DEIN Leben als "Rudelführer" - DEINE Körpersprache!

  • Meine Gedanken zu diesem Thema beruhen u.a. auf einer DVD (Die große Freiheit), die ich mir aus Neugier vor geraumer Zeit gekauft und mit großem Interesse angesehen habe.
    Nun mag man davon halten was man will und das soll hier auch gar KEIN Thema sein, eher geht er mir darum, wie IHR mit EUREN Hunden lebt bzw. was zeichnet Euch als "Rudelführer" aus?
    Inhalt dieser DVD ist nämlich nicht nur eine "Lernmethode", sondern auch die KÖRPERSPRACHE und das sich fragen: wie fühle ich mich?


    Ich habe nach dem Ansehen der DVD versucht MICH als "Rudelführer" zu reflektieren. Ich habe MICH sozusagen in Bezug auf die Beziehung "SAM und ICH" betrachtet und wieder einmal wurde mir klar,
    dass ganz viel von einem Erziehungserfolg davon abhängt, wie ICH mich fühle und wie somit meine Körpersprache aussieht. Der jeweilige persönlich bevorzugte Erziehungsstil ist in meinen Augen dann
    gar nicht so wichtig, wenn es um das Gelingen und den Erfolg geht, ich glaube viel wichtiger ist die KÖRPERSPRACHE. Was sage ich mit meiner Körpersprache meinem Hund und umgekehrt.


    Ich probiere das nun seit einigen Tagen aus. Bevor ich mit Sam z.B. zu unserem "Spaziergang" losziehe, frage ich mich: wie fühlst du dich?


    Meist entsteht durch diese "Selbstfrage" schon eine "Motivation", die schlagartig meine Körperhaltung positiv verändert. Ich gehe somit wesentlich "aufrechter" und "selbstbewusster" aus dem Haus und bereits
    beim ersten Schritt merke ich schon, dass die "Beziehung" zwischen SAM und MIR eine ganz andere ist. Es scheint so, als ob wir beide dann wesentlich motivierter und "fröhlicher" sind und man spürt fast wie die Frage bei Sam aufkommt: Frauchen? Was erleben wir denn heute tolles ZUSAMMEN?


    ZUSAMMEN - genau das ist auch etwas, das mir sehr wichtig ist. Wir machen etwas zusammen.


    Auch ist mir aufgefallen, dass die Dinge, die wir dann auf unserem Spaziergang üben viel besser und vor allem viel zuverlässiger klappen. Ganz ehrlich gesagt kann ich an solchen Tagen z.B. fast gar keinen Rückruf üben, weil dieser überhaupt nie notwendig ist. Sam orientiert sich super an mir, blickt entweder ständig zurück um zu "prüfen" ob noch alles klar ist oder schließt zügig auf, wenn er sich mal irgendwo festgeschnüffelt hat.
    Auch habe ich aufgehört ständig mit Leckerlis zu belohnen (das ist nämlich etwas, das mir wirklich auf den "Nerv" geht), statt dessen belohnen "wir" uns vermehrt damit, dass wir hin und wieder in den Wald abbiegen und dort gemeinsam auf "Schatzsuche" gehen. Wir klettern über Baumstämme, buddeln in den Blättern oder schleichen uns auf ein "Objekt" zu, das eigentlich gar nicht in den Wald gehört.... .... dass dabei ganz nebenbei super viele Dinge geübt und gelernt werden, wird mir oft erst zu Hause richtig bewusst, wenn ich meinen Tag mit Sam noch einmal reflektiere.


    Wir machen auch mal ein Wettrennen (bei dem Sam ganz klar schneller ist als ich..... ....) und bei dem auch gleich ein augenblickliches "KEHRT" geübt werden kann, so dass Sam schon wieder seinen Spaß hat: nämlich mich wieder einzuholen und dann darf als zusätzliche Turbobelohnung auch gerne mal ein Leckerli fliegen.


    Ich übe mich jedoch auch seit einigen Tagen ganz klar darin Sam eindeutig "die Grenze" zu zeigen. Ein NEIN ist ein NEIN und bleibt ein NEIN... ... (und das ziehe ich dann auch durch... :shocked: ...)


    Meine "Akzeptanz" als Rudelführer scheint dadurch viel nachhaltiger zu sein und auch an Tagen, an denen unser Junghund die Ohren scheinbar auf "Durchzug" gestellt hat, sind so viel unkomplizierter.


    Da mich das Thema KÖRPERSPRACHE nun total in den Bann gezogen hat, habe ich für SAM und mich einen gemeinsamen Kurs ausgesucht, der am kommenden Freitag beginnt:
    "Körpersprache und Auslastungsmöglichkeiten - Was will mein Hund mir sagen und was sage ich meinem Hund?"
    Ich freue mich schon super darauf, auch deshalb, weil wir dort gefilmt werden und man sich dann nochmal ganz anders beobachten kann.



    ****


    Wie sieht das mit Deiner Körpersprache aus?
    Wie sieht DEIN Leben als Rudelführer aus und wo siehst Du ggf. Verbesserungspotential?
    Welche Erfahrungen hast Du zu diesem Thema?



    Ich freue mich auf einen hoffentlich interessanten Austausch.... ;) .....

  • Hm,
    ich würde mich auch nicht als "Rudelführer" sehen :ka:


    Aber das, was Du da beschreibst, ist nicht wirklich was Neues!
    Kann man tagtäglich sehen, und auch, wenn man darauf achtet, selbst merken.


    Die Hunde spüren unsere aktuelle Stimmung, "lesen" diese an unserer Körpersprache ab, und reagieren dementsprechend.


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Schön, dass du solche Fortschritte machst. Hunde sind ja Meister darin nicht nur unsere Körpersprache zu lesen. Ich denke schon, dass eine innere Einstellung Situationen verbessern aber auch verschlimmern kann. Wenn man selbstbewusst ist, schließt sich der Hund einem sicher lieber an als wenn man unsicher ist. Bewusst auf meine Körpersprache habe ich aber noch nicht geachtet.


    Verbessern als Hundehalter kann ich mich sicher. In Bezug auf meine Körpersprache habe ich mir keine Gedanken gemacht.


    Ich merke, wenn ich angespannt bin, traurig oder unsicher, dass ich keine gute Kooperation von meinen Hund erwarten kann. Ich denke das gilt doppelt für sensible Hunde.


    Deine Einstellung zusammen mit deinem Hund etwas zu machen finde ich übrigens sehr schön.







    Aber das, was Du da beschreibst, ist nicht wirklich was Neues!
    Kann man tagtäglich sehen, und auch, wenn man darauf achtet, selbst merken.

    Habe ich etwas verpasst oder hat die TE geschrieben, dass das etwas Neues ist? Vielleicht ist das bewusste Achten auf die Körpersprache für sie etwas Neues. Oder was willst du damit ausdrücken? Das meiste in der Hundewelt ist nichts Neues, dennoch kann man sich doch darüber unterhalten.

  • Vom Titel des Threads und dem Wortlaut "Rudelführer" halte ich gar nichts! Ich bin nun mal kein Rudelführer, will ich auch gar nicht sein und kann ich nicht, weil ich kein Hund bin (wie von den Vorpostern ja auch bereits gesagt)!


    Deinen Text finde ich allerdings sehr gut und die Überlegungen darin absolut richtig.


    Ich sehe mich als primären Solzialpartner meines Hundes! Daher finde ich den "Wir erleben die Welt Zusammen" Ansatz super!


    Ich erwarte von meinem Hund, dass er auf mich hört, meine Regeln befolgt, sich benimmt etc. Dafür muss ich jedoch für meinen Hund auch interessant und verlässlich sein und vor allem nachvollziehbar/verständlich handeln.


    Interessant bin ich für meinen Hund, wenn ich nicht nur Dinge von ihm verlange die ich will, sondern auch gemeinsam mit ihm Dinge tue, die Spaß machen (toben, die Welt erkunden, kuscheln, raufen, Belohnen).


    Verlässlich und Verständlich bin ich, wenn ich kosenquent bin (also berechenbar) und mit meiner Körpersprache das gleiche Ausdrücke, wie mit meiner Stimme und das geht für mich nur, wenn ich innerlich die gleiche Einstellung zu dem Thema habe. Kurz: für mich muss"Fühlen-Denken-Handeln" im Einklang sein.


    So jetzt kurz zur Realität: In der Theorie, hab ich das alles verstanden und verinnerlicht und versuche mich dauerhaft daran zu orientieren! In der Realität kommt das leider ab und zu doch zu kurz, weil ich gestresst bin oder genervt vom Tag, oder mit manchen Situation selbst überfordert bin (bspw. wenn mehrere Hunde auf mich zustürmen und ich ruhig bleiben sollte!)! An den Situationen muss ich noch arbeiten, aber ich bin sicher das wird schon noch in den nächsten Jahrzehnten :D

  • Habe ich etwas verpasst oder hat die TE geschrieben, dass das etwas Neues ist? Vielleicht ist das bewusste Achten auf die Körpersprache für sie etwas Neues. Oder was willst du damit ausdrücken? Das meiste in der Hundewelt ist nichts Neues, dennoch kann man sich doch darüber unterhalten.


    Um eine Richtigstellung geht es doch gar nicht :???: Auch der "Hinweis", dass "nichts neues beschrieben" wird ist auch nur eine Form der Unterhaltung und SheltiePower hat auch nicht geschrieben, dass es nun untersagt wäre, weiter darüber zu diskutieren, WEIL es nichts neues wäre. Es ist einfach nur ein Fakt, der sagt, dass die Mehrheit der Leute hier bereits eine Meinung zu dem Eingangsbeitrag haben wird...

  • Gretchenfrage - wenn ihr keine Rudelführer seid, was dann?


    Es ist keine Beziehung "Befehlen und Gehorchen", ist etwas komplexer, vergleichbar mit Eltern- und Kindbeziehung, nur dass der Hund ein "Kleinkind" bleibt.

  • Hundehalter?
    Hunde und Menschen bilden kein Rudel, es gibt keine interspezifische Rudelbildung.
    Was ich von Anita Balser halte, schreibe ich nun einfach mal nicht, sonst hört das hier nie auf :hust: .

  • Gretchenfrage - wenn ihr keine Rudelführer seid, was dann?


    Es ist keine Beziehung "Befehlen und Gehorchen", ist etwas komplexer, vergleichbar mit Eltern- und Kindbeziehung, nur dass der Hund ein "Kleinkind" bleibt.

    Es ist ziemlich einfach, finde ich.


    Wir sind Menschen. Wir halten Hunde. Der Hund hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte dem Menschen "angedient", zu beiderseitigem Nutzen.
    Das hat mit Eltern- Kind nichts zu tun, das finde ich eine andere, nicht zu vergleichende Beziehung.


    Ich mache mich mit dem Hund nicht gemein, er sich nicht mit dem Menschen, weil das gar nicht geht.
    Im besten Fall sind Hund und Mensch eine Lebens- Zweck- Gemeinschaft, welche auf Zuneigung und Vertrauen und Ressourcen beruht.


    Sonst nix. Das ist doch schon viel zwischen zwei Gattungen Säugetiere.


    Man kann es auch kompliziert sehen. Genießt es doch einfach!

  • Gretchenfrage - wenn ihr keine Rudelführer seid, was dann?

    Keine ahnung, warum das oftmals ein Problem darstellt..


    Führe ich einen Hund, dann bin ich ein Hundeführer.
    Führe ich eine Gruppe von Hunden, dann bin ich ein Hundegruppenführer.
    Führe ich ein Hunderudel, dann bin ich Rudelführer.


    So einfach sehe ich datt.

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