Plötzliches aggressives Verhalten

  • Hallo :) ich bin Anna (20) und bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen, der einen 5-jährigen Boxer-Mischling Rüden namens Socke hat.
    Ich hatte selbst nie einen Hund, hatte aber auch nie Angst vor Hunden und bin auch oft mit Tierheim-Hunden Gassi gegangen.
    Socke kennt mich nun seit 2 Jahren und hatte nie aggressives Verhalten gegenüber mir oder anderen Menschen gezeigt. Außer bei anderen Rüden zeigt er oft aggressives Verhalten.
    Letzte Woche saß er mit uns auf der Couch zwischen meinem Freund und mir. Plötzlich hat er mich angeknurrt und, nachdem er von meinem Freund ermahnt wurde, auch angefallen. Er wollte mich beißen, wurde aber von meinem Freund zurückgehalten. Ich habe daraufhin das Zimmer verlassen. Seitdem habe ich Socke nur draußen an der Leine getroffen, wobei er sich normal verhielt. Die einzige Veränderung die mir auffiel, war dass er bei der Begrüßung an mir hochsprang, was er sonst nie tat.
    Nun weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich hab seit dem Vorfall auch Angst zu Socke zu gehen.
    Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, wie ich mich nun Verhalten soll.


    Vielen Dank :bindafür:

  • Schwierig,da einen Tipp zu geben, ohne live dabeigewesen zu sein.


    Sehr unwahrscheinlich, aber möglich ist, dass der Hund Schmerzen haben könnte. Hunde, die sich plötzlich aus heiterem Himmel anders verhalten (sei es "aggressiv" oder apathisch) leiden unter Umständen an irgendwelchen Schmerzen. Da müsste dein Freund aber wahrscheinlich in den letzten zwei Wochen noch mal Ähnliches erlebt haben, also dass deR Hund sich plötzlich "komisch" benimmt.


    Es könnte auch sein, dass irgendwas an der Situation den Hund aufgeregt hat - vielleicht deine Körpersprache oder so. Oder dass er sich "bedrängt" gefühlt hat. Es ist wirklich schwer zu sagen.


    Eine andere Idee von mir wäre, dass der Hund seinen Freund als "Ressource" verteidigt. Dass er ihn also für sich "beansprucht".


    Dass du dem Hund gegenüber jetzt unsicher bist, kann ich verstehen. Dennoch würde ich an deiner Stelle versuchen, mich Socke gegenüber möglichst normal zu verhalten. Je unsicherer du auf ihn wirkst, desto wahrscheinlicher, dass so ein Verhalten sich wiederholt. Eventuell würde es dir helfen, wenn der Hund in nächster Zeit während deinr Anwesenheit mit Maulkorb gesichert wäre? Dann könnte man auch ohne das Risiko, dass wirklich was passiert, beobachten, wie er sich dir gegenüber nun in der Wohnung deines Freundes vehrält.

  • Letzte Woche saß er mit uns auf der Couch zwischen meinem Freund und mir. Plötzlich hat er mich angeknurrt und, nachdem er von meinem Freund ermahnt wurde, auch angefallen.

    Da scheint etwas in der Kommunikation zwischen Deinem Freund und seinem Hund nicht zu funktionieren.
    Er ist derjenige, der sich jetzt anders verhalten muss, nicht Du.


    Als kurzfristige Maßnahme muss er seinen Hund sichern, wenn Ihr zusammen seid.
    Mittelfristig muss er mit dem Hund arbeiten (vielleicht mit Trainer).
    Hund darf nicht mehr aufs Sofa, wenn Du da bist. Und ein "Nein!" muss ein Nein sein.

  • Eine andere Idee von mir wäre, dass der Hund seinen Freund als "Ressource" verteidigt. Dass er ihn also für sich "beansprucht".

    Das wird es wohl sein.
    Der Hund dürfte bei mir auf keinen Fall mehr aufs Sofa, und ich würde an der Unterordnung arbeiten.
    Das heißt; Hundeplatz oder Trainer ins Haus holen.

  • Ich würde mit dem Hund nicht an der Unterordnung arbeiten, sondern erst mal von einem guter Trainer eine vernünftige Anamnese und Verhaltensanalyse machen lassen - ein Hundeplatz ist da eine ganz falsche Adresse, es geht schließlich nicht um Gehorsam für den Sport.


    Es kann schließlich auch sein, dass der Hund das Abbruchsignal falsch verknüpft hat, dass er ein gesundheitliches Problem hat, dass sich im Umgang zwischen deinem Freund und dem Hund was eingeschlichen hat. Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen und bei Aggressionsverhalten sollte immer eine kompetente Person drüberschauen.

  • es geht schließlich nicht um Gehorsam für den Sport.

    Auf dem Hundeplatz geht es doch aber nicht um den Gehorsam für den Sport, sondern um den Gehorsam für den Alltag.
    Siehe Begleithundprüfung.

  • Die Begleithundeprüfung ist in erster Linie eine Sporteinstiegsprüfung, die meist gar keinen Vorteil für den Alltagsgehorsam bringt. Ich kenne so viele Hunde mit BH, die im Alltag überhaupt nicht funktionieren und so viele, die keine schaffen würden, weil sie nicht korrekt bei Fuß gehen, aber einen tollen Grundgehorsam haben.
    Ein Hundeplatz ist für Hundesport da, eine Hundeschule für Grundgehorsam, wenn der HH Unterstützung/Anleitung braucht und ein Trainer für ernstere Probleme.


    Hier im SV wird jeder, der seinen Hund hinbringt, damit er im Alltag besser hört, einfach weggeschickt. Das ist Sport und das soll auch Sport bleiben.

  • Die Begleithundeprüfung ist in erster Linie eine Sporteinstiegsprüfung, die meist gar keinen Vorteil für den Alltagsgehorsam bringt. Ich kenne so viele Hunde mit BH, die im Alltag überhaupt nicht funktionieren und so viele, die keine schaffen würden, weil sie nicht korrekt bei Fuß gehen, aber einen tollen Grundgehorsam haben.
    Ein Hundeplatz ist für Hundesport da, eine Hundeschule für Grundgehorsam, wenn der HH Unterstützung/Anleitung braucht und ein Trainer für ernstere Probleme.


    Hier im SV wird jeder, der seinen Hund hinbringt, damit er im Alltag besser hört, einfach weggeschickt. Das ist Sport und das soll auch Sport bleiben.

    Kennst du aber komische Hundevereine. ;)


    Ich bin da eher immer kritisch bei den vielen selbsternannten Hundetrainern. Manche hätten vielleicht besser Hundefrisör oder sonstiges bleiben sollen. :lol:
    Aber ok, jeder wie er möchte!
    Aber Hund trotzdem auf keinen Fall mehr aufs Sofa lassen!

  • Hi,


    im Prinzip führst du gleich 2 Veränderungen auf...


    1. Hund wird dir gegenüber "aggressiv", wobei die "" hier bewusst gesetzt werden, weil man wirklich dabei gewesen sein muss um es zu verstehen... nicht jeder Hund der nach einem schnappt, macht es um anderen zu verletzen, etc. pp.


    2. Hund ist dir gegenüber frech, d.h. springt dich an, obwohl er davor es nie tat.


    Merkst du was?


    Irgendwas ist bei euch oder dir vorgefallen, dass der Hund nun sich dir gegenüber anders verhält. Schöner wäre natürlich gewesen, wenn du den Hund zurechtgewiesen hättest und nicht dein Freund, vermutlich hat auch dein Freund "falsch" reagiert... mein Hund hätte die Couch zügig verlassen müssen.


    Nein, im Ernst, es ist schwer dir durchs Netz was zu raten, aber bleib cool, habe keine Angst und beschäftige dich mal mit dem Hund - ohne deinen Freund. Schau wir er auf dich reagiert, dir folgt und auf dich horcht... erst dann kannst du sicher sein ob du vllt Hilfe von außen brauchst.


    Versteh mich bitte nicht falsch, aber obwohl du schreibst, dass du mit Hunden gassi warst, heißt es nicht, dass du auch mit dem Hund umgehen kannst. Also nicht verzweifeln... man kann mit Hunden, aber auch von ihnen sehr viel lernen.

  • Kennst du aber komische Hundevereine. ;)
    Ich bin da eher immer kritisch bei den vielen selbsternannten Hundetrainern. Manche hätten vielleicht besser Hundefrisör oder sonstiges bleiben sollen. :lol:
    Aber ok, jeder wie er möchte!
    Aber Hund trotzdem auf keinen Fall mehr aufs Sofa lassen!

    Ich finde das völlig normal. Ein Hundeverein, der mir bei der Erziehung helfen möchte, wäre für mich absolut unseriös, weil das nicht die "Aufgabe" des Vereins ist. Dort arbeiten keine ausgebildeten Hundetrainer, sondern meist ehrenamtlich engagierte Hundesportler. Selten wird ein Verein/Hundeplatz von einem Trainer geführt - aber auch das aus sportlichem Interesse.


    Es geht nicht um selbsternannte Hundetrainer, sondern, wie du aus meinem Post entnehmen kannst, um gute, seriöse Trainer. Bloß, weil manch einer schlecht ist, sind es doch längst nicht alle.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!