Ersthundehalter - Laberthread...aller Anfang ist schwer?!

  • Ich wollte eigentlich auch seitdem ich ca 10 war immer einen eigenen Hund. Es folgten endlose Diskussionen mit meinen Eltern und als ich 16 war gingen wir das erste Mal ins Tierheim, um uns umzusehen.


    Leider war kein hund für uns dabei und Kopfmensch wie ich nun mal leider bin, hatte ich dann doch plötzlich angst, dass ich das später während dem Studium nicht allein hinkriegen würde. Weiterhin verbrachte ich viele Stunden in Foren, sittete sämtliche Nachbarhunde, ,,traute" mich aber nicht den großen Schritt ,,eigener Hund" zu wagen (worüber ich im Nachhinein eigentlich ganz froh bin).


    Mit 18 entdeckte ich eine Tierdchutzorga, die auf der Suche nach pflegestellen war und so zog, naiv wie ich damals war, der erste pflegehund während meiner Matura (Abitur) ein. Nach 4 Wochen fand sie einen schönen Platz und im darauffolgenden Sommer zog noch ein weiterer Pflegehund ein, der auch bald einen Platz fand. Da die trennung diesmal schon deutlich schwieriger war, wollte ich eigentlich keinen pflegehund mehr haben.


    Außerdem hatte ich große Probleme bei der Wahl des richtigen studiums und erhielt mich ein Jahr lang mit kleinen Nebenjobs.
    Im Oktober 2013 begann ich mit meinem jetzigen Studium und im Dezember (ich war 19) war der Hundewunsch schließlich so groß, dass ich beschloss, einen weiteren pflegehund aufzunehmen.


    Milo hatte im Gegensatz zu den ersten beiden keine Interessenten, konnte keine Sekunde ohne mich alleine bleiben, konnte aber auch noch nirgendwo hin mit, da er in Stresssituationen zum zuschnappen neigte. Zu Beginn war das Leben mit hund für mich also deutlich schwieriger als ich es mir vorgestellt hatte.


    Mittlerweile ist er ein super Begleiter für fast alle situationen, kann auch alleine bleiben und für mich der beste hund der Welt. Ich kann mir das Leben ohne hund nicht mehr vorstellen und auch wenn meine unifreunde immer meinen:,,Ein eigener hund muss doch voll anstrengend sein!" Finde ich das echt gar nicht mehr :)

  • Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?

    Ich war 19 als Smilla einzog. Davor hätte ich fast einen anderen Hund gehabt, da war ich noch 18.

    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?

    Hundeerfahrung ja, viel sicherlich nicht. Ich bin mit dem alten Rabauken, der bei meiner Mutter lebt, aufgewachsen und habe dadurch das Leben mit einem unverträglichen, extrem nervenschwachen und jagdtriebigen Hund kennengelernt, das von Anfang an kein leichtes war. Dann lebte ich mit einer zugelaufenen Hündin zeitweise draußen und gewöhnte sie an das Leben in Menschennähe. Sie war eindeutig eine sehr große Herausforderung, aber auch eine große Bereicherung. Die meiste Hundeerfahrung kam durch Smilla.

    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden? Welpe oder erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?

    Sie gefiel mir. Sie sah niedlich aus und ihre Beschreibung sowie die Videos, die ich gesehen habe, sagten mir zu. Sie kommt aus Rumänien, aus dem Tierschutz. Ich wollte einen Hund aus dem Tierschutz, es war eine bewusste Entscheidung. Hätte ich gewusst, was mir alles verschwiegen wurde, hätte ich sie nicht genommen.

    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?

    Nein, ich habe es mir so nicht vorgestellt. Mit gewissen Dingen, die immer auftreten können, wie dem Jagdtrieb, habe ich gerechnet, mit allem anderen nicht. Smilla ist eine Bereicherung, aber das Leben mit einem Hund habe ich mir anders vorgestellt und anders gewünscht.
    Ich hätte deutlich lieber einen Hund, den man ableinen kann, der zumindest den Hauch eines Gefallenwollens mal abbekommen hat und der nicht so kreativ ist, wenn es um unerwünschtes Verhalten geht. Sie ist nicht der Hund, den ich wollte und auch nicht das, was ich brauche/gebraucht habe, aber ich bin dennoch nicht unzufrieden mit ihr.
    Da ich mich ohnehin für "solche Hunde" begeistere, ist ihr Verhalten erträglich - ein bisschen so, als hätte ich eben den einen roten Wolf(s)hund erwischt, dem man nur am Charakter anmerkt, dass er einer ist. :D

    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?

    Es wird ein Welpe aus sorgfältig ausgesuchter Zucht, der genauso sozialisiert wird, wie ich mir das vorstelle. Ich möchte keine Überraschungen mehr, sondern einen Hund, bei dem ich weiß, was er erlebt hat und den ich so erziehen kann, dass er hoffentlich so gut im Gehorsam steht, dass er überall ableinbar und kontrollierbar ist.
    Vielleicht erwische ich sogar mal einen, der Besuch reinlässt |)

  • Sehr schöne Idee für einen Thread! :bindafür:


    Zu 1) Ich war 25 als mein erster Hund eingezogen ist und 29 Jahre als mein zweiter Hund eingezogen ist.


    Zu 2) Erfahrung war schon teilweise vorhanden. Meine Mutter hatte seitdem ich denken kann Schäferhunde und später Malinois die sie im Schutzhundesport geführt hat. Bei den Hunden hat meine Mutter aber die Erziehung übernommen und ich bin höchstens Mal spazieren gegangen. Deswegen war ich als Charlie einzog "Erziehungs-Neuling" ;)


    Zu 3) Ich habe mir im Vorfeld ehrlich gesagt nicht so große Gedanken um die Rasse gemacht, das einzige was ich nicht wollte, war ein Hund mit großem Schutztrieb, weil ich aufgrund der Erfahrung mit den Hunden meiner Mutter, mir so einen Hund nicht zugetraut habe.
    Charlie habe ich in einer Anzeige von einem Tierschutzverein im Internet gesehen und bin dann zur Pflegestelle gefahren um ihn kennen zu lernen und habe mich in ihn verliebt. Für mich stand fest: Dieser oder Keiner. Über die Rassemischung habe ich mir damals (sehr blauäugig) keine Gedanken gemacht. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. :smile:


    Zu 4) Ich habe mir das Leben mit Hund damals nicht so vorgestellt wie es heute ist. Aber ich bin dankbar, dass alles so gekommen ist. Durch Charlie kam ich auf der Suche nach Beschäftigung zum Hundesport (in unserem Fall Agi und Rally Obedience) und ich könnte mir heute ein anderes Leben nicht mehr vorstellen. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich mehrmals die Woche auf dem Hundeplatz stehe und am Wochenende freiwillig früh aufstehe, um auf Turniere zu fahren, ich hätte ihn ausgelacht. :lol:
    Durch Charlie und den Hundesport habe ich mich dann bewusst für einen Zweithund von einem VDH Züchter entschieden. Die Überlegung, dass der Hund möglichst hundesporttauglich sein soll, standen mit im Vordergrund bei der Rassewahl. Auch wenn es mit Caja nicht immer einfach ist (sie ist doch um einiges anspruchsvoller als Charlie) liebe ich meine kleine Rennsemmel total und würde sie auch nicht mehr missen wollen. :smile:
    Fazit: Es kam komplett anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber ich bin dankbar und liebe die großen Veränderungen die mir meine beiden Goldstücke gebracht haben. :herzen1:


    Zu 5) Ich würde nichts anders machen, denn ich liebe mein Leben mit den Hunden so wie es ist und würde es nicht mehr anders haben wollen.

  • Was für eine schöne Idee für einen Thread! Bei all der geballten Hundeerfahrung hier im Forum (und, wie ich lese, auch hier in Thread) komme ich mir meistens ziemlich dümmlich vor. Ersthundehalter ist das Ettikett, das mich wirklich gut beschreibt :)



    Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?
    37. Natürlich hätte ich immer gerne einen Hund gehabt, aber meine Eltern hatten darauf so gar keine Lust. Dann habe ich erst studiert und dann festangestellt in einer Branche gearbeitet, in der 8-Stunden-Tage nur auf dem Papier existieren. Später habe ich mich selbständig gemacht und gemerkt, dass ich mich und mein Leben damit gut finanzieren kann. Und anhand eines Pflegehundes und ein bisschen schlaumachen fiel mir plötzlich auf: JETZT passt ein Hund in mein Leben. Damit begann der ernstere Teil des Schlaumachens und der Hundesuche.


    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?
    Fast gar keine, das war mir aber nicht so sehr bewusst. Ich hatte einige Male Hunde anderer Leute für ein paar Tage bei mir in Pflege. Ansonsten hatte ich Hunde einfach immer nur sehr, sehr gerne und sie bei anderen ausführlich bespaßt und ggf. geknuddelt.
    Wie wenig praktische Erfahrung das wirklich war, habe ich erst ganz deutlich gemerkt, als Elvis dann da war.


    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden? Welpe oder erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?
    Meine Entscheidung hat sich doch noch sehr verändert, dieses Forum war daran nicht ganz unschuldig. Der eigentliche Plan war ein Whippet vom Züchter, allerdings schon etwas älter, da ich mir einen Welpen nicht zugetraut habe.
    Parallel habe ich auf den Websites der Berliner Tierheime geschaut (unabhängig vom Whippet). Meine Hundesuche war trotz theoretisch besseren Wissens sehr visuell geprägt. Windhunde gefallen mir opisch und die Wesensbeschreibungen haben mich auch sehr angesprochen. Noch lieber mag ich allerdings klassische Schlappohr-Jagdhunde, ich hatte aber stets gelesen, dass sie von Züchtern nur in Jäger-Hände abgegeben werden.
    Leztendlich wurde es dann Elvis, der unter dem Namen Bracco im Auslandstierschutz vermittelt wurde. Ein italienischer Jagdhundmix, der in der Tat ein 100 %iger Jäger ist. Ein Jagdgebrauchshund eben.
    Nachdem ich auf den Websites des Auslandstierschutzes rumgesurft war, wollte ich keinen Hund vom Züchter mehr, das ging irgendwie nicht mehr. Schließlich hatte ich eine ellenlange Linkliste von Hunden (was sich sehr eigenartig anfühlte) und habe eine Hündin angefragt. Die Antworten der Ansprechpartnerin waren aber so seltsam, dass ich den ausführlichen Fragebogen zwar ausgefüllt, aber nicht mehr abgeschickt habe. So blöd es klingt, letztendlich habe ich dann den Hund angefragt, dessen Beschreibung mich am meisten berührt hat. Das war Bracco, der jetzt wie gesagt Elvis heißt. Die Beschreibung steht noch im Netz: http://www.streunerherzen.com/Hunde/Steckbriefe/Bracco.html
    Nach der Anfrage nahm dann alles von der Vorkontrolle bis zur Abholung seinen Lauf :)


    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?
    Ich habe es mir viel idealisierter und einfacher vorgestellt. Bisher kannte ich nur Hunde, die bereits mit dem Konzept Wohnung, mit Menschen zusammenarbeiten, Leinenführigkeit usw. vertraut waren. Elvis war das nicht. Anfangs war ich echt ganz schön überfordert, trotz aller Vorbereitung, und teilweise bin ich es immer noch. Es ist doch bemerkenswert, wie anstrengend es teilweise war und ist, zum Beispiel Kundentermine oder Cafebesuche mit Hund oder einfach mal in einen Laden gehen.


    Ebenso habe ich die postive Seite unterschätzt bzw. sehr einseitig gesehen. Ich erwische mich selbst immer wieder, wenn ich mit Elvis unterwegs bin (um gemeinsam unterwegs zu sein, ohne dass wir wohin müssen), dass ich denke "Glücklich, wer einen Hund hat".
    Wie viel mehr man vom Wetter, von der Welt und vom Hund mitbekommt, das ist wirklich etwas Besonderes. Auch wenn zu den Dingen, die man so besonders mitkriegt, eben auch das viele weggeworfenen Essen gehört, das der immergierige Hund aufspürt und die frechen Eichhörnchen und unzähligen Ratten, die der Jagdhund überall riecht.
    Und ich habe komplett unterschätzt, wie superviel Spaß es macht, mit dem Hund etwas gemeinsam zu machen, das hätte ich vorher absolut nicht gedacht. Wir spielen total laienmäßig mit dem Futterbeutel und neuerdings mit Würstchenschleppfährten rum und ich mag das mindestens genauso gerne, wie Elvis es mag. Und da erwische ich mich schon, wie ich im strömenden Regen mit klammen Fingern ein halbes Würsten durch das Unterholz eines Parkes gezogen habe, mich durch lichtes Gebüsch zum wartenden Hund zurückkämpfe, nasse Blätter mir ins Gesicht schlagen und ich denke "Hehehehehe, das ist jetzt auch mein Leben!". Denn später sitze ich wieder am Schreibtisch und Herr Hund schläft, aber jetzt sind wir hier zusammen im Park, in dem sonst bei dem Wetter praktisch niemand ist und genießen genau das. Wundervoll ist das.


    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?
    Das weiß ich wirklich noch nicht. Es gibt sehr viele Dinge, die ich bei diesem Hund gerne anders gemacht hätte. Im Vorfeld und als er da war. Aber ich hoffe, dass ich bis zum nächsten Hund noch sehr, sehr viel Zeit mit Elvis habe. Wir fangen ja gerade erst an.



    Edit: Sieh mal einer an, es ist eine Liebeserklärung geworden. Schön!

  • @KasuarFriday Was für eine wunderschöne Liebeserklärung!


    Und ich entdecke mich so sehr wieder in deinem Post! Genau das war der Grund dafür, dass ich den Thread erstellt habe! :dafuer:


    Edit: Man beachte die Uhrzeit! Ich bin um 4.45 Uhr aufgestanden, um mit Hundine wenigstens ein paar Minuten länger (im Dunkeln, im Nebel) raus zu können.....und ich liebe es!

  • Oh, darf ich mitmachen, obwohl mein erster Hund vor 10 Jahren eingezogen ist? :smile:
    Ich mach´s einfach, ha.


    Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?
    Ich war 31. Ich wollte mein Leben lang einen Hund haben, habe mir aber - eher unterschwellig - einreden lassen, dass das eigene Leben quasi aufhört. Wie blöd von mir, das waren auch immer Menschen, die selbst keinen Hund hatten.
    Ich wohnte damals seit vier Jahren mit meinem Freund zusammen, und ich weiß gar nicht mehr, wie das entstanden ist, aber irgendwann haben wir uns einfach dazu entschlossen. Ich glaube, wir haben einen älteren Hund bei "Tiere suchen ein Zuhause" gesehen, der uns total berührt hat.


    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?
    Nein, ich kannte natürlich ein paar Hunde, aber ich hatte nie einen zuhause oder so.


    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden?
    Ich habe im Internet auf irgendeiner Tierschutzseite einen English Setter gesehen und fand den total schön. Habe dort angerufen, und die haben mir gleich den Zahn gezogen, einen 3-jährigen ES-Rüden als Ersthund aufzunehmen, der noch im Tierheim in Italien sitzt.
    Gott sei Dank!
    Man bat mich dann, den Kontakt zu der Ansprechperson in Berlin Kontakt aufzunehmen, die könne mich beraten. Das tat ich und sie schlug mir eine 10-jährige Setterine vor, die 7 Jahre lang im Tierheim saß. Das war Berta. Ich dachte erst: "Ach, was soll ich denn mit so einer korsischen Bergziege?", aber als die Dame mir berichtete, was für ein Hund das ist und dass sie der Liebling der Tierschützer vor Ort sei, waren wir schon verliebt. Berta war so struppig, weil sie auf diesem Bild das erste Mal seit 7 Jahren den Zwinger verlassen hatte. Deshalb kniff sie auch so die Augen zusammen, die hat sich einfach kaputtgelacht vor Freude.





    Welpe oder erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?
    Ich hatte schon immer Tiere aus dem Tierheim und bin gar nicht auf die Idee gekommen, zum Züchter zu gehen. Auch hat es mich irgendwie zu älteren Tieren hingezogen, die haben so eine besondere Ausstrahlung. Und ich habe mich wohl von Anfang an ganz gut selbst eingeschätzt und gewusst, dass ein junger, aufgedrehter Wusel nichts für mich ist.


    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?
    Nein, ich habe es mir bei weitem nicht so toll vorgestellt! Berta war der allerbeste erste Hund, den man sich vorstellen kann. Mein Leben war vorher schon ganz schön, aber kein Vergleich zu dem mit Hund.
    Ich kann einfach beim besten Willen keine negativen Erfahrungen berichten. OK, sie hatte Blasensteine und brauchte eine OP, aber bei einem alten Hund rechnet man mit so etwas natürlich.
    Ich kann einfach nichts Negatives berichten!



    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?
    Also, da ich ja inzwischen schon Hund 5 und 6 hier habe, kann ich sagen, dass ich beim bewährten Prinzip geblieben bin. In meinem Fall sind das "Ältere Hündinnen (Jagdhunde) aus dem Tierheim" und habe das bisher nicht bereut. Wichtig ist mir nur, dass sie lieb, verträglich, nicht zu ängstlich und eher ruhig sind. Der Rest findet sich.
    Mit Feli bin ich etwas aus der Reihe getanzt, die ist erst 5 und eher ängstlich - aber es passt trotzdem sehr gut.
    Was ich aber bei Berta falsch gemacht habe, war, dass ich sie anfangs nie allein gelassen habe. Ich war gerade in den Endzügen meines Studiums und musste für die Prüfungen lernen. Dadurch war ich immer da, und es hat ein bisschen Mühe gekostet, ihr später das Alleinbleiben anzugewöhnen. Aber es ging, und nach 1,5 Jahren kam Fricka dazu, da war das dann kein Problem mehr. Und lange mussten/müssen sie hier auch nicht allein sein.


    Aber klar, man lernt immer dazu, und natürlich macht man dies und das anders als beim ersten Hund. Aber Berta hat es mir leicht gemacht, und ich würde es im Groben immer wieder so machen.

  • Spannend zu lesen, hier schreib ich mal mit :smile:


    Ich kam zum Hund, wie die Jungfrau zum Kind :D Ich war immer Katzenmensch gewesen, die sind so toll selbstbewusst und unabhängig. Hund? So viel Arbeit, viel zu anhänglich, die muss man erziehen, ständig mit raus und beschäftigen... :hust: Meine Mutter war schon immer ein Hundetyp (ist mit nem Schäferhund aufgewachsen), aber da war sie in unserer Familie die einzige! Sie war beruflich aber zu stark eingespannt und hatte keine Zeit für einen Hund.
    Tja dann starb mein Vater und das war der Anlass für uns auch unsere Einstellung/Prioritäten im Leben zu überdenken. Meine Mutter hat beruflich reduziert und sich die damals fünfjährige Baghira geholt. Ich hatte gerade mein Abi gemacht und war noch zu Hause und lebte nun auf einmal mit nem Hund zusammen :shocked: Und ich fands sogar toll!! All die Sachen von denen ich dachte, dass es nervig ist und stört... fand ich super :lol: Also zog Welpe Dante ein (ich war 20), dessen Erziehung etc meine Aufgabe war.
    Die Retriever entsprachen einfach unseren Anforderungen/Vorstellungen: will to please, nicht zu klein, kein Schutz- oder Wachtrieb, freundliche Familienhunde die auch powern können aber nicht extrem fordernd sind.
    Dass Dante dann doch bei meiner Mutter geblieben ist, liegt einerseits daran dass er ihr Liebling ist und sie seiner xD und auch daran dass er in ungewohnter Umgebung nicht sehr flexibel ist ohne "seine" Hündinnen. Da ich aber nicht mehr ohne Hund sein will, zog Juno ein, die dann auch mit mir ausgezogen ist, als ich ins Studium gestartet bin ;)
    Ich war bei ihrer Erziehung deutlich strenger/konsequenter als beim ersten Welpen, aber sie hat es mir auch leichter gemacht als der Rüde. Alleine bleiben zB hab ich deutlich früher und ausdauernder mit ihr geübt und Fuß laufen an der kurzen Leine auch sehr viel häufiger trainiert.

  • Gerade erst entdeckt und leider ist hier nicht mehr viel los, deswegen fang ich mal an :


    Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?
    Ich war 29 mein Mann 34 und wir wollten schon immer einen Hund, kam aber nicht in frage wegen Job


    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?
    Gar keine, ich wollte wie gesagt immer einen, meine Geschwister und mein vater auch, aber meine Mutter (die mit dem Hund morgens und mittags raus müsste) wollte nie einen


    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden?
    Ich bin allergiker und habe mit vielen Hunden starke probleme und kann nicht mal eine stunde mit denen in einem Raum sein. Es sollte aber ein kleiner Hund sein. Da mir Pudel und Malteser nicht gefallen, Labradoodles und Goldendoodles mir zu groß waren haben wir speziell nach einem Pudel Mix gesucht. Ich fand Terrier immer ansprechend - optisch so wie von Ihrer lustigen und aktiven Art.


    Welpe oder Erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?
    So ein Exemplar im Tierheim zu finden war schwer. Einen haben wir dochgefunden, jedoch wollte das Tierheim uns diesen Hund wegen fehlender Erfahrung nicht geben - Sie kam aus der Ukraine und war nicht stubenrein .... Aber in den Tiefen des Internets wurden wir fündig nahmen 2 Stunden fahrt in kauf und setzten uns zwischen die 8 Welpen und die Mutter und probierten aus wie es mir ging - Ergebnis war positiv!


    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?
    Sie kam mit 9 Wochen zu uns, und die ersten 2 Monate waren sehr hart für mich. Sie kam von Anfang an in Büro mit aber bis alles gut lief war sie ca. 5 Monate. Ich übernahm die volle Verantwortung, Hundeschule und alles andere und hätte mir von meinem Mann manchmal mehr Unterstützung gewünscht da wir beide vollzeit arbeiten.


    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?
    ich würde mit mehr zeit zum eingewöhnen nehmen, also mind 3 Wochen Urlaub. Dann kennt man den kleinen Pappenheimer. Sonst bin ich unglaublich Glücklich!

  • *abstaub* Da ich den Thread super finde, hole ich ihn mal aus der Versenkung. ;)


    Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?
    Zu Kimis Einzug war ich 21.



    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?
    Jein. Ich war der Meinung, schon etwas über Hunde zu wissen, hatte auch schon mit diversen Hunden zu tun und kam eigentlich mit fast allen gut klar. So richtig viel Hundeerfahrung kann man das nicht nennen. Aber nur wenig würde ich jetzt auch nicht behaupten.


    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden?
    Ich hatte mich etwas über Pudel belesen (und bin ursprünglich aus dem falschen Grund auf sie gekommen: Sie haaren nicht. Als ich dann aber mehr und mehr gelesen hatte, wurde der Wunsch nach einem Pudel immer größer). Ich hatte ja auch im TS gesucht, aber irgendwie nie den richtigen Hund gefunden. Parallel dazu suchte ich in privaten Anzeigen nach einem Pudel, der aber kein Welpe sein sollte. Letztlich wartete ich auch einfach auf den Funken, der überspringen musste. Und als ich Kimi zum ersten Mal sah, war klar, die muss es sein.


    Welpe oder Erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?
    S.o. - ich wollte einen erwachsenen Hund, weil ich mir einen Welpen zu dem Zeitpunkt neben Studium und allem nicht zugetraut habe (im Nachhinein betrachtet wäre das auch egal gewesen..). Tierschutz wäre auch infrage kommen, wurde es letztlich dann durch Zufall aber einfach nicht. Züchter kam nicht infrage, weil ich eben gern einen schon erwachsenen Hund wollte.


    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?
    Einerseits schon, andererseits nicht. Es ist vieles so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber besonders am Anfang fiel mir vieles schwerer, als ich es vorher erwartet hatte. Vor allem was die Erziehung anging habe ich aber so einiges dazu gelernt - Kimi hat mich dazu gebracht, noch einmal alles über den Haufen zu werfen und zu überdenken, was ich vorher über Erziehung zu wissen geglaubt hatte. Darüber bin ich aber sehr froh, weil ich jetzt an viele Dinge anders herangehe und mich durch sie auch persönlich weiter entwickeln kann.


    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?
    Der nächste Hund soll ein Welpe vom Züchter werden. Bei Kimi durfte es ganz bewusst ein Hund sein, der Vorgeschichte und die ein oder anderen Baustellen mitbringt. Ich hatte nicht erwartet, dass wir nach mittlerweile über zwei Jahren immer noch so viel an diesen Baustellen arbeiten müssen. Daher möchte ich beim nächsten Hund sicher gehen, dass er von Anfang an gut sozialisiert wird und ich mehr "formen" kann als es bei Kimi mit ihren 17 Monaten noch der Fall war. Außerdem weiß ich dann im Idealfall, wenn etwas blöd gelaufen ist bzw. was blöd gelaufen ist und kann dementsprechend daran ansetzen. Ich bin immer noch offen gegenüber Hunden, die eben schon eine Vorgeschichte mitbringen und/oder aus dem TS kommen, aber beim nächsten Hund zu Kimi soll es erst einmal nicht wieder einer werden.

  • Ich will auch :D


    Wie alt wart ihr, als euer erster eigener Hund einzog?
    21


    Hattet ihr schon viel Hundeerfahrung?
    Nicht wirklich. Viele meiner Freunde hatten als Kinder und Jugendliche Hunde. Ich hatte auch einen Gassihund - Goldie Sammy, aber ich hab halt die Leine gehalten und das wars eigentlich^^


    Wieso habt ihr euch gerade für diese Rasse/für diesen Hund entschieden? Welpe oder erwachsener Hund? Züchter, TH, Tierschutz?
    Ähm ich wollte eigentlich einen Zwergpudel, aber ich wollte auch unbedingt einen Tierschutzhund und erwachsen sollte er sein. Vom Züchter kam für mich damals überhaupt nicht in Frage.
    Da es damals in Österreich und auch bei den Orgas, die Hunde nach Österreich einführen, keine Pudel gab, habe ich dann halt weiter gesucht und mich in den kleinen weißen Hund verguckt, der auf dem Foto mit einer Katze kuschelt.
    Ich weiß nicht mehr, warum es genau Finya sein musste. Die hatte ein kaputtes Bein, lief also dreibeinig und hatte damit so ungefähr die schlechtesten Voraussetzungen für das, was ich mit ihr vor hatte. Sie entsprach kein bisschen dem, was ich wollte - ich wollte dunkel, drahtig gebaut, langbeinig und sie war klein, kurzbeinig und halt weiß. Dazu wusste niemand was für eine Mischung sie eigentlich war und woher die Verletzung stammte.


    Habt ihr euch das Leben mit Hund genau so vorgestellt oder kamen viele Dinge ganz anders?
    ALLES kam anders :ugly:
    Ich bin sowas von auf die Nase geflogen.
    Ich wollte einen einfachen Hund haben, den ich überall hin mitnehmen kann, der Menschen mag, mit fremden Hund gut auskommt, mit dem ich auch einfach mal auf die Hundewiese gehen kann. Ein Hund, der lange Wanderungen mitmacht, der mit zu meinem Pflegepferd kommt, der mich in der Stadt begleitet, für den ich leicht einen Sitter finde. Kurz ich wollte damals so einen Hund wie Frodo xD
    Bekommen habe ich einen Hund, der vor Menschen und Hunden Angst hatte, besonders vor Kindern. Für den die Hundewiese einem Todesurteil gleich kam, für den in den ersten Jahren eine 2km Runde eine Halbtageswanderung bedeutet haben, der in der Stadt den Stress seines Lebens hatte und einen Sitter zu finden war sowieso fast ein Ding der Unmöglichkeit.


    Naja ich habe viel gelernt, mein Pflegepferd aufgegeben, mir den Ar*** aufgerissen, damit dieser seltsame Hund bei mir trotzdem glücklich wird (ich war sehr lange vom Gegenteil überzeugt) und ich denke inzwischen, dass wir das ganz gut hinbekommen haben, auch wenn ich im ersten Jahr echt am Zahnfleisch gelaufen bin.
    Ich will sie niemals missen!


    Gibt es Dinge, die ihr beim nächsten Hund anders machen wollt?
    Ja, ich hab alles anders gemacht.
    Der zweite Hund kam als Welpe vom Züchter, wurde ein Kleinpudel und erfüllt 1 zu 1 das, was ich damals von einem Hund wollte. Aber ganz ehrlich ohne Finya wüsste ich Frodos Unkompliziertheit nicht zu schätzen und ich glaube auch nicht, dass aus ihm ohne Finya so ein toller Hund geworden wäre. So ein Sonderfall lehrt einem schon sehr vieles.


    Irgendwann wird hier wieder so ein seltsamer Tierschutzhund einziehen, der völlig andere Ansichten vom Leben hat und der darf mein Leben dann wieder auf den Kopf stellen, aber das wird noch einige Jahre dauern. Ich muss mich noch erholen :D

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