Abruf und Aufmerksamkeit eurer Hunde

  • Wenn mich der Hund gezielt beachtet/angesehen hat, hab ich seinen Namen gerufen und bin rückwärts von ihm weggelaufen, sodass er mit auf jeden Fall nachläuft und dann bei mir ist.

    Leider ist das Problem, dass Lexy ganz selten mal schaut, wenn sie auf dem Feld ist.. Da gibt es für sie viel interessanteres z.B. Löcher, Büsche, Vögel usw. deshalb kommt es leider gar nicht erst so weit :/

    Ich habe zwei Büchertipps für Dich, die mir bei genau diesem Problem unglaublich geholfen haben.
    Einmal "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell
    und dann "Antijagdtraining" von Pia Gröning.


    Das erste hilft einem extrem, was Körpersprache angeht und zeigt einem die Bedeutung von winzigsten Nuancen auf. Es hat das Zusammenleben von meinem Hund und mir deutlich verbessert.


    Das zweite beschäftigt sich mit dem Thema Abruf an sich, Aufmerksamkeit an der Schleppleine/im Freilauf etc.

    Vielen Dank, da werde ich mal nachschauen! :)

    Wie alt ist denn dein Hund und wie hast du bisher trainiert?

    Sie ist mittlerweile 14 Monate alt und ich habe sie seit ca. 5 Monaten bei mir.
    Davor wurde der Abruf mit ihr gar nicht geübt, auch keine Leinenführigkeit oder sowas.
    Da sie vieles noch nicht konnte, hab ich von jedem ein bisschen was gemacht (war leider ein Fehler, wie ich bei einem anderen Thread herausgefunden habe, da sie überfordert scheint).
    Den Abruf habe ich an der Schleppleine auf einer Wiese geübt. Erst hatte ich sie kurz, habe sie gerufen und ein bisschen zu mir gezogen, bin ein Stück nach hinten gelaufen und dann wurde sie belohnt.. Das habe ich dann gesteigert, also die Entfernung..
    An der Schleppleine, wenn ich diese festhalte klappt es auch relativ gut, aber wenn sie alleine laufen kann dann klappt rein gar nichts.. Sie macht komplett ihr eigenes Ding und wenn sie von weiten Hunde sieht würde sie da schon am liebsten hinrennen. "Bleib" kennt sie und kann sie auch (auch wenn ich Leckerlis werfe oder bevor es Futter gibt), aber dann hilft auch das nichts mehr.. Sie ist dann zu sehr auf die Hunde, Vögel oder anderen Menschen/Kinder fixiert..
    Zudem hört sie noch nicht einmal richtig sicher auf ihren Namen. Es ist schon besser geworden, aber auch noch nicht perfekt..

    Ich habe ein Supersignal (Pfiff) der IMMER, selbst wenn meine Hunde zum Jagen durchstarten wollen, funktioniert. Das Supersignal lade ich regelmäßig mit einem Jackpot auf.

    Also hast du auch ein "normales" Signal und benutzt den Pfiff nur wenn sie jagen wollen?

    Ja Lexy ist auch sehr verfressen, aber auf dem Feld ist das für sie dann eher unwichtig.
    Ich bin sonst auch immer "weg gelaufen", aber selbst da schnüffelt sie erstmal in Ruhe zu Ende und kommt, wann es ihr passt. Sie würde es scheinbar nicht mal interessieren, wenn ich wirklich ganz weg wäre :/


    Als er sicher war, habe ich ihn auch bewusst rangerufen, wenn er in einer Ablenkung war (schnüffeln, anderer Hund usw) und das nicht befolgen körpersprachlich bestraft (wahlweise abgeholt, angeleint und Spaziergang beendet).
    Pino hat das schnell begriffen. Sofort kommen = gut, nicht sofort kommen = schlecht.

    Leider endet das Toben auf dem Feld immer relativ schnell, weil sie nicht hört :/
    Und da es hier bei uns nicht wirklich eine Wiese gibt, wo es gar keine Ablenkung gibt, ist es dann immer so, dass ich gar nicht erst richtig zum üben mit ihr komme, weil sie ja alles interessanter findet.

    Ich hab's beim Welpen einfach so gemacht: Irgendwie auf mich aufmerksam gemacht, dreht der Zwerg sich zu mir um hab ich ihn im Grunde zu mir gelockt und dann gab's Party. Oder wenn der Zwerg eh auf dem Weg zu mir war das Kommando + Party.
    Pfeife hab ich ähnlich aufgebaut.

    Also ich kann bei Lexy alle möglichen Geräusche machen, aber sie interessiert es leider nicht.

  • Leider ist das Problem, dass Lexy ganz selten mal schaut, wenn sie auf dem Feld ist.. Da gibt es für sie viel interessanteres z.B. Löcher, Büsche, Vögel usw. deshalb kommt es leider gar nicht erst so weit

    Das hab ich anfangs mit den Welpen drinnen oder im Garten aufgebaut, komplett außerhalb wäre ein Rückrufaufbau nicht sinnvoll gewesen, weil da zuviel Ablenkung herrscht.
    Funktioniert denn der Rückruf bei deinem Hund ohne Ablenkung 100%ig oder hapert es da auch?

  • Gut, meine haben auf Welpen auf ziemlich jedes Geräusch reagiert.
    Ansonsten wäre auch einfach ansprechen, aufmerksam machen mit nem Quietschie, zuppeln (zuppeln, nicht ziehen!) an der Schleppleine, etc. möglich.


    Pan ist hier die Ausnahme, der lebt eben ab und an in seiner eigenen Welt. Da muß ich ihn auch nicht ansprechen, weil er nicht reagiert. Das zeigt sich aber schon recht früh beim Spaziergang und dann bleibt er angeleint.

  • Das hab ich anfangs mit den Welpen drinnen oder im Garten aufgebaut, komplett außerhalb wäre ein Rückrufaufbau nicht sinnvoll gewesen, weil da zuviel Ablenkung herrscht.Funktioniert denn der Rückruf bei deinem Hund ohne Ablenkung 100%ig oder hapert es da auch?

    Garten haben wir leider keinen :/
    Drinnen an der Leine oder ohne?
    Na ja zu 80% würde ich meinen.. Wahrscheinlich habe ich sie auch immer zu wenig "bestraft" wenn sie nicht zu mir kam.. Also ich hätte sie gleich an die Leine nehmen müssen oder so, aber hab sie dann kurz zu mir geholt und dann gleich wieder spielen lassen..
    Möchte deshalb auch nun ein neues Kommando benutzen, um noch einmal komplett von vorn anzufangen.

  • Drinnen an der Leine oder ohne?
    Na ja zu 80% würde ich meinen.. Wahrscheinlich habe ich sie auch immer zu wenig "bestraft" wenn sie nicht zu mir kam.. Also ich hätte sie gleich an die Leine nehmen müssen oder so, aber hab sie dann kurz zu mir geholt und dann gleich wieder spielen lassen..

    Drinnen ohne Leine, weil man sich beim Aufbau des Rückrufes bei einem Welpen den Folgetrieb zunutze machen kann und das mache ich, indem ich rückwärts vor dem Welpen herlaufe, wenn ich ihn gerufen habe, dann läuft er nämlich automatisch zu mir, wenn es keine Ablenkung gibt. Und wenn man das dann gleich immer sehr gut belohnt (hier funktionieren sehr, sehr kurze Zergelspiele sehr gut), dann kommt der Welpe irgendwann mit Freude angeschossen, wenn er gerufen wird.
    Die Leine kommt dann dran, wenn der Welpe bereits weiß, was mit "hier" gemeint ist, denn dann muss man auf den Hund einwirken können, wenn er meint, nicht auf das Kommando hören zu müssen. Da eignet sich eine 2-3m-Leine sehr gut. Wenn ich dann rufe, und der Hund meint, nicht sofort hören zu müssen, was nach gutem Rückrufaufbau ohne Ablenkung, dann eigentlich nur bei Ablenkung der Fall ist, dann zupple ich kurz an der Leine, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, laufe dann wieder 2-3 Schritte rückwärts und belohne dann wieder sehr gut, wenn der Hund nach 1-2x zuppeln kommt. Wenn ich mehrmals zuppeln muss, oder den Hund sogar fast zu mir herziehen muss, gibt`s keine Belohnung. So lernt er, dass man auch bei Ablenkung kommen muss und zwar aufs 1. Mal und nicht erst nach dem 3. Mal auffordern.


    So mache ich das und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ob das bei einem bereits älteren Hund auch funktioniert, bei dem sich der Rückruf bereits abgenutzt hat, weiß ich nicht.

  • Hazel ist grundsätzlich sehr aufmerksam zu mir. Sie schaut immer wieder, wo ich bin und kommt dann auch einfach mal so zu mir. Was allerdings nicht heißt, dass sie immer neben mir herschleicht. Die hat durchaus manchmal einen Radius von 50 m. Beim Abruf haben wir ein "komm mal so langsam her bitte" und ein "Komm sofort ohne Umwege". Klappt beides sehr gut.
    Ich hab schon als Welpe angefangen Aufmerksamkeit draußen in meine Richtung zu belohnen. Von ihr aufgenommener Blickkontakt, selbstständiges Zu-mir-kommen etc. wurde belohnt. Das hat sie dann natürlich auch immer häufiger gezeigt. Verfressen wie sie nun mal ist. :D
    Dann hab ich so langsam die Kommandos einfließen zu lassen, wenn sie eh gerade auf dem Weg zu mir war oder mich angeschaut hat. Die Kommandos hatte sie dann relativ fix drauf.


    Normal soll man das Rückrufkommando ja zuerst drinnen aufbauen, wegen der geringen Ablenkung. Da Hazel als Welpe aber einen sehr ausgeprägten Folgetrieb hatte und schnell gemerkt hat, dass Aufmerksamkeit zu den Menschen sich lohnt, haben wir damit direkt draußen auf der grünen Wiese gestartet. War schöner im Sommer. :) Kommt eben auf den Hund an.

  • ......
    Bei uns ist der derzeitige Standpunkt, dass wir den Abruf neu aufbauen und üben müssen, da sie sonst immer nur kam wann sie wollte.
    .....

    Warum neu aufbauen - ich hab in letzter Zeit, um den Rückruf aufzufrischen, immer mal wieder Leckerli mitgenommen und in die Hunde gestopft, wenn sie umgehend gekommen sind.


    Dadurch hat sich das Tempo bei Herankommen deutlich beschleunigt, ebenso wie die Spanne zwischen meinem Rufen und dem Umdrehen und Loslaufen des Hundes sich doch wieder etwas verkürzt hat... :-)


    Ich denke, mit bisserl Auffrischen ist das getan, das muß man nicht neu aufbauen. Mit ein wenig mehr Konsequenz und der durch bessere/gehäufte Bestätigung wieder gestiegenen Motivation, zu kommen, kann man schon viel ausrichten, da brauchts kein neues Kommando für - das hilft auch nicht gegen mangelnde HF-Konsequenz *ggg

  • ......beim Dackel läuft das ein bisschen anders. Der checkt erstmal die Umgebung und kommt dann vielleicht dienstags, wenn du ihn montags gerufen hast. :D

    Naja - der hat ja auch kürzere Beine - was verlangst Du!! :-) :-)

  • HundeDori:
    Ich würde mit ihr erst mal eine stärkere Bindung aufbauen, damit sie dich nicht als "Mitläuferin" sieht, sondern lernt, sich an dir zu orientieren. Sie ist noch sehr jung und auch noch in der Flegelphase, da stellt man die Ohren schon mal gerne auf Durchzug :smile:


    Du kannst z.b. durch Spielen die Bindung stärken, ich benutze dafür einen Ball mit Seil. Den bekommt sie nur zum Spielen auf der Wiese. Dann laufe ich hinter ihr her und versuche den Ball zu bekommen oder ich renne vor ihr weg und sie spurtet hinter mir her. Damit habe ich automatisch ihre Aufmerksamkeit und alles andere ist relativ uninteressant, weil es passiert ja was bei mir. Da gibts auch kein Leckerchen, sondern das Spielen an sich ist die Belohnung. Geht auch prima an der Schleppleine oder in Haus bzw. Wohnung.


    Ich glaube eher, du hast sie nicht ausreichend belohnt, wenn sie zu dir kam. Ich lasse meine auch nicht direkt wieder losspurten, sondern sie darf erst wieder, wenn ich sie freigebe.


    Bei uns läuft das nebenher, wenn ich aber mit ihr trainiere achte ich immer darauf, dass sie eine Übung erfolgreich abschließt, d.h. merke ich, dass die Konzentration nachläßt, höre ich frühzeitig auf.


    Ich habe sie auch nie überschwänglich gelobt, da sie eh schon ein Energiebündel ist, sondern habe es auf ein ruhiges "Gut gemacht" (oder sowas in der Richtung) mit Leckerchen und Streicheln reduziert, ansonsten hätte sie das nur aufgeregt und das wäre kontraproduktiv gewesen.

  • Warum neu aufbauen - ich hab in letzter Zeit, um den Rückruf aufzufrischen, immer mal wieder Leckerli mitgenommen und in die Hunde gestopft, wenn sie umgehend gekommen sind.

    Na ja ich habe auch immer Leckerlis dabei, aber die interessieren sie leider relativ wenig, wenn sie auf der Wiese oder dem Feld ist und dort rennen kann :/
    Und deshalb habe ich gesagt, dass ich nochmal einen Neuanfang machen möchte und gleich von Anfang an sehr konsequent sein will, damit sie versteht, dass der Rückruf wichtig ist.
    Und mittlerweile ist es so (kann natürlich zum Teil auch an der Läufigkeit liegen), dass sie vllt. 1x in 60min. zu mir kommt und sonst alles andere ignoriert :/

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