Neuer, großer Hund zieht extrem an der Leine. Wie abgewöhnen ? Alles hat bis jetzt noch nichts gebracht...

  • Da hat Flying Paws natürlich vollkommen recht. Ich will nur ergänzen dass es beim Zugtraining nie darum geht den Hund körperlich "fertig zu machen". Es geht um Training und gezielten Aufbau. In einer Aktivität die Mensch wie Hund liegt und Spass macht (was nicht unbedingt der Fall sein muss!). Deswegen ersetzt es auch nicht die Grunderziehung daheim.


    Unsere toben nach dem Zugtraining wild durch den Garten. Sie sind alles andere als platt. Und ich könnte sie wegen dem Training weder einfach so ableinen noch alleine im Haus lassen. DAS geht nur über ganz normale und regelmässige Erziehung!

  • Nicht erst wenn er dich schon 100m weit gezogen hat. Da mußt du echt konsequent sein und dann stellt sich der Erfolg auch sehr bald ein.

    Das ist wirklich wichtig. Beim Stehenbleiben, aber auch jeder anderen Übung ist konsequentes Training wichtig.


    Unsere Hündin hatte damals 10 Jahre bei der Vorbesitzerin an der Leine gezogen und die ist nur ziehend und röchelnd durch die Lande gezogen, hat die Besitzerin mehrfach auf Treppen zu Fall gebracht,...


    Also haben wir nach Übernahmen es nach 2 Wochen wirklich immer konsequent durchgezogen. Wir sind also am Anfang wirklich nur 1-2 Schritte vorwärtsgekommen, dann wieder 1-2 Schritte,... Und das bei jedem Spaziergang, ob zum Spaß oder mal schnell zur Bahn,... Die Extrazeit muss man einkalkulieren. Ihr könnt auch erstmal mit Geschirr und Halsband losgehen, falls ihr es mal eilig habt, den Hund einfach in das jeweils andere einhaken, damit er das unterscheiden lernt.


    Das fängt oft schon an der Tür an (Tür immer wieder schließen, wenn das Tier rausstürmen will), geht weiter über die Treppe,... Das braucht wirklich konsequentes Verhalten und Zeit. Auf entspannten Spaziergängen trainieren und es dann schleifen lassen, wenn man schnell wohin will bringt nix oder nachgeben, wenn Hund unbedingt zu einer Schnüffelstelle will,...


    Das kann schnell gehen, kann aber auch dauern, bei uns war der Drops nach 2 Wochen gelutscht, ob nun an Halsband, Geschirr oder Schleppleine. Die Länge der Leine war wurscht, Spannung auf der Leine ob 1m oder 7m bringt einen nicht vorwärts. Er kann das in ein paar Tagen verstehen, das kann aber auch Wochen, Monate dauern.


    Aber auch ich würde bei dem Hund von einer Schleppleine am Anfang abraten, wenn der da reinkachelt, besteht einfach Verletzungsgefahr für dich und den Hund.

  • Bewegung baut Stress ab - aber stundenlanges Leinezerren oder Leinenlaufentrainieren baut Stress auf!


    Es wäre also wirklich gut, wenn Ihr eine Möglichkeit finden würdet, ihn auch mal frei laufen lassen zu können (eingezäuntes Gelände z.B.). Und wenn ihr da mit dem Hund gemeinsam spielen könnt - zusammen rennen, Löcher graben, Futter suchen oder so etwas. Damit es draußen mit Euch nicht immer nur stressig ist ;-)


    Und es wäre schön, wenn er auch auf den Gassigängen etwas Zeit zum Schnüffeln und Hund-sein und Entspannen bekommen könnte. Das ist vielleicht leichter gesagt als getan - mein Hund hat damals erstmal an der Schlepp genauso irre gezogen wie an der kurzen Leine - nur eben 10 Meter vor mir, das war erst recht nix. Aber es ist ja nicht jeder Hund so.


    Jedenfalls ist der Tipp, immer nur kurz zu trainieren, sehr wichtig. Eine Viertelstunde ist schon recht lang!


    Ihr kriegt das Problem nicht in vier Wochen gelöst, also müsst Ihr Euch was überlegen, wie ihr es dauerhaft managen könnt, ohne Euch und den Hund völlig fertig zu machen. Der Tipp, mit der Leine am Halsband konsequent zu trainieren und ansonsten ein Geschirr zu nutzen und es lässig zu sehen, scheint mir praktikabel.

  • Vielen vielen Dank für eure vielen Antworten :-) das zugtraining klingt interessant, ist aber glaub ich nichts für uns :-) Habe die stehen bleiben Technik gestern Abend und heute morgen ausprobiert beim gassi gehen, einen kleinen Erfolg hat es schon gebracht, einmal ist er von alleine ein paar Schritte zurück gegangen wo ich gesagt hab "Stop" und stehen geblieben bin :) jeder kleine Erfolg bringt schon stolz auf :) habe noch eine Frage, die uns etwas beschäftigt undzwar: nach wievielen Wochen sollen wir üben, ihn mal allein zu lassen? Momentan nehmen wir ihn überall mit hin, wo es geht (z.b. Zum einkaufen, einer muss immer mit ihm vorm laden warten) habe etwas Angst, wenn wir es zu spät üben dass er sich dran gewöhnt dass er überall mit hin kommt. Wenn einer von uns zu Hause ist, geht es aber sobald wir beide die Haustür verlassen und er das klicken von schloss einrasten hört fängt er sofort an die ganze Nachbarschaft zusammen zu bellen.. :D

  • und bin mir nicht sicher, ob wir richtig reagieren, wenn er uns anspringt...
    wenn er uns anspringt, sagen wir einmal "aus!" und drehen ihm dann den Rücken zu und ignorieren ihn. Ist das richtig so, oder sollte man es doch anders machen? Er springt uns eig. nur aus Freude an (z.B. wenn einer von uns weg war) oder wenn er spielt. (:
    Desweiteren hatten wir gestern kurz Besuch von einer Freundin, die er angesprungen und angebellt hat. Daraufhin hab ich ihn an die Leine genommen und mich mit ihm ein paar Meter weiter weg gesetzt. Nach ein paar Minuten hat er sich beruhigt gehabt und gesehen, dass meine Freundin uns nichts tut. Am Ende konnte meine Freundin ihn sogar streicheln (: Wenn es klingelt, dreht er noch ab, haben ihn bis jetzt dann immer ins schlafzimmer oder Wohnzimmer gesperrt und einer von uns ist bei ihm geblieben um ihn zu beruhigen. aber ob das so richtig ist...? Staubsaugen können wir auch noch nicht, da er anfängt heftig zu bellen sobald man den Staubsauger bewegt (auch, wenn er nicht an ist), da hab ich aber noch absolut keine Ahnung, wie wir ihm das abgewöhnen sollen.
    Aaah, ich hab so viele Fragen, sorry :D wollen nur nichts falsch machen, da die vorbesitzer ja schon einiges an der Erziehung "verbockt" haben...

  • verstehe noch nicht ganz, wie man hier Bilder hochlädt haha

    Hier mal die Anleitung:
    Geh auf http://www.picr.de
    Wähle dort die Fotos, die du posten möchtest.
    Wähle Größe 640 und mache ein Häkchen bei "automatisch drehen".
    Dann spuckt picr.de ein paar Links aus, die kopierst du und fügst sie hier in den Text ein.
    Wichtig: Klicke hier im Dogforum nicht auf Bild einfügen. Einfach nur die Links in den Text reinkopieren.

  • Bezüglich des Anspringens ist es gut, was ihr macht. Das wird er flott begreifen, dass ihr Springen nicht lustig findet.


    Wenn es klingelt und er Rabbatz macht, ist die Grundidee auch richtig. Ihr bringt den Hund dann ja nicht in ein anderes Zimmer, sondern bleibt mit ihm da, wo er gerade ist, richtig? Möglichst wenig Hektik verbreiten ist hier wichtig.


    Beim Alleinebleiben: Lasst Euch noch ein Weilchen Zeit, bis ihr ihn wirklich "alleine" lasst. Vorher könnt ihr aber schon den Grundstein legen, in dem ihr mal alleine ins Bad geht oder so ;-) Oder, wenn das klappt, mal zum Müll rausbringen kurz verschwinden. Immer möglichst nur so lange, dass er sich gar nicht aufregen muss.


    Mit dem Staubsauger würde ich ihn in den ersten Wochen noch nicht belästigen. Was macht er denn, wenn im anderen Zimmer gesaugt wird? Wenn er dabei ruhig bleibt, kommt ihr ja erstmal im Alltag klar.

  • Uns hat geholfen, möglichst alles zu ritualisieren. Besuch kommt? Ted geht ins Schlafzimmer und ein Kindergitter wird in die Tür geklemmt. Er kann den Eingangsbereich überblicken, Besuch kann (muss nicht) ihn streicheln, aber er springt nicht. Nach ca 30min darf Ted dann raus, geht kurz zum Besuch und das wars dann. Nix mehr mit überschwenglichem Freuhund.
    Wenn ich nach Hause komme, beachte ich Ted erstmal gar nicht. Zuerst lege ich meine Sachen ab. Okay, seinen Kopf muss er trotzdem in die Tüte stecken, aber damit kann ich leben. Dann erst begrüße ich den Hund mit kurzem Streicheln. Keine Ansprache.


    Wenn Männe nach Hause kommt, spricht er Ted an, Ted freut sich und springt rum und nachdem er seine Sachen abgelegt hat, gibt es eine kurze Spieleeinheit mit Hund. Es laufen Wetten wann Ted endlich mit dem Wohnzimmersessel umkippt, denn dort springt Ted jedes Mal volle Kanne drauf in Erwartung des Spiels. Einmal hat der Sessel schon gefährlich gekippelt.



    Das allein lassen solltet ihr sofort anfangen zu trainieren. Es kann jederzeit passieren, das ihr ihn allein lassen müßt. Auch da hab ich ein Ritual für mich und meinen Hund. Er bekommt dann und nur dann Leckerlis auf die Couch geschmissen, geht als futtergeiler Hund hin, beginnt zu fressen und ich schließe die Tür und gehe. Ruhe ist. Wenn ich nach Hause komme, liegt er meist noch auf der Couch. Allerdings hab ich meine Hunde von Welpenbeinen an und es schon vom ersten Tag an Schritt für Schritt aufgebaut und ausgenutzt das Welpen viel schlafen müssen.

  • Wir haben das auch sofort angefangen und nach 2 Wochen intensivem Training konnte er schon wunderbar 3 Stunden am Stück allein bleiben, sowohl mit meiner alten Hündin als auch ganz allein. Und das obwohl er 7 Jahre vorher angeblich nie allein bleiben konnte.


    Ich hab ihn am Anfang auch so im Haus immer mal wieder in einem Zimmer allein gelassen, das funktioniert wunderbar beim Putzen immer wieder die Räume wechseln und Türen hinter dir schließen beim Zurückkommen sofort Leckerlis und Anfangs immer nur 1-3 Minuten und dann steigern, wenn er das gut kann mal nach draußen Tür abschließen und sofort wieder rein Leckerli usw.


    Alles so kleinschrittig wie möglich, dann sitzt es nachher auch besser.

  • nach wievielen Wochen sollen wir üben, ihn mal allein zu lassen?

    Das beginnst Du am besten sofort und zwar sinnvollerweise, wenn Du Zuhause bist. Dazu gehört, dass Du nicht immer zur Verfügung stehst, wenn ihm nach Kontakt ist.


    Das in einem anderen Raum bleiben kann man gut mit einem Kindergitter anfangen, denn der Knackpunkt ist ja, dass der Hund plötzlich keinen freien Zugriff mehr auf seinen Sozialpartner hat.


    Hört sich ein bisschen so an, als ob Ihr Euch eine Großbaustelle zugelegt habt ... schon mal drüber nachgedacht einen Trainer hinzuzuziehen?

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