Freilauf und Leinenführigkeit

  • Bei der Leinenführigkeit haben wir Fortschritte, dafür beim Freilauf wieder Rückschritte gemacht :fear:


    Es ist und bleibt irgendwie das Problem, dass andere Hunde interessanter sind. Da ist dann alle Aufmerksamkeit auf den fremden Hund gerichtet. Ich weiß da nicht mehr genau, was ich machen kann. Ohne fremde Hunde lässt er sich prima abrufen. Er läuft ein paar Meter vor, wartet und schaut wo ich/wir bleibe/n etcpp. Seit einiger Zeit mache ich mit ihm schon "Impulskontrolltraining" mit dem Ball, was auch recht gut klappt. Bei fremden Hunden ist das dann aber so eine Sache - wenn ich ihn absitzen lasse, bekommt er das Kommando nur "durch eine Watteschicht" mit, ich kann das anders nicht erklären. Er reagiert dann verlangsamt, ohne mich anzusehen, Blickrichtung immer auf den fremden Hund. Wenn ich "Glück" habe, reagiert er (schnell), lässt sich (gut) abrufen, wenn ich "Pech" habe, reagiert er gar nicht.


    Bei der Leinenführigkeit war das auch so ein Problem, also dass er nicht auf einen geachtet hat. Er zieht zwar nicht wie ein Kalb, aber er ist kreuz und quer gelaufen, Leine stramm. Sehr sehr gerne, direkt auf meiner Laufspur, inkl. abrupt Stehenbleiben, sodass ich das ein oder andere mal bei dem Versuch, ihm auszuweichen, fast gestürzt bin. Nur Stehenbleiben oder Richtungswechsel haben da allein keinen merkbaren Erfolg gebracht, weil er dann gleich weitergemacht hat. Ich hab dann angefangen, die Richtungswechsel mit "den Weg abschneiden" zu kombinieren, sofern erforderlich. Eigentlich nicht die feine Art, aber anders hat er gar nicht auf mich geachtet und mir ständig den Weg abgeschnitten und mich ins Wanken gebracht. Inzwischen macht er sich recht gut. "Ungestüm" ist er nur noch auf den ersten Metern.


    Morgen haben wir ein Probetraining auf einem Hundeplatz vereinbart. Mal sehen, wie das so ist.

  • Das ist die hohe Kunst des Rückrufs, den Hund abzurufen, wenn ein extrem hoher Reiz vorhanden ist, das kann sehr viele Monate dauern, manche schaffen es auch nie :pfeif: Aber da hilft nur konsequentes Rückruftraining. Vielleicht auch mal mit einer Pfeiffe probieren, die kommt eher mal im Hirn an.

  • @muecke
    Wir trainieren im Alltag und zwar jeden Tag mehrfach. Bei der Leine handelt es sich um eine dreifach verstellbare, ich meine 2,20m. Als Belohnung recht unterschiedlich: Leckerchen, Spielzeug, Lob.


    @Lagurus
    Aber wie genau gestaltet man denn das Rückruftraining unter Reiz. Wir gehen da momentan auf einer Stelle, habe ich das Gefühl.. Ich weiß nicht, wie ich mir die Aufmerksamkeit erkämpfen soll. Es wird ja schon mit Belohnung und Impulskontrolle gearbeitet..

  • Ich trainiere so oft und für den Hund so belohnend, dass er gar nicht mehr drüber nachdenkt und das Signal führt zur unmittelbaren Reaktion.


    Ich sehe oft Hunde an zu kurzen Leinen und mMn kommt es auch sehr auf die eigene Geschwindigkeit an. Es geht ja darum einen Fuss in die Tür zu bekommen und dem Hund Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, damit er eine Idee bekommt, was man von ihm will.
    Manchmal kann vielleicht auch eine 3 m Leine hilfreich sein.


    Belohnen tue ich mit verschiedenem Futter, muss aber aufpassen, dass es nicht zu hochwertig ist, weil meine Jungs dann zu aufgedreht werden.

  • Mit geringeren Reizen beginnen und den Hund nicht rufen, wenn du weißt, er kommt eh nicht. Das muss erst bei einem geringerem Reiz bomben sicher im Schlaf sitzen. Eventuell hilft es den Rückruf zu üben, wenn der andere Hund noch extrem weit weg ist, wenn das schon klappen sollte. Ich würde ihn einfach auch an der Schlepp lassen und den Rückruf einfordern indem du ihn an der Schlepp zu dir ziehst, wenn es mal ignoriert werden sollte. Vielleicht auch mal mit höherwertiger Belohnung probieren. Spielt er gerne? Dann ein wildes Spiel mit dem Lieblingsspielzeug beispielsweise.
    Ansonsten wie gesagt, ist das schon unter Umständen ein monatelanges Training.

  • @muecke
    Lacky bekommt für jedes erfolgreich ausgeführtes "Komm" ein Leckerchen oder seinen Ball. Auf beides ist er total scharf, aber noch toller sind manche Hunde. Die allerschlimmschönste Belohnung wäre vermutlich ein Hund, den ich aus der Tasche zaubere *haha*


    Was die Leinenlänge anbetrifft, hatten wir da schon verschiedene Einstellungen. Meine Erfahrung bei Lacky ist, dass je länger die Leine ist, umso konfuser läuft er. Ich weiß nicht warum, aber er läuft entweder direkt neben mir, also auf Fußhöhe, oder aber direkt vor mir, unabhängig, wie lang die Leine ist. Da gibt´s bei ihm keinen Mittelweg - entweder so oder so.


    Von der Geschwindigkeit her bin ich kein Trödler, sondern eher etwas schnell. Lacky kommt das recht entgegen.


    @Lagurus
    Genauso machen wir es ja von Anfang her. Also anfangs so geringe Reize wie möglich, dann in weiterer Entfernung von fremden Hunden, nicht rufen, wenn man nicht sicher ist, dass Hund kommt etcpp.
    Er spielt gerne - Ball. Aber das ist kein interagieren, sondern er ist absolut ballfixiert. Deswegen spielen wir Ball nur in Form von Impulskontrolltraining. Ich will ihn auch nicht noch mehr auf "Sichtreize" fixieren. Ansonsten ist er, was spielen anbetrifft, eher uninteressiert. Er ist zwar verfressen und tut alles mögliche für Leckerchen, aber andere Hunde (nicht immer, nicht alle) sind irgendwie doch "besser". Ich würde mal sagen, dass die "heiße Zone" bei Lacky je nach "Tagesform" zwischen 35 und 20m liegt. In diesem Bereich kann ich´s knicken, zu ihm durchzudringen.

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