Suprelorin ("hormonelle Kastration") bei der Hündin

  • Hallo,


    ich habe eine 5-jährige Hündin und einen Rüdenwelpen. Den Rüden will ich mit 18 bis 24 Monaten kastrieren lassen. Da ich keine Möglichkeit habe, die beiden bis dahin während der Hitze zu trennen, will ich meine Hündin "chippen" lassen. Daher die Frage an euch: Wer hat die Fruchtbarkeit seiner Hündin schon mit Suprelorin unterdrückt und welche Efahrungen habt ihr damit gemacht?


    Ich freue mich auf sachliche Schilderungen eurer eigenen Erlebnisse (bitte keine Grundsatzdiskussionen über Kastrationen!).


    Viele Grüße,
    Anke

  • Wieso hält man sich ein Pärchen, wenn man keine Möglichkeit hat, die beiden Hunde während der Stehtage zu trennen? :ka:


    Ich würde den Rüden sobald er geschlechtsreif ist, während der Stehtage anderweitig unterbringen...

  • Meine Hündin ist mit Suprelorin kastriert. Bei ihr ist alles prima gelaufen, Stick wurde erstmalig gesetzt, als der Progesteronwert auf dem Höhepunkt war nach der Läufigkeit.


    Soviel ich weiss, wird aber heute von der Verwendung bei Hündinnen abgeraten, da es bei einem relativ hohen Prozentsatz zu Komplikationen gekommen ist beim ersten Setzen des Sticks. Wobei ich nicht weiss, wie gut da auf den optimalen Zeitpunkt geachtet wurde. Als ich es machen liess, gab es praktisch nur positive Erfahrungen, solange der Progesteronwert hoch genug war. Doch später hat man wohl vermehrt Hündinnen beobachtet, die nach dem Setzen Dauerläufigkeit entwickelt haben.


    Ich glaube nicht, dass ich es heute nochmal riskieren würde (oder dass mein TA einwilligen würde). Aber für meine Hündin war es eine gute Lösung.

  • Wieso hält man sich ein Pärchen, wenn man keine Möglichkeit hat, die beiden Hunde während der Stehtage zu trennen?

    Weil man mit der Hündin eben vielleicht (nochmal) züchten möchte, aber nicht mit dem Rüden?
    Weil man die Hündin nicht kastrieren lassen möchte/kann, warum auch immer?
    Weil es vielleicht nicht immer eine bewusste Entscheidung ist ein Pärchen zu haben, sondern Schicksal?


    Wir haben uns die Tage für eine vierjährige unkastrierte Labradorhündin aus dem Tierschutz beworben - Liebe auf den ersten Blick, wir sind verliebt, sie in Not. Wenn wir sie bekommen, haben wir das gleiche Problem ... Wobei wir denken, dass wir die Hündin gleich kastrieren lassen würden. Zumal in unseren regelmäßigen Freilaufgruppen überwiegend potente Rüden sind - das Risiko ist groß, dass sie gedeckt wird. Und die Hündin in der gefährlichen Zeit einfach zuhause zu lassen, kommt für uns nicht in Frage. Genau so wenig, wie eine Trennung von Charly bei uns zuhause. Genauso wenig Charly bereits jetzt zu kastrieren, er ist uns noch zu jung dafür.


    Und einen unserer dann zwei Hunde ausquartieren? Neeee ... !!!

  • Vielen Dank, naijra. Du schreibst "sie ist mit Suprelorin kastriert" und dass du es "heute" wahrscheinlich nicht nochmal riskieren würdest. Verstehe ich das richtig, dass es sich bei deiner Hündin um eine Langzeitbehandlung handelt? Wann hast du sie zum ersten Mal behandeln lassen? Das Präparat gibt es wohl seit etwa zehn Jahren - weißt du zufällig, ob es danach noch verändert wurde?

  • Das Implantat wurde nach der 4. Läufigkeit erstmals gesetzt, da war sie gut 3 Jahre alt. Und ja, es ist eine Langzeitanwendung bei ihr. Meines Wissens wurde das Präparat nicht verändert, es wurde eher mit anderen Medikamenten kombiniert, um eine durch Suprelorin induzierte Läufigkeit zu vermeiden. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. Die induzierte Läufigkeit, bevor alles runterfährt, ist die häufigste Nebenwirkung.


    Ich müsste mich echt wieder up to Date bringen, bevor ich das nochmal entscheiden würde, würde die Studien einsehen wollen. Auf die schnelle im Netz finde ich nur, welche ernste Komplikationen auftreten können, aber nicht wie häufig oder selten das tatsächlich ist.

  • Vielen Dank nochmal für die geteilten Erfahrungen. Da ich kaum eine andere Wahl hatte, habe ich nach einem erneuten Gespräch mit meinem Doc den Schritt gewagt. Meine Hündin hat den hormonellen Chip nun also vor ca. 2 Wochen bekommen und ist jetzt heiß. Diese Möglichkeit wurde mir allerdings auch als wahrscheinlich vorausgesagt. Der Rüde ist jetzt gerade 15 Wochen alt, d.h. er wird durch diese Erfahrung sicher frühreif :-). Ansonsten geht es meinem Mädel gut, sie ist (bis jetzt) nicht mal so unpässlich wie bei einer regulären Hitze.

  • Ich hätte den rüden für diesen Zeitraum anderweitig untergebracht... Das Chippen bei einer Hündin käme für mich nicht in frage.
    Ein rüde wird übrigens auch sicher nicht frühreif wenn er mit einer Hündin zusammen lebt die läufig wird...

  • Danke für die Mitteilung.


    Wie hoch war denn der Progesteronwert beim Setzen? Und wo wurde der Stick implantiert - so, dass man ihn notfalls leicht wieder entfernen kann?

  • Kenisha:
    Das verstehe ich; Ich habe keine Möglichkeit, den Rüden woanders unterzubringen, ohne dass es für ihn eine kleine traumatische Belastung würde. Ich halte gar nichts davon, Hunde - auch nur kurzzeitig - aus dem Rudel auszuschließen. Alternativ hätte ich die Hündin sterilisieren oder kastrieren lassen müssen, aber das ist angesichts ihres Alters nicht wirklich eine Option. - Hinter das "frühreif" hatte ich übrigens aus gutem Grund ein Smiley gesetzt.


    naijra:
    Blut habe ich nicht abnehmen lassen. Die Hündin hat einen normalen, regelmäßigen Zyklus - da mute ich ihr so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu. Wir haben volles Vertrauen in unseren Arzt und in uns, wir kommen selbst au seiner Arztfamilie, und wir sind alle fröhlich und keine Schwarzseher. Den Chip kann man bei Bedarf wieder entfernen falls nötig, aber dazu gibt es jetzt sicher keine Veranlassung mehr.


    Wenn ich dran denke, werde ich mich in einem halben Jahr noch mal hier melden und weiter berichten.

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