Kastration beim Weibchen

  • Hallo Leute :winken:


    ich wollte mal nach Erfahrungswerten von euch zum Thema Kastration fragen. Vielleicht hat jemand ähnliche Probleme gehabt.
    Also: Emma (genau 1 Jahr alt) war von Ende April bis Mitte Juni das 1. Mal läufig. Zwei Monate danach bis jetzt fing sie an total aufgewühlt zu werden und rammelt Kissen, Decken und Kuscheltiere ab. und das komplett obsessiv, wenn sie mir z.B. ein Kissen klaut und ich es ihr wegnehmen muss, dann jault sie richtig und ist angespannt, weil sie nicht weiß wohin mit sich. Außerdem ist sie total abgelenkt von allem und ständig auf der Suche nach Beschäftigung und auf der Hut, obwohl wir sehr viel mit ihr machen. Es gibt theoretisch nur noch 2 Phasen: schlafen oder "dummfug" machen. Ich bin eigentlich nur noch am schimpfen mit ihr, da sie auch Kissen vom Sofa nimmt etc und das belastet mich, da ich weiß, dass sie das nicht mit Absicht macht. Das ist dann wohl der Scheinschwangerschaft zuzuschreiben.
    Hinzu kommt, dass sie auch sehr angeschwollene Zitzen hatte und Milch gibt.
    Nicht zu vernachlässigen ist der Punkt, dass sie durchgehend umwerfend für die Rüden riecht und eigentlich nur bedrängt wird.. heißt: Verunsicherung, da sie sich nur unterwirft.
    Um eine Kastration komme ich demnach wohl nicht herum. Die Tierärztin meinte, dass das mit den kommenden Läufigkeiten wohl noch schlimmer werden könnte.
    Nun würde ich gerne wissen, ob jemand schon Erfahrung in dem Thema hat... Ich überlege ob es zu früh ist, sie kastrieren zu lassen und das ganze wohl einfach ein Hormonwirrwarr ist und sich mit der nächsten Läufigkeit einspielt. Andererseits ist die ganze Situation schon echt heftig und sie steht auch unter stress. Das ganze geht jetzt schon über 2 Monate :( So kann das nicht weitergehen, für Emma und für mich... ein zweites Mal möchte ich ihr das nicht zumuten, bzw. dass es jetzt noch viel länger so weitergeht.
    Danke schonmal und viele Grüße
    melinchen und Emma

  • Die Hündin meiner Eltern war genauso wie du deine Hündin beschreibst.


    Das ganze war für die echt schrecklich und man war sich einig das sie kastriert wird.


    Der Zeitpunkt wurde dann aber im Stress verpasst und so sollte sie dann nach der zweiten kastriert werden.


    Und siehe da...es war fast nix mehr. Ein recht entspannter Hund der man die scheinträchtigkeit fast nicht angemerkt hat.


    Mittlerweile ist das ganze völlig entspannt und Lilly ist immer noch intakt




    Bei Laika war es umgekehrt. Die erste Läufigkeit völlig entspannt würde es danach immer schlimmer sodass sie jetzt mit fast vier Jahren nach der vierten Läufigkeit kastriert wurde. Und endlich habe ich meinen entspannten friedlichen Hund wieder

  • Sie ist nur scheinschwanger und nicht krank. Da kann man sich als HH einstellen und schon vorher anfangen, das Spielzeug zu entfernen.
    Warum schimpfst du mit ihr ? Sie kann doch nichts dafür :ka:
    Du kannst es ihr aber erleichtern :
    ablenken, beschäftigen, Spielzeug weg/gegen Kaustange tauschen, nicht unter dem Bauch streicheln ( regt den Milcheinschuss an ) behandeln wie immer, nicht bemitleiden und auf ihr Verhalten eingehen. Es gibt Globuli zum lindern, wenn es zu arg wird, kann der TA etwas geben.


    Aber bitte nicht den Hund schimpfen und böse sein. Sie kann nichts dafür, die Scheinschwangerschaft ist ein normales Verhalten. Bei einigen Hündinnen mehr, bei anderen weniger. Es kann nach jeder Läufigkeit anders sein :ka:

  • vielen Dank schonmal für eure Antworten! und besonders deine Erfahrung @begga ist sehr interessant und es freut mich, dass sich das bei der Hündin von deinen Eltern "verwachsen" hat... so einen Gedanken hatte ich auch schon..


    Ich stehe einer Kastration auch äußerst kritisch entgegen aber ich habe gelesen, dass die Scheinträchtigkeit bis zu 30 Tagen anhält. bei Ihr ist es nun bedeutend länger und es ist bis jetzt keine Sicht auf Besserung ... :verzweifelt:


    Sie ist nur scheinschwanger und nicht krank. Da kann man sich als HH einstellen und schon vorher anfangen, das Spielzeug zu entfernen.
    Warum schimpfst du mit ihr ? Sie kann doch nichts dafür :ka:
    Du kannst es ihr aber erleichtern :
    ablenken, beschäftigen, Spielzeug weg/gegen Kaustange tauschen, nicht unter dem Bauch streicheln ( regt den Milcheinschuss an ) behandeln wie immer, nicht bemitleiden und auf ihr Verhalten eingehen. Es gibt Globuli zum lindern, wenn es zu arg wird, kann der TA etwas geben.


    Aber bitte nicht den Hund schimpfen und böse sein. Sie kann nichts dafür, die Scheinschwangerschaft ist ein normales Verhalten. Bei einigen Hündinnen mehr, bei anderen weniger. Es kann nach jeder Läufigkeit anders sein :ka:


    Ich schimpfe mit ihr sehr ungern, da ich weiß, sie kann da nichts für aber ich kann leider nicht meine ganze Wohnung ausräumen. Sie versucht es auch immer wieder :???: sie nimmt sich zB Kissen vom Sofa beißt und rammelt diese und zerfetzt ihr Hundekörbchen. Ich wäre froh wenn sie stattdessen lieber kauen würde, meist versteckt sie das dann nur für "schlechte Zeiten" :ka:

  • Der normale Ablauf von Läufigkeit, Scheinträchtigkeit und Scheinmutterschaft ist so: die Läufigkeit dauert drei Wochen, in dieser Zeit riecht die Hündin für Rüden attraktiv. Nach der Läufigkeit folgt hormonell die Scheinträchtigkeit, meist unauffällig, manche Hündinnen werden ruhiger, verschmuster, manchmal sogar träge. Auffällig ist dann wieder die dritte Phase, die Scheinmutterschaft, wenn die Welpen zur Welt kommen würden. Das ist die Zeit, wo viele Hündinnen unruhig sind, Spielzeug adoptieren, ein geschwollenes Gesäuge und manchmal Milcheinschuss haben, also die Phase, die oft als problematisch empfunden wird.



    Eine echte Trächtigkeit dauert 63 Tage, die Brutpflege- und Säugezeit etwa 8 Wochen. Daran kan man sich auch für Scheinträchtigkeit und Scheinmutterschaft orientieren, denn die hormonellen Vorgänge laufen ja nach demselben Zeitmuster ab, egal ob die Hündin gedeckt wurde oder nicht. Nur die Ausprägung ist unterschiedlich.Beispiel: meine Hündin Cara zeigt keine auffällige Scheinschwangerschaft, aber pünktlich zum theorethischen Geburtstermin gut 60 Tage nach der Läufigkeit wird schon mal der Quietscheball ins Körbchen geholt. Das dauert bei ihr allerdings nur wenige Tage an.


    Ungewöhnlich finde ich bei deiner Schilderung, daß deine Hündin ein anhaltendes und stark ausgeprägtes Rammelverhalten zeigt. Während der Läufigkeit wäre das nicht so ungewöhnlich, aber so anhaltend danach schon. Denn normal kommt halt erst der Sex und dann ist das Thema durch, es folgt die sexuell uninteressante Trächtigkeit. Das gilt für beide Seiten, Hündin und Rüde. Ebenso ungewöhnlich und nicht normal finde ich nämlich das dauernde Interesse der Rüden an deiner Hündin. Auch das sollte nach der Läufigkeit rasch abklingen. (Hündin mit Shampoo baden und gleichzeitig alle Liegedecken waschen hilft, den Geruch möglichst rasch zu vertreiben.)



    Wurde von Seiten der TÄ abgeklärt, ob gesundheitlich wirklich alles in Ordnung ist? Stichworte Entzündung, Gebärmuttervereiterung?



    Dagmar & Cara


  • Hallo Dagmar,


    vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort! Das mit der Scheinmutterschaft wusste ich sogar noch gar nicht!


    Es wurde erst alles abgeklärt, sogar ein großes Blutbild gemacht.. Emma ist top gesund. Es liegen laut Bioresonanz nur Hormonschwankungen vor.


    Ich kann es mir nicht erklären.. das Rammelverhalten ist wirklich sehr extrem. Ich habe gelesen, es dient bei der Hündin zum Stressabbau und hat gar nicht unbedingt mit sexuellem zu tun.. das würde aber bedeuten, dass sie extrem angespannt und gestresst ist.


    Zu dem Geruch.. die Rüden fanden sie sogar schon so interessant als sie noch weit weit vor ihrer ersten Läufigkeit war. also quasi schon als Welpe. Es wurde dann immer mehr..

  • meine Hündin hatte fast die selben Symptome, sag ich mal.
    das gab sich mit jeder Läufigkeit weiter.
    Sie wurde immer selbstbewusster und hat dann auch die Rüden verwarnt.
    Sie musste eben erwachsen werden u lernen sich durchzusetzen.
    Meine Tierärztin hat mir damals geraten Apfelessig übers Futter zu geben. Sorgt dafür, daß die Hündin nicht mehr sooooo lecker riecht für andere.
    Bei uns hat es geholfen.
    Ansonsten hab ich @RedPaula s vorschläge umgesetzt.
    Viel Bewegung und futter gekürzt.
    Gab in der zeit maximal 3/4 der normalen Portion.
    Leider musste ich sie dann trotzdem kastrieren lassen.


    Ps: sprich nochmal mit nem 2 Ta darüber


    ach so, man darf bei sowas auch immer nicht vergessen, daß es auch gern mal zur Inkontinenz führen kann.
    Hab deswegen nachher nen Termin beim ta ausgemacht :verzweifelt:

  • Danke für das Teilen deiner Erfahrung!! :-)

  • Ich würde auch eher noch zum Abwarten raten. Man darf nicht vergessen, dass ein Hormonhaushalt keine Maschine ist, der Organismus muss sich erst einpendeln. Nur wird heutzutage sehr oft, sehr schnell direkt nach der ersten Läufigkeit kastriert, weil es etwas "chaotisch" ablief und man gibt dem Organismus nicht mehr die Chance, selber eine Balance zu schaffen.


    Meine Hündin war nach der ersten Läufigkeit massiv scheinträchtig inkl. Milcheinschuss. Aktuell warten wir auf die 6. Läufigkeit. Keine großen Dramen, keine Besonderheiten. Sie ist in der Zeit nur etwas ruhiger und das war es auch schon.


    Hier gibt es ab dem ersten Blutungstag Apfelessig und Chlorophylltabletten um den Geruch etwas zu dämpfen, dazu ein EL Himbeerblatt zur Vorbeugung gegen Entzündungen und Futterreduktion.
    Der Tagesablauf bleibt gleich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!