Abruf und Aufmerksamkeit eurer Hunde

  • Huhu,
    ich würde gern mal wissen wollen wie ihr eurem Hund den Abruf/Rückruf beigebracht habt, da es ja unterschiedliche Möglichkeiten gibt!
    Hört euer Hund da gleich beim 1. Mal rufen oder müsst ihr mehrmals rufen bis er sich bewegt?
    Und ist er aufmerksam und schaut was ihr macht oder macht er eher sein eigenes Ding?


    Bei uns ist der derzeitige Standpunkt, dass wir den Abruf neu aufbauen und üben müssen, da sie sonst immer nur kam wann sie wollte.
    Und leider ist sie auch nicht wirklich aufmerksam und schaut was wir machen, sondern sie möchte eher gern ihr eigenes Ding machen :/


    Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben!:)

  • Angefangen hab ich mit dem Rückruf so:
    Wenn mich der Hund gezielt beachtet/angesehen hat, hab ich seinen Namen gerufen und bin rückwärts von ihm weggelaufen, sodass er mit auf jeden Fall nachläuft und dann bei mir ist. Wenn er dann bei mir angekommen war, wurde belohnt, entweder durch ein kurzes Zerrspiel oder ein Leckerlie oder durch Knuddeln (je nachdem, auf was der Hund am besten abfährt).
    Das ganze wurde dann gesteigert, dass ich den Namen samt Kommando "hier" gerufen habe, die nächste Steigerung war, dass ich den Hund gerufen habe, wenn er mich nicht angesehen hat, aber nicht gerade extrem abgelenkt war. Das Zurücklaufen konnte ich dann schön langsam wieder abbauen, da der Hund bereits von selbst gerne zu mir kam, weil er ja eine Belohnung bekam. Die nächste Steigerung war dann z.B. Abrufen beim Schnüffeln und so wurde das immer weiter gesteigert.


    Bei den DSH war es so, dass sie alle beim 1. Mal rufen sofort den Schnellgang eingelegt haben (war ja für den VPG-Sport nötig), beim Dackel läuft das ein bisschen anders. Der checkt erstmal die Umgebung und kommt dann vielleicht dienstags, wenn du ihn montags gerufen hast. :D

  • Ich habe zwei Büchertipps für Dich, die mir bei genau diesem Problem unglaublich geholfen haben.
    Einmal "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell
    und dann "Antijagdtraining" von Pia Gröning.


    Das erste hilft einem extrem, was Körpersprache angeht und zeigt einem die Bedeutung von winzigsten Nuancen auf. Es hat das Zusammenleben von meinem Hund und mir deutlich verbessert.


    Das zweite beschäftigt sich mit dem Thema Abruf an sich, Aufmerksamkeit an der Schleppleine/im Freilauf etc.

  • Meine Hunde sind da sehr unterschiedlich.


    Meine Hündin ist sehr aufmerksam, schaut alle 20-30 Sekunden bei mir nach dem Rechten, orientiert sich bei Unsicherheit sehr an mir (kommt von selbst), hört auf Pfiff, ohne dass ich das großartig üben musste und lässt sich damit auch von Dingen abrufen, die super interessant sind (Fremdhundesichtung, Mauselöcher, Krähen auf dem Feld).


    Mein Rüde ist sehr selbstständig, macht lieber sein eigenes Ding, findet "sinnloses" (in seinen Augen) Rankommen irgendwie unnötig und wägt gerne mal ab, ob er nicht lieber doch erst noch markieren geht. Den muss man, je nach Situation, schonmal 3 bis 4 mal rufen, bis der kommt. Er hat allerdings eine super Impulskontrolle, weshalb ich im Freilauf ganz anders mit ihm umgehen kann, als mit meiner Hündin. Ihn lasse ich lieber auf Distanz (sein Radius sind etwa 10-15 Meter) stoppen oder absitzen und sammele ihn dann ein oder gehe mit ihm gemeinsam weiter. Das führt er besser und zuverlässiger aus, als den Rückruf. Und das, obwohl ich den Rückruf im ersten Jahr sehr penibel an der Schleppleine und tollen Leckerlis und Action nach dem Kommen geübt habe und immer zwischendurch genau so wieder auffrische.



    Bei uns ist der derzeitige Standpunkt, dass wir den Abruf neu aufbauen und üben müssen, da sie sonst immer nur kam wann sie wollte.
    Und leider ist sie auch nicht wirklich aufmerksam und schaut was wir machen, sondern sie möchte eher gern ihr eigenes Ding machen

    Wie alt ist denn dein Hund und wie hast du bisher trainiert?

  • Ich habe sehr unterschiedliche Hunde was den Rückruf angeht:


    Mogli orientiert sich an mir und ich habe viel über Futtertreiben am Fuß laufen gearbeitet. Das bietet er jetzt öfters mal an und da ich meinen ignoranten Dackel-Mix gewöhnt war mag ich das und besätige es mit Fressen.


    Mogli ist selbst beim Mäusesprung abrufbar und kommt beim ersten Mal angelaufen. Nachdem Hermann Anfang August eingezogen war konnte ich Mogli als ersten Hund nach drei Monaten wieder ableinen.


    Balou ist ein selbständiger Hund der nicht immer beim ersten Mal rufen kommt. Er hat dann aber nichts besseres zu tun sondern erstarrt einfach. Deshalb arbeite ich ganz gern über ein stop/bleib und hole ihn dann ab. Das haben wir monatelang ausführlich geübt und das klappt jetzt gut.


    Ich habe den Abruf ganz „Hundeschulmäßig“ mit Rufen wenn die Aufmerksamkeit bei mir ist, rückwärtslaufen, einladende Körperhaltung, Ankersignal aufgebaut und die Ablenkung dann immer mehr gesteigert. Vor unserem Abrufwort sage ich immer den Namen des jeweiligen Hundes, wenn der nicht guckt brauche ich auch nicht zu rufen und mache es dann auch nicht.


    Ich habe ein Supersignal (Pfiff) der IMMER, selbst wenn meine Hunde zum Jagen durchstarten wollen, funktioniert. Das Supersignal lade ich regelmäßig mit einem Jackpot auf.


    Hermann, der seit vier Monaten bei mir ist bleibt z.Zt. noch an der Schlepp weil er bei Hundesichtung noch nicht abgerufen werden kann.

  • mein einer Rüde ist genauso, dem fällt es wesentlich leichter zu stoppen als zurückzukommen :)

  • Da meine Hündin sehr verfressen ist, klappt der Rückruf mit Leckerchen als Belohnung sehr gut. Sie ist jetzt im Flegelalter, d.h. bei Ablenkung überhört sie auch mal gerne. Ich baue beim täglichen Spazierengehen an der Leine immer gerne Rückruf ein, d.h. ich bleibe stehen, rufe sie und sie bekommt ihre Belohnung. Im Freilauf genauso. Zwischendrin wird sie immer wieder abgerufen, belohnt, gestreichelt und darf weiter.


    "Überhört" sie meinen ruf, laufe ich in die entgegen gesetzte Richtung, dann kommt sie sofort, sitzt vor mir ab und wird belohnt. Nachmittags auf dem Feld läuft sie mit Geschirr und Schleppleine, da trainieren wir unter Ablenkung (Spaziergänger, andere Hunde etc.), auch wieder mit Leckerchen als Belohnung.


    Bei uns klappt das "Weglaufen" oder auch hinterm Baum verstecken sehr gut, weil Schnüffeln ist zwar spannend, aber Frauchen will man dann doch nicht verlieren :smile:


    Sie hat dadurch auch gut gelernt auf mich zu achten. Blickkontakt belohne ich jedes Mal, damit sie ihre Bestätigung bekommt.

  • Ich habe mit dem Rückruf schon zuhause angefangen. Das Kommando (ein Pfiff) habe ich immer benutzt, wenn er gefüttert wurde. So hatte er das Rückrufsignal mit etwas verknüpft, das sehr wichtig für ihn ist. Draussen habe ich dann erstmal ohne Ablenkung trainiert. Ich habe nur gepfiffen, wenn ich sicher war, dass er Aufmerksam genug ist und es gab was super leckeres als Belohnung was es sonst nicht gab (Käse, Fleischwurst, Leber, Hühnerherzen).Dann habe ich variiert und auch als Belohnung mal ein Wort oder ausgelassenes Spiel benutzt. Die Ablenkung habe ich langsam gesteigert. Als er sicher war, habe ich ihn auch bewusst rangerufen, wenn er in einer Ablenkung war (schnüffeln, anderer Hund usw) und das nicht befolgen körpersprachlich bestraft (wahlweise abgeholt, angeleint und Spaziergang beendet).
    Pino hat das schnell begriffen. Sofort kommen = gut, nicht sofort kommen = schlecht.
    Ich pfeife maximal zwei mal bevor eine Konsequenz erfolgen würde. Aber das musste ich noch nie. Einmal reicht.
    Für die Zeit des Training hatte ich zusätzlich ein “Gummibandkommando“ das ich heute auch noch nutze, wenn der Rückruf nicht so wichtig ist. Das ist dann einfach “komm“ oder “hier“.
    Da darf er gerne zu Ende schnüffeln oder sich Zeit lassen. Gepfiffen wird nur, wenn es wirklich wichtig ist, das er sofort kommt. Das weiss er auch.
    Insgesamt achtet Pino schon auf mich. Er macht aber trotzdem sein Ding. Nur eben so, dass er den Anschluss beim Spazierengehen nicht verliert. Bin ich zu weit weg (für sein Empfinden ist das ein Radius von maximal ca. 50m) lässt er alles stehen und liegen und kommt schnell wieder hinterher.

  • Ich hab's beim Welpen einfach so gemacht: Irgendwie auf mich aufmerksam gemacht, dreht der Zwerg sich zu mir um hab ich ihn im Grunde zu mir gelockt und dann gab's Party. Oder wenn der Zwerg eh auf dem Weg zu mir war das Kommando + Party.
    Pfeife hab ich ähnlich aufgebaut.


    Bei Kalle und der Liesl sitzt der Abruf/Abpfiff fast perfekt. Bei Fou je nach Verfassung und bei Pan so lala. Der hat Tage, da geht nichts und an anderen klappt es perfekt.
    Worauf alle fast perfekt reagieren ist die Pfeife (Ausnahme: Pan in seiner kleinen Jagd-Welt im Wald).


    Aufmerksamkeit auf mich ist unterschiedlich. Kalle und die Kleine haben ne echt gute Aufmerksamkeit auf mich. Bei Fou schwankt es (sie ist krank und kann an manchen Tagen einfach nicht denken oder sich konzentrieren und das merkt man gerade in dem Punkt ganz stark) und Pan ist eben Pan. Der lebt teilweise in seiner eigenen Welt. Wobei er momentan super drauf ist und sehr auf mich achtet =)

  • Auch wenn es doof klingen mag, ich habe tatsächlich noch nie mit einem meiner Hunde "arbeiten" müssen. Sie laufen mehr oder weniger nebenher und das hat bisher immer funktioniert. Mit Leckerchen oder so etwas habe ich nie gewedelt.


    Als Molly kam, war ich psychisch ziemlich erledigt. Ich habe sie nur geholt, damit Jula nach dem Tod von Motte nicht allein ist. Wir sind gleich am nächsten Tag nach Norderney gefahren. Da hab ich sie direkt am Strand frei laufen lassen. Es war ziemlich windig und kalt (November), also hab ich sie hier und da unter meiner Jacke getragen. Vielleicht war es das, was sie so an mich gebunden hat. Sie hört absolut auf den allerersten Pfiff.


    Jula war ein halbes Jahr alt. Das ist jetzt allerdings schon über zehn Jahre her, dass sie zu mir kam. Ich kann mich aber auch bei ihr nicht daran erinnern, irgendwie besonders geübt zu haben. Meine Ersthündin war noch da, wahrscheinlich hat sie sich einfach an ihr orientiert. Auch Jula hört prima, auch wenn es jetzt im Alter schon hier und da mal ein verständnisloses Kopfschütteln ihrerseits gibt. :respekt:

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