu Hundeschuhen aufgeschrieben!
    Ich hoffe für dich und den Hund, dass Du die Besitzer dazu bringen kannst, eine richtige Therapie zu beginnen, erzähle ihnen gerne die Geschichte von meiner Tierärztin und nimm ihnen die Angst. Dass es dem Hund jetzt schnell besser geht ist viel wichtiger, als ob eventuell irgendwelche Medis was auf lange Sicht auslösen!
    Es gibt 3 gängige Therapieformen, vier wenn man diese homöopathische Therapie dazunimmt, mit der ich mich aber nicht auskenne und die sehr aufwändig ist. Tommi hat die erste Therapieform auch nicht gut vertragen, daher sind wir dann umgestiegen auf diese. Es ist wirklich zum Wohle des Hundes wichtig, diesen Schritt zu gehen.
    Wenn du sehen würdest, wie schnell eine Besserung eintreten kann, würdest du den Vorschlag mit dem amputieren selbst absurd finden.
    Ja es gibt Hunde, da kommen immer Mal wieder Schübe. Habe ich gelesen. Aber die verlaufen unter guter Medikation eben milder und es fällt Mal eine Kralle ab und es entzünden sich nicht wieder alle im Idealfall. Und das würde dem Hund u.U. blühen.

  • Ich will ihr überhaupt nichts Böses, im Gegenteil! Ich bin einfach verzweifelt, weil mir die Hände gebunden sind und ich sehe, wie die arme Maus leidet. Natürlich WILL ich nicht, dass ihr die Krallen amputiert werden. Ich WILL, dass es ihr gut geht! Egal wie. Und da denkt man natürlich in alle möglichen Richtungen.


    Gibt es irgendwo eine Seite, wo man mal ganz komprimiert lesen kann zu SLO? Ich bräuchte irgendwas, was ganz auf den Punkt ist. Wage schon kaum mehr überhaupt irgendwas in der Richtung zu sagen, weil die Besitzer da wirklich abwehrend reagieren und so großes Vertrauen in die jetzige Herangehensweise und den Tierarzt setzen. Da kann ich nicht ellenlang erzählen und philosophieren oder ewig lesen lassen. Vielleicht kopiere ich mir hier aus dem Thread mal Infos raus und drucke sie dann aus... Vielleicht sind sie auch für irgendwas in Papierform noch zugänglicher als Screenshots o.ä. Bitte nicht falsch verstehen, das sind ganz, ganz liebe Leute und sie lieben ihre Hündin auch heiß und innig! Keine Kosten und kein Aufwand wird gescheut, ich habe nur den Eindruck, dass da einfach viel Unsicherheit ist und eben kein Tierarzt, der so richtig fest an die Hand nimmt und sagt: da geht's lang, ich hab Erfahrung, wir machen das so.


    Bitte von dem üblichen Dogforum-Gebashe auf die Besitzer (oder mich oder sonstwen) absehen. Das ist genau der Grund, warum ich mich hier so ewig rausgezogen habe. Bitte, bitte helfen! Bitte, bitte nicht verurteilen oder drauflos schimpfen. Hier sitzt ein echter Mensch auf der anderen Seite und liest und schreibt. Und ich habe leider auch nur begrenzten Handlungsspielraum. Vielleicht könnt ihr mir helfen, den geschickt auszuspielen und so dem Hund zu helfen. Das ist schließlich das einzige Ziel. Danke...!

  • Ich füge mal aus dem anderen Thread ein, wo du nachgefragt hast.Eine Behandlung nur mit Megaderm (essentielle Fettsäuren) hat bei uns nicht geholfen, erst die Kombination aus verschiedenen Sachen.

    Ich füge noch mal ein was ich geschrieben habe. Kann man die Tierärztin nicht darauf ansprechen? Nur das Öl alleine wird nicht helfen.
    Auch eine Antibiotika- Cortisontherapie muss ja nicht für immer sein.

  • @zauberpony ich weiß, hatte ich auch nicht so verstanden :streichel: !
    Ich sehe, dass du der Hündin helfen willst und Dir ernsthaft Gedanken machst. Und das ist doch super!
    Ich hab neulich ne echt gute Seite gefunden, ich schau morgen mal, ob ich sie nochmal finde.
    Ich hoffe, du hast mein Unverständnis gegenüber den Besitzern nicht auf dich bezogen! Mich hat die Diagnose damals einfach sehr erschüttert und ich hätte nichts unversucht gelassen, meinem Hund schnellst möglich da heraus zu helfen. So wie du!


    Wenn ich das finde, poste ich es hier, ansonsten wenn du ganz konkrete Fragen hast, nur zu, manches weiß ich, für einiges finde ich Quellen, Erfahrungen hab ich auch einige (gemacht und gelesen mittlerweile).


    Was man akut schon machen könnte, waren evtl. Bäder mit kolloidalem Silber, um die Entzündung wenigstens äußerlich anzugehen. Ich hab damals auch Kamillentee Bäder gemacht, aber da scheiden sich ja die Geister.

  • Vielen Dank ihr Lieben! Ich habe vorhin noch mal mit den Besitzern sprechen können. In 2/Wochen sind die 3 Monate “Testphase“ vorüber in der geschaut werden sollte, ob nur das Öl schon hilft. Sie sehen auch, dass keine Besserung da ist und freunden sich langsam (unwillig) mit dem Gedanken an, evtl doch nicht um eine weitere Medikation herum zu kommen. Als nächstes wollen sie eine Heilpraktikerin (mit der habe ich selber schon gute Erfahrungen gemacht, ich traue ihr such zu offen zu sagen, wenn sie nicht helfen können sollte) konsultieren. So als letzten Strohhalm, bevor es an die “härteren Geschütze“ geht. Finde ich ok. Habe ihnen noch einiges erzählt und nahegelegt, ich hoffe es werden bald weitere Maßnahmen ergriffen.


    @Lina&Tommi - sorry, doch, irgendwie ja. Es ist halt so schon eine sehr blöde und anstrengende Situation, weil ich einiges anders handhaben würde und mir die kleine Maus sehr am Herzen liegt. Und dennoch sind die Besitzer keine bösen Menschen und auch keineswegs desinteressiert oder unbemüht... nur einfach... anders. Auf ihnen “rumzuhacken“ ist deswegen auch irgendwie nicht richtig. Seufz. Ach, das ist schon einfach alles eine verdammt bescheuerte Situation! Vielen Dank für deine Hilfe und deine Zeilen.

  • Hallo zusammen. Weiß jemand wie man SLO genau feststellt ? Nur an den ausgefallenen Krallen ? Oder kann man auch z.B. etwas im Blutbild sehen ? Und gibt es vielleicht noch andere Gründe weshalb Hunde ihre Krallen verlieren könnten ? Ich würde mich sehr freuen, ein paar Infos zu bekommen.

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