Bin Ich als Pflegestelle geeignet?

  • Halli Hallo liebe Foris,
    ich spiele nun schon länger mit dem Gedanken, einen Zweithund auf Zeit, also einen Pflegehund aufzunehmen, und hätte zu dieser Idee gerne eure Einschätzungen: Bin ich als Pflegestelle geeignet? Bzw. bin ich es JETZT ?


    Zu meinem Umfeld:
    - wohne mit meiner Mutter in einer etwa 70m² großen Wohnung in einer Großstadt
    - ich habe einen 1 Jahr alten, unkastrierten Rüden, der mit allem und jedem verträglich und allgemein recht unkompliziert ist (außer, wenn die Pubertät mal wieder kräftig rein haut, ist aber händelbar)
    - meine Mutter ist vollzeit berufstätig
    - ich gehe immer noch zur Schule, nächstes Jahr gibt es dann Abi
    - ich habe das nächste Schuljahr nur 30 Wochenstunden
    - ich wohnen (mit dem Rad) etwa 5 Minuten von meiner Schule entfernt und fahre in den Pausen nach Hause
    - ich habe keine Hobbys, bei denen Hunde nicht erlaubt sind, bzw. ist die Hundehaltung mein Hobby, meine Leidenschaft und Erfüllung :D
    - ich bin finanziell abgesichert


    Meine Bedenken:
    - Ich wohne, wie gesagt, in einer Großstadt, ich habe die Befürchtung, dass der Hund dann nicht mit der Geräuschkulisse etc. klar kommt.
    - meine Mutter unterstützt mich zwar in allem, was ich tue, jedoch ist die Hundehaltung komplett mir überlassen (außer wenn ich krank bin, z.B.)
    - wenn der Pflegehund wieder gehen darf, weil er eine tolle Familie für immer gefunden hat, trauert mein Hund dann?


    Warum will ich das überhaupt?
    - um als Bindeglied zu fungieren, damit der Hund ein tolles neues zu Hause finden kann und ihm einen schönen Start ins neue Leben ermöglichen zu können
    - damit ich die Interaktion zwischen dem Hund und meinem Hund beobachten kann
    - ich habe das Gefühl, dass Digby absolut kein Einzelhund ist. Er fühlt sich sichtlich wohl mit mir, aber irgendwie "fehlt" ihm was, habe ich das Gefühl. Ich möchte gerne sehen, ob ihm ein Zweithund das geben kann
    - als "Testspiel" für einen Zweithund


    Was meint ihr? Bin ich als Pflegestelle geeignet? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, oder soll ich lieber noch ein Jahr warten, bis ich Abi und somit mehr Zeit habe?


    Freue mich auf eure Antworten! (mein erster eigener Thread, Juhu) :bindafür:

  • Hallo,


    wir waren auch schonmal Pflegestelle. Ein Hund aus Griechenland (drei oder vier Wochen), ein Hund vom Nachbarn für zwei Wochen...


    Hast du schon einen Verein im Auge, für den du als Pflegestelle fungieren willst?


    Bei Auslandhunden weiß man eben gar nicht, was man bekommt. Ich hatte wohl den entspanntesten, ruhigsten und unkompliziertesten Hund ever erwischt - der konnte Bus fahren, Auto fahren, war freundlich zu allem, aber niemals aufdringlich, verschmust ohne Ende, sah dabei aus wie ein langes, kurzbeiniges Schaf, hat sich durch NICHTS aus der Ruhe bringen lassen. Stubenrein, konnte alleine bleiben... aber ich denke, das ist die Ausnahme.


    Einen Hund, der nicht stubenrein ist und/oder nicht alleine bleiben kann, etc. kannst du nicht täglich sechs Stunden alleine lassen. Ich denke, das ist bei Euch das K. O. Kriterium.


    Auch, dass du scheinbar sehr nah an der Stadt wohnst bzw. direkt in der Großstadt? ist sicher nicht ideal.


    Was ich mir vorstellen könnte, wäre z. B. Urlaubsbetreuung oÄ.

  • Ich habe schon eine Tierschutzorga näher in Betracht gezogen, doch es steht nichts fest, ist ja alles noch in der Schwebephase.
    Der Hund wäre mit meinem Hund etwa 3 Stunden am Stück allein, dann komme ich, um eine Stunde da zu sein.
    Ja, ich wohne in der Stadt, direkt an der Elbe. Genau das wäre mein Ausschlusskriterium, ich will dem Hund nicht vermeidbaren Stress zumuten.


    Danke für deine Einschätzung :)

  • Ich habe mir das auch mal überlegt, ob ich Pflegestelle werden will. Letztendlich habe ich es nicht getan.


    Die Gründe dafür waren zum Einen die Unberechenbarkeit, was man da bekommt. Was wäre, wenn der Pflegehund und Deiner sich nicht verstehen? Wenn der Pflegehund nicht allein bleiben kann und dann die Wohnung zerstört oder die Nachbarschaft zusammenbellt? Wenn der Pflegehund nicht stubenrein ist?
    Das sind alles reelle Risiken, zu denen Dir selten jemand was sagen kann, wenn der Hund direkt aus dem Ausland kommt.


    Zum Anderen hat mich abgeschreckt, dass man das zeitlich so schlecht überblicken kann. Wenn der Hund Glück hat ist er innerhalb von zwei Wochen wieder weg. Wenn man Pech hat und der Hund ist schwierig oder hat gesundheitliche Probleme dauert es bis zur Vermittlung u.U. Jahre. Was ist, wenn Du Abi machst und der Hund ist immer noch da? Wieder an den Verein zurückgeben als Wanderpokal?


    Ich sage nicht "tu's nicht", aber überlege Dir vorher verschiedene Szenarien und was Du tun würdest.

  • Nach dem Abi will ich eh erst mal eine Pause :lol:
    Aber ja, da sprichst du tatsächlich etwas an, was mir auch im Kopf rumschwirrt. Die Orgas schreiben zwar alle, dass sie den Hund auswählen, der am besten zu der Lebenssituatin passt, aber diese sind ja meist nicht vor Ort und können den Hund deshalb nicht perfekt einschätzen.


    Das "die Nachbarschaft zusammen bellen" wäre auch wirklich nicht gut. Mein Hund bellt eigentlich nicht, er ist aber wachsam und es gibt auch mal ein "Wuff" oder "Muff", wenn ihm etwas nicht geheuer vorkommt. Da ich in einem Altbau lebe, der recht hellhörig ist, wäre es von Nachteil einen Kläffer als Pflegi zu bekommen.
    Ich nehme das auf jeden Fall mal auf meine Pro/Contra-List auf ;)

  • Im Prinzip eine tolle Idee!


    Was würde denn der Vermieter sagen? Ein Hund ist okay, aber eventuell ein zweiter nicht.
    Und könntest Du Dich leicht wieder von dem Hund trennen, wenn er über Wochen und Monate bei Dir war?


    Die Idee, als Test erstmal einen Urlaubshund aufzunehmen, finde ich gut.

  • Der Vermieter ist recht kulant, und da alle anderen Mieter unseren Hund lieben (und mich auch schon mal gefragt haben, ob wir im Urlaub waren, man hört ja gar keinen Hund ^^), denke ich , dass das klar geht. Wir werden ihn aber auf jeden Fall noch fragen. Auch wenn es dann vielleicht doch nichts wird, fragen kostet ja nichts.


    So einen Testhund fänd ich auch klasse, ich weiß nur nicht, wo ich so einen her bekomme :lol:


    Ich denke, wenn ich weiß, dass er in ein gutes zu Hause für immer kommen wird, kann ich mich von ihm trennen. Hat man da eigentlich ein bisschen Mitspracherecht? Ich will nicht, dass der einfach zu irgendeiner Familie kommen würde, die sich dann gar nicht um ihm kümmert...

  • Bei uns hatte man kein Mitspracherecht. Da hieß es Donnerstags, eine Familie wurde gefunden und Freitags wurde der Hund von einer Orgatante abgeholt und überliefert...

  • Find ich erstmal toll von dir :applaus:
    Und wegen dem Stress in der Großstadt.. Entscheide dich doch am besten für einen selbstsicheren Hund, der damit keine Probleme hat. Da kann dir die Orga sicher weiterhelfen.

  • Hey,


    normalerweise hat man ein Mitspracherecht bzw. würde ich keine Pflegestelle machen, wenn ich es nicht hätte.


    Die Pflegestelle kann den Hund am besten einschätzen und wenn das Gefühl nicht stimmt oder es anderweitig Bedenken gibt, sollten die Zuständigen das in ihre Überlegung mit einbeziehen. Davon, den Hund einfach blind in Familien abzugeben, halte ich gar nichts und eine solche Organisation würde ich auch nicht unterstützen.



    Wenn Du in der Stadt lebst, solltest Du Dir logischerweise keinen Angsthund aussuchen, wobei auch vermeintlich sichere Hunde durchaus 'einbrechen' können. Klär deshalb vorher ab, ob der Verein fix reagieren kann. Viele sagen, sie finden dann schon eine Lösung - besser ist es, vorher abzuklären, ob es eine PS gibt, die einspringen könnte.


    MMK sollten beim Auslandstierschutz vorher mind. einmal vernünftig getestet sein, nicht nur über den Schnelltest. Das sollte man in DE auch nach ein paar Wochen wiederholen und danach in größeren, regelmäßigen Abständen.


    Die üblichen 'Risiken' sind Dir bewusst? Stubenunreinheit, Probleme mit dem Alleine bleiben, nicht ableinbar, Probleme mit Artgenossen, Ängste, Krankheiten etc. pp.

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