Hilfe! Mein Hund verhält sich plötzlich unnormal!

  • Hallo liebe Dog-Forum Gemeinde,


    Ich bin neu hier und möglicherweise gab es hierzu schon einmal einen Eintrag, aber da ich ein "Hundeanfänger" bin, fehlt jemandem wie mir die Ruhe
    sich ausgiebig vorher zu informieren und hoffe Ihr könnt mich beruhigen oder mir sogar helfen.
    Vielen Dank im voraus.


    Mein Hund Percival (Mischling, ca.2Jahre, Schulterhöhe 38cm) ist seit etwa 3 Monaten bei mir, Ich habe ihn von einer Tierschutzorganisation bezogen, davor hatte er für ein paar Monate bei einer Pflegefamilie gelebt und gebürtig ist er ein Spanier.
    Bis vor kurzem war er ein sehr verspielter und Lebensfroher Hund, der es geliebt hat draußen zu sein und zu spielen , mit anderen Hunden hat er auch weitestgehend keine Probleme und im Büro, mit 8 anderen Hunden und gelegentlichem Nachwuchs verhielt er sich auch vorbildlich.
    Ein klasse lernwilliger und braver Hund der schon nach sehr sehr kurzer Zeit ohne Leine "Fuß" ging und mich sofort als seinen "Leitwolf" angesehen hat.
    Kurz: ein Traum für einen Anfänger.


    Nun verhält er sich seit einiger Zeit extrem frustrierend; er jault und fiepst wie unter Schmerzen wenn wir draußen Gassi gehen, zieht nach vorn, flüchtet und will sich verstecken sucht ständig Blickkontakt zu mir und setzt sich mir in den Weg.
    Sobald man aber wieder Zuhause ist spielt er, ist froh und wedelt mit der Rute.
    Natürlich kommt einem sofort in den Sinn dass ihm etwas fehlt ich war bei 2 Tierärzten , darunter eine Spezialklinik für Orthopädie.
    Dann kam der Schock, vermutlich handelt es sich um nichts körperliches, da er vollkommen gesund ist; sein Verhalten ist rein psychologischer Natur.
    Er verhält sich zb. bei meiner Lebensgefährtinn größtenteils normal, meinen Eltern macht er auch keine Probleme nur wenn ich mit ihm draußen bin ist er so Ängstlich.


    Zuvor fand ich es nicht notwendig eine Hundeschule zu besuchen, da wir sie schlichtweg nicht gebraucht haben, jetzt sehe ich mich aber gezwungen eine aufzusuchen.


    Ich wende mich hier an euch, da ich mich so überrannt, unfähig und schuldig fühle. Vielleicht wart, oder seid ihr in einer ähnlichen Situation habt Ratschläge für mich oder kennt eine/n HundetrainerInn aus der Umgebung Mainz-Bingen der meinem Problem gewachsen ist.


    Mit solidarischen Grüßen,
    Hutmacher & Percival

  • Hallo,
    Ich würde dir raten, einen kompetenten Hundetrainer zu Rate zu ziehen, der gezielt mit dir und deinem Hund arbeitet.
    Und achte bitte darauf, das dieser Trainer nicht mit Leinenruck, Unterwerfung oder anderen merkwürdigen Theorien Arbeitet.
    LG

  • Hallo,


    ehrlich : kein Ahnung wie ich das beschrieben Verhalten deuten soll.
    Aus dem Bauch heraus : wenn dein Hund sich draußen derzeit nicht so sicher fühlt dann dehne es nicht aus. Halt doch deine nächsten Runden sehr kurz.
    Da du nicht sage kannst was ein Hund vorher schon alles "erlernt " hat ist sein Verhalten ggf. nicht " unnormal " sondern eher das, was ganz tief in ihn im ist.
    Ich würde auch sagen, lass sich das mal einen erfahrenen Hunde- Mensch ansehen - kann auch ein guter Hundesportler oder aktiver Züchter sein. Jemand von dem du selbst sagen würdest, ja: der kann Hund.
    LG Ramona

  • ein hund braucht zeit um bei seinen neuen Herrchen aufzutauen, das haben uns unsere hundetrainerin und unsere tierärztin gesagt. d.h. dass ein hund sein "wahres gesicht" erst nach einiger zeit zeigt.


    wir haben unseren hund auch vom Tierschutz, er lebt jetzt auch seit ca. 3 Monaten bei uns. Am Anfang hat er sehr schnell gelernt habe und zu hause war und ist er der liebste Hund der Welt, aber mittlerweile, seit paar Wochen, hat er draußen beim Gassigehen angst vor praktisch jedem fremden Menschen. Es verlangt uns sehr viel Geduld ab, ihm da abzugewöhnen. Auch will er sofort an die tür wenn es klingelt, das war am anfang nicht so, aber ich denke dass es damit zu tun hat, dass er es jetzt als "sein" zuhause anerkannt hat.
    Wir trainieren das alles täglich mit ihm, und zum Glück lernt er das auch so schnell wie am anfang, aber geduld ist da auch das zauberwort.


    Vielleicht versucht euer Hund seine grenzen auszutesten, habt ihr vielleicht, wenn er früher mal gefiepst oder gejault hat, das bestärkt?
    vielleicht hilft es ja wenn ihr die leinenführigkeit übt?


    wenn du wirklich zu unsicher bist oder nicht weiterweißt, und auch hunderanfängerin bist (bin ich auch), dann würde ich dir auf jeden fall zu einem hundetrainer raten. wir haben auch einige privatstunden bei einer hundetrainerin genommen und ich bin eigentlich sehr zufrieden damit, sie hat uns im alltag gezeigt, wie wir unserer maus helfen können und auf was wir bei seiner und unserer körpersprache achten müssen und nebenbei gibt sie uns viele ratschläge für nd beantwortet unsere zum teil sehr banalen fragen.


  • Nun verhält er sich seit einiger Zeit extrem frustrierend; er jault und fiepst wie unter Schmerzen wenn wir draußen Gassi gehen, zieht nach vorn, flüchtet und will sich verstecken sucht ständig Blickkontakt zu mir und setzt sich mir in den Weg.
    Sobald man aber wieder Zuhause ist spielt er, ist froh und wedelt mit der Rute.

    Ich versucher gerade mir vorzustellen, wie das von dir beschriebene Verhalten aussieht.
    Er "jault und fiepst" durchgehend? Wenn er etwas bestimmtes sieht?
    Er "zieht nach vorne" - an der Leine? Wie verhält er sich ohne Leine?
    Er "flüchtet und will sich verstecken". Wo will er sich verstecken? Läuft er in Hecken oder Gräben? Das passt dann aber nicht zu:
    Er sucht ständig Blickkontakt und setzt sich in den Weg...


    Ist er kastriert?
    Gibt es draußen Momente mit dir, in denen er "normal" ist? Laufen deine Lebensgefährtin und deine Eltern die gleichen Wege wie du? Wie ist es, wenn ihr zusammen draußen seid? Macht es dann einen Unterschied wer die Leine in der Hand hat?

  • Aus dem Bauch heraus : wenn dein Hund sich draußen derzeit nicht so sicher fühlt dann dehne es nicht aus. Halt doch deine nächsten Runden sehr kurz.


    Genau das war auch mein Gedanke :-)
    Eine Eingewöhnungszeit kann lange dauern, manchmal auch bis zu einem Jahr. Da tauchen plötzlich Probleme auf, aus heiterem Himmel. Und irgendwann verschwinden sie wieder.
    Entscheidend dabei ist, finde ich, wie man selbst damit umgeht. Wichtig ist Stress vermeiden, Geduld (!), Ruhe und Wohlwollen.

  • Vom Alter tippe ich auf die zweite Pubertät, wo dazu noch das Ende der Eingewohnungszeit kommt. Wichtig ist das Du jetzt Ruhe ausstrahlst und dir Zeit nimmst, mal stehen bleibst und die Runden zu wählst, dass er nicht zuviel Stress hat. Drauf achten, wo er Probleme hat und diese Stellen vermeiden und nach und nach wieder in die Runde einfügen. Gesunder Stress ist positiv, aber nicht zuviel.




    Zwischen dem 18. - 24. Monat ,kann es dann unter Umstänen zu einer "zweite Pubertät“ kommen. Während dieser Zeit haben einige Hunde dann erneut eine "Angstphase" oder "Unsicherheitsphase" in der sie auch Angstaggression zeigen können. Dieses Verhalten wird dann häufig, fälschlicher Weise, als Dominanzaggression interpretiert wird. Sicherheit durch seinen Halter und klare Regeln helfen dem Hund am besten diesen Lebensabschnitt zu meistern. Sie schaffen die besten Vorraussetzungen für ein entspanntes, angst- und aggressionsfreies, gemeinsames Miteinander.



    http://www.info-hunde-verstehen.de/entwicklungsphasen.html

  • sucht ständig Blickkontakt zu mir und setzt sich mir in den Weg.

    Möchte Parcival Dich vielleicht beschützen?


    Was passiert, wenn Du dann zurückgehst/die Richtung wechselst - Dich quasi von ihm abhalten lässt, den Weg weiter zu gehen?


    Wenn er bei allen anderen Gassigängern normal ist und nur bei Dir so reagiert, wittert er vielleicht eine Gefahr und möchte Dich speziell davor warnen bzw. bewahren.


    Wie benimmt er sich, wenn Du mit vertrauten Personen aus seinem Umfeld spazierst?

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