Leinenführigkeitstraining Welpe und Althund

  • Hi ;)
    Ich hoffe mir kann hier jemand wertvolle Tipps - am allerbesten aus eigener Erfahrung geben.


    Also, wir haben eine "Althündin" und nun seit 2 Tagen einen Welpen dazu.
    Die große läuft natürlich bereits seit Jahren wunderbar an der Leine und da sie ja allein war, war es ja auch einfach zu trainieren.
    Jetzt habe ich das Problem, dass ich die kleine von Anfang an gut "vorbereiten" möchte, aber ich weiß nicht so ganz wie.
    Wenn ich mit den Hunden spazieren gehe, fängt das Problem ja schon an.
    Unsere Große läuft gut, die kleine hampelt rum, mal nach links, mal nach rechts, mal vorweg, dann bleibt sie stehen.
    Bei dem Gehampel dreht die Große mittlerweile durch und fängt an auszuweichen - sie zieht zwar nicht, läuft nun öfters vor mir, oder weicht auch mal nach rechts aus, weil die Kleine sie links angerempelt hat.


    In ca. 5 Fußminuten ist ein Wald (mit der Kleinen zur Zeit eher 10 Minuten) mit Freilauffläche - dort kann ich ohne Probleme üben, da kann die große ab.
    Aber bis dahin muss ich halt über Straßen laufen und (große) Hunde müssen hier angeleint sein. Die Kleine kann ich ohnehin nicht ohne Leine laufen lassen, da sie jetzt nach 2 Tagen ihren Namen noch nicht kennt und zu allem, was potentiell interessant ist, erstmal hin rennt. Ist hier zwar nur ne 30er Zone, aber die Gefahr, dass sie auf die Straße rennt, ist natürlich trotzdem groß.


    Zu der Kleinen: Sie ist 14 Wochen alt und ein Hütehundmischling. Sie wiegt bereits stolze 10 kg - kurze Strecken kann ich sie ja noch tragen, aber lange wird das auch nicht mehr gehen. Ich hab sie von einem Bauernhof und sie ist total unterernährt. Wenn sie erstmal das Gewicht hat, dass man ihre Rippen nicht mehr sieht, wird das Tragen bis zum Wald sicher schon schwer. Somit kann ich auch nicht dauerhaft sagen, ich trage sie bis zum Wald und trainiere da in Ruhe mit ihr.
    Das nächste Problem ist: Ich habe noch KEIN einziges Leckerlie gefunden, was sie anrührt. Habe es auch schon mit Gouda versucht (das hatte bei unserer alten funktioniert, die da auch etwas schwierig war), aber eigentlich interessiert sie sich nur für Schafskacke und Pferdeäpfel (vermutlich so ziemlich das einzige, was sie an Futter kennt). Zuhause frisst sie ausschließlich Nassfutter - alles andere schaut sie gar nicht an. Nicht einmal Fleisch. Sie bekommt derzeit Nassfutter von Terra Canis und Hermanns und das geht - aber das kann ich schlecht als "Leckerlie" mitnehmen.
    Draußen ist sie eine Schissbirne, bis auf den Stall in dem sie lebte, kennt sie ja auch noch nichts.
    Ich bin ja schon sehr froh, dass sie heute bereits das Bellen eingestellt hat. Gestern und vorgestern hat sie noch alles und jeden angebellt. Ich bin immer stehen geblieben und hab sie alles in Ruhe beobachten lassen und bin zu vielen Dingen auch mit ihr hin und hab es ihr gezeigt - also das geht (jetzt bellt sie Zuhause nur noch die Katzen an, hoffe das kriegen wir auch noch hin).
    Spazieren gehen mag sie daher gar nicht und ist unterwegs für Lobgesänge auch nicht sonderlich offen. Wenn ich sie loben will, dann geh ich mit ihr rein. So kriegen wir das Stubenrein zumindest gut hin, ich setze sie draußen auf die Wiese und sie weiß, wenn sie fertig ist, gehen wir wieder rein - also geht das super schnell.


    Ich will mit ihr ja jetzt noch kein großartiges Leinenführigkeitstrainig anfangen, sie ist ja erst seit Sonntag Nachmittag hier. Aber ich will den Grundstock legen und so wie es derzeit läuft, wird das wohl nichts. Wie gesagt, ich kann sie ja nicht einmal effektiv loben, wenn sie gerade gut läuft, da Leckerlie und Streicheleinheiten uninteressant sind. Und ich habe Angst, dass die Große am Ende noch zum Leinenzieher wird, weil sie von dem ganzen Gehampel nur noch weg will.
    Wie habt ihr das mit eurem Zweithund (Welpen) gemacht? (ach ja, einen Garten am Haus haben wir leider auch nicht mehr zum üben :()
    Danke schonmal

  • Als Mehrhundehalter kann ich Dir den Rat geben: jeder Hund muss einzeln erzogen werden und da hilft wirklich nur getrenntes Gassi gehen. Zumindest so lange bis der Welpe kapiert hat, dass man auf einer Seite bleiben muß.


    Das Training für den Welpen alltagstauglich gestalten: raus auf die Straße, links führen, Stopp an der Straße, Kommandos "Sitz" oder "Platz" lassen sich prima zuhause einüben und da darf der Althund gerne Vorbild sein. Manche Hunde gucken sich das einfach an.


    Damit der Althund die Wartezeit auf Deine Rückkehr mit Welpen nicht eintönig verbringen muss, gibt es eine Beschäftigungstherapie. Das kann ein lecker gefüllter Kong sein oder ein Kauartikel.

  • Ich gehe auch zur Zeit entweder zusammen mit meinem Mann, so dass jeder einen Hund führen kann oder eben getrennt, damit ich gezielt mit unserer Junghündin üben kann.

  • Ich würde einen Hundeanhänger/-jogger nehmen, denn so lange wie der Ersthund kann sie sowieso noch nicht mitlaufen.
    Wenn der Ersthund dann frei laufen kann, kannst du mit der Kleinen spielen und üben.

  • Gut, danke für eure Tipps ;)


    Grinsekatze: Und was hast du mit dem Welpen dann gemacht, wenn du mit dem großen draußen warst? Ich mein, ich hab sie ja erst seit 2 Tagen und ich will sie ja jetzt nicht schon ne Stunde alleine lassen, daran muss sie ja auch erst langsam gewöhnt werden.


    @Paulamal: Ja, keine schlechte Idee, danke. Habe mich eh schon gefragt, wie ich das mache. Klar, die Große geht ne Stunde, die Kleine trage ich dann zwischendurch und mache viel Pausen. Aber das Tragen geht ja auch nicht ständig. Also wirklich eine gute Idee, denn ich will sie ja ohnehin nicht daran gewöhnen, auf den Arm zu kommen. So schlage ich ja gleich 2 Fliegen mit einer Klappe :)

  • Nassfutter kannst du aus einer Futtertube als Belohnung geben.
    Oder du machst es so wie bei deinem Stubenreinheitstraining und gehst sofort mit ihr rein, wenn sie was richtig gemacht hat. (Dafür wäre es super, wenn du ein Markersignal oder einen Clicker hast.)
    Die Idee mit dem Hänger gefällt mir auch sehr gut.
    Achso und Leinenführigkeit kann man auch im Haus anfangen zu üben.

  • Ich würde auch dem Welpen die Zeit alleine geben, die er braucht. So als wenn man nur den einen Welpen hätte. Ein junger Hund muss eigene Erfahrungen machen dürfen und muss all das lernen, was man als Hund halt lernen muss. Zum Beispiel auch alleine ohne den anderen Hund alleine bleiben können.
    Wenn man Althund und Welpe immer zusammen laufen lässt, hat man im schlimmsten Fall eine "Schattenhund", der ohne den Althund an seiner Seite aufgeschmissen ist.
    Und gerade so was wie Leinenführigkeit muss man einfach pro Hund einzeln trainieren, anders geht es einfach nicht.
    Auf der anderen Seite dürfen die Bedürfnisse des Ersthundes natürlich nicht drunter leiden, auch dieser braucht die gewohnte Bewegung und Beschäftigung trotzdem. Auch ohne den Kleinen - das ist wichtige Qualitätszeit nur von euch beiden.



    Man muss am Anfang halt viel getrennt machen und hat erst mal doppelt Arbeit, aber dafür hat man langfristig gesehen auch das bessere Ergebnis.

  • Als wir unsere Schäferhündin hatten und der Dackelwelpe dazukam ging ich anfangs als der Welpe noch gar nicht richtig Gassigehen konnte (weil er sich noch nicht getraut hat) mit beiden Hunden getrennt Gassi.
    Die ersten Tage war es so, dass ich mit dem Welpen nur die kurzen Strecken gegangen bin und die DSH blieb zuhause. Abends, wenn mein Mann da war ging ich mit der DSH die große Runde und mein Mann war beim Welpen zuhause. Nach ca. 1-2 Wochen konnte ich den Welpen tagsüber schon 20-30min. alleine zuhause lassen während ich mit der DSH eine etwas größere Runde gegangen bin, das hat sich von Woche zu Woche gesteigert. Als der Welpe dann ca. 6 Monate alt war, ging ich mit beiden Hunden gemeinsam Gassi, wobei der Dackelwelpe mit ca. 6 Monaten vom Wachstum her schon ziemlich "fertig" war.

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