Hund gesucht, Fragen über Fragen!?

  • Aaalso, rein für die Kinder sind Hunde immer eine tolle Sache, gerade bei verhaltensauffälligen Kindern. Meine Tochter hatte auch autistische Züge( bis wir die Glutenunverträglichkeit entdeckten) und unser Hund war manchmal der einzige, der echten Zugang hatte. Nur Du musst bei der Auswahl des Hundes gut schauen, es muss wirklich passen vom Charakter her. Ausserdem ist selbst bei guter Organisation ein Hund zusätzliche Arbeit und mit vier Kindern weisst Du ja selber, irgendwas ist immer. Brecht das Ganze bitte nicht übers Knie. Trotzdem finde ich, daß ein Hund gerade gut in eine Familie passt und den Kindern beim Aufwachsen viel geben kann.

  • nee über s Knie brechen eh nicht. Wir überlegen seit Jahren uns einen Hund zu holen, aber es war halt immer was. Entweder war ich schwanger oder in Ausbildung etc. Aber nun passt es soweit, ich bin noch ne ganze Weile zu Hause, Geld passt, ich werde nie wieder schwanger sein und der Platz ist da.
    Natürlich ist es Arbeit, das lässt sich nicht verleugnen da gibt es kein wenn und aber. Für mich ist das wie mit einem weiteren Kind und ich nehme das genauso wie mein Mann gern in Kauf.
    Ich bin auch jemand bei dem man mit, nicht machbar, unmöglich nicht wirklich weit kommt.. Wenn ich auf all die Leute gehört hätte die meinten das es unmöglich ist mit Kindern die Ausbildung gut zu meistern, das es mit Kindern unmöglich ist Arbeit zu finden etc gehört hätte, hätte ich heute weder meine 4 Mäuse, noch eine Ausbildung, geschweige denn Arbeit.

  • Dass die Kinder älter sein müssen um mit dem Hund allein zu gehen hat vorallem versicherungsrechtliche Gründe. Wenn was passiert und ein zehnjähriges Kind ist mit dem Hund unterwegs, greift die Versicherung nicht. Wenn er auf die Strasse laufen sollte und es kommt zum Totalschaden oder gar zu schweren Verletzungen bis hin zum Tode, werdet Ihr finanziell nie mehr glücklich.

  • zur Frage, ob Kinder alleine mit dem Hund ausgehen dürfen/können:


    Heute wird das anders gesehen als noch zu meiner Jugendzeit.
    Im Falle eines Unfalles (Verkehr, Beißerei mit anderen Hunden o.Ä.) zahlt deine Haftpflichtversicherung nicht. Denn ein Kind unter 14 Jahren kann einen Hund noch nicht eigenverantwortlich führen und jede mögliche Situation beurteilen, so sieht es die Rechtsprechung. Passiert etwas, gilt das das Verletzung der elterlichen Aufsichtspflicht.


    http://www.easy-dogs.net/home/…duerfen_kinder_gassi.html


    Ein Kind kann möglicherweise sehr gut mit dem eigenen Hund klarkommen, und ist ihm auch körperlich gewachsen, wenn der Hund klein ist. Aber als Hundeführer muß ich auch andere Hunde und deren Verhalten schon auf Entfernung sehr genau beurteilen können, um kritische Situationen zu verhindern. Ich muß zB in der Lage sein, meinen Zwerg auch vor einem Hund in Schäferhundgröße wirksam zu schützen.





    Dagmar & Cara

  • Also wer 4 Kinder hat, sich nicht gestresst fühlt, seine Beziehung erhalten kann, finanziell keine Schwierigkeiten hat und trotzdem noch Bock auf mehrere Stunden Arbeit mit einem Hund hat, der schafft das auch.
    Ich kann mir da kein Urteil bilden, ich würde mir zu Kleinkindern und Kindern, die noch nicht mal aus der Pubertät raus bzw drin sind, gar kein Tier holen. Einfach, weil ich es zu stressig finden würde, aber das muss ja nicht jeder.


    Zum Einsatz als Therapiehund kann ich allerdings was sagen. Überhaupt wird dieser Begriff echt inflationär gebraucht in letzter Zeit. Die "richtige" therapeutische Arbeit eines Tieres ist nur unterstützend zu einem Therapeuten zu sehen. Ihr meint also eher, dass der Hund allein durch seine Anwesenheit und Bindung zum Kind gut auf das Kind einwirkt, oder?
    Was ist, wenn der Hund keinen Bock auf das Kind hat? Manche Hunde haben Angst vor oder schlichtweg keine Lust auf Menschen, die irgendwie "sonderbar" sind. Dann wäre der Sinn des Hundes verfehlt. Die Ausbildung zu einem speziellen Therapiehund dauert sehr lange und nicht jeder eignet sich dafür. Eine Idee wäre, dass ihr einen Hund nehmt, der als Assistenzhund schon darauf trainiert ist. So ein Hund kostet aber viele Tausende Euros. Ein normaler Hund aber kann auf Dauer diese Arbeit nicht leisten, schon gar nicht täglich. Und ihr kennt euch mit dieser Arbeit ja auch nicht aus. Meiner zb macht es zwei-dreimal im Monat 1-1,5Std lang. Danach kann man ihn in die Ecke stellen, das ist irre anstrengend.


    Ich würde den Hund auch nicht einem Kind in die Hand drücken und es alleine raus gehen lassen. Ein Kind kann nicht immer adäquat reagieren. Zb könnte, obwohl euer Hund total lieb wäre, ein anderer ihn einfach anfallen wollen, würde ihn oder sogar euer Kind verletzen. Auch wenn von euch gar keine "Gefahr" ausgeht, als Hundehalter kommt man fast täglich in irgendwelche blöden Situationen. Man muss fremde Hunde blocken, dann flitzt da ein Hase an einem vorbei und der Hund hinterher, er könnte vors Auto rennen, das Kind nicht ernst nehmen, dann soll der Hund Beifuss laufen lernen, dann lässt der nette Nachbar seinen "netten" Hund frei auf euch zulaufen etc. Manchmal ist das schon für einen erwachsenen Menschen schwer und stressig, ein Kind würde ich persönlich damit nicht betrauen.


    Zum Thema Tierheim oder Welpe? Da habe ich ja gerade selbst meine Erfahrungen gemacht und mag mir da kein abgeschlossenes Urteil bilden ;) Ein erwachsener Hund hat sehr viele Vorteile, aber auch eine Vorgeschichte, die immer irgendwie reinspielt und ewig nachhängen kann bis hin zum "der Hund passt einfach nicht in unser Leben und er wird hier nicht glücklich" (wie bei uns die Schlussfolgerung war). Ich hab für mich zumindest einen erwachsenen Hund ausgeschlossen, weil ich genug Zeit und Ruhe habe, um vom Tag 1 an alles selbst zu übernehmen, was die Prägung usw angeht. Aber ich gehe auch sehr stark einher mit der Meinung, dass ein Welpe in eurer troubeligen Umgebung eher unpassend ist und es schwierig wird, für ihn Zeit zu finden und ihm die nötige Ruhe zu geben. Am besten wäre wohl ein völlig unproblematischer netter Hund, der Kinder und die ganze Aufregung zuhause liebt. Vielleicht findet ihr ja so einen in einer Privatabgabe oder als Perle im Tierheim. Oder ihr sucht nach speziell ausgebildeten Hunden für euer Kind, wie oben schon vorgeschlagen.


    Prinzipiell kann das also sehr wohl bei euch klappen, die Anforderungen sind halt nur echt hoch. Viele Züchter und Tierheime würden euch allein wegen eines Kleinkindes keinen Hund abgeben. Und ihr braucht dann echt einen nervenfesten, einfachen, genügsamen und lieben Hund, der akzeptiert, wenn er mal hinten anstehen muss, dabei noch Therapie für ein Kind geben soll usw. Solche Hunde gibt es tatsächlich. Ihr müsst nur suchen.

  • Hallo,


    ich beziehe mich direkt auf den Eingangspost. Erstmal zwei grundsätzliche Dinge vorweg:


    Ein Kind unter 14 Jahren darf (allein aus versicherungstechnischen Gründen) niemals alleine mit einem Hund (egal welcher Größe) raus. Ich persönlich würde kein Kind unter 16 mit einem Hund alleine rausschicken. Gerade bei Hundebegegnungen kann es Situationen geben, da wissen manche Erwachsene nicht, wie sie richtig reagieren... Und dann soll ein Kind das wissen?


    Das Zweite: Wenn ihr euch einen Welpen holen möchtet, dann NUR vom VdH-Züchter. An eurer Stelle würde ich mir keinen Welpen holen, der potenziell problematisch werden könnte, d.h. eventuell aus schlechter Aufzucht stammt und Deprivationsschäden mitbringt oder einen Mischlingswelpen, bei dem man nicht weiß, welche Rasseeigenschaften im Endeffekt durchschlagen.


    Dann nochmal zum Thema Welpe. Wenn ich den Eingangspost richtig verstanden habe, wäre es euer erster eigener Hund und daher auch euer erster eigener Welpe. Welpen machen verdammt viel Arbeit. Und zwar nicht nur die ersten paar Wochen. Bei einem Kleinhund dauert es acht bis zehn Monate bis er aus dem Gröbsten raus ist, bei größeren Hunden kann es bis zu drei Jahre dauern. In dieser Zeit, das ist meine Meinung, sollte der Hund nicht einfach so "nebenher laufen". Es muss aktiv an der Alltagstauglichkeit und am Grundgehorsam gearbeitet werden. Und zwar täglich. Wie das mit vier Kindern zu bewerkstelligen ist, kann ich nicht einschätzen, da ich keine Kinder habe. Aber ich für meinen Teil kann sagen, dass ich während Newtons erstem Jahr hier mit ihm, meinem Vollzeitjob, meinem Haushalt und gelegentlichen Treffen im Freundeskreis vollkommen ausgelastet war. Richtig mit Sport habe ich zum Beispiel erst wieder im Frühjahr anfangen können, weil ich schlicht keine Zeit hatte davor.


    So, nun zur Rasseempfehlung. Ich würde mir einen möglichst pflegeleichten Hund holen. Keinen, der aufwändige Fellpflege braucht oder einen, der besondere Beschäftigung braucht. Wenn ihr einen kleinen Hund möchtet, wäre mir als erstes die französische Bulldogge eingefallen. Die, die ich kenne, sind total gelassene und ruhige Hunde mit sehr hoher Reizschwelle. Ich finde, das könnte zu euch passen. Ansonsten könntet ihr auch mal selbst in der FCI-Gruppe 9 schauen, ob ihr da vllt selbst etwas Passendes findet. Habt ihr euch schon Gedanken wegen des Geschlechts gemacht? Ich würde euch definitiv einen Buben ans Herz legen.


    Noch zum Thema Versicherung: Ich habe für Newton nur eine Tierhalterhaftpflicht. Die kostet 80€ im Jahr. Ich habe eine Versicherung gewählt, die vor Ort eine Filiale hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, wenn man nicht auf eine Hotline angewiesen ist, sondern die Sachen face to face klären kann. Eine OP-Versicherung habe ich nicht. Mich würde es finanziell nicht ruinieren, wenn Newton eine teurere OP braucht. Eine Krankenversicherung ist mMn rausgeschmissenes Geld. Die meisten zahlen keine routinemäßigen Sachen wie Impfung, Entwurmung, etc. Und selbst wenn: Newtons jährlicher Tierarztbesuch kostet 65€ (inkl. große Impfung und einer Entwurmung). Selbst wenn noch 30€ für drei weitere Entwurmungen dazu kommen, bin ich bei weniger als 100€ pro Jahr. Die jährliche Versicherungsprämie dürfte um Einiges höher sein.


    So, das waren meine zwei Cents dazu. Hoffe, es hilft weiter.


    Grüße,
    Rafaela

  • Hallo,


    Bekannte von uns haben 6 (4 - 12 Jahre alt) Kinder und zwei Hunde und alles ist toll.
    Sie wohnen ländlich und haben den ersten Hund angeschafft als die Jüngste in den Kindergarten kam. Sie hatten viel Hundeerfahrung und haben lange überlegt und dann richtig entschieden. Sehr gerne hätten sie früher einen Hund gehabt, aber der sollte ja nicht nur Kinderkumpel sein, sondern auch eine Beschäftigung bekommen.
    Finanzielle Probleme haben sie nicht und da die Großeltern mit im Haus wohnen ist Urlaub oder Krankheit kein Thema.
    Die Hunde sind aus dem Tierheim, ein Boxer-Mix und ein Schäferhund und beide kannten Kinder. Sie waren noch Jungspunde und es war gut das sie in erfahrenen und konsequente Hände kamen.
    Es geht, aber ich würde in deinem Fall auch noch warten.
    Man unterschätzt oft die Hundehaltung und stellt sich nur die positiven Dinge vor.
    Schreib dir mal auf was so alles an Schwierigkeiten auftauchen könnte und überlege was dann der Plan wäre. Viele Dinge kannst du hier im Forum lesen und da geht es nicht um Großfamilien.


    LG Terrortöle

  • Also grundsätzlich ist es natürlich möglich, ich habe auch schon Hunde in Familien mit 6 Kindern vermittelt und das klappt bestens.


    Du musst Dir nur bewusst sein das ein Hund in vielen Dingen ( zumindest Anfangs ) anstrengender als ein Kind sein kann. Vielleicht hier mal einige Stichpunkte :


    - Hund und Kind dürfen nie alleine zusammen sein
    - Welpe muss alle 2 Stunden raus und das oft sofort - also nicht erst Kids anziehen - sonst wird es schwierig mit der Stubenreinheit
    - Welpen haben spitze Zähne, das soll so ein und damit müssen die Kids umgehen können bzw DU bis dafür verantwortlich das zu regeln
    - die Kinder müssen so gut erzogen sein das sie Hund nicht beim fressen, schlafen, dösen stören
    - Welpen können anfangs nur kurze Runden drehen, schlafen mindestens 18 Stunden am Tag und brauchen Ruhe Ruhe Ruhe
    - es muss Zeit für Hundeschule und geistige Auslastung sein
    - Hund muss bei Wind und Wetter raus, auch bei Schneesturm ...
    - bis der Hund erzogen ist können schon 2 Jahre vergehen und auch danach muss man dran bleiben
    - Kind und Hund würde ich nicht alleine rausschicken, zum einen wegen der Versicherung, zum anderen wegen der Sicherheit. Ich bezweifele das ein 10 jähriges Kind alles managen kann. Auch ein Hund von 10 kg kann enorme Kräfte entwickeln, z.B. er springt vom Bürgersteig vor ein Auto, ein anderer Hund greift an, Katze springt vor oder ganz Simpel er tritt in eine Glasscherbe. Welch ein Trauma für das Kind, sollte wirklich etwas passieren und wenn der Hund dann nicht versichert ist.
    - bei der Rassewahl müsst ihr gut überlegen, der Hund sollte nicht zu klein und auch kein Riese sein, nervenstark, fröhlich, aktiv und verspielt.


    Das ist es was mir auf die Schnelle dazu einfällt. Kind und Hund sind eine tolle Sache, wenn alles passt. Überlegt ob ihr einem Welpen gerecht werdet. Ansonsten würde ich zu einem Hund raten der in einer Pflegestelle mit Kindern zusammenlebt.

  • "Hund muss bei Wind und Wetter raus, auch bei Schneesturm"


    Darüber musste ich nun doch Schmunzeln... ;) Oder man wartet bis der Schneesturm vorbei ist... ;)


    Ich habe einen Labrador, der wirklich jeder Witterung trotz. Trotzdem gehe ich wirklich nur dann bei störmendem Regen wenn es absolut nicht anders geht. Auch bei der Hitze jetzt... Da geht Herr Hund am frühen Morgen und am späten Abend. Geht auch ohne Weiteres.


    P.S.: Zitatfunktion für Textteile geht irgendwie nicht am iPad...

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