Krebs- wann soll man den Hund erlösen?

  • Hallo, ich bin relativ neu hier und stehe gerade vor der schwierigen Entscheidung, wann ist es Zeit meinen Liebling gehen zu lassen. Bei meiner nun 14,5 Jahre jungen American Stafford Hündin, Linda, wurden letzte Woche Metastasen in der Lunge diagnostiziert. Sie hat schon jahrelang Tumore am Gesäuge, mit denen sie jedoch bis jetzt ohne Medikamente gut klar gekommen ist. Sie ist ein wirklich lebensfroher Hund, das Leben macht ihr sichtlich spaß...reagiert auf andere Hunde schwanzwedelnd, hat Spaß am Fressen, tobt, welzt sich im Gras...unsere TA meinte sie hat jetzt noch keine schmerzen.. Sie hustet nur ab und zu....jedoch bekommt sie manchmal nicht genug Sauerstoff beim Spazieren gehen und kippt einfach seitlich um und ist dann für ein paar Sekunden weg, uriniert auch währenddessen. Steht dann wieder auf und geht ganz normal - fast tobend - weiter. Diese Ohnmachtsanfälle kommen nun immer in kleineren Zeitabständen. Diese Woche nun 3x. Die Ärztin meinte hier könnte man sowieso nichts tun und wir sollen sie wie gehabt liegen lassen und warten bis sie aufsteht, wir würden schon merken, wann die Zeit reif wäre, sie zu erlösen. Ihr Blutbild ist ziemlich gut und sie ist total fit. Zuhause ist sie jedoch ein wenig müde und schläft sehr viel. Aber sie nimmt auf jedenfall noch an unserem Alltag teil.


    Habt ihr mit Lungentumoren Erfahrungen? Wie lang dauert es, bis sich der Zustand drastisch verschlechtert? Kann es sein, dass die Ärzte evtl. ein Ödem mit einem Tumor verwechseln? Ich möchte sie nicht zu früh aus dem Leben reißen, wo sie es doch so sehr liebt und könnte mir auch nie verzeihen, sie am Ende leiden zu sehen. Für Eure Antworten danke ich Euch jetzt schon mal. Lg, Meli

  • Hier bei uns gilt: Solange der Hund frisst, fröhlich ist und Spaß am Leben hat, bleibt er. Schmerzmedikation gehört dazu.


    Sobald der Hund leidet, geht er den letzten Weg. Bei einem Lungentumor wären Warnsignale für mich vermehrtes Husten, starker Leistungsabfall, Appetitlosigkeit.
    Im Endeffekt weiß man, wann es Zeit ist, sie gehen zu lassen.

  • @miliiii Ich würde mich absichern, indem Du die Handynummer Deiner TA hast und sie immer erreichen kannst, falls es mal nachts oder so zu einem bedrohlichen Zustand kommen sollte.
    Das Umfallen ist für die Hunde nicht schön, aber sie nehmen es hin. Bibo hatte das auch ab und an und war danach immer wieder die Alte.
    Bei mir hat Fressen mit einschläfern nichts zu tun. Bibo und Dusty haben bis zum Schluss noch gefressen, aber Dusty (sie hatte auch Krebs) hatte leere Augen und da wusste ich, der Weg ist zu Ende.
    Bibo war gelähmt und wurde dann eingeschläfert.
    Man sieht es seinem Hund an, wenn der Weg zu Ende ist, so war es bei meinen Hunden jedenfalls.
    Wenn es Linda noch so gut geht, dann genieße einfach jeden Tag, Stunde und Minute mit ihr :bussi:

  • Schlimmes Thema, es tut mir sehr leid für dich und deine Hündin!


    Mein Hund ist vor ca. 6 Wochen verstorben, und erst an seinem letzten Tag entdeckte man die Lungenmetastasen (Ursprungstumor unbekannt, man ging die ganze Zeit von einer infektiösen Erkrankung aus). Dann meinte man plötzlich, auf dem Röntgen 2 Wochen vorher waren sie auch schon, aber noch so klein, dass sie damals nicht erkannt wurden. Was ich damit sagen will: bei uns ging es extrem schnell mit dem Wachstum, 2 Wochen vorher nur winzige Punkte, 2 Wochen später ist Buddy in der Tierklinik von allein gestorben, und hatte in den letzten Stunden auch deutliche Luftnot. Ich rate dir sehr dringend, bei einer Krebserkrankung mit Lungenmetastasen wirklich die Handynummer eines Tierarztes bereit zu haben, der 24h zum Erlösen auch nach Hause kommen würde. Ich hatte es nicht, und komme bis heute nicht darüber hinweg, dass wir an dem Tag noch eine Stunde in die Klinik fahren und dort noch 8h sitzen/bangen/rumdoktorn mussten, bevor es zu Ende war. Es war Sonntag, nur 2 Assistenzärzte dort, sehr viele Patienten/Notfälle, und somit das schlimmste, was ich mir hätte für den letzten Tag hätte vorstellen können.


    So schlimm es alles ist, aber du hast eine klare Diagnose, und das ist viel wert. Wichtig ist nun, den richtigen Zeitpunkt zu finden, und das erkennst du dann schon sehr deutlich. Bei uns war es nachts um 3, dass Buddy neben dem Bett endgültig zusammengebrochen ist und ich es wusste. Die Spanne von "Hund ist etwas angeschlagen/schwach" zu "Hund liegt eindeutig im Sterben" war wirklich innerhalb von 24h, also kann es bei euch eventuell auch ähnlich schnell gehen. Ich wünsche dir, dass es bei dir nicht so kommt und du, vielleicht lieber einen Tag zu früh als einen zu spät, die Entscheidung für deine Hündin treffen darfst. Am besten wägst du es jeden Tag ab und hältst engen Kontakt zum Tierarzt.


    Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass es dir gelingt, deiner Hündin ein friedliches Ende zu ermöglichen. Genieße so lange die verbleibenden Tage nach allen Kräften, koche ihr etwas schönes, kuschelt viel und sauge alles in dich auf.

  • @miliiii:


    Habt ihr mit eurem TA über Bronchienerweiternde Medikamente gesprochen?
    Die können zumindest das Atmen etwas erleichtern.


    Zur Frage, wie lange es dauert, bis sich der Zustand verschlechtert.
    Bei unserem Opi waren es von der ersten Luftnot bis zum Einschläfern 1,5 Wochen.



    Auch ich würde dazu raten, die Handynummer des TA überall in der Kurzwahl zu haben, abszusichern, dass der TA auch kurzfristig zu euch nach Hause kommen kann.


    Genießt die Zeit, kostet jeden Augenblick aus.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten ihr Lieben und tut mir sehr Leid für eure Verluste und Erfahrungen


    Es ist total schwer nach 14,5 gemeinsamen Jahren das Ende so nah zu sehen. :(


    Wir waren heute nun beim TA mit den Röntgenbildern. Er meinte, dass das Umfallen wohlmöglich von einer Herzinsuffienz kommt, da das Herz auch vergrößert ist und haben hier Cardisure Tabletten bekommen, um einfach zu schauen, ob die Symptome das Herz verursacht.


    Linda ist 1 Woche nach der Diagnose wohl auf. Sie trinkt enorm viel zuhause. Ihren Spaziergang will sie immer noch und auch das Toberische ist einfach noch da. Heute schon fast ein wenig zu wild. Es bricht mir das Herz.


    Husten tut sie eher selten. Jedoch in der Früh kurz Brechreiz und dann wars auch wieder gut.


    Wir haben die Handynummer vom Tierarzt und auch ein Seditiv - für den Fall, dass es so weit ist - welches wir ihr vor dem Hausbesuch des Tierarztes geben sollen - ich verlasse mich von nun an auf mein Gefühl und die Tatsache, dass ich es nach 14,5 Jahren wirklich erkenne, wann sie nicht mehr weiter will und kann und dass ich ihr Wohlergehen schließlich vor meinem stellen werde und sie in Würde gehen lassen.


    Bis dahin genieße ich jeden Moment mit ihr und sauge alles in mich auf! ❤

  • das machst du genau richtig so.


    für den notfall hast du alles zur stelle.


    meine staff-hündin paige hatte leider auch lungentumore... die röntgenbilder waren katastrophal und der arzt meinte, ich solle sie genau beobachten und sobald sie anfängt schwer zu atmen, soll ich sie erlösen... wir hatten leider nur noch 2 tage, dann fing sie nachts an, schwer zu atmen und ich wusste, es ist zu ende :(


    ich hoffe, ihr habt noch ein bißchen zeit miteinander :streichel:

  • Das tut mir sehr Leid :(
    Ich kann auch nur von Staffys reden, dass es bei denen unglaublich lange dauert, bis sie überhaupt ein Zeichen von Schmerz zeigen.


    Von einer Freundin hatte der Hund bereits innere Blutungen und musste akut erlöst werden und er sprang noch immer putzmunter hin und her, sodass man ihn beim TA einfangen musste :(


    Derzeit atmet Linda in Ruheposition ziemlich ruhig..um die 13 Atemzüge/Minute.
    Draußen hechelt sie zwar schon, jedoch geht sie auch nicht im Seniorentempo, sondern tänzelt ziemlich rasch vor sich hin bzw. legt sie gelegentlich auch ein paar Sprints ein.
    Für das Alter eigentlich unglaublich - wurde letztens noch gefragt, ob sie noch jung wäre und paar Tage später die Diagnose :/
    Deswegen hat uns der Arzt auch das Herzmittel verabreicht, da sich derzeit nur Symptome im Umfallen äußern und er glaubt, dass das vom Herz kommt. Und meinte, wenn sie schon so lustig ist, dann soll sie auch noch ein bisschen so bleiben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!