Angst vor "Draußen"

  • Hallo ihr Lieben,
    ich würde mich total über ein paar Tipps von euch freuen :)


    Wir haben vor 2,5 Wochen unsere kleine Hundedame von einer Tierschutzorga bekommen. Sie ist ca. 4,5- 5 Monate alt, kommt aus Kreta und wurde als Welpe mit den Geschwisterchen in den Bergen ausgesetzt.
    Im Prinzip läuft alles wirklich prima: sie hat schon ein wenig Vertrauen aufgebaut, ist stubenrein geworden, schmust und spielt, bewegt sich sicher in Haus und Garten und ist insgesamt einfach ein super Hund.
    Leider hat sie noch ziemliche Panik vor Spaziergängen :( Wir wohnen in sehr ruhiger Lage in einem Kurort, etwa 500 Meter vom Wald entfernt. Direkt hinter unserem Garten ist eine super Wiese, aber die Kleine hat einfach Panik sobald wir einen Schritt vor die Tür setzen.
    Ich mache mir deswegen etwas Sorgen, weil ich merke, dass sie den Kontakt zu Artgenossen vermisst (mir ist es total wichtig, dass sie den Umgang mit anderen Hunden nicht verlernt und jemanden zum Toben hat). Wir haben zwar eine Nachbarshündin die sie jeden Tag im Garten sieht, aber die alte Dame hat leider so gar kein Interesse an der Kleinen und ignoriert ihr Spielversuche.


    Habt ihr vielleicht ein paar Tipps wie ich Julie am besten die Angst vor dem Draußen nehmen kann?


    Was wir bisher tun:
    - jeden Tag ein paar Meter rausgehen (ganz ruhig und entspannt- ich setzte mich häufig mit ihr einfach auf den Boden und unterhalte mich mit ihr, bis sie nicht mehr so angespannt ist)
    - ich habe sie an Leine, Sicherheitsgeschirr und Halsband gewöhnt bevor wir die ersten "Ausflüge" gemacht haben (sie ist doppelt gesichert)
    - ich ziehe sie nicht, sondern versuche sie zu locken, wenn sie stehen bleibt oder "ausbrechen" möchte
    - ich bin ruhig und bestimmt, tröste sie nicht sondern quatsche eher fröhlich vor mich hin wenn wir rausgehen
    - wir gehen erst wieder ins Haus, wenn die Kleine sich entspannt hat (und sei es direkt vor der Haustür)


    Ich bin für jeden Tipp dankbar :) ich habe zwar schon Erfahrung mit Hunden (auch mit Angsthunden) aber hatte dabei noch niemals dieses Problem.


    Ganz liebe Grüße

    • Neu

    Hi


    hast du hier Angst vor "Draußen"* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hallo,


      ich denke, Du bist mit deiner bisherigen Methode schon auf einem guten Weg!


      Ich würde sie eventuell einfach zur Wiese tragen und mich zu ihr setzen, aber ohne groß mit ihr zu reden. Einfach ganz ruhig und entspannt dasitzen, vielleicht ein Buch zum lesen mitnehmen und die Kleine "machen lassen". So dass sie nach und nach begreift, dass alles in Ordnung und ungefährlich ist.


      Wenn sie sich auf der Wiese hinter eurem Haus deutlich entspannen kann, würde ich erst das nächste "Projekt" in Angriff nehmen, also zum Beispiel eine etwas belebtere Wiese/Park. Hier wieder genauso verfahren.


      Ich denke, du musst einfach noch weiter etwas Geduld haben. Ihr schafft das schon!

    • Wie ist es mit Autofahren?
      Vielleicht mag sie bebaute Gebiete nicht so gerne?
      Mein Hund wollte anfangs nicht in den Garten und an Häusern vorbei, aber in "freier Natur" fühlte er sich sicher.
      Gewöhnung ist aber auch wichtig, wie oben schon geschrieben wurde, aber das weißt Du bestimmt.
      L. G.

    • Huhu, vielen lieben Dank für eure Antworten!!
      Die Idee mit der Wiese und dem Buch klingt super! Das versuche ich gleich mal :) Ansonsten wollte ich morgen mal den Vorgarten in Angriff nehmen (pflanzen, Unkraut rupfen etc) und die Kleine an der Schleppe mitnehmen (sollte ja einen ähnlichen Effekt haben).


      Übers Autofahren kann ich bisher noch gar nichts sagen, da weder mein Mann noch ich einen Führerschein haben. Allerdings ist die beschriebene Wiese an unserem Haus ungefähr so groß wie ein Fußballfeld.


      Ich habe die Kleine auch schon 3 mal direkt zur Wiese getragen oder mit meinem Mann über den Zaun gehoben (um die Straße zu meiden).


      Muss ich mir eigentlich gerade wirklich solche Sorgen um den fehlenden Hundekontakt machen?


      Ganz liebe Grüße und einen super Abend für euch :)

    • Hast du schonmal versucht zusammen mit der Nachbarshündin rauszugehen. Auch wenn die alte Hundedame nicht mitspielt, so ist sie vielleicht Vorbild genug um Sicherheit zu vermitteln wo du es (noch) nicht vermagst!?
      Vielleicht kannst du sie dir ja mal von der Nachbarin borgen, oder diese geht mit - vorrausgesetzt fremde Menschen sind kein Problem.

    • Hallo,


      das mit dem Vorgarten und der Schleppleine ist sicher auch eine gute Idee!


      Ich denke, dass Hundekontakt zur Sozialisierung für die Kleine zwar schon wichtig wäre, aber die allgemeine Angst und Unsicherheit erstmal eure größeren "Probleme" sind, die ihr zuerst in Angriff nehmen solltet.


      Kennt ihr denn eventuell Leute mit anderen, souveränen Hunden, die euch vielleicht mal auf der Wiese besuchen könnten?


      P.S.: Genau @Cherubina, so meinte ich das auch mit den "souveränen Hunden"!

    • Klar ist ein so genannter "souveräner Ersthund" für so einen Hund unbezahlbar, aber den habt Ihr nunmal nicht.
      Kennst Du jemanden mit einem coolen Hund, der mit Euch auf die Wiese kommen könnte oder der ein Auto hat und Euch in die unbebaute Natur mitnehmen könnte?
      Das könnte hilfreich sein.
      L. G.
      Edit: Mehrere waren schneller, aber passt ja. ;)

    • Als ich meine Betsey adoptiert habe, hatte sie auch viel Angst vor "draußen".
      Im Dunkeln ging es gar nicht, im Hellen war alles bedrohlich (Menschen, Autos ...).
      Sie kannte halt nichts, hatte 1 Jahr in Irland im TH-Zwinger gesessen und machte ihre Geschäfte nur in eine Ecke meiner Wohnung.


      Da ich keinen Garten habe, im 1. Stock wohne, musste sie sich dran gewöhnen, draußen sicherer zu werden.
      Ich habe einfach mein Ding durchgezogen. Sie hatte sicher viel Stress mit den Spaziergängen vor und nach der Arbeit (und abends hatte sie "einen Korken drin"). ;)


      Hat sich aber schnell gegeben. Nach 2 Wochen keinen Kot mehr in der Wohnung, nach 4 Wochen auch keinen Urin mehr.


      Und ich habe sie auch gezerrt. Sie musste die Erfahrung machen, dass es draußen nicht gefährlich ist. Das geht halt nicht durch Vermeiden.

    • Huhu, vielen lieben Dank für eure Tipps :)
      Julie und ich haben gestern Stunden im Vorgarten verbracht und es hat ganz wunderbar geklappt!!
      Sie hat entspannt in der Sonne gedöst und ist mir sogar fröhlich bis zur Garage gefolgt (sonst war schon in der Auffahrt Zitterlippchen angesagt).
      Morgen (wenn das Wetter mitspielt) versuchen wir es mal mit der Wiese :)


      Ich wünsch euch ein ganz tolles Wochenende!

    • Hey, das klingt doch super!


      Also genauso weitermachen und in kleinen Schritten "steigern".


      Dann wünsche ich euch ein schönes, entspanntes Wochenende!

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