Kleine Alltagshilfen bei der Erziehung

  • Ich laber meine Hunde mit Quietschestimme voll, wie toll und schön und super sie sind und dass sie überhaupt die allerbesten und sowieso sind, wenn ich will, dass sie jetzt wirklich mal gescheit neben mir laufen. Die himmeln mich dann an, als hätte ich ein Steak statt einem Gesicht

    :lachtot:


    Fuß-Üben mit Felix: ich lasse in "Fuß" gehen, lob nach 3 Metern - fast egal, wo schön er geht - mit "Feeeiiiin" und er hebt den Kopf und himmelt mich weitere 150 Meter an. Solange ich das "Feeeiiiiiin" oft genug wiederhole! Der hält "Fein" bald für "Fuß". :headbash:

  • Ich habe da auch eine Frage, die hab ich letztens schon im Terrieristen-Thread gestellt und mit meiner Trainerin besprochen. Weiter komm ich trotzdem irgendwie nicht.
    Also: wir üben für die BH korrektes Beifuß laufen. Ohne Leine klappt das Schauen und Beifuß schon gut.
    Mit Leine - nada. Leine dran, Hundi trottet brav neben mir her und guckt nicht mehr. Sie vergrößert automatisch den Abstand. Die Trainerin sagt, mein Hund sei ein klassischer Folgehund.


    Gerade belohne ich jedes Gucken an der Leine. Ganz kurz über wenige Schritte haben wir gute Momente, das lobe ich sofort. Es sind aber wirklich bisher nur wenige Sekunden (das bin ich von meiner schnellen Lernerin gar nicht gewohnt).
    Ist das ok so? Bin ich damit auf dem richtigen Weg? Habt ihr weitere Tipps? Ich weiß nicht, ob ich den richtigen Weg einschlage, hab nicht das Gefühl voran zu kommen...

  • Zum Thema einen kräftigen Hund besser halten können: Bei Jamie habe ich es so gemacht, dass ich die Leine vorne in den Brustring eingehakt habe, so konnte er nicht strikt nach vorne ziehen, sondern wurde etwas umgelenkt. Viel einfach für mich zu händeln, besonders wenn er in die Leine gesprungen ist.


    Allgemein ein spannender Thread, mir fallen bestimmt noch mehr Sachen ein.

  • Rückruf ist bei uns ein geträllertes Chili.
    Guckt sie nur rüber und zeigt mir die Mittelkralle, reicht ein knackiges Hey.


    Leinenführigkeit ist mir total egal irgendwie, weil WENN sie mal an der Leine geht, dann schlendere ich auch eher rum und lass sie halt schnuppern.


    Haben wir es eilig, weil wir zu Fuß zum Tierarzt gehen oder so, dann merkt sie das irgendwie und macht gar keine Anstalten zu schnuppern.
    Kann dann nur sein, dass sie auf einmal prompt zum stehen kommt und ich gezwungenermaßen auch, weil sie pinkeln muß.


    Ansonsten muß sie weder apportieren noch sonst Dinge tun, bei denen ich merke, dass sie darauf keine Lust hast.
    Bzw. keinen Spaß.
    Sie liebt fangen spielen, kleine Tricks und Suchspiele.
    Oft baue ich kleinere Übungszeiten ein, wenn wir alleine unterwegs sind, oder noch auf jemanden warten.


    Allerdings üben wir neuerdings, dass sie draußen nichts mehr frisst, ohne Erlaubnis.
    Das ist allerdings ein Mammutprojekt und steht ganz am Anfang.
    Ziel ist, dass sie, wenn sie ein Leckerlie angeboten bekommt, erst zu mir schaut und auf ein ok wartet.


    Wenn sie draußen was findet nicht drauf los frisst, sondern zu mir schaut.


    Übe es ganz naiv aus dem Bauch heraus und ohne Druck.


    Abends gehen wir immer zu einer Pförtnerin eines Seniorenheims. Ein Kippchen, bißchen quatschen, Leckerlie für Chili abholen.
    Da sind wir mittlerweile so weit, dass Bettina es hin wirft, nimms dir sagt, Chili aber auf mein nein hin sitzen bleibt.
    Da kann Bettina noch so oft nimm es dir sagen.
    Erst wenn Chili mich anschaut, sage ich ihr, nimm's dir - und schwupp ist es weg.


    Alleine lege ich ihr eine Bahn aus Minileckerlies. Sie muß warten, bis die Bahn (5-6 Stück auf ca. 15m verteilt in einer Linie) fertig ist.
    Stelle mich dann zu dem erstn Leckerlie und rufe sie.
    Wenn sie es gefunden hat, gibt es ein freundliches - nein -.
    Meist setzt sie sich hin und schaut zu erst zur Seite.
    Sobald sie mir in die Augen sieht, sage ich nimm's dir.
    So arbeiten wir die Bahn ab.
    Wenn sie mal ein Leckerlie aus der Bahn ohne mein ok genommen hat, gibt es lediglich ein nettes "das war aber nicht der Plan dicke" und es geht freundlich zum nächsten Punkt.


    Ob das alles so fruchtet...keine Ahnung.
    Aber es ist kein Druck drin, beiden macht es Spaß und sie weiß im Ansatz, was gemeint ist.


    Erziehung: sie ist ein Selbstläufer und braucht nur wenig Erziehung.
    Solange sie keinen Besuch frisst und es mit dem Rückruf weiterhin so gut klappt hat sie hier Narrenfreiheit, die sie ganz vernünftig genießt.

  • Leine dran, Hundi trottet brav neben mir her und guckt nicht mehr. Sie vergrößert automatisch den Abstand.

    Wie hältst Du die Leine?


    Ich hatte mal ein ähnliches Problem beim UO-Training.
    Für den Terrier habe ich so eine lange Leine, die man auf halbe Länge machen kann. Und so nutze ich sie auch nur: halbiert.
    Im Training fasse ich sie aber nicht an der Schlaufe, sondern verkürze sich nochmal, indem ich unter der Schlaufe die Leine halte, d.h., die Schlaufe baumelt.


    Der Trainer war aufmerksam und hat mich drauf hingewiesen, dass das baumelnde Ende dem Terrier vor der Nase hängt und er ausweicht.
    Das hat Superdog prima verinnerlicht, dass "Fuß" mit Abstand weniger irritierend ist. Er läuft immer an der Leine weit links oder hinten links.

  • Danke für den Hinweis, ich achte mal drauf. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich die Leine halte. Hab auch so eine Leine mit drei Ringen, aber immer ganz kurz, da bleibt eigentlich nicht mehr viel Länge übrig. Ich achte demnächst drauf, ob dem Hund da was vor dem Gesicht baumelt :???: Aufgefallen wäre mir das aber nie.

  • Danke für den Hinweis, ich achte mal drauf. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich die Leine halte. Hab auch so eine Leine mit drei Ringen, aber immer ganz kurz, da bleibt eigentlich nicht mehr viel Länge übrig. Ich achte demnächst drauf, ob dem Hund da was vor dem Gesicht baumelt Aufgefallen wäre mir das aber nie.

    Wie wär's, wenn Du die Leine mal vorübergehend zu Trainingszwecken in die andere Hand nimmst? Also Hund links, Leine rechts. Vor oder hinter dir vorbei - das müsste man probieren. Und dann immer mal zurück wechseln, wenn es besser läuft...


    Was mir noch geholfen hat im Alltag: überlegen, was einem wirklich wichtig ist und dort mit der Erziehung ansetzen. Nicht an allen Baustellen gleichzeitig arbeiten, sondern einen Teil nur managen, damit der Hund nicht überfordert wird.


    Bei uns zum Beispiel war von Anfang an Warten ganz wichtig. Wenn wir zum Beispiel das Haus verlassen, muss er im Wohnzimmer bei offener Türe im Sitz oder - wenn er nervt - auf seiner Decke warten, bis ich ihn rufe. Erst werden alle 3 Kinder angezogen/verpackt und dann ist er dran.
    Dafür haben wir das Alleinebleiben nur wenig geübt. Das ziehen wir jetzt nach. War nicht wichtig, weil ich in Elternzeit daheim bin.

  • Hi,


    Czarek: Vielleicht musst Du zunächst etwas mehr sportliche Bewegung in die Sache bringen, damit der Hund aufmerksamer wird. Kommt dann die richtige Verhaltensweise, Superleckerchen und Abfeiern. Ich könnte mir vorstellen, dass das gewünschte Verhalten dann leichter abrufbar wird. Bei stets gleicher langsamer Geschwindigkeit kannst Du den Reiz vielleicht nicht so rauskitzeln.


    LG


    Mikkki

  • Wie wär's, wenn Du die Leine mal vorübergehend zu Trainingszwecken in die andere Hand nimmst? Also Hund links, Leine rechts. Vor oder hinter dir vorbei - das müsste man probieren. Und dann immer mal zurück wechseln, wenn es besser läuft...Das bringt nichts... Hab ich auch schon ausprobiert. Wahrscheinlich weil Leinenführigkeit nicht das Problem ist. Sie läuft ja super entspannt an der Leine, nur dieses "Hundeplatz-Beifuß" funktioniert nicht.



    Was mir noch geholfen hat im Alltag: überlegen, was einem wirklich wichtig ist und dort mit der Erziehung ansetzen. Nicht an allen Baustellen gleichzeitig arbeiten, sondern einen Teil nur managen, damit der Hund nicht überfordert wird.
    Ich überfordere den Hund nicht. Mein Hund ist alltagstauglich und alles klappt im Alltag super. Deswegen übe ich ja nun für die Begleithundeprüfung (so als neues Ziel) und frage nach dem Beifuß in Hundeplatzmanier.
    So geht ja kein normaler Mensch mit seinem Hund Gassi.

  • Huhu, ich hab von Beginn an verschiedene Gangarten geübt :) Ohne Leine klappt auch das mit Ansehen, ohne Leine rennt der Hund super neben mir her - ohne Angucken, wieder mit Abstand, ohne Zug an der lockeren Leine.
    Ich weiß auch nicht, irgendwas hab ich da grundsätzlich falsch/völlig unterschiedlich eingeübt. Sobald die Leine dran ist, folgt das Hündchen zu 99% wie ein Schaf :tropf:
    Vielleicht sollte ich es einfach nochmal komplett kleinschrittig aufbauen und einfach am Ball bleiben mit den Minischritten :???:

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