Brauche dringend Hilfe, Hund schnappt und beißt

  • Vielleicht ist er auch maßlos überfordert und gestresst... viel Beschäftigung, Futter nur aus der Hand (hier wird über Existenzangst gearbeitet!, sehr heftig) draußen viel mit Jagdinstinkt? beschäftigt, und so weiter... Das ist für einen Hund in dem Alter ziemlich heftig. Vielleicht hat er einen Weg für sich gefunden Dampf abzulassen.


    Ich würde derzeit die Situation komplett umschiffen als erste Maßnahme, also Hund mit raus nehmen oder in einen anderen Raum packen, dann aufräumen.


    Ansonsten mal überlegen was alles so stresst im Alltag.

  • Futter nur aus der Hand (hier wird über Existenzangst gearbeitet!, sehr heftig)

    Ich bin ansonsten mit Deinem Beitrag einig, aber frage mich, weshalb Futter aus der Hand unbedingt mit einem Ausnutzen der Existenzangst gleichgesetzt wird? Ob der Hund nun einen Napf vorgesetzt bekommt oder dieselbe Menge an Futter über den Tag verteilt aus der Hand erhält ist doch wirklich einerlei?

  • Ich bin ansonsten mit Deinem Beitrag einig, aber frage mich, weshalb Futter aus der Hand unbedingt mit einem Ausnutzen der Existenzangst gleichgesetzt wird? Ob der Hund nun einen Napf vorgesetzt bekommt oder dieselbe Menge an Futter über den Tag verteilt aus der Hand erhält ist doch wirklich einerlei?

    Wenn der Hund Angst vor seinem Halter hat und dennoch aus der Hand fressen muss, bedeutet das schon erheblichen Stress für ihn.

  • Alles in Ordnung, wir haben ihn auf anraten der Trainerin untersuchen lassen.

    Schilddrüse sieht man im normalen Blutbild nicht!
    Da braucht es in spezielles Schilddrüsenprofil, und einen TA, der sich damit auskennt!
    Auch wenn sich die Werte im "normalen" Rahmen bewegen, kann etwas im Argen liegen.

  • Vielleicht ist er auch maßlos überfordert und gestresst... viel Beschäftigung, Futter nur aus der Hand (hier wird über Existenzangst gearbeitet!, sehr heftig) draußen viel mit Jagdinstinkt? beschäftigt, und so weiter... Das ist für einen Hund in dem Alter ziemlich heftig. Vielleicht hat er einen Weg für sich gefunden Dampf abzulassen.


    Ich würde derzeit die Situation komplett umschiffen als erste Maßnahme, also Hund mit raus nehmen oder in einen anderen Raum packen, dann aufräumen.


    Ansonsten mal überlegen was alles so stresst im Alltag.

    um es genauer auszudrücken, der Hund steckt mitten in der Pubertät und versucht gerade erwachsen zu werden. Denke auch das momentan ruhiges Gassigehen und ab und an Grundgehorsam üben ausreichend sind.


    Wie lange muss er denn alleine bleiben? Habt ihr einen ruhigen Raum in der er sich in dieser Zeit aufhalten kann? Schlafzimmer zum Beispiel, da fühlen sich die meisten Hunde sehr wohl und wenn ihr wiederkommt eben rauslassen und sollte er etwas genommen haben, später aufräumen.

  • Ich habe irgendwie das dumpfe Gefühl, dass das Verhalten etwas mit Verlassensangst zu tun hat. Wenn die "Zerstörungswut" schon losgeht, wenn ihr nicht im gleichen Raum seid, klingt das für mich ein bisschen nach: Lass mich nicht alleine...


    Wie lange muss der Hund alleine sein? Habt ihr das alleine bleiben langsam geübt? Könnte es sein, dass ein langsames erneutes Alleinbleibtraining helfen könnte?


    Aber alles, was hier gesagt wird, sind Vermutungen. Keiner von uns kennt dich und deinen Hund, keiner weiss, wie die tägliche Praxis bei euch wirklich aussieht.


    Es wäre wahrscheinlich wirklich das Beste, wenn sich ein Aussenstehender die Situation ansehen würde (Hundetrainer oder Verhaltensspezialist) - du selbst bist vorbelastet, gehst vermutlich jedesmal mit dem Gedanken nach Hause "Was hat er bloss heute wieder angestellt?".


    Gerade bei Pubertieren (ja, die gibt es auch bei Hunden) kann es sein, dass - zumindest vorübergehend - alles vergessen wird, was jemals gelernt wurde. Das eine oder andere muss dann erneut aufgebaut werden, und das könnte bei euch das alleine bleiben sein.


    Eine Stunde raus am Tag ist für so einen grossen Hund eigentlich gar nichts. Er ist noch jung, er braucht Herausforderungen - sowohl als Bewegung als auch als Kopftraining.


    Für dich und die anderen Menschen Deines Haushalts: Ihr müsst lernen, zumindest nach aussen hin superruhig zu wirken. Ein Hund ist sensibel und bemerkt, wenn ihr innerlich kocht.... Ommmmmmmmm Es ist schwer - aber machbar.


    Informiere dich doch auch mal in den umliegenden Hundevereinen, was es da an Aktivitäten gibt. Vielleicht ist ja da etwas dabei, was ihr mit Benni machen könnt. Suchaufgaben (Mantrailing, Zielobjektsuche, Fährtenarbeit), Sport (Agility, Turnierhundesport, Treibball usw.), Unterordnung/Obedience (wobei das momentan wahrscheinlich nicht erste Wahl wäre).


    Lasst euch aber Zeit bei der Auswahl, sowohl beim Trainer als auch beim Verein - sonst gibt es wieder solche Tipps wie runterdrücken, auf den Rücken werfen usw. Das ist bei einem Hund, der sich wie Benni verhält, definitiv nicht das Richtige.


    Viel Erfolg!


    Gruss
    Gudrun

  • Hallo,
    mir kam noch ein Gedanke.Was füttert Ihr?? Es gibt Hunde die von Gehaltvollem-also Energiereichen Futter regelrecht betrunken werden.Eine Stunde raus am Tag ist halt auch schon wenig.
    Was macht der Hund draussen?? Trainiert ihr da immer oder darf er auch einfach mal Hund sein und das "Hirn"abschalten??
    Ich habe seit vielen Jahren Border-Collies und davor waren es Schlittenhunde-in arbeitsarmen Zeiten (bei nur einer Stunde Auslauf also dauernd) gibt es hier nur Diätfutter das fährt die Hunde runter.
    LG Alex

  • Ich kann leider nicht zitieren,bin zu doof dafür :p


    Aber Anzeichen gab es doch schon vorher, wundert mich,dass hier noch keiner drauf eingegangen ist?


    Du schriebst vorher hat er schon gefiepst und den Kopf weggedreht,das was du als zuckersüß bezeichnest war nix anderes als ein Zeichen,dass ihm das unangenehm ist.
    Du hast ihn dann auch noch bestraft,und nun wird der Hund erwachsen und lässt sich das nicht mehr gefallen und geht in die Offensive, weil fiepsen ja nix bringt.


    Nicht böse gemeint, nur mal so als Denkansatz ;)

  • Ich bin ansonsten mit Deinem Beitrag einig, aber frage mich, weshalb Futter aus der Hand unbedingt mit einem Ausnutzen der Existenzangst gleichgesetzt wird? Ob der Hund nun einen Napf vorgesetzt bekommt oder dieselbe Menge an Futter über den Tag verteilt aus der Hand erhält ist doch wirklich einerlei?

    Nein, ist es nicht. Und ich erlebe auch immer wieder, dass Hunde, die alles nur aus der Hand bekommen insgesamt sehr gestresst sind.


    Zum einen ist es für Hunde schon sehr stressig, wenn sie nicht in Ruhe fressen können - beim Füttern aus der Hand stellt der Mensch in der Regel zu jedem Happen eine Forderung (ob bewusst oder unbewusst).


    Zum anderen, und das könnte hier auch eine Rolle spielen, ist es für Hunde, die ein gewisses Maß an Empfinden für "meine" und "deine" Beute haben extrem stressig, weil die Beute und ihr Futter niemals ihnen gehört. Sie müssen es jemandem anders Häppchen-weise abnehmen. Das grenzt schon an Terror.


    Ich habe kein Problem damit, wenn man mal über das reduzieren von Mahlzeiten arbeitet, damit der Hund mehr Kohldampf hat und man es mit der Belohnungsmenge kompensiert. Aber es sollte jeden Tag eine Mahlzeit aus dem Napf geben an die absolut keine Bedingungen gebunden sind, besser finde ich noch zwei.


    Desweiteren vermute ich hier, dass der Hund draußen Dinge bezüglich der Umwelt entwickelt hat, die ihn auch stressen - aufkommendes Jagdverhalten, Probleme mit Artgenossen, andere Wahrnehmung der Umwelt generell - für das Alter nichts Ungewöhnliches, aber Stressfaktoren. Wenn ich den Hund nun noch zusätzlich stresse, dass er die Not hat dort auch sein Futter fürs Überleben zu "erarbeiten", dann bekomme ich vielleicht draußen erst Mal einen offenbar ansprechbareren Hund, aber der immense Stress, der muss ja auch irgendwo kompensiert werden. Wenn dann nach dazu kommt, dass der Hund Zuhause keine Ruhe finden kann, weil er Probleme mit dem Alleinsein hat... was für eine Spirale.


    Ich kenne Hunde, die mit Beutverteidigung begonnen haben, weil sie damit ein "Spielfeld" hatten, in dem sie für sich gefühlt endlich gegen ihren Menschen Grenzen setzen konnten, weil der von ihnen zuviel abverlangt hat.


    Ob das hier so ist, müsste abgeklärt werden. Für mich liest es sich aber schon danach, dass immens viele Anforderungen an den jungen Hund gestellt werden.


    Viele Grüße
    Corinna

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