Das Voran und wie nun weiter?

  • Neben den Hund hockt man sich eigentlich eher nicht ;) Sinnvoller ist es den Hund gerade ins Fuß zu setzen - also so, dass Nasenspitze und Rutenansatz die Linie zum Dummy sind und man selbst auch steht und dem Hund mit der geraden Hand die Richtung anzeigt, so dass er gleichzeitig die Hand sehen kann und in die passende Richtung ins Gelände schaut. Loslaufen soll der Hund erst auf das Wortkommando.


    http://www.drc.de/sites/dev.dr…eisen_0.JPG?itok=QzT92aN_


    Kann Dein Hündin das kleine Suchenkommando? Bisher schickst Du sie auf Deiner Trittspur und dann "stolpert" sie von selber drüber oder sagst Du ihr an, wann das Dummy kommt?

  • wie ist das gemeint:? Mehrfach und aus verschiedenen Richtungen????? Wo steh ich da und wo ist der Hund????

    Deine Übung ist der erste Schritt zu dem, was mal Voran werden soll. Mehrfach hinschicken kannst du sie, wenn du da zwei Dummys hinlegst. Ist auch nicht schwierig, weil sie vom ersten Mal weiss, dass da noch einer liegt. Aus verschiedenen Richtungen heisst, du gehst nach dem ersten Dummy mit Hund etwa einen Achtels-, später einen Viertelskreis um den Fixpunkt herum, und schickst sie von da. Da braucht sie anfänglich wirklich noch einen Fixpunkt wie einen Baum oder so, den sie sich merken kann. Anfänglich die Distanz kurz halten, damit sie erfolgreich ist.


    Für weiterführende Übungen braucht man dann einen Helfer, der unbemerkt die Dummys nachlegt. Aber bis der Hund die obige Übung von jedem beliebigen Punkt des Kreises kann, auch auf verlängerte Distanz, hat man eine Weile zu tun. ;)

  • :headbash: versteh ich nicht


    das mehrfach. liegen die Dummys nebeneinander oder der eine da irgentwo der andere da irgentwo????


    das mit dem Fixpinkt versteh ich auch nicht. Fixpunkt ist ein Baum. liegt der Dummy jetzt neben dem Baum und ich schicke sie von Norden Westen Süden hin? meinst du das so???

  • Stell Dir die jagdliche Arbeit vor. Das Einweisen ist der Part, bei dem Du als Hundeführer etwa weißt wo die Ente gefallen ist beim Abschuss, Dein Hund hat es aber nicht gesehen, weil er zum Beispiel im Auto saß oder eine andere Arbeit erledigt hat in dem Augenblick.


    Nun wäre es ja ziemlich geschickt, wenn man den Hund recht genau an den Punkt dirigieren kann, wo sie gefallen ist, denn er muss ja nicht unnötig Energie verpuffen bei einer großen Suche, wenn Du ja weißt wo sie ist.


    Also wird der Hund auf direktem Weg über ein Kommando dahingeschickt und, weil er ja nicht wissen kann wie weit er dafür laufen muss (je nach Gelände schluckt Gestrüpp den Geruch ja ziemlich und sehen kann er sie auch nicht), lernt der Hund ein Kommando, das ihm sagt: Jetzt an dieser Stelle mal anfangen zu suchen, da müsste sie sein. Das ist das kleine Suchenkommando.

  • Der Fixpunkt ist eigentlich eher eine Hilfe für den Menschen... damit man dem Hund nicht an der falschen Stelle das Kommando gibt ;)


    Man kann das natürlich am Anfang auch beim Hund verwenden, damit er sich merken kann wo es ist - als Hilfe. Aber das muss man später wieder abbauen. Ich benutze das zum Beispiel nicht beim Aufbau... viele Wege führen nach Rom.

  • Ich kann dir das Buch 'Trainingsbuch für Retriever' von Norma Zvolsky ans Herz legen. Da sind die einzelnen Übungen und Schritte sehr schön erklärt. Auch mit Grafiken wie du stehst, wo der Wind kommt, wo der Helfer steht, bzw. wies aussehen kann und eben Aufgebaut wird/werden kann. :smile:


    Ich kenn das auch noch so das man den Hund erst mal gerade auf einen sichtbaren Markierstab schickt. Da liegt dann ein Dummy der apportiert werden soll. Erst sieht der Hund das du ihn hinlegst, dann später hat er nicht gesehen das da einer liegt. (Du kannst den Hund z.B. hinter ne Hecke setzen damit ers nicht sieht, oder ein Helfer leg den Dummy aus wenn der Hund auf dem Rückweg ist mit dem ersten). Wenn der Hund dir soweit vertraut das er da auch gerade hinläuft und apportiert, dann kannst du auch die Richtung ändern aus der du schickst. Der Markierstab bleibt aber an der gleichen Stelle, du bewegst dich um ihn drum rum mit dem Hund.
    Dann kommen Geländeübergänge und du schickst den Hund nach und nach auf deine Markierung so das er beim starten diese nicht sieht, aber beim gerade hinlaufen sieht er ihn dann nach einer Zeit. Nach und nach sieht er ihn immer später und irgendwann gar nicht mehr.
    Da wo der Dummy ist gibt's dann den entsprechenden Pfiff, wie ja schon geschildert von den anderen. :smile:


    Wobei ich jetzt schon mehrfach gelesen hab das es nicht so sinnig ist einen Markierstab im Training zu benutzen, da der Hund sich dann unter Umständen später noch von weißen Gegenständen verleiten lässt. :ka:
    Aber soweit sind wir noch nicht. Da können die anderen dir sicher besser helfen.


    Dazu sei aber auch gesagt, das Einweisen erfordert gaaaanz viel Übung und gaaanz viel Vertrauen seitens des Hundes in dich.





    Oder möchtest du nur Freizeitmäßig ein wenig mit dem Dummy arbeiten? Also gar nicht unbedingt richtig Einweisen, sondern eher allein son bissel den Dummy verstecken, werfen etc.?

  • Dank euch bin ich jetzt schon ein ganzes Stück weiter


    noch eine Frage.
    wie motiviere ich meinen Hund mehr als ca. 20m im voraus zu laufen? Nach einer gewissen Strecke (mal mehr mal weniger) bleibt sie stehen und guckt mich an
    Wie mach ich das, das sie weiter läuft?????

  • Sehr oft üben, dabei nur in ganz, ganz kleinen Schritten steigern und zwischendurch auch immer wieder aus kurzer Distanz schicken. Dann gewöhnt sie sich daran, auf wechselnden Distanzen zu arbeiten und nicht immer nach soundsoviel Schritten das Dummy zu erwarten. Manche Hunde lösen sich nicht gerne vom Führer, bei einem Sheltie ist das nicht überaschend. Die arbeiten ja gerne dicht beim Menschen. Übung hilft.


    Eine Hilfsübung zum Trainieren von Distanzen kann auch sein: Hund bei Fuß. Du legst ein Dummy vor euch aus so daß der Hund zuschaut, wendest dich dich dann mit dem Hund bei Fuß davon ab und gehst ein Stück zurück, Kehrtwendung und nun wird der Hund zum Dummy geschickt. Der Hund weiß also genau, wo das Dummy liegt, das macht es ihm leichter, sich vertrauensvoll von dir zu lösen. Auch hier wird der Hund erst auf ganz kurze Distanz geschickt, dann langsam steigern. Das kann man gut bei Spaziergängen einbauen.
    Steigerung: Wenn der Hund diese Übung schon gut kennt, läßt man das Dummy mal unbemerkt fallen, geht weiter, wendet, nimmt den Hund ins Fuß und schickt ihn dann zum Dummy.
    Weitere Steigerung: genauso, aber das Dummy wird unbemerkt und unsichtbar für den Hund ausgelegt, zB hinter einer Bodenwelle. Zunächst nur auf ganz kurze Distanz! Das ist dann schon ein echtes 'Blind'.


    Diese Hilfsübung hat den Sinn, daß der Hund lernt, deinem Kommando zu vertrauen und sich größere Strecken von dir zu entfernen, um an seine Beute zu kommen. Aber das passiert bei dieser Übung nur auf deiner Rückfährte. Damit der Hund diese Rückfährte nicht dauerhaft mit dem Einweisen verknüpft, machst du zwischendurch dann wieder andere Übungen, bei denen es keine Rückfährte gibt.
    das Schöne am Dummytraining ist ja, daß man es sehr abwechslungsreich gestalten kann, so daß es nie langweilig wird.


    Ich kann dir das 'Trainingsbuch für Retriever' von Norma Zvolsky auch nur wärmstens empfehlen. Es ist sehr klar aufgebaut und als Ringbuch gestaltet, so daß man es gut zum Training mitnehmen kann. Wenn du dir das durchliest, werden sich viele deiner Fragen erübrigen, weil die Zeichnungen oft leichter verständlich sind als eine Beschreibung nur in Worten.


    Noch ein Tip: da du eine sehr kleinen Hündin hast, schau dir die Welt doch öfters mal aus ihrer Perspektive an, und das meine ich wörtlich: geh in die Hocke oder leg dich auf den Bauch und schau, was deine Sheltine aus ihrer Augenhöhe sieht. Das ist gerade beim Dummytraining oft recht aufschlußreich. Du hältst eine Übung zB für einfach, weil du das Dummy siehst und glaubst, der Hund müßte es auch sehen, aus dem Blickwinkel eines kleinen Hundes ist es aber bereits unsichtbar. Dadurch erklärt sich manche Schwierigkeit.


    Dagmar & Cara

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