Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • an welchen Parametern es tatsächlich liegt, dass die Verdauung des Hundes funktioniert oder eben nicht.

    Na.....da bist du ja wieder :smile:


    Keinesfalls unterschätzen sollte man den Nervus Vagus, also die wichtigste und schnellste Verbindung vom Gehirn zum Darm. Der Mensch hat ihn....und Hund Katze Maus auch. Hat der Hund Stress, meldet sein Gehirn permanent eine Ausnahmefunktion. Auf Dauer geht das nicht gut.
    Die Bakterienwelt im Darm gerät durcheinander. Böse Buben....sprich....pathogene Keime übernehmen nun das Ruder und schicken die netten Gesellen in die Verbannung. Die so veränderten Lebensbedingungungen im Darm schwächen die Darmschleimhaut inklusive der darin hausenden Immunzellen.


    Da kann man so viel Joghurt füttern wie man will. Wenn man nicht gut leben kann, wo man arbeiten soll.....bleibt man nicht.


    Also......erst muss der Hund entspannen.....und das nicht nur für einen Tag. Dann der Joghurt mit den Exil-Bakterien wieder her ( nicht zu wenig, denn die wilde Fahrt durchs Gedärm überleben nicht alle )...und dannn....nicht vergessen.....müssen die Überlebenden auch entsprechend verköstigt werden. Letzteres wird nämlich oft vergessen.
    Die Bad Boys finden Präbiotika doof und können wenig damit angangen. Die nette bakterielle Großfamilie greift aber ordentlich zu, wird stärker und erobert ihr Revier zurück.


    Also....wo Probiotika zugefüttert wird, darf auch Präbiotika nicht fehlen. Es gibt den "Guten" die Macht über die "Bösen" ;)


    Präbiotika – Wikipedia

  • Ach AudreyII, :bussi:


    nun der stressbedingte Teil ist schwierig, natürlich will jeder HH dass sein Tier so stressfrei wie möglich leben kann.
    Allein, Stress ist auch subjektiv gerade geräuschempfindliche Hunde machen sich da gerne mal selbst welchen.
    Oder Hunde mit Ängsten vor Gottweisswas. Die Armen sind dann wahrscheinlich auch noch häufiger durchfallgeplagt als andere robuste Typen.


    Ich hab mir den Link mal angeschaut und bin da auf die Pflanze Topinambur als Präbiotikum gestossen. Hab dann mal ein bisschen gezielter rumgesurft und hab festgestellt, dass die Pflanze tatsächlich in einigen Hundefuttersorten verwandt wird. Schlauere Menschen als ich haben das auch wissenschaftlich untersucht, am besten verständlich fand ich es hier.



    Wirkung von Topinambur beim Tier


    Soll jetzt keine Reklame sein, aber es scheint halt gut erklärt. Ob man die Knollen auch so kaufen und hundetauglich verarbeiten kann müsste man noch mal schauen.


    Wenn ich dazu was hab, oder andere sogar schon Erfahrungen gesammelt oder Ideen haben, hier rein damit bitte.


    LG


    Mikkki

  • Ich kaufe sie im Real.
    Kaufe ich, wenn sie Saison haben, eigentlich immer und die landen also recht häufig in den Näpfen. Die Hunde mögen Topi auch gerne.
    Außerdem esse ich sie sehr gern, weil ich sie roh essen kann und sie fantastisch schmecken! Gekocht kann man sie natürlich auch verzehren.

  • Hi,
    der Praxistest muss warten mangels Pflanze. Natürlich werd ich mal vorkosten und sehen wie ich selbst es vertrage. Soll ja möglicherweise auch Luft produzieren. Zudem hab ich eine Apfelallergie. Ich starte mal mit 50 g und harre dann der Dinge.
    Sino mit knapp 30 kg kriegt 15 g ?? Zuviel, zuwenig??


    LG


    Mikkki

  • Soll ja möglicherweise auch Luft produzieren.

    So isses :D


    Hier wird Topinambur vom Hund leider nicht vertragen. Der Grund ist vermutlich der Mehrfachzucker Inulin.
    Inulin wird hauptsächlich im Dickdarm abgebaut. Schuld sind die gierigen Bifidus Bakterien, die sich massenhaft vermehren, um das Inulin zu verspeisen.....öhm... abzubauen.
    Beim einem sensiblen Gedärm empfiehlt sich also Geduld bzw. eine gewisse Umstellungszeit......und keine übertriebenen Mengen von der Knolle füttern. Wenn man denn will. Ich habe es ganz gelassen. Kann ja nicht immer auf "verfressene" Bakterien Rücksicht nehmen :D
    Topinambur ist das "Präbiotika-5 Sterne Menü" für die Bifidus und deren bucklige Verwandschaft. Die drehen dann völlig am Rad und verstoffwechseln wie blöd. Das Resultat: Den vollgestopften Bakterien gehts prima und wir fallen aufgrund aufkommender Winde ins Koma. Wie`s dem Hund bei Blähungen geht, weiß ich nicht xD


    Also wirst du wohl Prioritäten setzen müssen ;)

  • Hi,
    hätte man Sino auf ein Rollbrett gestellt, wäre dieses Brett von alleine losgefahren, mein Gott.
    Und drinnen kann man gar nicht soviel lüften. Alle Versuche sind eingestellt.


    Unserem Hund gehts nach wie vor super. Keine nahrungsbedingten allergischen Symptome, keine Unverträglichkeiten, guter Hunger, gute Verdauung, hatte zwischenzeitlich mal den Kosenamen Pummelprinz. Der TA ( wg. Ohrenkontrolle) meinte zwar er fände es noch nicht zuviel, aber bei einem Hund mit 27 kg sportlichem Idealgewicht sind 30 kg m.E. schon zuviel. Es sind jetzt wieder 28 kg, aber jetzt wenns draußen kalt ist lassen wird das mal durchgehen und er muss nicht mehr fasten.


    Eigentlich könnte ich also das Thema umbenennen in " Giardien, Allergien, Unverträglichkeiten und wie man das im Sinne des Hundes gut in den Griff" bekommen kann, aber ich finde den Begriff "Brainstorming " in diesem Zusammenhang immer noch gut, weil die wirklich sicheren wissenschaftlichen Erkenntnisse, die man denn heute in Ansätzen hat, einfach nicht immer für jeden Hund passen wollen. Doof das der Hund so komplex ist. Doof dass der Hund ohne die Möglichkeit Kohlenhydrate zu verdauen im Mittelalter wahrscheinlich verhungert wäre, und gleichzeitig doof, dass offenbar große individuelle Unterschiede bestehen, welcher Hund was verwerten kann. Doof, das manche Hunde Eiweiss in großen Mengen problemlos verdauen konnen, und andere krank werden. Doof , dass Allergien zusätzliche Unverträglichkeiten auslösen können, und doof dass mancher TA mit einer 0815 Behandlung nicht weiterkommt.


    Und natürlich kann hier kein allumfassendes Konzept vorgestellt werden, sondern nur Puzzleteile, die vielleicht an der einen oder anderen Stelle helfen können. Manchmal aber auch konkret. Wenn ich mir aber aktuell die Fragen im Forum anschaue, stelle ich fest,dass manche Dinge, die mit etwas mehr Wissen wirklich gelöst werden könnten, so denke ich dass das Thema hier trotz aller Unzulänglichkeiten seine Berechtigung hat. Dogmatikern wird das sicher nicht gefallen, wenn wirklich alles in Frage gestellt und möglicherweise anders zusammengesetzt wird, die letzten Seiten hier zeugen davon, da gibts manches wo sich mir noch im Nachhinein spontan die Nackenhaare hochstellen.


    Ich hab überlegt, ob ich das Thema nicht einfach auslaufen lassen soll, zum einen wegen des Widerstands, der sich in Teilen formiert hat, zum anderen weils meinem Hund gut geht, und ich das Thema persönlich eigentlich nicht mehr brauche, weil ich mittlerweile über genügend eigene Bordmittel verfüge.


    Ich würde mir aber wünschen, dass hier eine sachliche Diskussion entstehen kann, und wenns dem einen oder anderen Tier wirklich helfen kann umso besser, dann macht das hier Sinn. Neben einigen nennen wir es sehr persönlichen Meinungen einiger user steht hier auch schon viel lesenswertes drin.
    Die die sich da angeprochen fühlen, und sich nicht in der Lage sehen, die Dinge sachlich zu betrachten, müssen hier nicht unbedingt was reinschreiben, alle anderen, auch die die Fragen diskutieren möchten, die noch keine Hilfe von TÄ bekommen haben, die bei ihren Tieren untypische Symptome festestellen mussten, usw. die die sich gerne mal austauschen würden, weil man wissenschaftlich einfach noch nicht richtig weiterkam, Anfänger und Ersthundebesitzer usw. aber schon. Hier kann man sich gerne austauschen, so die Idee. Wenn ich was zu dem Thema weiss, will ich gerne auch meine Erfahrungen einbringen, ich hab aber nicht den Anspruch mich in die Mitte stellen zu können und " Bälle " zu verteilen.


    Ohne Schwarmwissen gehts hier deshalb natürlich nicht weiter. Ich wünsche allen hier ein frohes und vor allem gesundes möglichst stressfreies Weihnachtsfest, mit glücklichen Hunden unterm Baum. Ich bin hier ganz optimistisch, dass sich hier noch was entwickelt.


    LG


    Mikkki

  • Die die sich da angeprochen fühlen, und sich nicht in der Lage sehen, die Dinge sachlich zu betrachten, müssen hier nicht unbedingt was reinschreiben,

    Ist on ziemlich klar, wen Du damit ansprechen willst, aber sei Dir sicher, wenn wieder jemand dazu rät, UNMENGEN an Fett in seinen Hund zu schaufeln oder extrem proteinlastig zu füttern (Dinge, bei denen ich Dir hier prophezeit habe, dass das nicht der Weg zum gesunden Hund ist), werde ich nicht meine Meinung, sondern mein Fachwissen schreiben, damit die HH auf der Suche nach einer guten ausgewogenen Fütterung nicht wie Du den Umweg über eine sehr starke Belastung des Hundes gehen müssen.

  • Hi,
    und wieder werden Dinge einfach mal so in den Raum gestellt, die einfach so nicht stimmen. In Bezug auf Eiweisse stimme ich voll und ganz zu. Gerade ein allergisch reagierender Hund hat oftmals noch mit zuviel an Eiweiss zu kämpfen und reagiert möglicherweise unverträglich. Aber auch ohne Allergie können zuviele Eiweisse Schaden anrichten. Vorsicht also bei den Extra Leckerlies, das sind zum teil reine Eiweissbomben. Ich werd hier nochmal querlesen könnte mich aber tatsächlich nicht erinnern übermässige Eiweissverfütterungsempfehlungen gegeben zu haben oder dass andere sie gegeben hätten.
    Insgesamt sollte aber tatsächlich Fett einen guten Anteil im Futter haben, dies ist ein Energieträger, der den Körper des Hundes zumindest sehr wenig belastet. Bei akuten Allergieschüben ist mehr Fett jedenfalls die bessere Wahl, bei Sino ists mittlerweile völlig egal, er kriegt betimmte Nassfuttersorten von Exclusion, ansonsten kochen wir selbst mit einigen wenigen Fleischsorten und Kartoffelflocken als Kohlenhdratträger. Ist das Verdauungssystem eines Hundes erstmal stabilisiert, so scheint es mir zumindest, bedarf es keines zusätzlichen Fetts. Extra Fettzugaben waren eine zeitlang notwendig, mittlerweile ( aber noch nicht lange) nimmt er sogar durch die ganz normale Fütterung etwas über Normalgewicht zu, so dass wir etwas weniger geben müssen.


    Und nochwas. Es mag Hunde geben, die haben auf einmal Probleme mit irgend einer Nahrung. Man findet sofort heraus was los ist und kann ohne Medis erfolgreich gegensteuern. Ist aber eigentlich eher seltener. Die Probleme sind meist komplex und sind nicht klar diagnostizierbar. Und dann macht man sich als Anfänger auf den Weg, kaum in der Lage die richtigen Fragen zu stellen oder Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Da arbeiten manche zig Jahre oder geben direkt Immunsuppressiva um den Juckreiz zu unterdrücken. Wenn das Erarbeiten von Lösungsansätzen auch mal Versuch und Irrtum einschliesst, weils manchmal auch nicht anders geht, würd ich das nicht mit Umweg beschreiben. Das sollte man aber ehrlicherweise zugeben können. Auch und gerade wenn man Fachwissen hat.
    Allergien können sehr belastend sein, Medikamente können dies auch, ich glaub die Nahrung die mein Hund bekommen hat in Zeiten wo es ihm wirklich nicht gut ging, waren da die geringste Einschränkung. Und das beste ist. Jeder kanns hier nachlesen, und wenn er meint an einer bestimmten Stelle würde er es anders machen, dann soll ers tun, am besten davon berichten obs wirklich besser war oder eben nicht. Dann muss der nächste nicht wieder von vorne anfangen.
    Denn das ist das was ich so schade finde. In schöner Regelmäßigkeit werden Fragen zum Bereich Verdauung gestellt, die eigentlich wirklich an anderer Stelle gut gelöst worden sind. Ein " Schwarmwissen" hier ist beileibe nicht so selbstverständlich wie beispielsweise im Bereich "gewünschtes Verhalten".


    LG


    Mikkki

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