Aggression gegenüber Welpen

  • Hallo erst mal, ich bin neu hier und hoffe dieser Beitrag ist in dieser Kategorie richtig.


    Mein Hund (Zwergpinscher, Rüde, 12 Monate), hat seit Ca. Einem Monat ein Problem mit (Boxer)Welpen. Er ist eigentlich sehr sozial und lässt sich schwer so richtig auf die Palme bringen, dass er mal knurrt oder die Zähne zeigt. Mit Welpen spielt er sehr freundlich und lässt alles mit sich machen. Wenn es ihm zuviel wird, kommt er zu mir und setzt sich zwischen meine Füße.


    Allerdings haben wir seit ungefähr einem Monat eine mittlerweile Ca. 4 Monate alte Boxerhündin in der Nähe wohnen. Ihre erste Begegnung lief ungefähr so ab: beide beschnüffeln sich ruhig, mein Hund im Stehen, Welpe im Sitzen, ganz ruhig. Und aufeinmal, als hätte man einen Schalter umgelegt, flippt mein Hund aus, versucht ihr an die Kehle zu gehen. Haben natürlich gleich beide auseinander genommen und erst mal beruhigt. Ich war sehr schockiert, weil ich dieses Verhalten nicht erwartet, bzw. von ihm nicht gekannt habe. Haben es an einem anderen Tag wieder versucht und wieder das gleiche. Jetzt reicht es schon wenn er sie von weitem sieht, um ihn absolut aus der Fassung zu bringen und die kleine hat Angst vor ihm. Er versucht sich los zu reißen und sie zu attackieren. Das muss man sich vorstellen, wie bei einem abgerichteten Hund, der seinen Gegner zerfleischen will :verzweifelt:
    Wir machen jetzt schon einen großen Bogen um einander und ich lobe ihn sobald er aufhört sie zu fixieren. Wir haben vor zwei Wochen einen anderen Boxerwelpen gesehen (auf Entfernung), noch jünger, andere Farbe, gleiches Resultat. Schäferhundwelpe: genau das gleiche am Anfang, Hund beruhigt und haben dann noch ewig miteinander gespielt.


    Ich möchte eigentlich nur wissen, was dieses Verhalten auslöst. Eine Maßregelung kann es nicht sein, da er auf Distanz auch sofort auf 180 kommt. Anti-Sympathie schließe ich auch aus, den es gibt ein paar Hunde die er nicht mag, sich aber bei weitem nicht so verhält. Viele Leute sagen mir, dass das an der Pubertät liegt. Könnte das der Auslöser sein?


    Ps: wir waren regelmäßig in der Welpen-, und später in der Junghundstunde, da gab es auch ab und zu kleine Auseinandersetzungen mit jüngeren Rüden (meist Schäfer), aber alles halb so wild eher so ein "wer ist der stärkere"

  • Ich würde dem Hund etwa gleich große Spielgefährten suchen und überlegen ob er überhaupt spielen will.
    Gerade Welpen sind oft sehr grobmotorisch und ich denke das der Kleine aus Unsicherheit lieber nach vorne geht. Das kann für einen kleinen Hund auch mal gefährlich werden.
    Meine Kleine macht das genau so und mittlerweile kann sie auf Spielereien verzichten. Ist halt so und ich halte ihr andere Hunde vom Hals - fertig.
    Mit bekannten Hunden flitzt sie mal kurz herum, aber das würde sie mit großen nicht machen..
    Ich akzeptiere das und meide Hundewiesen wo ich auf das was abgeht keinen Einfluss nehmen kann.


    LG Terrortöle

  • Es gibt viele Hunde die keine Welpen mögen, meine Emma gehört hier auch dazu.
    Welpen sind ihr einfach zu nervig, zu aufdringlich, zu grobmotoisch. Welpen bekommen von Emma meist direkt eine Ansage, deshalb vermeide ich Kontakt mit wildfremden Welpen. Wenn es jetzt im Freundeskreis einen gibt dann gibt es eine langsame Zusammenführung, erstmal gemeinsam Gassigehen ohne Kontakt . . . !
    Je nach Hormonstatus von Emma ist es mal problematischer, mal weniger. Zwar glaube ich nicht dass sie den Welpen ernsthaft verletzen würde, aber meiner Meinung nach muss sie auch keine Welpen "zusammenstauchen", sind ja noch Babys, deshalb gehen wir Welpen einfach aus dem Weg.
    Gibt ja immer wieder Leute die meinen es gibt "Welpenschutz" und alle erwachsenen Hunde "mögen" Welpen.


    Der Boxer ist vermutlich auch einfach recht "tollpatschig", stürmisch und jetzt schon größer und schwer als dein Hund.
    Außerdem ist dein Hund inzwischen auch in einem Alter in dem er vielleicht einfach nicht mehr mit jedem fremden Hund "spielen" will. Meist wollen die Halter dass die Hunde spiele . . . und viele sehen dann auch oft "Spiel" das garkein Spiel mehr ist.
    Warum geht ihr dem Anderen Hund nicht einfach aus dem Weg? Trainiere mit ihm weiter daran dass ihr dem Hund problemlos begegnen könnt, aber erzwinge keinen Kontakt, dein Hund muss nicht jeden Hund mögen.

  • Hallo Terrortöle, danke für deine Antwort. Er ist unter Großhunden aufgewachsen und hat absolut kein Problem mit Ihnen (Der Rassetypische Größenwahn :gott: ) Er spielt wahnsinnig gerne mit allen Hunden, wenn sie nicht zu grob sind. Er genießt sein Wissen, dass sie ihn nicht einholen beim Fetzen und spielt gerne den gejagten. Er fordert auch jeden Hund zum Spiel auf. Wenn Ihm einer zu wild ist, kommt er zu mir. Wenn er keine Lust zu spielen hat, hat er generell kein Interesse an anderen Hunden. Da wird wenn überhaupt kurz mal geschnüffelt und dann wendet er sich ab. Bei Kleinhunden haben wir eher das Problem, dass er zu aufgedreht ist ( deswegen musste er auch in der Junghundstunde zu den Großen), er lässt nicht ab, wenn der andere Hund knurrt sieht er das als spielaufforderung und provoziert aufs übelste, läuft immer wieder um den Hund herum, springt drüber oder in die Seite und je mehr der andere sich aufregt desto mehr macht es meinem Spaß. Mittlerweile wird es zwar besser durch Training, aber die wenigen Kleinhundbesitzer bei uns nehmen ihre Hunde hoch und suchen das weite, wenn er kommt :muede: . Außerdem muss ich sagen, dass, bis auf ein paar Ausnahmen, die wenigsten Leute mit Kleinhund bei uns, sich die Mühe machen 200 Meter weiter in den Park zu gehen. Da wird Kurz ums Haus gegangen und das reicht. Und an der Leine lass ich ihn generell nicht spielen. Dann lieber im Park mit den Hundis die grad da sind( meist halt große).

  • Die TS schreibt, dass ihr Rüde normalerweise mit Welpen (auch grösseren, z.B. DS) freundlich spielt! Dann beschreibt sie die erste Begegnung mit dem Boxerwelpe, der Welpe SITZT und lässt sich beschnüffeln und da ist ihr Rüde ausgerastet! Also nichts von grobmotorischem Verhalten der Boxerhündin!


    Ich vermute, dass es an der Schnauzenform des Boxers liegen kann. Die Kurznasigkeit und die "Nasenfalten" können wie eine Drohgebärde (Nasenrümpfen) aussehen und evtl. schnauft die Boxerhündin auch etwas lauter als langschnauzige Hunde. Evtl. ist das also ein "Missverständnis" durch die Kopfform des Boxers, da der Rüde ja auch auf den zweiten Boxerwelpen so reagiert.


    Kennst Du evtl. eine sehr nette erwachsene Boxerhündin, mit der Dein Rüde die anatomischen Spezialitäten dieser Rasse kennen- und verstehen lernen kann? Wie verhält er sich bei Mops, Franz. Bullis, Boston Terrier und Co.?

  • hallo Sweetemma, die Boxerhündin ist super ruhig und hat keine Anstalten zum Spielen gemacht. Er spielt gerne mit anderen oder fremden Hunden und auch mit Welpen. Labiwelpen, boardercollie, mischlingswelpen, usw.. Alle tollpatschig und ziehmlich wild. Er lässt sich viel gefallen ohne sie zu Maßregeln, wenn doch mal, dann knurrt er kurz und bellt einmal und fertig. Beim ersten Kontakt mit der Boxerhündin war sie gleichgroß, jetzt ist sie schon größer. Er ist aber mit seinen 34 cm Höhe eh gar nicht so klein( für Zwergpinscher schon 4 cm zu groß)

  • Hallo Dschinn, vielen Dank für diese Antwort :smile: ! Ja wir haben ausgewachsene Boxer in der Gegend, sowie Bulldoggen und Co. Alles kein Problem, er spielt wirklich mit jedem. Wir haben eine Bulldogge getroffen, die wirklich kaum Luft bekommen hatte, fand er jetzt nicht so toll und hat sie einfach kaum beachtet.

  • Wir machen jetzt schon einen großen Bogen um einander

    Damit verstärkt Ihr doch nur die Aggression.


    Es gibt Hunde, die einen bestimmten anderen Hund nicht sympathisch finden.


    Mein Terrier mochte einen Rauhaardackel hier nicht, den wir öfter mal getroffen haben.
    Hat sich mittlerweile völlig entspannt.
    a) Wenn ich den Hund gesehen habe, gabs einen freudigen Ausruf: Da kommt ja der Dackel!
    b) Ein kleines Schwätzchen mit der Dackelbesitzerin und Bein dazwischen, wenn die Rüden versucht haben zu pöbeln.
    c) Ein Leckerlie für beide als positiven Reiz bei so einem Treffen.


    Hat ein bisschen gedauert, aber nun ist alles gut.

  • Eine sehr gute Methode, allerdings hab ich das Problem, dass er, in für ihn stressigen Situationen, auf nichts reagiert. Also wäre Belohnung mit Leckerlies, (genauso wie Stimme oder Berührung) in einer solchen Situation sinnlos, denn er verweigert sie selbst dann, wenn er sich beruhigt hat. Er muss immer erst den Stress abschütteln (im wahrsten Sinne des Wortes), was aber erst möglich ist wenn die potenzielle Gefahr vorbei ist, sprich außer Sichtweite.
    Das Frauchen von dem Welpen ist wirklich sehr entspannt (hat Erfahrung mit der Rasse meines Hundes) aber will natürlich auch Stress für Ihren Hund vermeiden.
    In der Junghundstunde ist er einmal mit einem Schäfer aneinander geraten, mussten ihn auch erst abschirmen um ihn zu beruhigen, daran ist sogar die Trainerin gescheitert. Und das war eben nur eine Pöbelei unter Rüden, war danach wieder alles gut. Generell pöbelt er eigentlich nicht, ist eher der unterwürfige bei dominanteren Hunden (außer bei gleichgroßen wie ich bereits schon in einem oberen Beitrag beschrieben hab)
    Desweiteren besteht die Gefahr, das er sich losmacht. Er schafft wirklich überall rauszukommen, Halsband & Brustgeschirr! Hatten wir schon in anderen Situationen. Ich weis zwar nicht ob er sie wirklich verletzen würde aber ich will es auch gar nicht soweit kommen lassen. Ich möchte nur wissen, was in dem Moment in seinem Köpfchen vorgeht, was das Problem ist dass er überhaupt so in Rage gerät.

  • An deiner Stelle würde ich als Möglichkeit im Hinterkopf behalten, dass er jetzt schlicht und ergreifend langsam erwachsen wird.

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