Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

Zitat von Buddy-Boots

bis ich eben auf die Bauchspeicheldrüse kam

Darf man fragen, wie das genau diagnostiziert wurde?

Darf man.

Die ersten beiden Tierärzte haben es nicht erkannt. Die dritten auf einen Blick: Erhöhte Amylasewerte im Blut und dann noch ein Wert im Stuhl.

Zitat von Mikkki

Hallo,
ich habe gerade etwas über diese schlimme Krankheit gelesen, da würde ich dann am Ernährungsplan auch nichts verändern wollen, wenn es gerade funktioniert.
Da wäre auch das Eiweiss vom Thunfisch wahrscheinlich fehl am Platze.

Alles Gute für Deinen Hund, hast Du irgendwie eine Ahnung wo die Schädigung der Bauchspeicheldrüse herkommt?

LG

Mikkki

Alles anzeigen

Danke, Mikkki, das ist lieb von dir!

Er hatte diesen Durchfall schon, als ich ihn mit 5 Jahren bekam. Ich weiß nicht, warum. Er hatte allerdings viel Stress, da er mit einem dominanteren Rüden in einem Zwinger lebte. Ob's erblich war, ob's am Futter lag - keine Ahnung.

Die ganzen Jahre war es ab und zu mal wieder da, aber nach wenigen Tagen wieder ok. Und seit einem Jahr (er ist 12) war der Durchfall nicht mehr wegzubringen und ich mit ihm bei 3 Tierärzten (darunter 1 Tierklinik, die aber auch nur auf Tumorverdacht untersucht hat).

Zitat von Mikkki

Für mich sind Hunde Fleischfresser,

Wissenschaftlich werden sie inzwischen der Kategorie Carni-Omnivoren zugeordnet und Fleisch ist in ihrer Ernährung nicht zwingend notwendig. Sie fressen es gerne, aber sie brauchen es nicht.

Was sie brauchen sind lebenswichtige Aminosäuren in ausreichender Menge. Die stecken bekanntlich in Proteinen. Richtig ist auch, dass die meisten vollständigen Proteine in tierischen Nahrungsmitteln stecken, also im Fleisch, in Milchprodukten oder Eiern.
Vollständige pflanzliche Proteine stecken u.a. im Buchweizen, Quinoa oder Sojaprodukten.

Nun sind aber die pflanzlichen Proteine noch lange nicht minderwertig, nur weil sie unvollständig sind. Man kombiniert sie einfach mit anderen ( unvollständigen) Eiweißquellen und mit der richtigen Kombination wird daraus eine vollständige Proteinquelle, die einer Fleischration in nichts nachsteht.

Beispiel:
Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte oder Getreide sind in ihrer Aminosäurenzusammensetzung unvollständig. Kombiniertst du aber Vollkorn-Nudeln mit Erdnussmus oder Reis mit Kichererbsenpüree, Tofu o.ä. ist der Proteinbedarf ausreichend gedeckt.

Nun wird ja immer noch kontrovers diskutiert, ob der Hund tierische Eiweißquellen besser verwerten kann als pflanzliche.
Fakt ist: Es gibt da keine eindeutige Aussage. Jeder Hund hat ein ganz individuelles Verdauungssystem und der eine verträgt keine große Fleischmengen, dafür viel aufgeschlossenes Getreide oder Grünzeug und beim anderen ist es umgekehrt und beim nächsten ist es quasi "die goldene Mitte" von allem.

Wenn du deinen "Wunder-Mix" aus Dose, Kartoffeln, Gemüse und Sahne gefunden hast und der Hund damit schon ein paar gesundheitliche Probleme losgeworden ist, dann bist du doch auf dem richtigen Weg. Man könnte diese Kombination noch etwas optimieren, aber ansonsten ist das doch eine gute Basis für eine ausgewogene Ernährung.

Zitat von Cattlefan

Wenn überhaupt, dann kommt Soja in den Bereich.
Hat aber den Nachteil, dass es häufig zu Allergien führt.

Öhm, was ist mit Lupinen und Hanfprotein?
Bzw. man kann doch unterschiedliche Quellen für ein komplettes Profil kombinieren?

Audrey, deine Kombinationen klingen ja interessant. Hast du noch mehr davon? Ich hab mal gehört, Mais und Bohnen würden sich auch ergänzen.

Zitat von dragonwog

Öhm, was ist mit Lupinen und Hanfprotein?Bzw. man kann doch unterschiedliche Quellen für ein komplettes Profil kombinieren?

Ich habe auch Erbsen-, Lupinen- und Hanfprotein, aber nachdem ich ihm das Hanfprotein einmal gegeben habe (1 geh. TL), hatte ich das Gefühl, er verträgt es nicht und lasse es erstmal weg.

Zitat von Buddy-Boots

Mais und Bohnen

Was die Biologische Wertigkeit betrifft, reicht die Kombination von Mais und Bohnen nicht ganz aus. Die liegt ca. bei 98%.

Die Qualität eines Proteins erkennt man daran, wie gut es der Körper in körpereigenes Protein umwandeln kann. Es kommt also nicht darauf an, wie hoch der Proteingehalt eines Lebensmittels oder eines Trockenfutters ist, sondern viel mehr wie gut es der Körper umwandeln kann. Insofern sind 50g Eiweiß auch nicht gleich 50g Eiweiß

Hier noch ein paar Proteinkombinationen für ein ausgeglichenes Verhältnis an essenstiellen Aminosäuren:

Kartoffeln + Vollei ( ist ja bekannt)
Fleisch + Vollkornreis
Milch + Weizenmehl
Vollei + Soja
Reis + Hefe
Vollei + Mais
Rindfleisch + Kartoffeln
Bohnen + Vollei
Soja + Reis
Molke + Kartoffeln

Welche Kombination der Hund letztlich verträgt, muss man wohl austesten. Reis mit Bohnen ist vielleicht nicht die beste Kombi. Vollkorn-Pitas mit gewürztem Kichererbsenpüree vielleicht um so mehr

Ein Problem ist aber, daß viele Leguminosen neben dem Protein auch komplizierte, schwerverdauliche Kohlenhydrate enthalten, die selbst bei ausreichender biologischer Wertigkeit des Proteins und nicht allzugeringer präcekaler Verdaulichkeit häufig zu Fehlgärungen und Verdauungsbeschwerden führen.

@Audrey II Wenn du Vollei schreibst: Meinst du dann mit Schale oder ohne? Schale zerkleinert (Mixer, Mörser?). Und kochst du das Ei oder kann man es auch roh geben?