Brauche dringend Hilfe, Hund schnappt und beißt

  • Hallo Ihr lieben,


    Ich brauche Eure Hilfe. Erst einmal zu uns, wir haben unseren Hund mit 8 Wochen bekommen, er kommt aus Griechenland seine Mutter war eine Straßenhündin. Er ist nun 1 1/2 Jahre alt, und sind kurz davor den Hund weg zu geben. Es fing alles vor ca. Einem Monat an, wir kamen vom Einkaufen nach Hause und sehen im Wohnzimmer ein zerfetztes Taschentuch. Kurz hierzu - solche Situationen gab es schon öfters! Er hat aber nie so krass reagiert wie er es jetzt tut. Zurück zur Geschichte, wir sehen es und wollen es aufheben, was macht Benny (so heisst er :) ) er schmeisst sich auf das Taschentuch und will nicht dass ich es aufhebe. Er springt mir sogar ins Gesicht und deutet an dass ich es sein lassen soll-ich schicke ihn in sein Bett wo er auch in dieser Situation ohne Probleme hin geht, er springt raus sobald ich das Taschentuch wieder aufheben will. Sobald ich es aufgehoben habe knurrt er und geht mich an (springt mich leicht an) Ich habe nach diesem Vorfall sofort unsere Tiertrainerin kontaktiert, diese kam auch ein paar Tage später vorbei und wirklich helfen konnte sie auch nicht. Man empfahl uns ein Maulkorb zu kaufen und solche Situationen weiter zu "testen". Nun gut Maulkorb ist nun da. Sobald wir sehen dass er etwas angestellt hat ( sei es ein Taschentuch zerfetzt oder schuhe gekaut hat) bekommt er sein Maulkorb um und wir entfernen dann das angestellte Übel ohne etwas zu sagen, was gar nicht so einfach ist, unser Hund knurrt und fletscht die Zähne als wenn er uns gleich zerfleischen will wenn wir seine "Beute" nicht liegen lassen, er springt uns an und hätte er sein Maulkorb nicht an würde er auch beissen. Wir nehmen zu erst das Taschentuch (oder was auch immer) weg und versuchen anfangs das knurren zu ignorieren, spring er mich an schubse ich ihn mit meinem Knie weg, diesen Streit mache ich aber nicht lange mit weil ich mit meinem hund nicht diskutiere, ich habe damals in der Hundeschule gelernt den Hund sobald er anfängt zu beissen oder durchzudrehen ihn auf den Boden zu legen und warten bis er sich beruhigt. Das versuche ich in diesen Situationen nun auch, ich will auch nicht dass er gewinnt wenn er mich angeht dass ich mich von ihm entferne oder Schritte zurück gehe.


    So nun zu heute, wir kamen wieder mal vom
    Einkaufen und ich sehe nur eine Haarspange auf dem Boden, ich war mir sicher dass diese vorher nicht dort lag, ich lege Benny den Maulkorb um weil ich mir nicht sicher bin ob er darauf reagiert wenn ich nach der Spange greife. Ich bücke mich nach der Spange und der Hund rastet völlig aus, er knurrt und flescht die Zähne dass man richtig angst bekommt, ich habe die Spange entfernt und ihn ignoriert. 5 Minuten später will ich sein Bett verrücken (weil ich sonst nicht an den Schrank komme) fällt er mich an, er klammert sich richtig um mein Bein und hätte er sein Maulkorb nicht um hätte er sich festgebissen (es sah so aus!) mein freund und ich waren mehr als erschrocken. Wir wissen nicht wie wir in solchen Situationen mit dem Hund umgehen sollen. Ignorieren bringt nichts, ihn auf dem Boden drücken bringt auch nichts... Wir wissen nicht was wir machen sollen dass er nicht so krass reagiert. Wir müssen auch noch erwähnen das Benny nur diese "schlimmen Sachen" macht wenn wir nicht im Raum sind, ich habe ihn auch noch nie inflagranti erwischt! Er weiss dass er das nicht darf.
    Irgendwann hat er nicht sein Maulkorb um und ich räume auf und er geht mich an.


    Ich muss nun auch etwas anderes an dieser Stelle sagen, benny ist sonst absolut nicht so. Benny ist sehr respektvoll und geht aus dem Raum wenn wir essen er hört aufs Wort er läuft super an der Leine, er ist echt ein lieber, wenn er nicht diesen Tick hätte dass wenn er etwas angestellt hat uns so angeht. Ich hoffe hier kann uns einer helfen... Wir wollen diese Aggression auch nicht weiter vertiefen es ist bislang 4/5 mal passiert dass wir solche Situationen hatten wo er so Aggressiv war.


    Wir planen so langsam eine Familie und Benny muss die Aggressionen in diesen Situationen los werden. Wir sind wirklich am überlegen ob wir ihn nicht weg geben sollen, aber somit hätte jemand anderes das Problem, wir lieben ihn und wollen dass er bei uns bleibt, ich muss sagen dass mich das zur Zeit auch sehr emotional mitnimmt weil wir uns mit dem Gedanken anfreunden müssen Benny weg zu geben... Ich brauche einfach Hilfe, ich bin für jede Nachricht dankbar und ich bin jetzt schon dankbar dass Du dir den langen Text durchgelesen hast. :hilfe:

  • Hi, ich kann sehr gut nachvollziehen dass es für euch hart ist derzeit - für alle Beteiligten.


    Geht Benni denn noch in die Hundeschule? Seid ihr weiterhin in Kontakt mit eurer Trainerin? Akzeptiert er den Maulkorb - also nicht als "Strafe" sondern als etwas positives. Was genau hat eure Trainerin denn gesagt? Hat Benni jemals jemanden gebissen?
    Ich geh davon aus dass er mitten in der Pubertät steckt und extrem seine Grenzen austestet. Wenn er vorher nicht so war, ist denn irgendwas passiert was das erklären könnte? Wisst ihr
    wie er aufgewachsen ist?


    Ich hoffe das sind nicht zu viele Fragen....

  • Also, es liegt irgendwas auf dem Boden, du willst es aufheben und der Hund flippt aus? Egal, was es ist? Oder nur, wenn der Hund vorher was mit dem "Dings" gemacht hat?


    Wie sieht es aus, wenn der Hund nen Knochen, Spielzeug, oÄ. hat?


    "Auf den Boden drücken" oder andere Machtspielchen solltet ihr dringend sein lassen. Ich denke, ein guter (!) Trainer wäre hier nicht schlecht. Vielleicht liest du dir als Einstieg das mal durch: http://markertraining.de/alles-meins/


    Ich ziele immer darauf ab, dass mein Hund vertrauensvoll alles abgibt, mit dem Wissen, dass ich ihm nichts wegnehme, sondern zusätzlich schenke. Das geht nicht mit Gewalt, sondern nur in kleinen Schritten der Annäherung und viel Lob.



    Zitat

    Das versuche ich in diesen Situationen nun auch, ich will auch nicht dass er gewinnt wenn er mich angeht dass ich mich von ihm entferne oder Schritte zurück gehe.

    Ein Hund der knurrt, kommuniziert. Warum gestehst du deinem Hund nicht zu, dass er Abstand möchte? In einer Beziehung sollte man die Meinungen des Gegenübers wahrnehmen und idR auch darauf reagieren. Leider führt so ein Verhalten "ich Boss du nix" + Gewalt dann zu genau solchen Situationen... nicht jeder Hund lässt sich so einfach brechen. Und das sollte auch nicht das Ziel sein!

  • Das hört sich nicht sehr schön an.


    Wie habt Ihr das abgeben von Gegenständen denn geübt ? Für mich hört sich das fast nach einem Kommunikationsproblem an. Der Hund sollte Sachen gerne abgeben und dafür anfangs großzügig belohnt werden. Das solltet Ihr Euch von einem guten positiv arbeitenden Trainer zeigen lassen.


    Habt Ihr den Maulkorb langsam auftrainiert ?


    Wart Ihr schon beim Tierarzt ? Ihr schreibt ja bis vor 4 Wochen war alles noch in Ordnung, dann sollte man immer an ein gesundheitliches Problem denken.


    Das mit dem runterdrücken ist überhaupt keine gute Idee und verstärkt die Aggression, das lasst bitte.

  • Ihr habt den Hund mit 8 Wochen bekommen, jetzt ist er 1 1/2 Jahre alt und er zeigte dieses Verhalten das erste mal vor 4 Wochen ?
    Hmmmm......habt ihr irgendetwas verändert ? Ist euer Tagesablauf mit dem Hund gleich geblieben oder muss er in irgendeiner Form zurückstecken ?
    Es muss ein Grund vorliegen, ist gesundheitlich alles abgeklärt ? Irgendetwas muss passiert sein.
    Überlege mal ganz genau.
    Wie sieht es mit seinen Futterschalen aus ? Kannst du die vor ihm hinstellen und wieder weg nehmen ? Spielzeug ? Kauknochen ? oder zieht er das Spektakel da auch ab ? Macht er das nur bei dir oder auch bei anderen ?
    Bevor du wegräumst oder aufräumst kannst du den Hund auch aus dem Zimmer schicken/locken und die Tür schließen, dann bekommt er nicht mit, das du " seine " Sachen anfasst.
    Damit ihr gar nicht in diese Situation kommt, würde ich wie bei einem Welpen erstmal alles weg räumen, bevor ich gehe. Was er nicht erwischt und kaputt machen kann, braucht ihr nicht aufräumen und er muss es nicht verteidigen.


    Auf die Seite legen oder kicken wird dir da nicht weiter helfen. Du musst die Ursache für sein Verhalten wissen.

  • Hmmm, ich würde zuerst eine neue Trainerin suchen, die sich mit so etwas auskennt. Die Hundeschule war wohl auch nicht so die Beste, Hund runterdrücken ist keine freundliche Variante und in dieser Situation würde ich das sein lassen. Da ihr den Hund schon als Welpi bekommen habt, er jetzt erst dieses Verhalten zeigt (habt ihr ihn tierärztlich durchchecken lassen?) liegt es sehr wahrscheinlich an euch (versetzt euch einfach einmal in euren Hund herein und analysiert euer Verhalten). Wie sieht denn euer Tagesablauf aus, hat sich in letzter Zeit etwas verändert. Was macht ihr mit dem Hund (Beschäftigung/Auslastung). Wie lange ist der Hund alleine? Etc.


    Eskaliert bitte nicht, versucht ihn nächstes Mal in einen anderen Raum zu rufen/locken und zuzusperren, bevor ihr den Kram wegräumt.

  • Wie hat euer Hund denn als Welpe und Junghund reagiert, wenn ihr ihm etwas wegnehmen wolltet?


    Habt ihr ihm das Ausgeben beigebracht, und wenn ja, wie?


    Hat er euch bisher ohne Stress Sachen überlassen oder war das immer schon ein schwieriges Thema, nur daß es bis vor 4 Wochen nicht bis zum Beißversuch ging?


    Dagmar & Cara

  • Bei Deinen ersten 4 Zeilen fiel mir spontan auf:
    der Hund ist nicht ausgelastet, wenn er schon ein
    Taschentuch spielerisch bewachen muss, bis mal
    jemand vom Einkauf kommt, das ist normal.
    Schuhe zerkauen, Taschentuch zerfetzen kann
    Langeweile, Trennungsangst, Kontrollverlust sein.
    Schuhe kann man auch vom Hund weg stellen,
    solange er diese Phase hat und die Trainerin kann
    man aber auch vergessen.


    Ich lese nur, Maulkorb und dann kommt Ihr wieder
    mal vom Einkaufen und das Spielchen beginnt von
    vorn nicht aber, dass der Hund trainiert und
    ausgelastet wird.


    Einen Grund zur Abgabe sehe ich nicht.
    Der Hund muss trainiert/konditioniert
    werden, vielleicht hilft Dir das:


    http://www.t-online.de/lifesty…-lassen-so-klappt-es.html


    oder hier:


    http://www.lokalkompass.de/ess…allein-zuhaus-d50641.html


    Gib einfach mal:
    "wie hund bei allein sein zerstören abgewöhnen" ein, da kommen
    eine Menge Hinweise und Hilfen, und mit Geduld bekommt Ihr
    das auch in den Griff, es geht 1000 Besitzern so, alle müssen
    ihre Hunde richtig erziehen, Ihr seid kein Einzelfall.
    Wenn Ihr es nicht alleine hin bekommt, wäre ein wirklich
    guter Trainer dann sehr hilfreich, hilft das auch nicht, seid
    Ihr überfordert und erst dann sollten neue Leute mit Erfahrung
    gesucht werden.

  • Kannst Du das Problem vielleicht noch mal etwas genauer beschreiben?


    Ist es normal, dass Dein Hund beim alleine bleiben, immer irgendwelche Sachen nimmt und kaputt macht oder ist das Verhalten auch neu? Hat der Hund evtl. Stress, wenn er alleine ist?


    Verteidigt er sonst auch Gegenstände? Ist er insgesamt ressourcenaggressiv?


    Tritt das Verhalten wirklich erst seit 4 Wochen auf und vorher gab es gar keine Probleme?


    Bei einer Verhaltensänderung aus dem Nichts, würde ich den Hund auch einmal gründlich tierärztlich checken lassen mit großem Blutbild und allem.


    Wenn es nur im Zusammenhang mit dem Alleinesein auftritt, würde ich den Hund mal filmen, um zu sehen, ob er starken Stress hat und evtl. aus Frust dann bei eurem Wiederkommen sich so verhält.


    Ich fürchte, dass Du durch Dein Verhalten das Problem verstärkt hast, denn Du gehst ja auf den Konflikt ein und fängst ein Kämpfchen an. Vor allem das Runterdrücken macht Dich aus Augen des Hundes total unsouverän und uneinschätzbar.


    Was wäre, wenn Du nach Hause kommst und die Sachen, die er sich geholt hat, einfach mal liegen lässt und nicht darauf eingehst? Mach irgendwas anderes, geh in einen anderen Raum, lies ein Buch oder was auch immer. Was würde dann passieren?


    Was wäre, wenn Du ihm vor dem Alleinesein etwas zu Kauen oder einen Kong zur Verfügung stellst? Würde er sich dann auch Sachen stehlen und würde er den Kong oder Reste von Kausachen auch verteidigen?


    Ich würde jedenfalls momentan mich erst mal gar nicht vom Hund in den Konflikt ziehen lassen, damit sich das Verhalten nicht weiter ritualisiert oder hochpushst. Was Du da gerade machst, ist echt hochgradig gefährlich.


    Veränder das Ritual, geh nicht auf den Konflikt ein, gib ihm vielleicht was zu fressen/kauen, wenn Du kommst oder lass ihn in den Garten (falls vorhanden) oder schick ihn in ein anderes Zimmer und räum dann erst die Sachen weg.


    Ich vermute, dass die Ursache Stress/Frust beim Alleinebleiben ist und sich entlädt, wenn Du wieder nach Hause kommst. Und wenn Du dann in das "Spielchen" auch noch selbst aggressiv einsteigst, macht es die Sache natürlich nicht besser.


    Film den Hund mal, wenn er alleine ist und spiel mehrere Varianten durch, die ich oben genannt habe. Erst dann hat man ein besseres Bild, worum es überhaupt geht. Die Ursache muss gefunden und nicht am Symptom herum gebastelt werden.

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