Freilauf und Leinenführigkeit

  • Hallo ihr Lieben,


    seit letzten Freitag sind mein Freund und ich Ersthundbesitzer eines Hundeöpchens.


    Nun ist es so, dass unser Hund nicht wirklich leinenführig ist und wir daran arbeiten (müssen). Da wir in der Stadt wohnen, ist das ganz besonders wichtig, denn direkt vor unserer Haustüre fahren auch Straßenbahnen und Busse. Nur wenige Minuten von unserer Wohnung entfernt, liegt ein Park, der auch von anderen Hundehalter stark frequentiert wird. Die Umgebung ist also alles andere als "reizarm", unser Hund lässt sich besonders gern durch andere Hunde ablenken (zumindest, wenn sie näher sind), aber auch durch deren "Duftmarken". Dazu kommt dann der Umstand, dass viele ihre Hunde hier freilaufen lassen (eigentlich gilt hier Leinenzwang) und der ein oder andere HH seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, sprich der Hund schlecht oder gar nicht abrufbar ist (oder aber, dass die Notwendigkeit eines Abrufes gar nicht gesehen wird). So kam es auch schon zur Hundebegegnungen zwischen unserem angeleinten Hund und Freiläufern. Da ich/wir unseren Hund noch nicht gut kennen, auch seine Vergangenheit nicht wirklich, und den fremden Hund gar nicht, mag ich diese unfreiwilligen Begegnungen nicht sonderlich gerne. Man wird da aber etwas belächelt.


    Egal wie, wohl oder übel müssen wir hier in dieser nicht reizarmen Umgebung trainieren. Bisher haben wir mit unserem Hund hier in der Wohnung Handtarget geübt, was schon recht gut klappt. Allerdings sitzt das noch nicht so gut, dass ich es beim Leinenführigkeitstraining draußen einsetzen möchte (wegen der Ablenkung). In der Wohnung kann ich das Üben mit ihm an der Leine vergessen - da ist er im Gassi-Modus und total unkonzentriert.
    Unabhänig davon, nehme ich zur großen Runde die Schleppleine mit, um "Komm" zu üben. Bisher habe ich das so gemacht, dass ich das Bällchen werfe, wenn Hund ihn dann hat, "Komm" rufe, meinen Oberkörper von ihm wegdrehe und 1-2 Schritte in die andere Richtung gehe. Wenn Hund dann kommt, gibt es ein "Gut" (ich benutze immer das Wort "Gut") und ich werfe den Ball wieder. Beim "Ballspielen" lässt er sich durch Umweltreize gar nicht ablenken, allerdings zweifle ich (vielleicht auch deswegen) daran, ob er das Ballwerfen mit dem "Komm" verknüpft oder einfach nur so auf den Ball fixiert ist, dass er wieder kommt.


    Meine Fragen an euch wären:


    1) Wie ich es schaffe, dass Hund sich nicht (so) durch andere Hunde in seiner Nähe ablenken lässt?
    2) Wie man am besten auf nicht abrufbare Freiläufer reagiert bzw. überhaupt auf Freiläufer, die sich uns nähern?
    3) Was ihr von unserem "Komm"-Training haltet (den Ball mag er lieber als Futter, deswegen haben wir ihn ausgewählt)? Ok oder wirklich ungeeignet?
    4) Ab wann man es sich "trauen" kann, einen Hund wirklich freilaufen zu lassen? Wir würden ihn nicht von jetzt auf gleich ableinen, sondern erst an der nachgezogenen Schleppleine trainieren. Allerdings schätze ich uns eher so ein, dass wir uns gar nicht trauen und immer auf den "Moment" warten..
    5) Ist es zu viel, "Komm" und Leinenführigkeit gleichzeitig zu trainieren? Sollte man lieber erst an dem einen arbeiten und dann das nächste in Angriff nehmen? Ich sehe mich da etwas im Konflikt, weil ich beides eigentlich gleich wichtig finde.


    Eine Möglichkeit, an die ich erst jetzt beim Schreiben gedacht habe, wäre, mit Hund an der Leine im Hinterhof Leinenführigkeit zu üben. Der ist eingezäunt und sofern keiner den Müll rausbringen will, kommt dort auch niemand hin (keine Sitzgelegenheiten, nur Rindenmulch, ein Weg, der zu den eingezäunten Mülltonnen führt - also zu uninteressant, um sich dort aufzuhalten). Üben geht da aber nur an der Leine (wg. Hausordnung).


    Vielen lieben Dank vorab :)


  • Zu 1) werde ich gespannt mitlesen :D


    2) Ich blocke diese Hunde ab, weil meiner ängstlich auf diese reagiert (wofür ich aber auch schon angeschnauzt wurde, nur ist mir mein Hund wichtiger)


    3) Zu eurem Aufbau kann ich nicht viel sagen. Kommt denn Dein Hund, wenn Du "komm" rufst und er den Ball gerade nicht in der Schnauze hat? Ich habe es mit meinem in der Wohnung und beim Fressen ausprobiert. Immer wenn ich den Napf hingestellt habe, habe ich gerufen und er ist gerannt. Als das sass, habe ich auch zwischendurch gerufen und hochwertig belohnt. Später alles nach draussen verlegt...


    4) Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Irgendwann nach ein paar Wochen, dachte ich "jetzt oder nie". Es war mit ziemlichen Herzklopfen verbunden, hat aber gut geklappt ;) Ich habe es auf einem Feldweg gemacht, bei schlechtem Wetter taucht dort so gut wie niemand auf. Gäbe es bei Euch die Möglichkeit etwas weiter raus zu fahren?


    5) Ich habe auch an beidem gleichzeitig gearbeitet :ka: bzw an der Leinenführigkeit arbeite ich noch, er "vergisst" es zeitweise, das "Komm" ist eigentlich gut gefestigt (wird trotzdem immer mal wieder aufgefrischt)

  • 1) Wie ich es schaffe, dass Hund sich nicht (so) durch andere Hunde in seiner Nähe ablenken lässt?


    Das kannst du unteranderem üben in dem du eben in der Anwesenheit von anderen Hunden seine Aufmerksamkeit einforderst fürs spielen, Übungen etc. Am besten kann man das anfangsüben wenn man zusammen mit kontrollierten anderen Hunden und deren Haltern üben kann. Z.B. in der Hundestunde/Platz oder mit befreundeten Hundehaltern.
    Man kann sich auch unfreiwillige Passanten mit Hund als Trainingspartner suchen. Wenn z.B. ein Hund sichtlich nicht an deinem interessiert ist und ihr die zwei nicht beim training stört, könnt ihr mit entsprechendem Abstand für euch üben.
    Ist je nach Hund aber auch ein langer Weg.



    2) Wie man am besten auf nicht abrufbare Freiläufer reagiert bzw. überhaupt auf Freiläufer, die sich uns nähern?


    Das kommt find ich vor allem auf den eigenen Hund an und auch auf die Umgebung.
    Und natürlich darauf was du möchtest. Magst du Leinenkontakt generell nicht? ist dein Hund eher ängstlich, unsicher oder pampig wenn er angeleint ist?
    Wenn dein Hund das gut managen kann würde ich das glaub ich zulassen. Leine locker lassen, evtl. fallen lassen und Kontakt zulassen wenn der andere unfreiwillig zu euch kommt. Und selber weiter gehen und den Hund somit mitnehmen. Von selbst würde ich den angeleinten Hund nicht zu anderen hinziehen lassen etc.
    Wenn dein Hund das nicht gut kann, dann würde ich erstmal einfach weitergehen und versuchen den anderen fremden Hund zu ignorieren. Ansonsten abblocken, sich dazwischen Stellen. Wichtig find ich selbst da keine Aufregung reinzubringen.



    3) Was ihr von unserem "Komm"-Training haltet (den Ball mag er lieber als Futter, deswegen haben wir ihn ausgewählt)? Ok oder wirklich ungeeignet?


    Wenn du den Ball als Belohnung einsetzt find ich das gut. Es liest sich jetzt aber erstmal für mich so als würdest du deinem Hund keinen Abruf, sondern einen Apport beibringen. :smile:
    Ich würde den Hund erstmal nur in für ihn normalen aber uninteressanteren Situationen abrufen, oder wenn er den Abruf noch gar nicht kennt, dann erstmal klar machen bei dem Wort bekommst du was tolles bei mir, die Anstände langsam vergrößern und anfangs nur rufen wenn er aufm Weg zu dir ist und du seine Aufmerksamkeit hast und den Hund dann wieder mit Kommando laufen lassen/frei geben. Z.B.



    4) Ab wann man es sich "trauen" kann, einen Hund wirklich freilaufen zu lassen? Wir würden ihn nicht von jetzt auf gleich ableinen, sondern erst an der nachgezogenen Schleppleine trainieren. Allerdings schätze ich uns eher so ein, dass wir uns gar nicht trauen und immer auf den "Moment" warten..


    Wenn Ihr so nah an der Straße wohnt, je nachdem wie groß der Park ist, würde ich den Hund erstmal an der Schlepp lassen bis der Rückruf funktioniert. Wenn ihr rausfahrt z.B. aufs Feld, Wiesen, Wald etc, dann würde ich da (bei sehr geringer Jagd Motivation) die Schleppe da schleppen lassen oder ableinen wenn es übersichtlich ist und ihr denkt der Hund hat schon ne sehr gute Bindung an euch und geht nicht allein auf Touren.
    Kommt halt auf den Hund an.



    5) Ist es zu viel, "Komm" und Leinenführigkeit gleichzeitig zu trainieren? Sollte man lieber erst an dem einen arbeiten und dann das nächste in Angriff nehmen? Ich sehe mich da etwas im Konflikt, weil ich beides eigentlich gleich wichtig finde.


    Kommt auch auf den Hund an. Meinst du er ist überfordert damit?
    Generell würde ich beide Übungen von einander trennen und nicht direkt nacheinander trainieren. Beides nur kurz und über den Tag verteilt. Auch die Leinenführung.

  • @Florecita @grPups Vielen Dank euch :)


    Zu 1)
    Ich werde den Tipp beherzigen. In dem Park gibt es einen "eingezäunten" Bereich (keine Ahnung, was das ist..), jedenfalls sind dort auch einige HH, die sich unterhalten, wenn ihre Hunde spielen. Dort könnte ich auch mal nachfragen, ob sich vielleicht ein Trainingspartner findet und ansonsten die uns zufällig begegnenden Hunde "nutzen".


    Zu 2)
    Ob ich Leinenkontakt überhaupt nicht möchte, weiß ich selbst nicht genau. Im Moment bin ich da zwiegespalten - weil Lacky ja noch keinen Freilauf hat, hätte er dann so gut wie keinen Hundekontakt (und im TH war der auch eher mau), auf der anderen Seite ist er so aufgeregt und lässt sich von anderen Hunden schon sowieso so leicht ablenken. Pampig oder ängstlich ist Lacky überhaupt nicht. Er scheint sich darüber zu freuen, lässt sich beschnuppern, beschnuppert selbst und würde dann gerne mit dem anderen Hund spielen.
    Beim ersten unfreiwilligen Hundekontakt bin ich stehen geblieben, hab die Leine durchhängen lassen und genau geschaut, wie die Hunde sich verhalten. Das war ein ganz komisches Gefühl, weil ich mir so unbeholfen vorkam, aber ich hab versucht möglichst entspannt zu bleiben.


    Zu 3)
    Eigentlich war der Balleinsatz auch als Belohnung gedacht. Aber je mehr ich darüber nachdenke, je eher komme ich auch zu dem Schluss , dass ich ihm den Apport beibringe. Ich werd´s dann vielleicht doch lieber mit Leckerchen versuchen.
    In der Wohnung kommt er auf "Komm" auch ohne Ball o.ä. Draußen habe ich das so noch gar nicht versucht, muss ich sagen. Ich werd´s bei der nächsten Runde mal austesten.


    Zu 4)
    Wir werden den Abruf an der Schlepp jetzt erst einmal so lange trainieren, bis es sitzt. Die Möglichkeit, rauszufahren, haben wir :) Halt nicht täglich, sonst würden wir dort generell trainieren. Aber ich würde es auch erst dort machen, wo uns möglichst niemand begegnet (und Herzklopfen werde ich ganz bestimmt auch haben). Und dann würde ich es immer mal wieder an abgelegeneren Orten versuchen, bis ich ein (halbwegs) sicheres Gefühl habe, dass Hund auch bei mehr Reizen kommt.


    Zu 5)
    Hm, das Gefühl, dass er überfordert ist, habe ich eigentlich nicht. Allerdings hat man (zumindest ich/wir) als Ersthundbesitzer einfach die Sorge, dass man es nicht mitbekommen könnte, wenn der Hund überfordert ist.
    Nacheinander haben wir bisher noch nicht trainiert und auch immer nur ein paar Wiederholungen und dann war es "gut". Bei der Leinenführigkeit möchten wir gerne mit Handtarget arbeiten, und das erst so festigen, dass es bei der Arbeit an der Leinenführigkeit eingesetzt werden kann. Solange wir nicht an der Leinenführigkeit arbeiten, ist die Leine am Geschirr oben befestigt und wenn wir dann mit dem Training der Leinenführigkeit gezielt beginnen, bzw. in den Übungseinheiten, werden wir die Leine am Brustgeschirr befestigen. Sozusagen ein Arbeits- und ein Freizeitmodus, damit man sich die Arbeit nicht gleich wieder "kaputt" macht.

  • seit letzten Freitag sind mein Freund und ich Ersthundbesitzer eines Hundeöpchens

    Wie alt ist denn Euer Opa und wie groß ist er?
    Wenn er nämlich nicht recht groß ist, dann kann man ihn hochheben, wenn es sich nicht anders vermeiden lässt, dass ein anderer Hund in ihn reinbrettert.

  • @Dackelbenny


    Deinen Beitrag hatte ich irgendwie übersehen/überlesen. Lacky ist 10, hat eine Schulterhöhe von 45cm und hochheben könnte ich ihn in brenzlichen Situationen wirklich. An sowas hatte ich bisher noch gar nicht gedacht.


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    Gestern hab ich mich es auch gewagt, Lacky an einer ganz abgelegenen Stelle abzuleinen. Die Maus hat sich natürlich wie blöd gefreut und ist wie ein junges Reh in meiner Nähe umher galoppiert :) Bei einer Entfernung von knapp 10m hab ich ihn dann gerufen, meinen Oberkörper leicht von ihm weggedreht und er ist sofort gekommen, selbst wenn er gerade geschnüffelt hat. Manchmal ist er etwas vorgeprescht und hat sich selbst den Weg aussuchen wollen - da bin ich dann "meinen" gewählten Weg gelaufen und Lacky konnte nicht schnell genug wieder bei mir sein. Ich denke, dass das schon echt gut geklappt hat.
    Bei "Hundsichtung" hab ich ihn dann aber jedes Mal gleich angeleint, bevor er den anderen Hund bemerkt hat.


    Bei Hunden ist er dann doch einfach noch zu abgelenkt. Manchmal hab ich da das Gefühl, dass er mich dann nicht mehr "hört", also wirklich in einer ganz anderen Welt ist. Was da bisher ganz gut geklappt hat, ist in die Hände zu klatschen und wenn er mich ansieht, seinen Ball rauszuholen. Der andere Hund ist ihm dann zwar noch nicht gänzlich egal, aber er entscheidet sich dann doch für "mich und den Ball". Mit Futter hatte ich bisher noch nicht denselben Effekt und das, obwohl er wirklich verfressen ist. Hier besteht noch Übungsbedarf..

  • Ich kann´s kaum glauben, aber heute hat Lacky gleich zwei verschiedene Hunde beim Freilauftraining komplett ignoriert und das, obwohl ich nur Karottenstückchen als Belohnung einstecken hatte :hurra: Es scheint doch mehr Erfolg gebracht zu haben, "absichtlich" in der Nähe von anderen Hunden zu trainieren, als ich gedacht hatte.

  • Inzwischen rufe ich Lacky nur noch hin und wieder des Abrufens halber ab und überwiegend nur, wenn er einen gewissen Entfernungs-Radius überschreitet oder Hund in unmittelbarer Nähe ist.
    Zu Anfang habe ich ihn schon immer abgerufen, bevor er einen anderen Hund sichten konnte. Ich war mir unsicher, ob der Hundereiz nicht zu groß sein könnte und wollte mir das Kommando nicht "versauen", aber auch keine unangenehmen Situationen provozieren.
    Jetzt, wo der Abruf ohne andere Hunde in der Nähe wirklich immer klappt, haben wir uns ans "Hundsichtungstraining" gewagt, d.h. ich warte jetzt, bis Lacky einen anderen Hund sichtet und Interesse hieran zeigt. Ich rufe ihn dann ab und schicke ihn in´s Sitz-Bleib. Als Belohnung bekommt er dann seinen Ball, den er ein paar Meter tragen darf.


    Inzwischen können wir nun auch viel dichter an anderen Hunden vorbei. Klar, bei einer gewissen Nähe zum anderen Hund würde er nach wie vor am liebsten sofort hin. Aber wir können nun wirklich viel näher ran, ohne dass der Reiz zum Hund zu laufen, größer ist, als der, bei mir zu bleiben/zu mir zu kommen.


    Gestern z.B. habe ich einen anderen Hund einfach nicht gesehen. Bemerkt habe ich ihn erst, als Lacky schon lief und der andere Hund nur noch 15 Meter von Lacky entfernt war. Normalerweise hätte ich ihn da nicht mehr abgerufen, hab´s dann aber reflexartig gemacht (und mich im selben Augenblick geärgert). Zu meiner Freude ist Lacky aber im Galopp gestoppt und brav zu mir getrabt *brav*. Wir machen also Fortschritte :)

  • 1) Wie ich es schaffe, dass Hund sich nicht (so) durch andere Hunde in seiner Nähe ablenken lässt?
    2) Wie man am besten auf nicht abrufbare Freiläufer reagiert bzw. überhaupt auf Freiläufer, die sich uns nähern?
    3) Was ihr von unserem "Komm"-Training haltet (den Ball mag er lieber als Futter, deswegen haben wir ihn ausgewählt)? Ok oder wirklich ungeeignet?
    4) Ab wann man es sich "trauen" kann, einen Hund wirklich freilaufen zu lassen? Wir würden ihn nicht von jetzt auf gleich ableinen, sondern erst an der nachgezogenen Schleppleine trainieren. Allerdings schätze ich uns eher so ein, dass wir uns gar nicht trauen und immer auf den "Moment" warten..
    5) Ist es zu viel, "Komm" und Leinenführigkeit gleichzeitig zu trainieren? Sollte man lieber erst an dem einen arbeiten und dann das nächste in Angriff nehmen? Ich sehe mich da etwas im Konflikt, weil ich beides eigentlich gleich wichtig finde.

    1, Dieses Problem war am Anfang auch sehr stark und selbst jetzt nach 8 Monaten gibt es Situationen, wo andere Hunde einfach wichtiger sind (arbeiten aber fleißig daran).
    Ich muss dazu sagen, dass Lexy sehr hippelig und aufgedreht war und sie keine Erziehung kannte.Sie wollte von Anfang an immer zu jedem Hund und war eine richtige Leinenpöblerin.
    Ich habe es so trainiert: Erstmal Abstand halten von anderen Hunden an der Leine, dann mit Ball (in eurem Fall) versuchen abzulenken, wenn das klappt die Distanz verringern. Ansonsten drin ein Kommando "Schau" aufbauen und das unter immer größerer Ablenkung üben.


    2, Ich lasse entweder die Leine fallen (wenn ich merke, dass der andere HH seinen Hund nicht zurückrufen kann/will) oder ich blocke das andere Tier ab (z.B. bei der Läufigkeit). Kontakt an der Leine mag ich gar nicht, hat aber wahrscheinlich etwas mit der Pöblerei zu tun xD


    3, Ansich eine gute Methode, ihr müsst nur schauen, ob das auch wirklich auf Dauer etwas bringt und der Hund soll ja auch ohne Ball hören.
    Ich würde ihn einfach laufen und schnüffeln lassen und dann "Rufen" und an der Schleppleine ein wenig zupfen, so dass er zu euch gerannt kommt und mit läuft. Wenn er das macht kannst du ihm ja mit dem Ballspielen belohnen.


    4, Ich habe sehr lange gewartet (8 Monate), aber auch nur, weil ich den Abruf neu aufbauen musste und Lexy gern mal jagen geht und sich nicht gut konzentriert hat.
    Mit anderen Hunden habe ich sie jedoch immer so Spielen lassen (ohne Schleppleine) und das auch schon nach ein paar Wochen. Sie ist da immer bei mir in der Nähe geblieben und somit habe ich das immer so gemacht. Ich war mir mit dem Abruf sehr sicher, weil sie selbst Futter (liebt sie) liegen lassen hat und zu mir kam, deshalb habe ich es einfach versucht und geschaut was passiert. Gut war, dass auf dem Feld auch noch andere Hunde kamen, wo sie dann so oder so wieder zu mir gekommen wäre bzw. nicht weg gerannt ist.
    Vielleicht habt ihr auch einen eingezäunten Platz, da könnt ihr es ohne Schleppleine probieren (kann ja nichts passieren) und wenn es klappt, dann stark belohnen und wenn nicht, wieder mit der Schleppleine üben.


    5, Bei Lexy war es zu viel, da sie so aufgedreht war und erstmal zur Ruhe kommen musste.
    Komm habe ich aber immer nebenbei geübt, wenn sie geschnuppert hat und ich wollte, dass wir weiter gehen. Mit der Leinenführigkeit musste ich etwas warten, aber nun übe ich das auch zusammen. Kommt denke ich auf die Aufnahmefähigkeit deines Hundes an. Wichtig ist, dass du die Leinenführigkeit konsequent übst (und ja, auch bei euch im Hof geht :dafuer: ) .

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