Sporadische Lahmheit eventuell psychosomatisch? Schmerzgedächtnis oder Tick????

  • Hallo, guten Morgen!


    Meine Hündin Elwood lahmt seit mehr als einem Jahr sporadisch und diverse Ärzte in verschiedenen Tierkliniken konnten ihr nicht helfen. Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen oder weiß etwas zu einem Hund mit ähnlicher Problematik, ich weiß leider nicht, wie und ob ich eine Behandlung fortführen soll. Die Vermutung, die leider wenig befriedigend ist, dass sie sich das vielleicht angewöhnt hat, auch wenn es gar nicht mehr schmerzhaft ist, also dass es irgendwie psychosomatisch ist und mit dem Schmerzgedächtnis zutun hat oder so gemerkt hat, dass sie Aufmerksamkeit/Mitleid bekommt und daher weiter humpelt. Vielleicht ist es natürlich auch eine tatsächliche Beschwerde, ich weiß es leider nicht sicher. Ich muss dazu leider etwas ins Detail gehen.


    Ich war mit meiner Dackel-Terrier-Mischlingshündin, die zu dem Zeitpunkt nur eineinhalb Jahre alt und ansonsten gesund und munter war, joggen und plötzlich, ich hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht im Blick, lahmte sie ganz auffällig am hinteren rechten Lauf, wollte den gar nicht absetzen zunächst und schien auch Schmerzen zu haben. Sie hat das Bein weiter geschont, sodass ich am darauffolgenden Tag auch zur Tierärztin in dem Ort, wo ich gerade war, ging. Diese vermutete nach Abtasten ein Kreuzbandanriss, gab Schmerzmittel und riet mir dazu, meinen Hund zu schonen, was ich entsprechend tat. Es wurde auch ein bißchen besser, sie humpelte dann nur noch sporadisch und wirkte nicht schmerzhaft, aber es ging nicht vollständig weg. Eigentlich ist es seitdem dasselbe Gangbild geblieben, phasenweise war es etwas mehr oder weniger ausgeprägt. Sie läuft ein paar Schritte normal und dann setzt sie zumindest einen Schritt aus. Rennen tut sie ganz normal ohne Einschränkung und weiter freudig, sie vermeidet auch keinesfalls Bewegung, liegt meiner Einschätzung nach normal, steht gut auf usw.
    Ich ging etwa 2 Monate nach der Erstbehandlung zu meinem Tierarzt an meinem Wohnort, der meinte, ich müsse mir da keine großen Sorgen machen, Vitaminspritze, bitte weiter schonen usw. Das brachte entsprechend nichts, sodass ich in die Tierklinik Leipzig ging. Die haben dann auch Knie und Hüften geröntgt und alles abgetastet, konnten sich aber nicht wirklich eine Reim darauf machen. Hüften sind nicht toll, leichte HD, Knie hatten die irgendwie nicht vermutet. Die haben ein MRT von Rücken und Hüfte, leider nicht Knien, gemacht, aber es war nichts neurologisches. Hund hat Metacam bekommen, Cortison lokal und systematisch, nichts hat die Beschwerden überhaupt nur gemildert. Wir waren bei der Physiotherapie und Akupunktur bei einer Chiropraktikerin. In einer weiteren Klinik meinte der Arzt, es käme von der Hüfte, eine wiederum andere Ärztin meinte, der Hund müsse ganz andere Beschwerden haben, wenn es das tatsächlich wäre, denn sie bewegt sich freudig und humpelt manchmal nur so jeden 20ten Schritt.... Sie hat beim Abtasten zwar manchmal quietschend reagiert, ob das aber der Nervosität usw. geschuldet war ist unklar. Die meinten letzte Diagnose sei dann manchmal "Tick", aber die sind halt diverse Sachen erstmal durchgegangen, leider kenne ich mich nicht gut aus, aber wurde ja alles eigentlich geröntgt und so. Die junge Physiotherapeutin meine Gold-Implantate könnten was sein, aber meine Tierärztin ist sich sicher, dass es keine Hüftproblematik ist, deshalb habe ich erstmal nichts in die Richtung machen lassen, wo es noch nicht mal eine ordentliche Diagnose gibt.
    Also viele ratlose Ärzte und viele hunderte Euro und alles beim Alten.


    Jetzt geht es dem Hund scheinbar ganz normal gut, ich kann nicht irgendwie feststellen, dass sie beeinträchtigt oder schmerzhaft wäre. Ich schone sie nicht natürlich nicht mehr, da würde der Hund ja irgendwann verzweifelt. Ich habe jetzt in letzter Zeit einfach nichts dran gemacht und es ändert sich auch nichts, ist nichtmal bei größerer Belastung ein verändertes Gangbild, so scheint es mir, auch wenn ich früher mal den Eindruck hatte....


    Also meine Frage, hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Geschichten? Ist so ein Fall von "Tick","Schmerzgedächtnis" oder psychosomatischer Ursache wahrscheinlich?Gibt es das öfter? Haltet ihr das für ein naja realistisches Szenario? Ich habe tatsächlich auch das Gefühl, dass sie, wenn sie sich "schämt" das Bein anwinkelt, es wäre ja denkbar, dass sie verstanden hat, dass sie bemitleidet wird, wenn sie ihr Beinchen hochzieht......


    Ich bin dankbar für alle Hinweise!!!!!!!!


    VG
    Esther

  • Hallo Esther, wie behandelst du sie denn, wenn sie lahmt?


    Jess hatte sich mal vertreten, nach der Behandlung wurde es besser, aber nach wenigen Wochen begann sie wieder ab und zu zu humpeln. Meine TÄ hat mich erst drauf gebracht, dass sie meine Betüddelung so genossen hat, dass sie mich nur ausgetrickst hat. Ich hatte auch so Mitleid! Und nicht damit gerechnet, dass die Kleine mich so manipuliert :headbash:


    Nachdem es keine Sonderbehandlung mehr gab, waren die "Schmerzen" und das Humpeln weg.


    Ich hoffe mal, dass es bei dir auch so ist.

  • Eigentlich ist es seitdem dasselbe Gangbild geblieben, phasenweise war es etwas mehr oder weniger ausgeprägt. Sie läuft ein paar Schritte normal und dann setzt sie zumindest einen Schritt aus. Rennen tut sie ganz normal ohne Einschränkung und weiter freudig, sie vermeidet auch keinesfalls Bewegung, liegt meiner Einschätzung nach normal, steht gut auf usw.

    Das hört sich für mich nach einer Patellaluxation an, bei der die Patella (Kniescheibe) nicht manuell herausgeschoben werden kann, also eher eine leichte Form.
    Das hatte mein letzter Dackel und er hat sein ganzes Leben sehr gut damit gelebt.
    Wenn die Kniescheibe nach ein paar Hüpfern auf 3 Beinen nicht von selbst wieder reingesprungen ist, dann hab ich ganz langsam und vorsichtig das betroffene Hinterbein nach hinten gezogen, dann ist die Kniescheibe wieder reingesprungen. Diesen Tipp hatte mir damals mein TA gegeben. Das war aber in den ganzen Jahren nur wenige Male nötig, ansonsten ist er halt ein paar Schritte auf 3 Beinen gehüpft und dann ist die Kniescheibe von selbst wieder an die richtige Stelle gesprungen und er ist ganz normal weitergelaufen.
    Rausgesprungen ist sie nur immer im Trab. Im Schritt (der ja bei einem kleinen Hund eh nur selten vorkommt) und im Galopp hatte er nie Probleme damit.
    Angefangen hatte das bei ihm mit ca. 7 Monaten.

  • Ah vielen Dank schon mal!!!!!


    Also das ist das Ding, ich habe meinen Hund nie übermäßig betüddelt wegen der Beinleiden und habe versucht, das nicht so zu bestärken, es könnte natürlich gut sein, dass die trotzdem verstanden hat, dass das Humpeln irgendwie Aufmerksamkeit bedeutet. Aber jetzt ist es ja schon lange zum Alltag geworden und sie hat keinen ersichtlichen Vorteil durch das Humpeln und kriegt auch kein mehr an Aufmerksamkeit.


    Patellaluxation klingt nach einem guten Hinweis, dem ich nachgehen werde. Das klingt, als könne es Sinn ergeben!!!
    Danke!

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