Islandhund - wer kennt ihn, wer hat einen?

  • das Vögel vertreiben ist eines der ursprünglichen Aufgaben der Isis gewesen, um die Schafherden bzw. die neugeborenen Lämmer zu schützen. Das steckt noch drin. Ein ausgeprägter Jagdtrieb in Bezug auf Spur gehen, sollte aber eigentlich nicht vorliegen.


    Zu erwähnen ist meiner Meinung nach noch, das die Isis sehr menschen- und vor allem kinderfreundlich sind.

  • Hmmm... Das hat Whiskey auch gemacht. Und wir habens hinbekommen.
    In dem von @datKleene steht ja, dass Isländer den nordischen Dickkopf haben und selten etwas "einfach nur so aus Gefälligkeit" tun, sondern eher dann, wenn sie einen Nutzen für sich darin sehen.
    Ich denke, das ist die Schwierigkeit aber auch der Reiz an dieser Rasse.


    Mich reizt sie genau deswegen. Bis auf wenige Ausnahmen beschreiben die Rassebeschreibungen nämlichen unseren Whiskey und den liebe ich für seine Art. Deswegen wurde die Rasse für mich immer interessanter und nachdem ich o.g. Thread gelesen habe, verstärkte sich das noch.

  • Ich finde das ehrlich gesagt nicht schlimm, dass auf dem Grundstück gebellt wird. Ich würde so einen Hund dann einfach nicht alleine draußen lassen. Kann ich mit meinen Chihuahuas zur Mittagsruhe auch nicht machen :tropf:
    Ich frage mich nur, ob die Bellfreudigkeit nicht kontrollierbar wäre, wenn man es doch weiß und rechtzeitig drauf achten würde? Zum Beispiel mit Impulskontrolleübungen und Ruheübungen, sodass man den hochfahrenden Hund genauso schnell wieder runterfahren kann?
    Wie macht sich der händelbare Jagdtrieb bemerkbar? Gehen die nur auf Wild, das den Weg kreuzt oder gehen die auch mal stöbern und hauen dann ab, wenn man nicht aufpasst?


    Und wie klappt das mit dem Alleinebleiben wenn sie so eng mit der Familie zusammen leben und so gern quasseln?


    Ich finde es total schade, dass es die so selten gibt. Ich habe auch nur 4 dem VDH angehörige Züchter gefunden in Deutschland. In Dänemark gibt es mehr oder muss man dann noch weiter in den Norden schauen?

    So selten sind die gar nicht und es gibt deutlich mehr als nur 4 Züchter (du hast wohl nur auf die VDH Seite geguckt, oder? Da stehen längst nie alle drin, Züchter findest du grundsätzlich über die zuständigen Vereine - das ist in diesem Fall der DCNH):


    DCNH e.V. - Deutscher Club für Nordische Hunde.


    Der Rüde meiner Bekannten reagiert wirklich nur bei Wildsichtung, selbstständig stöbern geht er nicht (und das ist auch nicht typisch für die Rasse). Kontrollierbar heißt, dass sie mit ihm in der Hundeschule eine Weile daran gearbeitet haben und er nun fast überall frei laufen kann, allerdings muss man in wildreichen Gebieten ein Auge auf ihn haben, um ihn rechtzeitig abrufen zu können. Er würde aber wohl nur kurz hinterher gehen und recht schnell wieder umdrehen.


    Soweit ich weiß, haben sie auch frühzeitig angefangen, an der Bellfreudigkeit zu arbeiten - mit nur mäßigem Erfolg. Wer mit einem sehr kommunikativen Hund nicht klar käme, für den ist ein Islandhund auch einfach nichts.


    Alleine bleiben klappt wohl gut, das lässt sich meiner Meinung nach aber eh nicht an einer Rasse festmachen.

  • Hmmm... Das hat Whiskey auch gemacht. Und wir habens hinbekommen.
    In dem von @datKleene steht ja, dass Isländer den nordischen Dickkopf haben und selten etwas "einfach nur so aus Gefälligkeit" tun, sondern eher dann, wenn sie einen Nutzen für sich darin sehen.

    Gerade Ruby hat aber einen total ausgeprägten will to please, da ist mein Pudel dickköpfiger. (hab sie jetzt allerdings schon ca. ein halbes Jahr nicht gesehen)

  • Ich habe 4 Isis im Alter von 8 bis 2 Jahre.


    Es ist schwierig, die Komplexität einer Rasse in ein paar kurzen Stichworten zu beschreiben, aber ich versuchs mal.


    Die Vorfahren der Isis kamen mit den ersten Siedlern im 9.Jahrhundert zusammen mit den Haus- und Nutztieren nach Island. In erster Linie wurde die Küstenregion besiedelt. Um die Höfe gab es mühsam urbar gemachte Mähwiesen - für das Winterfutter der Kühe, Schafe, Ziegen und Ponys und kleine Äcker für Gemüse und Getreide der Menschen. Zudem fuhren die Siedler mit kleinen Booten raus auf's Meer zum Fischen.
    Die Höfe waren für sich autark, der nächste Nachbar oft mindestens einen Tagesritt entfernt.


    Auf kleineren Höfen gab es so 2, 3 Hunde auf größeren konnte es auch deutlich nehr sein. Zäune waren bis ins 19 Jahrhundert, bis zur Erfindung des Stacheldrahtes, nicht üblich. Die Hunde hatten die saftigen Wiesen und die Äcker frei von umherstreifenden Weidetieren zu halten. Das Vieh das nicht direkt gebraucht wurde,wurde im Frühsommer ins Hochland getrieben und im Herbst wieder zu den Höfen. Ab und an Ritt man zur Kontrolle ins Hochland und sah nach dem Rechten.
    Die Fische wurden auf Trockengestellen zum Trocknen aufgehängt.


    Daraus ergaben sich die Aufgaben für die ein Hund gebraucht wurde.


    Sie waren Treiber für das Vieh, sammelten im Herbst die Verstreuten Trupps von Ponys und Schafen im Hochland ein. Vertrieben Rabenvögel und Möven von den frischgeborenen Lämmern und von den Trockengestellen der Fische. Waren oft die einzigen Spielgefähren der Kinder. Meldeten alles was ungewöhnlich am Hof war. Begleiteten den Bauern auf seinen Wegen und halfen bei allem mit wo mein eine 3 Hand gebrauchte. Es gibt Bilder auf welchen Hunde helfen, Netze an Land zu ziehen.
    Sei wurden über Jahrhunderte dafür gezüchtet sich schnell bewegenden Objekten laut bellend nachzulaufen. Bei bedarf widerspenstigen Ponys/Schafen als Heeler in die Beine zu zwicken. Durch ihr Bellen dem Bauern anzuzeigen wo sie Arbeiteten. Dazu brauchte man einen lauten Hund, der auch gegen den meist pfeifenden Wind noch zu hören war, auch wenn er ausser Sicht arbeitete. Im Winter lebte alles, Mensch und Tier in den kleinen Häusern, mit drangvoller Enge mussten Sie zurechtkommen.
    Der Hund sollte größtenteils selbständig arbeiten, es stand niemand den ganzen Tag mit vor der Herde und hat den Hund geschickt um z.b. Raben zu vertreiben.
    Aggressivität weder gegen Mensch noch Tier war nie erwünscht. Jagdbares Wild gab es nicht.


    Daraus ergibt sich, Jagdtrieb in der Form, daß sie auf aufspringedes Wild reagieren. Aber sie gehen nicht auf Spur. Vögel, vor allem die großen schwarzen werden vertrieben. Lautstark.
    Bellfreudig sind sie, der eine mehr der andere weniger. Daran muß man von Anfang an arbeiten. Trotzdem kann man nicht sicher sein einen wirklich leisen Hund zu erhalten. Ohne, Kläffen sie mit ziemlicher Sicherheit maßlos.
    Meine sind definitiv alltagstauglich. Ich kann Sie überall mit hinnehmen.
    Familienhunde sind sie. Allerdings, wenn sich nur einer um den Hund kümmert und mit Ihm was macht, sind gerne mal absolute Einmannhunde. Freundlich zu allen, aber hören nein.


    Ein paar Postst vorher hat jemand schon den DCNH verlinkt. Dort findest du alle Züchter, dabei ist sicherlich einer in erreichbarer Nähe, so daß du Islandhunde mal Live und in Farbe sehen und erleben kannst.

  • Ich habe selbst keinen, kenne aber jemanden der zwei (Bruder und Schwester) hat.


    Die Person ist Erzieherin in einem Haus für schwer erziehbare Jugendliche.
    Es wird dort regelmäßig "gewechselt" sodass immer ca 4 verschiedene Jugendliche dort wohnen.
    Die Hunde sind nicht extra für die Arbeit mit den Kids dort abgerichtet sondern nur "Familienhunde".


    Ich habe sie als sehr liebe Hunde kennen gelernt. Sie haben immer gut gehört, liefen die meiste Zeit auch ohne Leine, egal bei wem sie gerade mitgegangen sind. heisst: sie haben schnell gecheckt wer nun dazugehört. Bei Fremden sind sie jetzt nicht mitgegangen aber bei den Kids die dort schon ein oder zwei Wochen wohnten haben sie dann halt sehr gut gehört.


    Jagdtrieb habe ich keinen bemerkt. Sie waren sehr verschmust und kläffen war auch nicht so schlimm bei den beiden.


    ich weiss nicht ob die beiden einfach nur so speziell waren, aber ich empfand sie als perfekte Begleit-Familienhunde.

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