Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • ich glaub ich weiss was Du meinst...

    Das will ich auch schwer hoffen :D


    Ich mag ja deinen Thread. Hier muss ich keine versteckten Bosheiten zum besten geben, sondern kann ganz entspannt meinen ketzerischen Gedanken über die Ernährung von Hunden freien Lauf lassen ;)



    Alle 2 -3 Tage biete ich ihm Salz auf der Handfläche an. Manchmal nimmt er es, manchmal nicht

    Dass du es wagst.....ad libitum.....der Albtraum kontrollierter, industrieller Analytik ;)


    Die meisten Lebensmittel "hungern" quasi nach "Konsumiertwerden", denn eigentlich können sie nicht ohne weiteres mit einem ständigen, ihnen entgegenkommenden (menschlichen) Hunger rechnen. Na gut.....bei vielen Hunden ist der Hunger allgegenwärtig, aber auch Hunde sollten und müssen nicht ständig fressen.
    Damit die Produktion in Gang bleibt, muss ein weiteres "Produkt" zwischen Nahrung und Mensch ( oder Hund) gezwängt werden.


    Wie heißt das "Produkt"? BEDARF......ein höllisch gut gewählter Begriff ( ....aber dehnbar wie Kaugummi xD )
    Um Nahrung bzw. Lebensmittel konsumieren zu können, haben wir ( und unsere Hunde) es nötig, diese zu benötigen. Das passiert nicht automatisch , wie z.B. durch Hunger, sondern das geschieht mittels drohendem ( wissenschaftlichen) Zeigefinger.....und natürlich durch viel kunterbunte Werbung, die uns den "Bedarf" vorschreibt.


    Mit alle... 2-3 Tage etwas Salz auf der Handfläche..... rebellierst du gegen das "Flaggschiff" der Futtermittelindustrie, den Bedarf......und tritts jeden wissenschaftlichen Futterplan mit Füßen. Jedenfalls meinen :lol:


    Gibts auch Futterpläne/Kalziumvorgaben für Schildkröten? Haben sich Hund und Schildkröten etwa gegen den Bedarf verschworen? Was ist da bei euch los? :D

  • Hi,


    nennt sich freies Denken, tritt zuweilen und unerwartet ein. Bleibt manchmal eine Weile und geht dann wieder. Ist zumeist logisch begründet und führt zumeist zu besseren Ergebnissen als der Pauschalumschlag...


    Stell Dir folgende Situation vor. Du hast kleine Babylandschildkröten ganz neu. Der Züchter sagt sie sind gesund.
    ( Sind sie auch) du setzt sie ins Freibeet mit Unterschlupfmöglichkeit und siehst sie tagelang nicht. Du buddelst im Gehege und findest sie verggraben irgendwo, setzt sie ans Licht, ein bisschen in die Wärme.. Nach ner Stunde sind sie wieder verbuddelt. Ähh, Hektik was tu ich nur, kacke usw, wieder buddeln???


    Dann fängst Du an zu denken: Schildkröten gibts seit Millionen Jahren, sie sind also relativ gut angepasst an die Wetterumstände, die da so kommen können. Was haben wir für Wetter? Aha, Tiefdruckgebiet. D.h passt den Kleinen nicht, und wenn sie eins haben ist das Zeit, sie warten bis es passt. Und so isses, in der Ruhe liegt die Kraft gebuddelt wird nicht mehr, es geht ihnen gut, so wie es der Züchter gesagt hat. Seit über 15 Jahren.


    Tiere wissen zuweilen was gut für sie ist. Schildkrötenweibchen wissen genau wiviel Calzium sie benötigen um genügend hartschalige Eier legen zu können.


    Wieso sollten Hunde nicht wissen wieviel Salz sie benötigen??


    Wenn ich mal einen Tag erwischt habe, wo ich zuviel Fleisch gegessen habe, und habe am nächsten Tag Hunger auf Spaghetti mit Tomatensauce, dann höre ich auf meinen Körper und esse das dann auch, und hau nicht noch mehr Eiweiss rein.
    Die Industrie mag das Bedarf nennen, ich halte ein gesundes Körpergefühl für besser.


    Und das trau ich meinem Hund eigentlich auch zu. Er ist aber auch kein Fresssack..


    LG


    Mikkki

  • hi,
    hab ich eben noch vergessen zu schreiben. Mir gefällt, dass hier wieder eine große Leichtigkeit in die einzelnen Posts gekommen ist, so wie ich es eigentlich richtig schön finde. Ne zeitlang war das hier ziemlich puffig. Vielleicht liegts auch ein bisschen an mir, im Moment haben wir eine gute Zeit, Hund gesund, Sommer, Mauerseglerflugshows,Privatleben und Arbeit läuft... Ich hoffe das bleibt so.
    Heute kriegt der Hund wieder Salz...


    LG


    Mikkki

  • Tiere wissen zuweilen was gut für sie ist. Schildkrötenweibchen wissen genau wiviel Calzium sie benötigen um genügend hartschalige Eier legen zu können.


    Wieso sollten Hunde nicht wissen wieviel Salz sie benötigen??

    Du sagst es ja selber: sie "wissen" es zuweilen, aber nicht immer. Sonst würden nicht so viele Hunde auf dem OP-Tisch landen, wenn sie immer wüssten, was fressbar ist in welcher Menge.... ;)


    Aber die meisten Nährstoffe, Vitamine und Mineralien haben zeitlich und mengenmässig einen recht breiten grünen Bereich. Dass man nicht täglich eine exakt ausgewogene Komposition füttern muss ist ja wirklich altbekannt. Da mache ich mir echt keinen Stress.


    Dass man aber schleichend ohne grosse Warnanzeichen in eine Über- oder Unterversorgung über längere Zeit rutschen kann, ist die Kehrseite dieser Flexibilität. Der Hund ist kein Wildtier mehr - und selbst die haben für normalerweise nur rare Stoffe keine eingebaute Fressbremse, und können sich daher schaden.

  • Also wenn mein Beagle könnte wie er will dann würde es ihn nicht mehr geben. Gestorben an Körperverfettung. Die Hundezucht hat unseren Hunden z.T. auch bewusst das eigene Körpergefühl genommen. Bei uns würde das nicht funktionieren.

  • Hi,
    stimmt natürlich, auch Labbies fehlt wohl ein Gen, dass eine Sättigung hervorruft, die haben auch immer Hunger.
    Meiner ist da gsd anders. Satt ist satt und zuviel ist zuviel, da bleibt denn manchmal auch was im Napf liegen.


    Aber schauen wir uns soch mal genetische Futterprägungen an. Chips und Pommes sind für den Menschen deshalb so verführerisch, weil sie eine bestimmtes Fett/ Kohlenhydratverhältnis haben. Darauf fahren wir ab, weil wir noch aus der Steinzeit wissen: Davon soviel wie möglich, weil das ist energiereich und hilft mir besser beim Überleben als alles andere.
    Natürlich haben dann die Steinzeitler noch etwas mehr gejoggt als unsereins, ne fette Haxe machte ihnen also relativ wenig aus.
    Natürlich ist ein Hund auch noch so geprägt und das muss man beim Hund halt genau so gucken wie beim Menschen auch.


    Das heisst dann aber doch nicht, dass dies in allen Teilbereichen der Nahrung gilt. Bei Natriumchlorid sollte es bei Hund und Mensch eigentlich ganz gut funktionieren, eine Ausnahme gilt natürlich wieder mal z.B. bei den Bluthochdrücklern,
    aber sonst??
    Hat denn schon mal jemand probiert, dem Hund Fleisch , Kartoffeln und Gemüse getrennt hinzustellen? Klar zieht sich der Hund erstmal 3 Tage Fleisch rein, aber dann geht er auch mal an die Kartoffeln, und wenn draußen das Gras matsche ist wird Gemüse interessant. Denk ich mir zumindest.


    LG


    Mikkki

  • Mist, jetzt hab ich so nen langen Text geschrieben und jetzt ist er weg. Also kurz: bei Menschen funktioniert das mit dem Salz nicht. Die meisten Menschen nehmen viel zu viel zu sich. Mich eingeschlossen. Ich hab mich dran gewöhnt weil der Mann so salzig isst. Glaub nicht das sich durch Partner mein Bedarf erhöht hat, woher? Angstschweiß :ugly:

  • Ja, grad Salz ist ein schlechtes Beispiel für Selbstregulierung, weil man durch Gewöhnung so abstumpft. Die Menschen essen viel zu viel davon, weit über den Bedarf. Und da Salz in der Natur selten frei verfügbar ist, haben die meisten Tiere da auch keine optimalen Bremsen eingebaut (braucht es nicht), sondern funktionieren nach dem Prinzip "je mehr desto besser".

    Hat denn schon mal jemand probiert, dem Hund Fleisch , Kartoffeln und Gemüse getrennt hinzustellen? Klar zieht sich der Hund erstmal 3 Tage Fleisch rein, aber dann geht er auch mal an die Kartoffeln, und wenn draußen das Gras matsche ist wird Gemüse interessant. Denk ich mir zumindest.

    Fleischknochen (Hühnerkarkassen) und trockenes Brot serviere ich öfters, und meine Hunde denken nicht daran, Resten zu lassen - Splash hatte auch schon gekochten Broccoli extra dazu. Was zuerst gefressen wird, ist nicht immer gleich - war auch schon mal das Brot, aber meist ist es das Fleisch. Ist noch Fisch dabei, kann der auch zuerst kommen. Meine Hunde leben nach dem Prinzip "nur was im Bauch ist, ist garantiert meins" und würden bis zum umfallen fressen. Fast alles.

  • Hi,


    Meine Hunde leben nach dem Prinzip "nur was im Bauch ist, ist garantiert meins" und würden bis zum umfallen fressen. Fast alles.

    Liebenswert- nett beschrieben. Bei Salz seh ich bei Sino eigentlich keinen Suchtfaktor. Aber es stimmt schon, es gibt Menschen, die hauen es sich richtig drauf. Hmmm..


    LG


    Mikkki

  • Hi,


    mal was anderes: Habt Ihr bei der Hitze die Fütterung umgestellt? Normalerweise bekam Sino immer Mittags und Abends was, und wir haben versucht nur auf Abends umzustellen, also einmal am Tag. Nur übergangsweise. Allein es funktioniert nicht. Wenn er Nachmittags in den Garten darf frisst er Gras wie eine Kuh und fängt das Kotzen an. Er kriegt jetzt morgens und abends was und alles ist wieder gut. Abgesehen davon frisst er normal wenns nur einmal was gibt eigentlich nicht genug, nur in der Hitze will er sich sowieso gar nicht bewegen und die Kalorien würden reichen.


    Ob man das auf andere Hunde übertragen kann weiss ich nicht. Auf jeden Fall würd ich bei Futtersensibilität mal mit mehreren Fütterungen gegensteuern. Mehr als 4 braucht aber bestimmt kein Hund..


    Lg


    Mikkki

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