Ältere Hündin aus dem Auslandstierschutz - Erfahrungen, Tipps und Austausch erwünscht!

  • Hallo, liebe Community!


    Ich bin Vanessa und das erste Mal hier im Forum, da es mir empfohlen wurde.
    Vorab:
    Bitte keine Plädoyers zum Thema Auslandstierschutz: Unsere Meinung dazu steht fest und wir möchten diesen Hund mit alles Risiken und Konsequenzen haben. Daran gibt's nichts zu rütteln!


    Also, zum schönen Teil: Mein Partner und ich haben uns eine 11-jährige Hündin aus Ungarn ausgesucht, ein Foto werde ich gleich mal versuchen einzufügen. Sie passt charakterlich sehr gut zu uns und ist altersentsprechend schon etwas ruhiger, da wir uns keinen Junghund halten wollen (bzw. noch nicht).
    Jetzt zu meinen Fragen:
    Ich hatte bisher in meiner Familie immer nur kastrierte Hunde. Sie ist nicht kastriert und in dem Alter macht das auch keinen Sinn mehr. Muss ich da was beachten? Kann sie trotzdem blutigen Ausfluss haben und rollig sein, also noch gedeckt werden?
    Dann haben wir eine Raumspartreppe, also die Stufen sind "offen" und es gibt immer eine halbe rechts, eine halbe links. Sollten wir die Treppe für die Süße lieber ganz absperren oder sie es versuchen lassen? Wir wissen halt nicht, inwiefern sie Treppen überhaupt kennt. Ich habe einfach etwas Angst, dass sie das nicht richtig einschätzen kann und dann voll runterfliegt..
    So, dann nochmal zur Hündin: Sie hat auf der Straße gelebt, anschließend in einem Tierheim an der Kette und dann hatte sie lange ein Zuhause und wurde von da in die Tötung gebracht, weil die Frau schwanger wurde und sie nicht behalten wollte. Ein Familienleben scheint sie also zumindest grob zu kennen. Wenn sie aus Ungarn ankommt, wann würdet ihr das erste Mal mit ihr raus gehen? Direkt oder erstmal in Ruhe lassen?
    Wir freuen uns sehr über eure Erfahrungen mit älteren Hunden aus dem Tierschutz, vielleicht ehemaligen Kettenhunden, der Zusammenführung von Hunden und Katzen usw. - generell über alles, was mit Auslandstierschutz zu tun hat :-)


    P.S.: Wir haben zwei Kater, auch aus dem Ausland. Sind natürlich verträglich und Nanouk - wie wir sie nennen werden - wurde auch auf einem Video mit Katzen sehr freundlich gezeigt. WIR FREUEN UNS RIESIG AUF SIE!



    http://www.bilder-upload.eu/sh…ile=9e62d6-1446144670.jpg


    (Das sind die Links zu einem Bild von ihr)


  • Das ist ja eine goldige Maus! Die hätte ich auch genommen! :smile:


    Also erstmal herzlichen Glückwunsch im Voraus! Ich bin ein Fan von alten Tierheimhunden, habe selbst schon ein paar aufgenommen und keine Sekunde bereut.


    Zum Kastrieren kann ich dir leider nichts sagen, alle meine Hunde waren schon kastriert.


    Zur Treppe: Wo führt die denn hin? Zum Schlafzimmer? Also muss sie die unbedingt benutzen? Ich kenne diese Treppen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sie hochlaufen kann. Aber wer weiß! Wenn sie unbedingt rauf will, weil sie z. B. bei euch sein möchte, dann wird sie es wohl versuchen.
    Was würdet ihr denn tun, wenn sie unbedingt rauf will, es aber nicht schafft?
    Es kann ja sein, dass sie nicht alleine unten bleiben will.


    Ansonsten würde ich gleich mit ihr rausgehen, ihr seht ja, wie sie drauf ist - manche Hunde schlafen erstmal ihren Stress weg, manche sind ängstlich, andere wollen sofort neugierig alles kennenlernen und auf gar keinen Fall schladen man könnte ja was verpassen)...
    Aber auf jeden Fall solltet ihr am Anfang langsam machen. Lieber kleine Runden gehen und immer dieselben. Die haben anfangs so viele Eindrücke zu verarbeiten, da sollte man den Input erstmal gering halten.


    Zu Hund und Katze müssen auch die anderen was sagen. :smile;


    Ich freue mich, dass ihr die Maus aufnehmt, viel zu wenige trauen sich da ran - aber diese älteren Hunde sind einfach meist richtige Goldstücke!

  • Wir haben hier eine ca. 10 Jahre alte Dame aus dem TH, die ursprünglich auch aus Ungarn kommt. Da sie kurzzeitig hier im deutschen Tierheim war, ist sie kastriert, da kann ich leider nicht weiter helfen.


    Ich persönlich würde diese Treppe, nach der Beschreibung, wohl gänzlich sperren. Mir wäre das Risiko aufgrund der Verletzungsgefahr zu hoch. Aber wie Fusselnase schon schrieb: Ist die Treppe wichtig? Evtl. das Schlafzimmer?


    Zum rausgehen: Schaut euch den Hund an, wie der so drauf ist und dann entscheidet das spontan. Wir haben einen langen Spaziergang gemacht, bevor es ins Haus ging, damit sie hier dann alle Zeit der Welt zum Gucken hatte. Aber das macht ja jeder anders. Mit einem sehr ängstlichen Hudn hätten wir das wohl anders gemacht.


    Ehemalige Straßenhunde sind meist sehr clever, also sichert evtl nochmal Türen und Fenster und ganz wichtig (persönliche Erfahrung): Mülleimer!


    Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß und Freude mit eurer Maus!

  • Hallo


    Also läufig werden kann sie auch in dem Alter schon noch und somit auch gedeckt werden. Müsst ihr dann schon aufpassen ;-)


    Zur Treppe: Wenn es nur darum geht, dass oben das Schlafzimmer ist und sie nachts mit hoch soll/will, könnt ihr sie vielleicht tragen?
    Dann würd ich die Treppe unten und oben durch ein Kindergitter sichern, dass sie es nicht alleine probiert und sie ansonsten abends hoch und morgens wieder runter tragen.
    Zum selberlaufen wäre mir so eine Treppe für den Hund zu gefährlich.

  • Hey, danke für eure netten Antworten! Ja genau, oben ist nur das Bett und der Kleiderschrank. Tragen würden wir sie auch auf jeden Fall, ich weiß halt nicht, ob sie das toll findet, aber das müssen wir eben ausprobieren. Ansonsten tendiere ich auch zum Absperren, wenn sie es nachts versucht und keiner bekommt was mit... Das würde mir keine Ruhe lassen. Ich hätte nur Bedenken, dass sie nachts keine Lust mehr hat, oben zu sein und runter möchte, ohne dass wir es merken? Aber vermutlich wird das schon klappen. Entscheiden wir wohl einfach nach ihrem Mut und Verhalten.
    Ja, das mit den Mülleimern mussten wir mit den Katern auch schon lernen :D Genauso wie sämtliche Kochuntensilien, die lecker riechen könnten...
    Hat es bei euch denn direkt mit der Sauberkeit geklappt?


    Liebe Grüße,
    Vanessa

  • Wir haben auch ne offene (Holz-)Treppe, allerdings ansonsten ganz normale Stufen, nicht besonders eng oder steil. Henrys wegen haben wir Teppich draufgeklebt, damit er nicht ausrutscht.
    Er durfte sich immer aussuchen, ob er oben oder schlafen möchte und hat nachts auch häufiger mal gewechselt.


    Nachdem er vor ein paar Wochen einen Hexenschuss hatte, wollte ich nicht mehr so gerne, dass er nachts im Dunkeln allein rauf und runter tappert, deshalb haben wir nun oben ein Treppengitter vorgemacht und er muss oben bleiben.


    Und obwohl er sonst immer (6 Jahre lang) nachts mindestens einmal runter und wieder rauf gelaufen ist, hat er das ohne zu murren hingenommen, dass er nun oben bleiben muss.


    Nebeneffekt: Wir schlafen alle besser, weil es ruhiger ist, wenn der Hund nicht nachts die Treppe runterrattert.


    Wenn er wirklich mal unbedingt runter will, weil er mal muss, was im Normalfall nachts nicht vorkommt, meldet er sich. Das krieg ich so auch besser mit, als wenn er unten vor der Tür steht und fiept.


    Schwierig wird es mglw. im Sommer. da ist es oben arg warm, dann mag er lieber unten liegen.


    Aber ich selber auch, dann zieh ich mit ihm in den Keller solange, da isses schön kühl :D

  • Hier waren alle mehr oder weniger stubenrein. Manche haben vor Schreck mal ne Pfütze reingemacht, und Berta hatte Blasensteine, das zählt also nicht. Aber im im Großen und Ganzen war das kein Thema. Es gibt natürlich auch Hunde, bei denen das nicht so einfach ist, aber das werdet ihr dann ja sehen. ;)


    Ich freue mich total. Wann soll sie denn kommen? :smile:

  • Huhu! Schön, dass ihr euch für so eine Fellnase entschieden habt :smile:


    Ich habe einen mittlerweile 11jährigen ehemaligen Straßenhund aus Ungarn.


    Er war schon kastriert, das weiß und glaubt der aber bis heute nicht :D
    Stubenrein war er natürlich nicht, hat aber keine 2 Wochen gedauert.
    Probleme hatte er nicht wirklich, er hatte nur vor vielem Angst. Das haben wir aber alles mit der richtigen Hundeschule hinbekommen.

  • Unsere Maus war von Beginn an stubenrein, umweltsicher und entspannt. Jackpot quasi :bindafür:
    Aber das findet man ja erst so nach und nach heraus, da auch von ihrer Vorgeschichte fast gar nichts bekannt war. Aber wnen man sich drauf einlässt, kann es nur ein großartiges Abenteuer werden!

  • Herzlich Willkommen und herzlichen Glückwunsch zum baldigen Familienzuwachs!


    Mein Großer ist auch aus dem Auslandstierschutz (Tierheim Portugal). Er wurde von meiner TÄ damals auf ca. 4-5 Jahre geschätzt. Über seine Vergangenheit weiß ich so gut wie nichts, kann mir aber mittlerweile so einiges denken. An der Kette wird er z.B. auch gelegen haben (anhand seines verkorksten Bewegungsapperat durch einseitige Belastung durch immer im Kreis laufen zu erkenn und er reagiert sehr stark auf das Geräusch rasselnder Ketten) und auf der Straße war er auch unterwegs (so wurde er ja eingefangen).


    Also stubenrein war er von Anfang an, damit hatte ich keine Probleme. Da ich seine Aversion gegen Ketten kenne, reagiere ich entsprechend. Ich bin sensibilisiert und wenn "wir" das Geräusch hören (z.B. Fahrradfahrer hat sein Kettenschloss im Korb hinten liegen und es rasselt beim vorbei fahren). Bestätige ich ihm kurz das alles in Ordnung ist, gib ihm Schutz durch meine Körperhaltung und lobe ihn, wenn er sich ruhig verhält. Das klappt mittlerweile sehr gut. Er geht übrigens sonst gerne nach vorne in sochen Situationen. Genauso reagierte er bei LKWs und besonders schlimm bei vorbei knatternden Motorräder/Mopeds. Die hat er leider schon zweimal, weil ohne Leine und ich noch unroutiniert und total überrascht, gejagt... :fear: . Deswegen arbeiten wir auch stark an der Impulskontrolle. Das hilft sehr.


    Ansonsten hatte ich auch ein großes Mülleimer-/Kühlschrank-/Gefrierfach-/und Achtung! Katzenklo-Problem :dead: . Wenn er allein zu Hause war, hat er alles mögliche angestellt, um an Essbares zu kommen. Die Tapeten neben dem Kühlschrank können immer noch ein Lied davon singen. Das hat sich zu 100 % gebessert, seit die Dackelpolizei bei uns eingezogen ist. Jodie bewacht alles Essbare, was nicht ordentlich verstaut ist. Sie hat meinen Humpi sehr gut erzogen :D


    Hier ein kleiner Eindruck:



    Damit hier nun kein falscher Eindruch ensteht: Trotz der kleinen Baustelle hier und da ist Hump ein absoulter Traumhund! Unglaublich lieb, feinfühlig, kuschel- und körperkontaktbedürftig und jede Minute unseres Zusammenseins scheint er zu sagen "Danke, dass ich hier sein darf" :herzen1:

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