Jake, der Angsthase.. oder besser; Angsthund.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll .. wir haben unseren Jake (3 1/2 Jahre alt; Australian Shepherd) nun seit 1 Jahr. Er kam zu einer Bekannten von uns zurück (Aussie Züchterin), weil er bei seiner vermittelten Familie angeblich eifersüchtig auf das neugeborene Kind war. Soweit so gut.. wir haben Jake kennengelernt und uns dafür entschieden, dass er bei uns einziehen darf :cuinlove:


    Jake ist ein unglaublicher Angsthase. Er hat mächtig Angst vor fremden Menschen - lässt sich auch nicht von fremden Menschen streicheln und ist sehr reserviert. Uns gegenüber ist er der liebste Hund der Welt!
    Ein Beispiel wäre der Postbote oder der Pizzalieferant.. wenn sie klingeln und die Tür eintreten beginnt Jake zu bellen und sich zu verstecken - manchmal knurrt er auch leicht.
    Er muss sich auch jede Woche neu mit meinem Freund anfreunden (ist nur von Fr-Di aus beruflichen Gründen zu Hause); weil er einfach mächtig misstrauisch ist.
    Wir dachten, das legt sich vielleicht irgendwann.. aber nein - es bleibt bestehen. :|


    Habt ihr vielleicht eine Idee? Anregungen? Iiiirgendwas?
    Das wäre toll! :tropf:


    Das ist er, unser Fratz!
    :bussi:



    Ganz liebe Grüße
    Sarah, Sascha & Aussie Jake

  • Hallo,


    Jake ist wohl ein wunderschöner Hund.

    Jake ist ein unglaublicher Angsthase. Er hat mächtig Angst vor fremden Menschen - lässt sich auch nicht von fremden Menschen streicheln und ist sehr reserviert.

    Weißt Du, warum er solche Angst vor fremden Menschen hat? Er wurde vermutlich bei dem Züchter "abgeschottet" gehalten und nicht an Menschen gewöhnt. Wir haben ein ähnliches Exemplar, allerdings aus einer Tötungsstation.
    Ich denke, die Hunde müssen nicht alle Menschen lieben, sich von fremden Menschen anfassen oder streicheln lassen, aber man sollte versuchen, die Angst etwas zu beeinflussen.
    Das kannst Du, in dem Du viel mit Jake dort spazieren gehst, wo viele Menschen sind. Ist am Anfang nicht schön für den Hund, aber so gewöhnt er sich daran, dass Menschen für ihn keine Gefahr bedeuten.


    Wir gehen mit Faro in eine Hundeschule und die Trainerin kennt sich mit Angsthunden aus. Das Training ist unkonventionell. Die Hunde müssen Hindernisse überwinden, die ihnen Angst machen und das steigert das Selbstbewusstsein und hilft im Alltag enorm

    Ein Beispiel wäre der Postbote oder der Pizzalieferant.. wenn sie klingeln und die Tür eintreten beginnt Jake zu bellen und sich zu verstecken - manchmal knurrt er auch leicht.

    Ich würde Jake auf seinen Platz schicken, so bald es klingelt. Sein Platz, seine Decke sollen ein Rückzugsort sein, wo Jake sich sicher fühlt.


    Versuche es mal

  • Ich finde das Misstrauische Fremden gegenüber bei der Rasse nicht ganz ungewöhnlich.


    Wichtig ist beim Aussie, dass man ihn führt und anleitet.


    Gerade in eurem Fall, wenn der Hund Unsicherheiten zeigt, ist es wichtig, ihm klare Anweisungen zu geben, denn im schlimmsten Fall geht er irgendwann nach vorne statt nach hinten (Schutztrieb ist rassetypisch).


    Ich würde diesen Hund komplett aus der Besuchersituation raus halten bzw. durch entsprechendes Training ihn anleiten, dass er nicht mit zur Tür kommt, sondern ruhig in seinem Körbchen bleiben soll.
    Zum einen hat er dann eine Alternative, wie er sich verhalten kann und ist entsprechend in der Bewegung eingeschränkt, was ihm auf jeden Fall gut tun wird, damit er sich nicht in solche Situationen rein steigert.


    Bei Begegnungen mit Fremden, wäre es wichtig, auch mal unbekannte Menschen, die den Hund ansprechen oder anfassen wollen zu blocke und den Hund eng bei Dir zu führen oder hinter Dich zu schicken.
    Lass ihn auf keinen Fall alleine mit solchen Konflikten, gib ihm Sicherheit und sorge dafür, dass ihm Fremde oder auch Bekannte einfach nicht zu nahe kommen, wenn er das nicht möchte.

  • Meine Hündin kann mit Fremden auch nichts anfangen. Im Rassestandart des Aussies steht doch auch reserviert gegenüber Fremden :ka:
    Selbst bei meinem Freund hat sie ein halbes Jahr gebraucht. Männer sind ihr aber auch noch suspekter

  • Woher kennt Ihr denn alle mein Y? ;)


    nee, im Ernst: das Y ist meine Zweithündin, die genau so reagiert. Sehr zurückhaltend gegenüber Fremden. Im Laufe der Jahre hat sie sich einige Lieblingbesucher herausgesucht, denen sie sich nähert, sich streicheln lässt, manche liebt sie inzwischen. Das hat Jahre gedauert, Jahre!
    Postboten und andere kurzzeitig auftauchende Personen gehören nicht dazu.
    Auch große, kräftige Männer sind komischerweise ein kleines Problem.


    Richtig ist, dem Aussie zu vermitteln, dass man das regelt und keine Gefahr besteht. Hier ist "Nein" und "Back" jeweils ein ganzer Satz.
    Nach vorne gehen meine übrigens eher nicht.
    Ich finde die rassetypische Zurückhaltung eine gute Eigenschaft, ich mag keine Hunde, die sofort jeden lieben. Ansichtssache natürlich.
    Und ich zwinge sie da zu nichts. Mag sie jemanden nicht, soll sie fernbleiben. Finde ich wichtig.


    Da sie ja super gelehrig sind: bring ihm bei, auf seinem Platz zu bleiben. Das kapiert er schnell.


    Y braucht Platz zum Ausweichen, Schauen, Beobachten- und dann entscheidet sie.
    Und immer öfter findet sie den Menschen dann auch gut. Sie hat allerdings ihre große Schwester, die um einiges zugänglicher ist, als Beispiel. Auch bei der "Alten" hat das übrigens lange gedauert.


    Wird schon!

  • Kurz: im Rassestandard vom Aussie steht reserviert gegenüber Fremden, ja. Aber nicht ANGST vor Fremden ;)
    Ich halte es nicht für rassetypisch, dass er sich versteckt. Aber das tut ja zum Problem erstmal nichts zu Sache.
    Für mich klingt es nach einem Fremden gegenüber reserviertem Hund, der zusätzlich aus irgendeinem Grund Angst vor ihnen hat. Das kann jetzt durch schlechte Erfahrungen kommen (vielleicht hat er in der alten Familie versucht Fremde zu kontrollieren, sie also mehr oder weniger gestellt und von denen so eins auf en Deckel bekommen, dass er nur Fremde generell negativ verknüpft. Nur als Beispiel), aber es kann auch einfach sein Wesen sein. Ist er denn in anderen Situationen auch manchmal ängstlich, oder bezieht sich das wirklich nur auf Menschen?


    Ich finde du hast schon gute Ratschläge bekommen. Gib ihm klare Anleitung und halt erstmal alle Fremden von ihm fern. Bei Besuch usw geht das ja ganz gut. Trainiere ihn auf seinen Platz, dort sollst du ihn hinschicken können und dort darf ihn keiner stören.
    Meine Hündin ist auch recht reserviert gegenüber Fremden, sie hat aber keine Angst. Sie ist da mehr der Kontrolletti-Typ :p Wenn sie Besuch anknurrt wird sie kurzum weg geschickt. Sie darf sich nur näher wenn sie freundlich gesinnt ist, ansonsten soll sie sich eben zurück ziehen.
    Sie ist jetzt ein Jahr alt und mittlerweile sind es wirklich nur mehr sehr seltene Einzelfälle, dass sie mal Besuch von uns anknurrt. Sie hat gelernt, dass das MEIN Besuch ist, und dass ICH das regle.


    Das mit deinem Freund ist natürlich schwieriger... Kannst du mal genau beschreiben wie das abläuft? Also wie das "neu anfreunden" aussieht?
    Wie reagiert Jake wenn dein Freund nach der Arbeitswoche heim kommt? Wie reagiert ihr auf Jakes Reaktionen?

  • Naja Raja z.B. "versteckt" sich wenn sie knurrt wenns klingelt o.ä., weil sie genau weiß, dass sie es nicht soll.
    Das hat nicht unbedingt immer was mit Angst zutun

  • Hallo ihr Lieben,


    - leider weiß ich nicht, warum Jake solche Angst vor fremden Menschen hat - die Züchterin von ihm ist wirklich eine ganz, ganz tolle und keiner ihrer Hunde lebt abgeschottet - all ihre Hunde sind in die Familie integriert und bestens sozialisiert.


    Ich denke eher, dass die "Vorbesitzer" von ihm irgendwas verbockt haben müssen - leider werde ich nicht raus bekommen was.


    Das mit dem auf den Platz schicken, sobald es klingelt, werd ich mal ausprobieren.
    Allerdings ist "sein Platz" im Schlafzimmer.. jede andere Decke oder jeden anderen Platz erkennt er nicht als seinen an. :D
    Könnte das beim "auf den Platz schicken" ein Problem darstellen?
    Dass er nicht "sieht" was an der Tür abgeht?


    Anderen Tieren, egal ob Hund oder Katze ist er TOTAL aufgeschlossen gegenüber und der allerliebste. Auch sonst hat er wirklicher keinerlei Fehler oder sonst irgendwas - ist durch und durch ein toller Hund. Bis auf diese eine Sache nunmal. :-)
    Er muss sich auch gar nicht von jedem anfassen lassen - das will ich auch keineswegs. Aber es wäre toll, wenn er einen besseren Draht zu meinem Freund bekäme und fremde nicht immer anknurrt und anbellt. :-)


    Wenn mein Freund freitags nach Hause kommt, rennt Jake meist erstmal auf seinen Platz im Schlafzimmer (das haben wir ihm nicht beigebracht - das macht er von selbst) - mein Freund geht offen und überschwänglich, freudig auf ihn zu - das dauert dann kurz und dann taut er laaaaangsam auf. Am nächsten Tag liegen sie auch kuschelnd zusammen auf dem Sofa - aber man merkt deutlich, dass Jake jedes Mal Schwierigkeiten hat, sich ihm zu "öffnen". Hab auch das Gefühl, dass er mit Männern ein größeres Problem hat - warum auch immer :(


    Noch ein Beispiel..
    Wenn ein Postbote klingelt - Jake fängt an zu bellen, zu Knurren .. und dieser ihn dann noch "aufzieht" mit Sprüchen wie "ist ja gut!!" und ihn dabei noch penetrant anschaut, dann ist es bei Jake ganz vorbei >.>
    Ist es richtig, ihn in solch einer Situation zu beruhigen - oder bestärkt ihn das dann nur..?



    Vielen Dank für eure Hilfe!! :-)

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