Junghund provoziert und dominiert unsicheren Ersthund

  • Hallo Leute,


    bei uns wird es in letzter Zeit immer grummeliger.... mein 3 Jahre alter Ruede findet es scheinbar ueberhaupt nicht lustig das die "kleine" ihm inzwischen ueber den Kopf gewachsen ist und ihn staendig provoziert, ihm das Bett streitig macht (obwohl es zwei gleiche gibt) und ihm ueberhaupt alles wegnehmen moechte. Sie muss nur durch die Wohnung laufen und schon knurrt er und zeigt zaehne und bellt sie an. Er ist ueberhaupt nur noch gestresst und mit anderen Hunden ist er auch iwie nur mies drauf - besonders am Anfang des Spaziergangs. Zwischendurch spielen die beiden dann allerdings auch mal miteinander. Ich weiss nicht ob ich eingreifen muss und WIE? Die "kleine" hat einen dicken Kratzer auf der Wange aber laesst sich eigentlich nicht beeindrucken von seiner Keiferei. Er tut mir leid, weil er wirklich gestresst wirkt, und sich nichtmehr richtig entspannen kann..... Dabei hatten die beiden in den ersten Monaten eine tolle Beziehung, sie haben viel gespielt und ich dachte das wird "eine richtig grosse Liebe" Aber scheinbar....Pustekuchen. Ich will meinen kleinen Keifer nich schimpfen, er ist jetzt schon so fertig und statt zB seinen Knochen zu fressen knurrt er nur und passt auf ihn auf. Da hat er dann aber natuerlich nichts davon.
    Was ich versuche ist, SIE auf ihren Platz zu schicken, wenn sie ihn mal wieder zu lange provoziert. Damit er merkt, das er nicht ganz Schutzlos ist. Denkt ihr, das ist gut so? (SO gerade in DIESEM Moment gibt wieder Stress und SIE hat auch ganz schoen zurueckgepoebelt. Kann es sein, das es daran liegt das sie "erwachsen" wird?- sie ist jetzt ca 6Monate alt - vllt auch 7, sie ist ein Strassenhund)


    Liebe Weihnachtsgruesse :weihnachtsgeschenk_2: :schneewerfen_wald: - wenn auch geknurrt :weihnachtsmann_nordpol:

  • Hört sich so an als sei die Kleine langsam angekommen und testet jetzt aus, ob sie nicht die erste Geige spielen kann. Und natürlich fühlt sich der Althund gestresst, er ist jetzt nicht mehr der alleinige Prinz und muss auch mal zurückstecken und teilen.


    Wenn es die Kleine übertreibt, Hilf deinem Ersthund und weise die Kleine in ihre Schranken, dann muss er es nicht ständig tun. Sonst wird er, da sie sich ja nicht beeindruckt zeigt, jedes Mal massiver werden müssen um sich durchzusetzen- was bleibt ihm anderes übrig? Ich würde schon das reine Provozieren ihrerseits unterbinden, bevor dein Ersthund anfangen muss sich zu wehren.
    Wenns 2 Körbchen gibt und sie sich nicht einig sind, triff DU die Entscheidung. Ein Körbchen für jeden, und jeder Hund hat von dem Körbchen des Anderen wegzubleiben.

  • mein 3 Jahre alter Ruede findet es scheinbar ueberhaupt nicht lustig das die "kleine" ihm inzwischen ueber den Kopf gewachsen ist und ihn staendig provoziert, ihm das Bett streitig macht (obwohl es zwei gleiche gibt) und ihm ueberhaupt alles wegnehmen moechte.

    Hallo,


    "ständig" ist viel zu viel - "ständige Provokationen" solltest du strikt unterbinden und zwar sofort in den Anfängen.
    Bringe der Hündin bei, dass sie auf seinem Platz nichts zu suchen hat, gundsätzlich nichts, sie wird einen eigenen haben.
    Seiner ist tabu.

    Ich weiss nicht ob ich eingreifen muss und WIE?

    Ja, du solltest rechtzeitig eingreifen.

    Ich will meinen kleinen Keifer nich schimpfen, er ist jetzt schon so fertig und statt zB seinen Knochen zu fressen knurrt er nur und passt auf ihn auf. Da hat er dann aber natuerlich nichts davon.

    Ich glaube, du hast es zu sehr "schleifen" lassen, inzwischen regelt es die Hündin selbst - zum Leidwesen deines Rüden.
    Er traut sich nicht einmal mehr, entspannt zu fressen.
    Beim Fressen, egal, was auch immer, solltest du beide Hunde trennen oder dich dazwischen stellen und dafür Sorge tragen, dass jeder Hund auf seinem Platz bleibt.
    Es ist vollkommen richtig, den Rüden nicht auszuschimpfen, er hat schon genug Stress.

    Was ich versuche ist, SIE auf ihren Platz zu schicken, wenn sie ihn mal wieder zu lange provoziert. Damit er merkt, das er nicht ganz Schutzlos ist. Denkt ihr, das ist gut so?

    Im Prinzip ist es richtig, aber wie schon geschrieben, solltest du viel früher eingreifen und klare Regeln aufstellen.
    Dein Rüde scheint nicht ausreichend durch dich geschützt zu werden, denn die Hündin "provoziert" ihn trotzdem "ständig", sodass er anfängt, sich wehren zu müssen.


    LG Themis

  • also beim Fressen am Futternapf oder aus meiner Hand da ist ganz klar das keiner dem anderen was klauen darf. Wenn es aber um Kauknochen geht - der auch schonmal ne Weile rumliegt, da gibts dann Stress. Ich sammle jetzt auch alles ein, wenn sie nicht gerade aktiv damit beschaeftigt sind, sonst gibts Stunk ohne Grund.
    Ich finde es manchmal schwierig zu beurteilen ob sie ihn provozieren will oder nicht, aber wenn er sich dann trollt, dann pflanzt sie sich sofort auf seinen Platz- ich hoffe so langsam ein Gespuer dafuer zu bekommen wann sie einfach nur an ihm vorbeilaeuft und wann sie ihn aergern will. Oft ist es wirklich nur ein beilaeufiges Vorbeischlaendern an seinem Platz.....

  • Was ich versuche ist, SIE auf ihren Platz zu schicken, wenn sie ihn mal wieder zu lange provoziert. Damit er merkt, das er nicht ganz Schutzlos ist. Denkt ihr, das ist gut so?

    VIEL z spät in meinen Augen, ich würde den Älteren viel früher unterstützen!

  • jeder Hund hat von dem Körbchen des Anderen wegzubleiben.

    Wie meinst du das? Soll ich sie einfach nicht dort liegen und schlafen lassen? Ich habe eine ziemlich kleine Wohnung, also wird sie auch mal daneben liegen- sie sucht ja auch seine Naehe, und er grummelt nur rum - wobei ich manchmal wie gesagt nich so ganz durchschaue ob sie jetzt kuscheln will oder ihn provokativ anschielt.... Sie is auch sonst echt ziemlich raffiniert. Auch ich werde getestet "hat sie was zu fressen oder....komm ich jetzt umsonst angelaufen wenn die mich ruft" ? Draussen trainiere ich von Anfang an mit Schleppleine, sonst wuerde sie mir auf der Nase rumtanzen....

  • Wann ist viel frueher? Ich will sie ja nicht von ihm fernhalten bzw wegschicken wenn sie zu ihm laeuft. Nicht das sie nacher was voellig falsches versteht :fear:


    Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, wenn Du deinem ersten Hund Ruhe gönnen willst.


    Was Du gern hättest, ist dabei recht unerheblich. Offensichtlich hat dein erster Hund ein Problem.


    Nun schreibst Du hier nichts von wegen Alters- und Größenunterschied. Aber wus deinen Posts geht hervor, dass die "Kleine" grösser ist und deinem Rüden demnach vermutlich such körperlich überlegen.


    Wenn dein Rüde nur Ruhe bekommt und entspannen kann, wenn die Hündin von ihm deutlich weggehalten wird, ist das so. Dann musst Du ihr das eben deutlich klar machen und die beiden trennen.

  • Ich denke auch, Du bist in der Verantwortung deutlich mehr Management zu betreiben.


    Es ist Dein Haus, Du hast die Sorge für beide Hunde.
    Wenn ein älterer Hund sich nicht alleine helfen kann, ist das Dein Erziehungsauftrag.


    Wie sieht denn Dein Alltag aus?


    Ist der junge Hund nur Mitläufer oder erziehst Du diesen aktiv alleine?


    Hast Du ausreichend Qualitätszeit mit Deinem Rüden alleine?


    Oft ist der Fehler, dass man einen Zweithund einfach mit laufen lässt und die Hunde nur noch als Doppel sieht und beschäftigt. Aber jeder einzelne Hund hat auch unterschiedliche Bedürfnisse, denen man gerecht werden muss.
    Die junge Hündin hat ein Recht auf Erziehung, Erfahrungen, die sie alleine macht, Beschäftigung, Hundkontakte usw.
    Der Ersthund hat das Recht, dass sein Leben sich durch den Zuzug eines zweiten Hundes nicht negativ auf seine Lebensqualität auswirkt. Er braucht also alle Privilegien, die er vorher auch hatte, Zeit mit Dir alleine, Beschäftigung usw.


    Gerade am Anfang wäre es aber wichtig, dem Ersthund alles zu erhalten, was er vorher hatte und trotzdem Zeit einzuplanen, mit dem neuen Hund Dinge zu erarbeiten, die er noch lernen muss.


    Gerade in der Wohnung ist es einfach wichtig, dass die Hunde in so einem Fall gemanaged werden.


    Ich würde also der Hündin beibringen, auf ihren Platz zu gehen und dort auch mal Ruhe zu halten.


    Der junge Hund sollte bestenfalls deutlich weniger Privilegien haben als der Ersthund, bei dem alles so bleibt, wie es bisher war.


    Darf er zum Beispiel aufs Sofa, heißt das noch lange nicht, dass die junge Hündin dieses Privileg auch haben darf.
    Darf er seinen Kauknochen fressen, wo er mag, darf die Hündin dieses vielleicht nur in ihrem Körbchen tun.


    Privilegien muss man sich erarbeiten, durch gutes Benehmen, durch Kooperation.


    Grundsätzlich macht es immer Sinn, wenn ein junger Hund erst mal gar nichts darf und die Regeln erst nach und nach gelockert werden.
    Und es müssen nicht unbedingt gleiche Regeln für beide Hunde herrschen.


    Versuch mal, Deine Hunde als Individuen zu betrachten. Wer hat welche Bedürfnisse, wer hat welche Rechte?


    Mach da ruhig deutliche Unterschiede, denn DU bist die Erziehungsberechtigte.
    Schränk die junge Hündin ruhig mehr in ihrem Freiraum ein, gib ihr auf der anderen Seite aber auch die Möglichkeit, außerhalb der Wohnung eigene Erfahrungen zu machen und Erziehung und Beschäftigung zu erhalten. Such ihr Hundefreunde, mit denen sie mal spielen kann und plan Qualitätszeit für beide Hunde ein.


    Ich empfehle an dieser Stelle gerne das Buch "Mehrhundehaltung" von Thomas Baumann.

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