Wie schaffe ich es meinen Dobermann (7,5 Mon.) runterzufahren?

  • Hallo,


    meine Quinn (7,5 Mon.) ist wie ein Dobermann nunmal sehr quirlig, aber in gewohnter Umgebung oder generell in Umgebungen in denen wir alleine sind hört sie super und konzentriert sich voll auf mich.
    Wenn wir aber (mit Freunden) an den See fahren dreht sie total auf. Sie zerrt, fiept, jammert, lässt sich überhaupt GAR NICHT beruhigen. Teilweise muss ich sie richtig grob anpacken um zu ihr durchzudringen. Wenn ich sie mal zum ablegen gebracht habe, kann sie nicht eine Sekunde (trotz leckeren Markknochen o.ä.) still liegen und ist nur am jammern. Heute war es so schlimm, dass sie sogar gekotzt hat vor Aufregung! Im Auto hingegen ist sie innerhalb einer Minute tief und fest eingeschlafen.
    Ich weiss, dass so ein Seebesuch (*yeah Wasser!*) mit vielen Menschen sehr anspruchsvoll für einen jungen Hund ist aber ich weiss wirklich nicht wie ich mit ihr trainieren soll auch mal Ruhe zu geben. Ich selber verspanne mich so sehr dabei und werde immer grober zu ihr und das will ich nicht!
    Suche daher von euch Ratschläge, wie ich das geplant angehen kann. Freue mich vorallem über Tipps von Dobibesitzerin, denn Dobis sind etwas... naja... "speziell" :roll:


    Danke schonmal und liebe Grüße ;)

  • Auch ohne eigenen Dobermann:


    Du solltest die Anforderungen bzw. den Schwierigkeitsgrad langsam steigern. Von "gewohnter Umgebung und ganz alleine" zu einem Badeseebesuch ist es ein riesiger Schritt. Ich würde versuchen häufig mit ihr alleine in fremde Umgebung mit und ohne Wasser zu fahren und dort mit ihr zu üben. Erst wenn das gut klappt trifft man sich mal an einem ihr bereits bekannten Ort mit ein paar Freunden usw.


    Man muss sich mit der Trainingsgeschwindigkeit eben immer an den Hund anpassen.


    Mit Kito habe ich vor 2 Jahren noch völlig ausgeschlossen mit ihm mal an belebtere Orte zu gehen. Der Versuch mit ihm eine Runde durch die sonntäglich ruhige Fußgängerzone zu drehen endete mit einem zitternden Hund unter einer Bank (OK, hier war es Angst, bei dir ist es bestimmt eine positivere Form der Erregung :-) ).
    Heute geht er entspannt mit auf Agility-Turniere und ich kann mit ihm auch Samstags mal ein Eis in der Stadt essen gehen.
    Das ging aber nur sehr kleinschrittig und ohne etwas unbedingt zu wollen.


    Im Zweifel also lieber den Hund Zuhause lassen.

  • Ich muss sagen, ich hätte an meinen Hund mit 7 Monaten nicht die Erwartung gehabt, dass er an einem See mit vielen Leuten längere zeit Ruhe gibt, damit ich gemütlich abhängen kann... ebenso wenig, wie an ein Kleinkind.


    das passt halt nicht.


    Man kann das Üben, aber nicht mir streng und böse werden und nicht gleich in so ner Situation.

  • fahr ganz früh morgens oder abends an den See, dann ist da noch Ruhe. setz dich mit ihr hin, lass sie alleine im Wasser planschen, wieder nur rumsitzen und dann wieder nach Hause.

  • fahr ganz früh morgens oder abends an den See, dann ist da noch Ruhe. setz dich mit ihr hin, lass sie alleine im Wasser planschen, wieder nur rumsitzen und dann wieder nach Hause.

    Genau und das Auto ruhig einen Kilometer weg parken.

  • Wie ist die denn auf euren alltäglichen Spaziergängen? Wenn ihr andere Hunde oder Fussgänger trefft?
    Also im normalen Alltag? Oder wohnst du so einsam dass du immer mit ihr alleine bist?

  • Hat Deine Hündin die Grundsätze der Frusttoleranz und Impulskontrolle gelernt? Wenn nicht, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen :D
    Gerade bei Hibbelkaspern finde ich diese Übungen wichtiger als andere Dinge.

  • Das gleiche Problem hatte ich mit unserer zippeligen Schäferhündin. War sie auf dem Platz mit Übungen nicht dran, hat sie gebellt, gequietscht, gewinselt - die ganze Palette und mir dabei fast den Arm ausgekugelt vor lauter Rumgehüpfe.


    Es braucht: kiloweise Geduld. Ich habe ihr einen Ball mitgenommen, in den konnte sie ihren ganzen Streß reinkauen und habe gaaaar nichts gemacht. Ich war sowas von passiv, irgendwann legt sich dann jeder Hund. Dann ruhige Zuwendung. Und immer nur kurze Sequenzen, um den Hund nicht zu überreizen, ist er eh schon. Das bedeutet für Dich - aus Rücksicht auf den Hund und für sinnvolle Trainingsabschnitte - momentan keine stundenlange Aufenthalte an Orten mit hoher Reizlage beim Hund.


    Und keine Sorge, wenn Du wirklich ernsthaft trainiertst und das "Einfrieren" beherrscht, hast Du später einen Hund der entspannen kann. Du mußt nur immer einen Ticken länger durchhalten als Dein Hund. Und immer dran denken - auch negative Zuwendung ist Zuwendung und putscht den Hund anfangs wieder hoch!

  • IN der Situation selbst kannst Du dann gar nichts mehr machen. Außer den Hund aus der Situation nehmen.


    Wenn der Hund einmal den Stresspegel hoch gefahren hat, dauert es sehr lange, bis der wieder auf Normalmaß zurück geht.


    Auf solche Situationen vorbereiten kannst Du nur in kleinen Schritten im Alltag und das schon von Welpe an.
    Die ersten Wochen nur Haus und zum Pipi raus. Ab und an mal einen kleinen Reiz setzen. Viel schlafen lassen. Kleine Ausflüge nach draußen immer von zuhause aus und immer den gleichen Weg. Und das war es für die ersten Wochen/Monate eigentlich erst mal.


    Wie hast Du es denn mit dem Hund die ersten Monate gemacht bis heute?


    Wenn Du da schon zu viel gemacht hast und viel mit dem Hund in der Gegend rum gefahren bist, dann fürchte ich, dass das jetzt schon das Ergebnis davon ist.


    Momentan kannst Du erst mal nur Schadensbegrenzung machen und in kleinen Schritten vorgehen.
    - Ruhe auf Kommando einfordern (ins Körbchen schicken) - später Ablenkung einbauen
    - nur kleine Spaziergänge ohne große Aufregung oder Ablenkung
    - strukturierten Alltag
    - kleine Übungen

  • Das Problem haben wir nach dem Auto fahren (z.B. zum Wald). :)


    Kira ist da genauso.
    Ich stell mich dann zunächst nach dem Rauslassen aus dem Auto auf die Leine und warte das sie ruhig wird und mich absieht. Dauert so 2-3 Minuten.


    Dann geh ich zu ihr runter, spreche ruhig mit ihr, belohne wenn sie ruhig ist.


    Ist das nicht der Fall ziehe ich sie zu mir ran und halte sie einfach fest bei mir (eine Hand an der Brust, eine flach an der Flanke) - so lange bis sie nicht mehr fiept und sich entspannt. Nicht sprechen, nicht schimpfen - einfach warten bis sich der Hund langsam beruhigt. Und wenn sie ansprechbar ist wird direkt belohnt. Meist ist sie dann so weit runtergefahren, das es entspannt weitergehen kann.


    Wichtig: Selbst ruhig bleiben. Du musst den Hund aus dieser Situation ruhig rausbekommen und sobald das gelingt positiv bestärken und extrem motivierend loben. Wenn er "Schau" oder "Sieh mich an" kann ist das noch besser.


    Und übe das Stück für Stück. Immer langsam steigern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!