Thread der entspannten "Tut-nix"-Halter

  • @Aoleon Das ist echt super so ein eingespieltes Team zu haben! Vor allem wenn sie sich so gegenseitig helfen.
    Ich glaube unser Hund macht das ohne Hintergedanken weil er einfach selber so interessiert ist am anderen Hund. :lol: Aber warum ist ja letztendlich egal. Und die Kleine ist ja nur unser Pflegi, die sind natürlich nie so aufeinander eingespielt wie ein echtes, dauerhaftes Team.
    Und gestern Abend hat unser Tut-nix sich böse bellend in die Leine geworfen als im Dunkeln zwei Hunde plötzlich auftauchten und der Rottweiler der beiden uns anknurrte /bellte. Die Kleine hatte in der Situation ziemlich Angst. Zum Glück sind die beiden dann wieder in die Dunkelheit abgehauen, aber bei solchen Begegnungen rutscht mir das Herz immer in die Hose dass doch mal was schief geht.

  • Ich kann mich mit Sina auch hier einreihen, sie ist aufgrund ihrer anfänglichen Ängstlichkeit gegenüber anderen Hunden (m.E. kannte sie keine anderen Hunde) ein Tutnix geblieben und verträgt sich mit jedem Hund.

  • Auch Charly ist ein Tutnix mit einer Vorliebe für große, schwarze Hunde. Einer seiner besten Freunde ist ein Rottweiler.
    Johnny ist auch ein Tutnix, der aber vorsichtshalber andere Hunde erst einmal verbellt. Deshalb kommt Charly vorerst zu keinen Kuschelmomenten mehr mit dem Rotti, denn der hat Angst vor unserem schwarzen Winzling. :shocked:
    Es ist einfach kurios, dass so ein massiver Hund wie der Rottweiler in die Felder flüchtet, wenn unser Johnny mit derzeit knapp über 4 kg zu kläffen anfängt. Aber wir arbeiten daran, dass auch Johnny so ruhig und gelassen wird wie Charly.

  • Joey ist auch ein totaler Tut-Nix (bin ja gespannt, ob es so bleibt, fast 2 Jahre ist sie nun). Egal ob am vollen Hundestrand oder wenn Grisu meint auf einem Spaziergang einen fremden Hund fressen zu wollen... die bleibt völlig nett und entspannt. Ich bin ja echt heilfroh, dass sie sich von Grisu nicht anstecken lässt :gott: . Netterweise ist sie dennoch sehr gut abrufbar und kein Hund, der Fremden zur Begrüßung gleich ins Gesicht springt, sondern schon schaut, wer sie mag und was der Gegenüber erwartet. Das ist wirklich mal richtig entspannend, so vergleichsweise xD


    Smilla ist vermutlich kein Tutnix, da sie fremde Hunde im allgemeinen überflüssig findet und so tut, als würden die nicht existieren. Allerdings hatten wir sie im Urlaub auch mit an den Hundestränden, ging problemlos. Sie kann gut selbst ausweichen und "unauffällig" unterm Radar der meisten Hunde bleiben und andere Kleinhunde findet sie durchaus auch mal sympathisch und zur Not kommt sie halt kurz auf den Arm, bevor sie überrannt wird... Wir haben Zuhause ja eine sehr geringe Hundedichte und meist ist Grisu dabei, so ist es im Urlaub immer interessant zu erleben





    Smilla findet mal einen Hund gut... :D




    Joey bettelt bei anderem HH |)




    Grisu war nicht mit am Strand, wäre völlig unmöglich gewesen...

  • Schöne Bilder von der See... wir waren zuletzt Anfang Oktober da... will auch !! :smile:


    Wenn ich hier so lese, fällt mir eines immer mehr auf: Ich denke, die hauptsächlichen Tut-Nixe hier seit Ihr, sind wir, die Hundehalter.


    Es gibt denke ich einige Grundvorraussetzungen - dass der Hund nicht aktiv aggressiv auf andere Hunde reagiert, so einigermassen sozialisiert ist, kein extremer Angsthund ist.


    Nicht, dass sich irgendjemand angegriffen fühlt, es gibt ganz bestimmt Baustellen, wo die Tut-Nix Nummer wirklich nicht geht.


    Aber wenn es nicht so ist, dann liegt vieles an einem selber. Ich hätte mit Junghund bei seinem ersten Angstschnappen auch sofort alle Hundebegegnungen abbrechen können und immer ins nächste Gebüsch flüchten. Dann meine Hund mit diversen Trainingseinheiten völlig überfordern und jetzt vermutlich immer noch allen aus dem WEg gehen.


    Oder ich könnte mir sicher sein, dass 95% aller anderen offline Hunde böse sind, die Besitzer unfähig und alle meiner zierlichen, eher zurückhaltenden Jagdhund prinzessin nur Böses wollen.


    Das ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber wisst ihr was ich meine? Tut-Nixe sind eine Verhaltenskette zwischen Hund und BEsitzer. Friedlicher , relativ unproblematischer Hund, egal wie erfahren, wild, ungestüm, unsicher etc er ist, + entspannter Besitzer = Tut-Nix Hund .


    Ich traue meinen beiden Chaoten einfach überwiegend zu, dass sie es selber hinbekommen. Geht zu ca 98%. Wenn nicht, greife ich gerne ein, leine an, blocke, rufe ab, was auch immer nötig ist. Und irgendwie klappt es so ziemlich gut . :ops:


    Lg, Elzbeth

  • Sehe ich im Großen und Ganzen ähnlich.
    Da gibt es z.B. einen JRT HH - der Hund ist ein keifender Tutnix, das erste , was der HH bei Hundesichtung macht ist dem Hund irgendwelche Kommandos zuzubrüllen, die der Hund sowieso nicht befolgt. Die Chance, daß der auf diese Weise aufhört zu keifen ist gering. Das ist eigentlich das Einzige mit Konfliktpotential daran. Der Hund kapiert schon selber, wenn der andere keinen Bock hat. Das hindert den Typ aber nicht daran solange weiterzubrüllen bis der Hund irgendwann sinnfrei Sitz macht.
    Dann kommt die "Erklärung", daß das Verhalten an der Rasse läge :fear:
    Wir haben keine Probleme mit denen.
    Wenn HH keine Tutnixen wollen, weil sie befürchten, daß der eigene Hund Ärger macht, dann kann ich das verstehen, sich aber aufzuregen "weil sich das so nicht gehört" nicht. Meistens ist es wirklich so, daß die Hunde das selber kommunizieren können und der Einsatz des HH das Geschehen unnötig befeuert.

  • Die Haltung des Menschen beeinflusst maßgeblich das Verhalten des Hundes. Klar, es gibt traumatisierte Hunde, die auf bestimmte Reize reagieren, wo der Mensch absolut an seine Grenzen stößt. Unsere erste Hündin war als Junghund von einem großen schwarzen Hund gebissen worden. Es dauerte, bis sich begriffen hatte, dass schwarze Hunde ihr nicht immer an den Kragen wollen. Bis dahin ging so auch auf die Barrikaden bei dunklen Hunden... Mit viel Selbstsicherheit hat es geklappt, dass sie wieder mit allen vertraglich wurde...
    Bei den meisten Hunden haben wir doch recht großen Einfluss. Dessen sind manche sich leider nicht bewusst. Der Leinenaggresive labbi meiner Freundin ist das beste Beispiel. Bei ihr dreht er ab und beißt um sich, bei mir sind Hundebegegnungen gar kein Problem. Da könnte ich viele Beispiele nennen...
    Sowohl bei unseren anderen Hunden, als auch heute bei Vini kann ich nur sagen, je entspannter ich mit Situationen umgehe, desto "tutnixer" verhält sich der Hund :D

  • Auf der anderen Seite habe ich hier 3 sehr unterschiedliche Hunde, was Fremdhundbegegnungen angeht... und so unterschiedlich kann ich mich bei denen nicht verhalten haben. Also so einiges bringen Hunde schon mit. Smilla wird nie auf einer Hundewiese glücklich werden, trotz dass sie bei Hundebegegnungen total unauffällig ist, nicht ängstlich und nicht aggressiv. Aber sie hat keinerlei Interesse an Kontakt bei rund 98% aller Hunde und ist weder körperlich noch mental in der Lage, etwas selbst zu klären und will es auch überhaupt nicht. Joey dagegen ist selbstbewusst, offen, freundlich und mag Kontakt zu Fremdhunden. Und Grisu ist allgemein ein sehr ernsthafter Hund und jeder aufdringliche Freu-Hund bekommt sehr deutlich Bescheid gegeben. Da täte man auch niemandem (!) einen Gefallen, den mit auf eine Hundewiese zu nehmen und irgendwas selbst regeln zu lassen :ugly:

  • Mir geht's da wie @Lucy_Lou: Ich hab' zwei Hunde, gleiche Rasse, gleiches Geschlecht (Rüden), annährend gleich aufgezogen, sowohl beim Züchter als auch bei mir – und was Begegnungen mit Fremdhunden angeht, könnten sie nicht unterschiedlicher sein.


    Den einen kann ich ohne Probleme auf jede Hundewiese und in jede Gruppe werfen, der kommt mit allem aus, steigt auf Provokationen nicht ein, ist deeskalierend und zieht sich eher zurück, weil er eh kein großes Interesse an anderen Hunden hat, bleibt aber ewig lange freundlich und hat einen langen Geduldsfaden.


    Der andere ist deutlich forscher, lässt sich unhöfliches Verhalten von fremden Hunden nicht lange gefallen (... der eskaliert dann auch lieber bzw. wäre einer ehrlichen Klopperei nicht abgeneigt ;) , wenn ich nicht einschreiten würde) und braucht ein paar Minuten, um mit bisher unbekannten Hunden warm zu werden. In bekannten Gruppen ist er dann echt sozial und kann sich auch mal gut zurücknehmen.


    Mein Eindruck ist, dass der Charakter da deutlich mehr Einfluss hat – ich hab' zumindest nix (bewusst) unterschiedlich gemacht bei den beiden und trotzdem zwei sehr unterschiedliche Hunde. Und je nach Situation könnte ein außenstehender Beobachter bei ein- und demselben Hund "oh, netter Tut-Nix, entspannte Begegnung" oder "warum macht die Besitzerin sich denn nicht mal locker, ihr Hund guckt doch nur, warum darf der denn nicht mitspielen?" denken... ;)

  • Denke auch, vieles ist schon hausgemacht. Aber eine gewisse Grundveranlagung steckt da schon auch dahinter.
    Meine zB könnte ein furchtbarer Kläffer und Angstbeißer sein, hätte ich sie nach Beißvorfällen vor anderen Hunden "beschützt".
    Ich merke aber schon auch dass sie schlimmer und unsozialer wird sobald ich ihre Grenzen und Strukturen mal zu sehr ausweite oder sie mal über mehrere Tage zu wenig Programm bekommen hat. Denke es ist einfach ein Zusammenspiel. Vieles kann man beeinflussen, aber eben längst nicht alles.

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