Den falschen Welpen ausgesucht?

  • Hallo,


    ich hab mich hier angemeldet, weil ich Meinungen brauche.
    Seit 1,5 Jahren haben wir uns auf unseren 1. Hund vorbereitet, Bücher gewälzt, das Leben auf Hundetauglichkeit umgestellt, Züchter kontaktiert - und vor 3 Tagen waren wir den Welpen aussuchen.
    Seitdem bin ich nur noch geknickt.


    Es waren noch 2 Welpen frei, ein Rüde und eine Hündin. Wir hatten uns im Vorfeld auf kein Geschlecht festgelegt. Mir war es nur wichtig, dass der Hund charakterlich passt - und vor allem, dass ich mich in den Welpen verliebe. Irgendwie hatte ich immer die Vorstellung, ich schaue in die Wurfkiste und dann verliebe ich mich in genau einen der Knuddels. So kam das auch - allerdings war dieser Rüde schon vermittelt...
    Wir haben dann 2 Stunden bei der Züchterin verbracht und ich konnte mich tief emotional für keinen der beiden Welpen erwärmen.
    Bitte nicht falsch verstehen - beide waren herzallerliebst, aber dieses "uihhhhh, butzig, goldig, haben und nie mehr loslassen will" hat sich bei mir nicht eingestellt.


    Mein Mann hingegen war von der Hündin vom ersten Moment an begeistert und hat auch gar nicht verstanden, warum ich zögere. Ich hab es ihm irgendwie klarzumachen versucht, aber er hat es nicht verstanden. Auch die Züchterin war irritiert, als ich ihr mein Zögern mitgeteilt habe, weil mein Mann so begeistert war und sie wohl gedacht hat, wir sind da auf einer Wellenlänge. Niemand hat so recht verstanden, dass ich nach meinem "Herzenshund" suche und den nicht gefunden habe. Am Ende wusste ich selbst nicht mehr, was mich zögern lässt (die Hündin macht einen sehr guten Eindruck) und wir haben uns offiziell für die Hündin entschieden.


    Aber schon auf der Rückfahrt wusste ich, dass dies ein Fehler war. Ich fühle mich so schlecht und dumm, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie und ich nicht zusammenpassen, dass sie einfach nicht "mein" Hund ist. Mein Mann versteht es immer noch nicht und hält mich für bekloppt. Aber heute morgen hätte ich fast die Züchterin angerufen und abgesagt und hätte dafür auch die Anzahlung in den Wind geschossen (um`s Geld geht`s sowieso nicht). Aber dann haben wir keinen Hund und wahrscheinlich muss ich mich bei dieser Züchterin auch nicht mehr blicken lassen.


    Ich weiß nicht, was ich tun soll.

  • Kopf hoch!
    Diese Hündin wird die richtige sein =)


    Ich hatte so einen "Klick"-Moment übrigens auch nicht. Es waren alle toll und ich wäre wohl mit jedem Welpen zufrieden gewesen. Auch als er einzog kam nicht sofort dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Aber das macht nichts, denn das wächst sowieso mit der Zeit =)
    Man stellt sich das immer sehr romantisch vor aber so ist das eben nicht immer. Deswegen muss es nicht falsch sein. Heute bringt mich und MEIN Hund nichts mehr außeinander.


    Gib der Kleinen eine Chance, du wirst es bestimmt nicht bereuen.

  • Bist du sicher, dass die der Hund unsympathisch ist und du nicht einfach "kalte " Füße bekommst?


    Wenn du Bedenken hast, dann sprich mit der Züchterin. Auf den ersten Blick in einen Hund verlieben, glaube ich nicht. Ich muss das Tier kennen lernen damit es zu einer Sympathie kommt. Die tiefe Bindung kommt bei mir erst später. Aber manche haben andere Erfahrungen mit dem Prozess gemacht.

  • Entspann dich! Liebe auf den ersten Blick wird überbewertet.


    Es haben sich schon Hundehalter in den Hund verliebt, der im Nachhinein ihr Sargnagel war. Genauso gibt es Hundehalter, die von ihrem Hund zu Beginn nicht begeistert waren, genau der Hund wurde dann aber zum perfekten Hund für sie.


    Mach dir keinen Druck, es muss nicht gleich Zoom! machen. Liebe wächst.


    Ohnehin sind sich Welpen in dem Alter charakterlich noch sehr ähnlich. Wie sich dein Welpe entwickelt, hängt von dir und deiner Erziehung ab!
    Freu dich auf dein kleines Wesen Zuhause und lass dich auf ihn ein.


    Übrigens war ich am Anfang von meiner Hündin so wenig begeistert, dass ich sie am liebsten dagelassen hätte. Heute gibt es keinen perfekteren und bessere Hund für mich.

  • Ich glaube, dass Dein Herz irgendwie an dem ausgesuchten , aber leider vorbestellten Welpen, hängen geblieben ist und Du einfach traurig bist.


    Die kleine Hündin, die Dein Mann ausgesucht hat, die Dein Herz bislang nicht erwärmen konnte, wird völlig unbedarft Dir gegenüber treten. Sie wird Dir Dein Herz uneingeschränkt zu Füßen legen. Sie hätte eine Chance verdient.


    Vielleicht ist diese "erzwungene" Liebe gerade das, was Euch später wirklich verbinden wird. Die kleine Hündin schenkt Dir restlos alles, was sie zu geben hat.


    Geh in Dich, höre auf Dein Bauchgefühl. Wenn wirklich alles dagegen sprechen sollte, dann führe ein offenes Gespräch mit der Züchterin. Dann ist es eben so, wie es ist!

  • Hallo,
    vielleicht doof aber ähnlich : als ich Kind war durfte ich ne Katze haben, also ab zum Kitten-Aussuchen...
    ..ich wollte einen hellen, grau getigerten Kater, der war reserviert. Also leicht *schmollend* den "anderen Grauen" ausgesucht..
    ..hat super gepasst!


    Ne Freundin hatte bei der Welpenaussuchung auch Probleme, Züchterin gab dann nen Tipp (sie wollte einfach n Weibchen, gab 2 im Wurf).. sie hat den Tipp beherzigt und es passt supergut. Das andere Weibchen hätte nicht so wirklich gepasst (war letztens an nem Treff dabei :-) ) da meinte die Züchterin dann auch : "du hast richtig ausgesucht!".. beide so Powernudeln, das andere Duo (Weibchen + Frau) sind eher "gemütlicher" unterwegs..


    ich würde mal schauen wie es sich entwickelt. Ich denke als Paar ist es womöglich noch schwieriger DEN Hund auszusuchen, da man womöglich verschiedene "Geschmäcker" hat.

  • Danke schon mal für die ersten Antworten. Ja, kalte Füße könnten es auch sein, aber das Grundproblem ist ein anderes. Liebe wächst bestimmt. Der Hund wäre nicht mein erstes Haustier und nie liebt man das Tier zu Beginn so sehr, wie zum Schluss. Weil die Bindung noch nicht da ist, ganz klar.
    Aber ich denke schon, dass es Unterschiede gibt. Unsympathie will ich das nicht nennen, aber dass die Chemie bei einem anderen Hund besser passt. Die erwachsenen Hunde waren ja auch da. Der eine hing die ganze Zeit an mir wie eine Klette (aber nur an mir, nicht an meinem Mann) und so habe ich mir das auch bei einem Welpen vorgestellt. Da der Hund hauptsächlich bei mir sein wird (mein Mann arbeitet den ganzen Tag) wäre es sinnvoller gewesen, dass ich von dem Hund absolut begeistert bin und nicht er.
    Andererseits komme ich mir wie ein verwöhntes Mädel vor, dass die Gucci- gegen die Pradahandtasche umtauschen will.

  • Stimmt, ich bin traurig, weil mein bevorzugter Welpe weg ist. Aber genau das hat mir gezeigt, dass es vielleicht doch nicht nur kalte Füße sind, sondern es die Liebe auf den ersten Blick doch gibt. Vielleicht sollte ich nochmal hinfahren.

  • Mein Mann und ich haben tatsächlich unterschiedliche Geschmäcker und das ist was, was mir zusätzlich Sorgen bereitet. Ich hab Angst, dass sie nicht so gut zu mir passt, wie zu ihm (er ist der sportliche Typ, ich eher die Kuschelbacke). Er ist aber den ganzen Tag nicht da und der Hund sollte vorrangig zu mir passen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!