Hund denkt er ist Rudelführer

  • Hallo liebe Community,
    Seit kurzem gehe ich mit meinen Chihuahua Carlo in die Hundeschule (Einzelunterricht). Er ist zwei Jahre alt. Ich weiß ich hätte schon vorher gehen sollen, aber leider gibt es in meinem Umkreis keine Hundeschule, die ich für gut befunden hätte (ich wäre auch weiter gefahren). Jetzt hat meine Tierheilpraktikerin jemanden angstellt, die Unterricht gibt, also bin ich sofort hin und fühl mich da auch in guten Händen. Ich habe mit Carlo ein großes "Bellproblem", dass in den letzten Wochen deutlich schlimmer geworden ist. Ich habe das Gefühl das seit dem Carlo kastriert wurde, 5x soviel gebellt wird. Die Hundetrainierin hat mir gesagt, dass Carlo sich eindeutig als Rudelführer sieht und ich das erst mal raus bekommen muss. Und das er das Gefühl kriegen muss, dass ich solche "Stresssituation" für ihn regle. Ich soll ihn mit dem Stubser an der Seite picksen und zwar soland bis er nachgibt. Das hab ich versucht, aber umso öfter ich stubse, desto aggressiver wird er und beist dann auch zu. Nun meine Frage: Ich habe mir überlegt, wenn er unnötig bellt (manchmal drescht er z.B. einfach unsere Straße entlang und kläfft was das Zeug hält, obwohl da nicht mal jemand ist), dass ich ihn stubse, und wenn er nicht aufhört und aggressiv wird ich ihn mit Wasser anspritze. Das ist für ihn, glaube ich, die größte Strafe. Wenn er aufhört natürlich loben, loben, loben. Was meint ihr? Habt ihr sonst noch tips?

  • Such dir bitte erstmal einen anderen Trainer.


    Dein Hund wird nicht das Gefühl bekommen, dass du ein zuverlässiger und verantwortungsvoller Sozialpartner bist, in dem du ihn mit andauernden körperlichen Attacken schikanierst.

  • Wenn Du ernst genommen werden willst von Deinem Hund, dann solltest Du Dich vielleicht nicht wie ein pubertierender Rowdy auf dem Schulhof verhalten.


    Dein Hund hat vermutlich massive Angstprobleme mit der Umwelt und Dir, deshalb schreit er alles vorsorglich an. Das ist ein armes Leben. Es wäre sinnvoller erst Mal herauszufinden was ihm eigentlich keine Angst macht. Du solltest zukünftig besser dazu gehören.


    Viele Grüße
    Corinna

  • @Helfstyna Nur zum Verständnis, ich tu ihm nicht weh. Ich stubse nur. und sobald ruhe ist, sofort ein Lob. (auch wenn die Bellpause nur 2sek ist)


    @flying-paws auch dir Danke. Ich weiß selber, dass der Fehler bei mir liegt, aber das kann man auch normal sagen. Ich würde hier nicht fragen, wenn ich denken würde das ich alles richtig mach. Ich frage nach Tips was ich machen kann.

  • Da du geschrieben hast, dass dein Hund kastriert ist, würde ich persönlich mal die Schilddrüse untersuchen lassen, da viele kastrierte Hunde eine (subklinische) Schilddrüsenunterfunktion entwickeln, die einige Verhaltensprobleme (auch Ängstlichkeit, dadurch viel Gekläffe) mit sich bringen kann.

  • Hallo,
    ehrliche Antwort zu der Trainerin?
    Schick' sie in die Wüste

    Und das er das Gefühl kriegen muss, dass ich solche "Stresssituation" für ihn regle

    Damit hat sie recht, allerdings sind ihre Methoden für mich zweifelhaft.
    Ein Hund lernt nich, in dem er körperlich sanktioniert wird, sondern durch ruhiges, souveränes Verhalten des Hundehalters.


    Hast Du eine Ahnung, warum er bellt? Wie ist seine KÖrperhaltung? Schwanz eingezogen?

  • Wenn ich zu dir komme und dich permanent in die Seite stubse, wenn du etwas machst, was ich nicht möchte, tue ich dir auch nicht weh, aber ich gehe dir auf die Nerven und du weißt trotzdem nicht, was ich eigentlich von dir will.


    Das ist Schikane.


    Das Bellen kann verschiedene Ursachen haben. Wie flying-paws schon sagte ist es sehr häufig Angst, aber auch Langeweile kann ein Auslöser sein. So lange du nicht herausfindest, was der Auslöser ist und den Auslöser abstellst, wird es keine Besserung geben.
    Du kannst natürlich das Symptom deckeln und bestrafen, aber das ändert an der Situation des Hundes nichts.
    Das eigentliche Problem besteht weiterhin, dein Hund wird sich nur ein anderes Ventil dafür suchen, wenn du ihm das Bellen verbietest.

  • @Joco und Co @Helfstyna


    Danke dir! Das kommt finde ich drauf an. Ich weiß, dass er oft aus Angst bellt. Aber manchmal ist es in meinen Augen auch ein Teil Aggression.


    Langeweile dürfte er eigentlicht nicht haben. Ich unternehme sehr viel mit ihm. Wir laufen in der früh und Mittags eine kleine Runde (wegen meiner Arbeit. Da ist er übrigens auch dabei). Sowohl vormittags als auch nachmittags (während ich arbeite), ist immer ein zweiter Hund dabei mit dem er spielt. Und abends gehe ich entweder eine große Runde laufen, joggen oder wandern. Gespielt wird auch jeden Tag. Und ich weiß auch, dass er große Freude an all den Sachen hat, weil man es ihm ansehen kann:). Wenn wir z.B joggen gehen, ist er der brävste Hund der Welt. Bellt nicht, bleibt immer in meiner Nähe...wirklich alles gut. Aber wenn wir spazieren gehen, hat er nur manchmal so ausetzer wie z.b gestern. Er hat Leute gesehen, die sich von uns wegbewegt haben und ca. 100 m entfernt waren. Auf einmal rennt er los, kläffend den Leuten hinterher. Er beist auch nicht, aber er kann ja trotzdem nicht einfach die Leute anknurren und bellen. Er mag es z.B. auch nicht wenn Leute ihn ansprechen. Das kann ich auch gut verstehen, ich sag dann immer zu den Leuten sie sollen bitte weiter gehen, dass der Hund das nicht möchte. Ich trainier auch wenn die Klingel geht, dass er auf den Platz soll und wenn er nicht bellt lob ich und mach und tu. Es ging mir eher um die Situationen in denen er mir einfach aggressiv vorkommt, bei denen ich ihn gestubst habe. Seit neuestem reagiert er auf so gut wie alle anderen Hunde kläffend. und er lässt sich nicht beruhigen. Gar nicht. Er hört solange nicht auf, bis der Hund weg ist. Ich hab halt auch Angst, dass das einem großen Hund irgendwann mal zu blöd wird und dieser zu schnappt.

  • Ich würde mit dem Stupsen aufhören, du siehst ja, dass es die Situation eher verschlimmert.


    Ich würde versuchen andere Hunde auszuweichen bzw. Distanz zwischen euch schaffen. Wenn er ansprechbar ist, also nicht bellt, kannst du ihn loben.

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