Wie lernt er nicht zu anderen Hunden zu gehen?

  • Hallo, nachdem ich mich gegen den Podencomix entschieden habe, haben wir uns in einem privaten Tierheim umgeschaut, die Hunde aus Suceava aufnimmt. Jetzt lebt Rico bei uns. Er ist 1,4 Jahre jung =) und ein ganz lieber. Das Problem was wir jetzt haben ist so, da er gewohnt war im Rudel zu leben, möchte er draußen an der Leine immer zum schnuppern zu den anderen Hunden. Ich möchte das nicht und bin gerade dabei, es ihm abzugewöhnen. Ich habe auch mit der Dame vom Tierheim geschrieben die meinte, ich soll ihn kurz nehmen, einfach vorbeilaufen und ihn aber auch belohnen, da er sonst frustriert werden könnte wenn er nicht hin darf, da es ja die ganze Zeit normal für ihn war. Das er eben das nicht hingehen dürfen mit etwas positiven verbindet. Aber meine Frage ist, lernt er dann nicht das, wenn er zieht und den anderen Hund fixiert es richtig ist oder wie seht ihr das. Ich mache es so, versuche erstmal seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Das klappt auch und dann gibt es ein Leckerlie. Nehme ihn dann kurz, laufe ganz normal ohne den andern Hund zu beachten vorbei und laufe auch weiter wenn er sich umdreht. Leckerlie bekommt er aber nur wenn er auf mich aufmerksam ist und wenn wir direkt vorbei laufen ist das nicht der Fall. Sollte ich ihn trotzdem belohnen oder gleich versuchen mit Leckerlie abzulenken?Wenn er denn anderen Hund zu sehr fixiert gibt es ein klares Nein und einen kurzen Ruck an der Leine. Laufe aber trotzdem weiter. Hat eigentlich ganz gut geklappt. Jedenfalls noch nicht ganz aber er hat zumindest kurz mit dem fixieren aufgehört. Sollte ich ihn auch da belohnen, auch wenn ich nur kurz die Aufmerksamkeit hatte? Sorry für den vielen Text...

  • Hör auf an der Leine zu rucken. Das macht keinen Sinn.
    Der Hund tut nur das, was für ihn normal ist.
    Arbeite weiter mit viel Belohnung und dann wird das bestimmt.

  • Ich rucke nicht wie verrückt, sondern nur kurz und sage Nein. Und nur dann wenn er anfängt von weiten zu fixieren. Ich werde es mit Ablenkung weiter versuchen und das clickern anfangen. Das hört sich gut an und da er auch so verfressen ist, klappt das auch ganz gut ;) . Wollte nur wissen, ob das eher kontraproduktiv ist, ihn zu belohnen wenn er nicht hin darf. Nicht das er lernt, ich ziehe an der Leine ich bekomme dann dafür eine Belohnung also lohnt es sich zu ziehen und unbedingt zum anderen Hund hin wollen.

  • Mach kein Theater, sondern geh einfach schnurstracks vorbei. Als wär da nix. Nimm ihn dabei immer an die abgewandte Seite und konzentriere dich darauf, dass er nicht an dir vorbei drängt. Leine dabei so locker wie möglich.


    Sonst machst du die situation nur noch aufregender und interessanter.


    Wenn du ein Stück weiter bist, kannst du dich deinem Hund zuwenden, mit ihm spielen, ihn nach sitz fragen und belohnen, irgendsowas.


    Lass ihn oft frei rennen, wenn du die Möglichkeit dazu hast, und lass ihn viel Hundekontakt haben (aber nie an der Leine).


    Das wäre mal so die Kurzfassung.

    • Also ich beachte den anderen Hund und Halter gar nicht. Schau ihn auch nicht an, nehme ihn kurz und laufe vorbei. Wenn ich ihn lang habe, versucht er rüber zukommen. Er bellt ja nicht etc. Sondern spitzt die Ohren und möchte hin. Ich werde es also weiter so machen, einfach vorbeilaufen und danach gibt's Leckerlie. Ich kann ihn ja auch immernoch ablenken obwohl er fixiert. Das ist schon mal gut. Clickern wollte ich auch anfangen, da er noch einiges lernen muss. Er lernt aber schnell und wenn es eine Belohnung gibt, ist er sowieso dabei dabei . Leinentraining machen wir ja auch noch und das klappt auch schon soweit ganz gut. Dann bin ich ja auf den richtigen Weg. Danke nochmal.
  • Ich nehm den Hund in der Situation an die Leine, sage WEITER, gehe flotten Schrittes dran vorbei, sag falls nötig "Na, komm mit, schnell!", mit Leckerli in der Hand, und wenn er vorbei ist, lobe ich und es gibt das Leckerli. Fürs Mitkommen und Vorbeigehen, nicht für´s Leineziehen. Denn Du gibst das Leckerli ja nicht in dem Moment, in dem der Hund zieht, sondern wenn Ihr anständig vorbeigekommen seid.


    NICHT stehenbleiben, wenn der Hund den Anderen fixiert, notfalls nochmal ermutigen mit "Weiter!", und immer loben, wenn er sich auf die Aufforderung hin in Bewegung setzt. Notfalls nen kleinen Bogen um den Anderen herum machen, damit der Hund schon anhand der Körpersprache erkennt, daß Dir nicht nach Begrüßen des anderen Hundes ist. Außerdem fällt Vorbeigehen mit größerem Abstand ihm wahrscheinlich leichter.


    Das Leinenrucken ist Käse. Denn Du bestrafst den Hund damit fürs Gucken zum anderen Hund oder fürs Hinwollen. Aber er weiß doch gar nicht, daß er das nicht tun soll, er durfte es ja bislang immer. Also bestrafst Du ihn für etwas, das er noch gar nicht können kann, weil Du es ihm noch nicht gezeigt hast, wie er sich stattdessen verhalten soll. Das ist, wie wenn Du mit wem spazierengehst, und plötzlich haut der Dir eine rein - Du weißt gar nicht warum..... Vielleicht, weil Du was Blödes gesagt hast, vielleicht, weil ihm grad danach war, vielleicht, weil er abbiegen wollte und Du gradeaus gingst - keine Ahnung, warum, aber es wird Dich vollkommen verunsichern für den weiteren Spaziergang, wenn Du aus heiterem Himmel raus für etwas bestraft wirst, weil Du nicht weißt, mit welchem Verhalten Du weiteren Attacken entgehen kannst. Er sagt Dir ja nicht, was ihm nicht gepaßt hat, oder was Du tun sollst. Warum willst Du ihn so verunsichern?


    Wenn der Hund anfängt, von weitem zu fixieren, dann sag nein, und zeig ihm, was er stattdessen machen soll. Fußgehen (wenn er das schon kann), Bogenlaufen, Dich angucken (Schau-Kommando) - halt irgendwas, das ihn daran hindert, den anderen Hund zu fixieren. Absitzen oder Abliegen wäre also doof, weil er dann erst recht gucken wird.

  • Der Vergleich ist echt gut und leuchtet mir ein. Du hast es sehr bildlich dargestellt. Danke :dafuer: ! Mir ist aufgefallen, dass er es bei Menschen auch macht, mit anschauen, Ohren spitzen und hin gehen wollen. Nur nicht so extrem. Ablenken lässt er sich leicht durch Leckerlie. Das ist schon mal gut. Ich konditioniere ihn gerade auf Clicker. Noch ist ihm das nicht so geheuer aber ich übe jetzt jeden Tag damit und dann wollte ich es für das Gassigehen einsetzen. Er reagiert ja nicht aggressiv auf andere Hunde oder bellt sie an. Das ist ja eigentlich schon mal gut. Möchte nur früh genug daran arbeiten um nicht vielleicht doch einen Leinenpöbler zu bekommen.

  • Du solltest nicht ablenken, sondern erst ein Verhalten einfordern (schau mich an!) und dafür dann Belohnen.


    Das ist tatsächlich ein gewaltiger Unterschied!

  • Der Hund ist ja noch nicht lange bei euch? Ganz wichtig ist: Bevor du in so schwierigen Situationen ein Verhalten einforderst (wie "Schau" oder "Weiter") muss er ohne Ablenkung lernen, was die Signale bedeuten. Danach sollte man die Ablenkung langsam steigern. Erst dann kann der Hund in so aufregenden Situationen richtig auf die Signale reagieren.

  • Hallo,


    das kannst du super mit dem Clicker üben. Immer wenn er dich anschaut in der Wohnung klicken. Du kannst den Clicker dabei in der Jackentasche verstecken oder hinter dem Rücken, dann ist er nicht so laut und gruselig. Du wirst garantiert ganz schnell seine Aufmerksamkeit bekommen. Am Anfang muss die Futterfrequenz sehr hoch sein, damit er motiviert bleibt. Deswegen jedes kleine bisschen Anschauen belohnen, egal wie kurz und auch mal Futter werfen, damit er sich ein bisschen bewegen muss usw.
    Nach kurzer Zeit kannst du dann ein Kommando einführen wie "Schau" oder Ähnliches. Das klappt bestimmt auch sehr schnell draußen wenn er den Dreh einmal raus hat.

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