Frage zur Gesundheit der Rasse Berner Sennenhund

  • Hallo,


    wir haben ein schönes Haus mit grossem Garten und dachten uns uns einen Berner Sennenhund zu kaufen, weil die ja sehr schön sind. Jetzt habe ich von einer Freundin verstanden das die sehr kränklich sind. Stimmt das?

  • Hallo, ich habe mir erlaubt, deinen Thread in ein besser passendendes Unterforum zu schieben und den Titel zu vereindeutigen. So hast du mehr Chancen auf hilfreiche Antworten.



    Mein Kenntnisstand ist, dass die Rasse vergleichsweise kurzlebig ist und auch mit Krebs belastet. Ich würde deshalb nur einen Berner aus einer guten Zucht nehmen, die nachvollziehbar auf Gesundheit und Langlebigkeit hinarbeitet.

  • wir haben ein schönes Haus mit grossem Garten und dachten uns uns einen Berner Sennenhund zu kaufen, weil die ja sehr schön sind.

    Das hört sich für mich an, als würde allein die Optik entscheiden für welche Rasse Du Dich entscheidest.
    Was willst Du mit dem Hund machen? So viel ich weiß, ist der Berner ein Hund, der eine adäquate Beschäftigung braucht

    Jetzt habe ich von einer Freundin verstanden das die sehr kränklich sind. Stimmt das?

    Bekannt sind Gelenkprobleme bei dieser Rasse. Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie. Nierenerkrankungen scheinen auch weit verbreitet bei dieser Rasse zu sein.
    Du solltest Dich vielleicht vor der Entscheidung, so einen Hund zu kaufen, gut informieren

  • Jetzt habe ich von einer Freundin verstanden das die sehr kränklich sind. Stimmt das?

    Ja, das stimmt. Die Lebenserwartung ist unterdurchschnittlich, auch die zwei Berner einer Freundin wurden lediglich 3 (musste wegen Epilepsie eingeschläfert werden) und 6 (Krebs) und das waren Hunde vom Verbandszüchter. Würde mir den Kauf eines Berners unter den derzeitigen Bedingungen SEHR gut überlegen.

  • @Joco und Co für mich liest es sich auch komisch, zum schönen Haus und tollen Garten einen Berner stellen, weil's gut rein passt. Aber jetzt davon zu sprechen, gerade Berner bräuchten eine "adäquate Beschäftigung", finde ich ziemlich DF-typisch übertrieben und in dem Fall einfach falsch. Gerade Berner sind DIE Hunde, die mit gassigehen, im Garten rumchillen und Hof im Auge behalten super happy sind. Also nix für ungut, aber welche "adäquate Beschäftigung" stellst du dir für einen Berner vor?! Find ich bisschen lächerlich...


    Daher @TE: Wisst ihr wirklich, worauf ihr euch mit der Sache Hund wirklich einlasst? Wollt ihr wirklich einen Hund aus Interesse und Liebe zu Hunden oder "weil's gut passt"?
    Denn natürlich hat auch ein Berner Bedürfnisse wie jeder normale Hund. Ausgiebig Spazieren gehen, bei seiner Familie sein, Fellpflege, du brauchst Wissen über Ernährung etc. pp.
    Und krank sind Berner leider oft sehr früh.
    Guck dir mal Leonberger an, die sollen bisschen gesünder sein, soweit ich weiß.

  • Gelenkerkrankungen beim Berner sind so der große Mythos, der nach wie vor durch die Köpfe der Menschen geistert :muede: .
    Bei Verbandszüchtern (Schweizer Sennenverein oder Deutscher Club für Berner Sennenhunde) spielen diese kaum noch eine Rolle, weil auf die entsprechenden Verpaarungen geachtet wird. Wenn dann die Welpenkäufer umsichtig bei der Aufzucht sind, kann eigentlich nichts schief gehen. Ich kenne einige fürchterlich humpelnde Exemplare und keines von denen ist aus dem VDH.
    Das größte Problem der Rasse ist der Berner-Krebs, der die durchschnittliche Lebenserwartung der Rasse so schrecklich senkt. Der SSV hat sich diesem Problem angenommen und die Zuchthunde werden zunehmend per Gentest auf Langlebigkeit untersucht.


    Der Gentest ist eine nette Sache, aber wichtiger wäre für mich als Käufer, die Elterntiere und insgesamt die Zucht in Hinblick auf Langlebigkeit unter die Lupe zu nehmen. Viele Züchter haben auf ihrer Homepage eine "Statistik", unter der die Würfe vermerkt sind, manchmal steht dort auch die Todesursache dabei. Es ist schließlich in diesem Zusammenhang ein Unterschied, ob ein Hund durch einen Unfall oder durch Krebs stirbt.


    Ich glaube, der Eingangspost ist nur ein bisschen unglücklich ausgedrückt - oder? Grundsätzlich ist ein Haus mit Garten für Berner eine feine Sache, weil sie nun mal gerne etwas zu bewachen haben und das kann in einem Mehrparteienhaus zu Konflikten führen.

  • Leider kenne ich auch einige Leute, die keine Berner mehr wollten, nachdem sie mehrere Hunde früh durch Krebs verloren haben.


    Ich würde mir das nicht antun, schön hin oder her. Es gibt natürlich Berner, die alt werden, aber die sind leider in meiner Wahrnehmung eher eine Ausnahme als die Regel inzwischen.


    Generell haben sie ja schon eine geringere Lebenerwartung, wie die meisten Großhunde. Und dass sie auf immer mehr Größe und immer mehr Fell gezogen werden, ist auch eine negative Entwicklung.


    Auf keinen Fall Berner oder Berner-Mix aus "netter Privatzucht" holen, WENN dann nur so @Donnerunddoria das beschrieben hat.

  • Die Rasse ist insgesamt sicher nicht die gesündeste und es macht sicher auch Sinn, mit einer alternativen Rasse zu vergleichen.


    Da muss man leider echt abwägen, ob man mit einer eventuell deutlich verkürzten Lebenserwartung leben kann bzw. ob man im Falle des Falles auch die finanziellen Mittel hat, um hohe Tierarztkosten zu tragen.
    HD und ED ist bei vielen großen Rassehunden ein Thema. Da hilft es nicht, nur gesagt zu bekommen, dass die Eltern frei sind, sondern man sollte sich die Generationen davor auch genau ansehen und auch erfragen, wie die Zuchtplanung aussieht.
    Nur Hunde mit gesunden Hüften zu verpaaren, heißt nicht zwangsläufig, dass es auch gesunde Nachkommen gibt.


    Wenn es ein Berner sein soll, dann nur bei einem mehr als ordentlichen Züchter kaufen und den Hintergrund der Zucht und die gesundheitlichen Infos erfragen. Ein guter Züchter wird offen und ehrlich Rede und Antwort stehen, denn die Gesunderhaltung oder wieder Gesundmachung der Rasse sollte im Vordergrund stehen. Auf jeden Fall sollte es deutlich wichtiger sein als reine Optik bzw. Pokale von Ausstellungen.


    Ich kenne viele Berner, die allermeisten von einem Verbandszüchter. Der älteste (von einem Schweizer Züchter) ist 8 geworden, hatte aber vorab auch diverse Probleme und war oft beim Tierarzt.


    Die anderen sind alle nicht sehr alt geworden, zwischen 4 und 6 war da schon gut. Meistens war Krebs das Problem.


    Besonders auffällig finde ich auch, dass man gar nicht mehr so genau sagen kann, der Berner ist vom Verhalten her so und so. Wesenschwäche scheint auch eine häufige Problematik zu sein. Man sieht sehr oft sehr umweltunsichere bzw. auch ängstliche Exemplare genauso wie den ein oder anderen echt aggressiven. Ob da immer nur Aufzucht und Erziehung das Verhalten beeinflusst hat, kann ich nicht sagen.


    Gerade bei einer Rasse, die sehr lange in Mode war und vielleicht sogar immer noch ist, heißt es einfach, sehr genau hinzusehen, zu recherchieren, auf Ausstellungen zu gehen, mit Züchtern und Haltern zu sprechen und sich selbst ein Bild zu machen. Ein bisschen in die Züchtermaterie einarbeiten, schauen, welche Linien es gibt, wie die einzelnen Züchter züchten, so dass man dann am Ende eine engere Auswahl an Züchtern hat, die in Frage kommen und im Zweifel auch lieber eine längere Anfahrt in Kauf nehmen.

  • Nur aus der Erfahrung, meine Tante hat und hatte schon immer Berner, mittlerweile ist es der fünfte. Keiner ihrer Hunde ist sehr alt geworden, der Älterste war 8, die Jüngste 3. Alle hatten früher oder später Krebs und sind auch daran gestorben, Gelenkprobleme o. Ä. waren nebensächlich auch oft mit im Spiel.


    Der derzeitige Bernerbube Joscha ist 'erst' 2 Jahre, noch ist er gesund.. mal sehen, was da so kommt. Oder auch (hoffentlich) nicht.

  • Besonders auffällig finde ich auch, dass man gar nicht mehr so genau sagen kann, der Berner ist vom Verhalten her so und so.

    Das empfinde ich auch so.


    Die Berner aus meiner Jugendzeit waren ruhige, geduldige, freundliche Hunde. So Kumpels.


    Die Berner, denen ich heute begegne kommen teils sehr aggressiv daher, teils sehr unsicher. Oder halt beides zusammen.

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