Voraussetzungen für einen Rettungshund

  • Hallo Ihr Lieben,


    gibt es bestimmte Voraussetzungen an Hund und Halter für eine Rettungshundeausbildung? Damit meine ich nicht unbedingt Rasse, Größe, körperliche Gesundheit etc. sondern viel mehr in welchem Alter der Hund frühstens die Ausbildung anfangen darf (spätestens ja ca. mit 3 Jahren), muss der Hund vorher eine BH ablegen?
    Und zuletzt wie findet man einen geeigneten Rettungshund, worauf kann man schon mal achten, wenn man sich einen Welpen holt?


    Danke euch schon mal. :)

  • Ich kann dir gerne mal berichten, wie es bei uns bisher so war. ;)
    Caja hat die Ausbildung zum Rettungshund im Alter von 6 Monaten begonnen, das war für sie das perfekte Einstiegsalter, vorher war sie noch zu welpig. Habe aber auch schon von Hunden gehört, die schon mit 10-12 Wochen anfangen. Ich glaube das hängt viel von dem individuellen Hund ab.
    Desweiteren sollte der Hund nicht schreckhaft (er wird mit verschiedensten Situationen, wie beispielsweise Lärm, Feuer, laute Geräusche usw., während des Eignungstestes konfrontiert) sein und auch menschenbezogen, bzw. menschenfreundlich. Außerdem sollte er gut über Futter oder Spielzeug, im Idealfall über beides, motivierbar sein.
    Der Hundeführer selbst, sollte bereit sein, viel Zeit zu invenstieren, denn die Ausbildung ist auch außerhalb des Trainings mit dem Hund (und auch das ist sehr zeitraubend, wir trainieren 2 mal die Woche, einmal ca. 3 Stunden und das andere Mal in verschiedenen Suchgebieten für ca. 5 Stunden) sehr zeitintensiv.
    Man macht beispielsweise Funklehrgänge, eine Ausbildung zum Rettungssanitäter, einen Kurs über die erste Hilfe am Hund usw. Zusätzlich ist es dann nicht unüblich, dass erwartet wird, dass du, sobald du ausgebildeter Rettungssanitäter bist, auch mal San-Dienste bei verschiedenen Veranstaltungen, wie beispielsweise größere Feste übernimmst.
    Eine BH muss nicht abgelegt werden, da zu der Rettungshundeprüfung auch ein Unterordungsteil gehört, der umfangreicher als die BH ist. Um einsatzfähig zu sein, muss die komplette Prüfung auch alle 18 Monate wiederholt werden.
    Ich denke, wenn du die Absicht hast einen Rettungshund führen zu wollen und das beim Züchter deiner Wunschrasse ansprichst, wird er dir sicherlich gerne behilflich sein, den passenden Hund auszuwählen.


    Sorry, ist ein relativ langer Text geworden, aber ich hoffe, ich konnte dir helfen, deine Fragen erst einmal zu beantworten. Wenn du noch Fragen haben solltest, helfe ich dir natürlich auch gerne weiter. ;)

  • Vielen Dank für deine Antwort.


    Ich kann dir gerne mal berichten, wie es bei uns bisher so war. ;)
    Caja hat die Ausbildung zum Rettungshund im Alter von 6 Monaten begonnen, das war für sie das perfekte Einstiegsalter, vorher war sie noch zu welpig. Habe aber auch schon von Hunden gehört, die schon mit 10-12 Wochen anfangen. Ich glaube das hängt viel von dem individuellen Hund ab.

    Ach doch schon so früh, habe nämlich überlegt, dass wenn man eine BH Prüfung baucht, ist der Hund ja dann schon ziemlich "alt". :D Aber das werde ich dann spontan entscheiden.


    Man macht beispielsweise Funklehrgänge, eine Ausbildung zum Rettungssanitäter, einen Kurs über die erste Hilfe am Hund usw. Zusätzlich ist es dann nicht unüblich, dass erwartet wird, dass du, sobald du ausgebildeter Rettungssanitäter bist, auch mal San-Dienste bei verschiedenen Veranstaltungen, wie beispielsweise größere Feste übernimmst.

    Ist das so bei jedem Verein üblich? Das man da eine richtige Ausbildung zum Rettungssanitäter macht ist mir völlig neu. :???:


    Sorry, ist ein relativ langer Text geworden, aber ich hoffe, ich konnte dir helfen, deine Fragen erst einmal zu beantworten. Wenn du noch Fragen haben solltest, helfe ich dir natürlich auch gerne weiter. ;)

    Da hätte ich doch gleich noch ein paar. ;) Was wurde bei dem sog. Eignungstest mit deinem Hund genau gemacht, was haben die getestet? Wurdest du dann gleich aufgenommen oder folgen da noch weitere Tests? Die Ausbildung an sich ist kostenfrei oder?

  • Wir waren ja auch mal in einer RHS, bis wir es zeitlich leider nicht mehr hin bekommen haben.
    Dort wurden Hunde bereits ab Welpenalter aufgenommen, ihnen war es immer lieb, sobald und so früh wie möglich. Mit den Welpen wird dann hauptsächlich am Mensch gearbeitet, dass sie verknüpfen, Mensch ist toll und dort gibt es Futter/Spielzeug.


    Bei der Rasse würde ich schauen, dass sie nicht zu schwer wird (je nach Einsatzgebiet musst du den Hund tragen können!) und Menschen offen gegenüber eingestellt sind. Das muss kein lieben wie bei Retrievern sein, aber sie sollten sie erstmal nicht prinzipiell doof finden. Geht zwar meist auch mit diesen Hunden, aber man muss es ja nicht sich oder dem Hund unnötig schwer machen. Zu klein finde ich persönlich auch nicht so gut, weil sie auf Trümmerkegeln auch mal ordentlich was leisten müssen und im Wald durch wirres Geäst laufen.


    Beim Züchter würde ich dann gezielt nach einem Welpen schauen, der offen und selbstbewusst ist, vllt sogar etwas verfressen :D, neugierig ist und Lust hat, die Welt zu erkunden und zB auch mit unbekannten Untergründen locker umgeht.


    Bei uns macht man auch diverse Lehrgänge, was genau weiß ich leider nicht mehr.
    Achso, die BH ist dann später Voraussetzung um die Prüfung für die Einsätze laufen zu können, aber zu Beginn brauchst du das nicht.


    Eignungstest gab es bei uns zB nicht, und ja, bis auf die Fahrtkosten war bei uns alles kostenfrei. :) Dafr stellst du dich ja, wenn du gebraucht wirst, als Suchteam zur Verfügung. Wir waren bzw die Staffel ist noch, an eine Feuerwehr angegliedert.

  • Ist das so bei jedem Verein üblich? Das man da eine richtige Ausbildung zum Rettungssanitäter macht ist mir völlig neu.

    Sorry.. habe mich missverständlich ausgedrückt, man macht eine Ausbildung zum "Sanititäshelfer". Und das man dann auch mal San-Dienste ableisten muss, kenne ich vom DRK und vom ASB.


    Da hätte ich doch gleich noch ein paar. Was wurde bei dem sog. Eignungstest mit deinem Hund genau gemacht, was haben die getestet? Wurdest du dann gleich aufgenommen oder folgen da noch weitere Tests? Die Ausbildung an sich ist kostenfrei oder?

    Bei dem Eignungstest wurde geschaut, wie sich Caja fremden Menschen gegenüber verhält. Sie saß zum Beispiel ohne Leine in einem Kreis von Menschen und die sind mit lautem Getrampel relativ schnell auf sie zugelaufen und sie durfte sich nicht ängstlich zeigen. Dann musste sie über verschiedene Untergründe laufen, es wurde ein Rasenmäher und eine Kettensäge angemacht die Geräusche verursacht haben, dann wurde noch ein Feuer mit viel Qualm angezündet, ich musste mit ihr an Menschen vorbei laufen und einer ist"gestolpert" und vor sie hin gefallen. Außerdem wurde mit einer knisternden Plastikfolie hantiert unter der wir auch durchlaufen mussten. Der Hund muss einfach zeigen können, dass er ein festes Wesen hat und nicht ängstlich reagiert. Also kein Hexenwerk, wenn der Hund vernünftig sozialisiert wurde. ;)
    In unserer Staffel ist es so, dass man 6 Monate Probezeit hat und dann die Staffel entscheidet, ob man dabei bleiben darf, bzw. geeignet erscheint oder nicht. Das wir den Eignungstest schon gemacht haben, lag daran, dass zufällig einer in der Nähe statt gefunden hat und ich gefragt wurde, ob ich daran nicht schon teilnehmen möchte. Ansonsten ist der Eignungstest üblicherweise erst nach der Probezeit.
    Die Ausbildung selbst ist bei uns kostenlos, außer der Mitgliedschaft in der Organisation, in der man die Ausbildung macht (aber das sind bei uns gerade mal 12,00€ im Jahr).

  • Erkundige dich auch ruhig bei den Staffeln, da gibt es vom DRK, über das THW, bishin zu den Feuerwehren und dem BRH auch Unterschiede, was man dort zu leisten hat etc.
    Auch kannst du dem Staffelleiter ruhig schreiben, was es bei einem potentiellen Rettungshund zu beachten gilt.


    Golden kenne ich einige als RH, und so ziemlich alle machen ihren Job wirklich richtig gut. :D

  • Sorry.. habe mich missverständlich ausgedrückt, man macht eine Ausbildung zum "Sanititäshelfer". Und das man dann auch mal San-Dienste ableisten muss, kenne ich vom DRK und vom ASB.

    Ah okay, dachte schon, das ist doch gar nicht machbar. :shocked: Aber Sanitätshelfer klingt logisch. :roll:
    Danke euch dann geh ich da mal ganz zuversichtlich an die Sache ran. :D

  • Bei uns in der Staffel, BRK, kommt man erst dreimal ohne Hund zum Training, um sich mal alles anzuschauen. Und sich kennen zu lernen.
    Wir fangen schon mit den Welpen mit ca. 10 Wochen an. Ich bin mit meiner Hündin eingestiegen als sie gut 2 Jahre war und im Frühjahr, da ist sie dann
    5,5 Jahre,werden wor voraussichtlich die erste Prüfung anpeilen.
    Du opferst aber viel Freizeit. Denn auch wenn man noch keinen geprüften Hund hat, geht man als Helfer bei den geprüften Hundefuehrern mit. Und da geht auch mal nachts um eins der Piepser und dann ist man vielleicht erst um sechs wieder im Bett.
    Aber trotzdem macht es viel Spaß und ich möchte die ganze Arbeit nicht meht missen.
    PS: Ich habe einen Labradoodle aus dem Tierschutz. mit 2 Jahren bekommen. Der nächste wird aber einer vom Züchter. auch entweder Flat coated retriever oder evtl ein Nova scotia duck tolling retriever.


    LG Sabine

  • Ich hab mit meinen auch direkt angefangen mit 8 Wochen.


    Goldie ist grundsätzlich nicht schlecht, aber horch dich nach geeigneten Verpaarungen um.
    Wir haben momentan auch einige Teams, die noch ohne Hund eingestiegen sind, und man ihnen auch bei der Suche nach einem geeigneten Hund geholfen hat. Aber das handhabt jede Staffel anders ...

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