Hallo Allerseits ,
dies wird mal wieder so ein typischer „was sagen andere zu unserer Hunde-Anschaff-Planung – haben wir alles Bedacht“-Thread, da sich bei uns die Zukunftsplanung gerade dahingehend entwickelt, dass das Thema Hund tatsächlich mal konkreter wird (mein Freund hat Aussicht auf eine Arbeitsstelle im Ort– dass er in der nähe Arbeit bekommt ist für uns Voraussetzung dafür, dass ein Hund einzieht). Vielleicht mag ja der eine oder andere hier mal drüberlesen und seinen Senf dazu geben
Nachfolgendnun also „Was wir einem Hund bieten können“ – Lebensumstände und Planung:
((Vielleicht sollte ich hier nochmal erwähnen, dass wir ausdrücklich keinen Welpen wollen, sondern uns nach einem älteren Tier (ab. Ca. 3 Jahren) umsehen, nicht dass da Verwirrung aufkommt ))
Wir – das sind mein Freund (28, Ingenieur) und ich (22, Studentin (Ingenieurwesen)) – wohnen in einer 85 m2 – Erdgeschosswohnung (die 2 Treppenstufen im Flur will ich nicht unterschlagen) im schönen Clausthal-Zellerfeld (Uni-Stadt im Harz, ca. 12.000 Einwohner, Wälder, Felder, Wiesen in direkter Laufnähe (wenige Minuten)). Die Wohnung hat einen kleinen (!) Garten (mehr umzäuntes Wiesenstück, aber sollte der Park auf der anderen Seite der Straße mal zu weit sein, kann man sich da auch lösen ), neben dem Park gegenüber sind es nur wenige hundert Meter zum Waldkurpark, und hinter diesem dann sind die Einstiege in die Wanderwege um Zellerfeld herum. Einverständnis vom Vermieter liegt vor, die anderen Parteien im Haus werden wir vorher auch noch mal fragen (die direkt über uns haben schon gesagt, dass sie kein Problem damit hätten – aber sicher ist sicher).
Unsere Alltagssituation sieht so aus, dass mein Freund (dann ja hoffentlich) den Tag über im Ort arbeitet (Vollzeit – eine Gassi-Runde in seiner Mittagspause wäre dank <5 Min Arbeitsweg aber möglich), während ich studiere (brauche da noch ein bisschen länger für ) und nebenbei für 20 Std. im Monat an der Uni arbeite. Unter der Woche sieht das so aus, dass ich einige (verteilte) Termine (Vorlesungen, Übungen, etc.) habe, die aber nie länger als 4 Stunden am Stück sind. In der Uni bin ich zu Fuß in 15 bis 20 Minuten, mit Auto entsprechend schneller – also ist auch hier die Möglichkeit gegeben z.B. bei einem Termin morgens und dann noch einem um 14 Uhr zwischendrin nach Hause zu fahren – anders als in Großstätten, wo man dann erst mal eine Stunde mit den Öffis unterwegs wäre. Meine Arbeitszeit im Institut kann ich mir größtenteils selbst einteilen – und im Notfall kann ich die Arbeit auch mit nach Hause nehmen – unser Professor hat selbst einen Hund, weshalb er da sehr verständnisvoll ist . Mitnahme Hund ins Institut habe ich noch nicht gefragt, aber das wäre wenn, dann auch nur eine äußerste Notlösung, da zu viel Treppen, und danke Gemeinschaftsbüro mit Durchgangsverkehr kein ruhiger Ort zum liegen...
Zeit ist also sogesehen vorhanden – ich wäre Hauptansprechpartner für den Hund, mein Freund (geht wie ich gerne spazieren) wäre bereit vor/nach der Arbeit zu bespaßen (naja, vor der Arbeit eher nicht, man muss ja morgens nicht unbedingt Voll-Action haben ), und wenn nötig auch Mittags vorbeizukommen. Sollte ich mal nicht da sein, mein Freund wenig Zeit haben, und keine unserer Freunde (einige haben sich schon als Notfall-Sitter angeboten (auch unter der Woche Tagsüber – Studium sei dank :) so sind 3 Tierpensionen mit „Hunde-Tagesstätte“ in der Nähe (eine, die uns auch von Bekannten empfohlen wurde, direkt im Ort). Und wenn alles nichts mehr nützt ich z.B. mal im Praktikum bin o.ä. würde meine Mutter (wohnt etwas weiter weg) jederzeit Hundehotel spielen (da müssen wir dann nur aufpassen, dass wir den Hund auch wieder zurückbekommen ). Die Eltern von meinem Freund sind prinzipiell auch bereit einzuspringen, wohnen aber in Baden-Württemberg – also etwas sehr weit für spontan vorbeibringen. Zeitliche Versorgung ist also gesichert
Finanziell würde mein Freund den Großteil der laufenden Kosten übernehmen – Rücklagen für eventuelle Sonderkosten (Arzt, etc.) sind aber bei uns beiden vorhanden.
Ich habe bereits Hundeerfahrung (bin mit Hund aufgewachsen, bin mir also um die Zeitansprüche, Kosten, Erziehungsarbeit (unser Setter-Mix früher hat keine Inkonsequenz verziehen – einmal nicht an der Straße Sitz machen lassen: “Oh, scheinbar ist es doch egal, ob ich mich setze oder nicht – gut zu wissen, dann muss ich mir ja den Hintern nicht mehr dreckig machen!“) im Klaren. Mein Freund hatte noch nie einen Hund, allerdings sind Hunde in seiner näheren Familie vorhanden, sodass er zumindest theoretisch um Vor- und Nachteile weiss (und er sieht da, wie ich, die Vorteile überwiegen - er weiß also sicher, dass er einen Hund möchte, und läuft nicht nur mit meinem Wunsch mit, uns ist auch voll bereit Verantwortung zu übernehmen).
Wir würden mit jedem Hund, egal wie gut erzogen, am Anfang in die Hundeschule gehen (haben da schon eine ausgeguckt), nicht nur, um da nochmal intensiv einen Vorbereitungskurs auf die Niedersächsische Sachkundeprüfung zu belegen (gerade mein Freund will das unbedingt machen, da er sich zwar Hundeführung zutraut, aber lieber noch einmal angeleitet lernen möchte), sondern auch (was mir ganz wichtig ist) um das neue Familienmitglied besser kennenzulernen (unseren Familienhund kannte ich ja nun von klein auf, und bei Hunden von Bekannten können mir die Herrchen sagen, worauf ich achten muss (Anfassbarkeit, etc.). Ich denke, dass gerade bei Hunden bei denen die Vorgeschichte nicht ganz eindeutig ist ein bisschen „zusammen lernen“ wichtig ist) – und das ist, denke ich, unter Anleitung besser – ob sich da nach dem Kurs zur Sachkunde noch etwas weiteres ergibt hängt aber ganz vom Hund ab (Ausbildungsstand allgemein, gibt es noch was zu lernen, Hundesportarten, für die Hund eine Neigung zeigt) – wir sind da durchaus neugierig drauf, suchen aber auch keine Sportskanone, von daher können wir auch mit einer Spaziergeh‘ und Spiel (sei es suchen, denken, etc.) Kombination leben :).
Zukunfts-Horrorszenarien haben wir tatsächlich auch schon durchgesprochen – also sollten mein Freund und ich uns trennen (wovon ich aber nicht ausgehe), sind wir beide recht vernünftig genug, um zugunsten des Hundes zu entscheiden, und auch das finanzielle würde geregelt.
So, jetzt ist es fast geschafft . Vielleicht zuletzt noch, nach was für Hunden wir uns überhaupt umsehen:
Wir suchen einen Großen, eher massiven (keine Windhunde!) Hund mit mäßigem/händelbarem Jagdtrieb (kein Jagdtrieb wäre natürlich perfekt (da viel Wild – selbst innerorts!), aber das ist ja leider Utopie . Das Fell sollte kurz sein (pflegeleichter, gerade bei dem typischen regnerischen Harz-Wetter). Das Gesicht nicht zu faltig (keine Bordeaux-Doggen-Gesichter, da macht mein Freund nicht mit), gesabbert werden darf, wobei hier bitte nicht konstant . Er müsste neue Menschen nicht lieben, sollte aber maximal indifferent sein – wir möchten schon einenPartner, den man auch zu Freunden/ ins Restaurant mitnehmen kann (ja, ich weiß, ist auch Erziehungssache, aber wenn ich an den Kangal einer Freundin denke, der war nur zuhause wirklich glücklich – und da wurde mir gesagt, dass das auch sehr Rassetypisch ist). Wachtrieb (also melden) sollte händelbar sein (Anschlagen ist in Ordnung (Haben zum Treppenhaus eine Milchglasscheibe in der Tür, da sieht man die vorbeigehenden Menschen sogar, wenn hier mal gewufft wird stört das keinen)), aber allzu misstrauisch Fremden gegenüber sollte er dann nicht sein, man möchte ja noch Besuch bekommen können.
Generell ist es uns egal ob reinrassig oder Mischling – da wir ja nach schon „erwachsenen“ (oder zumindest schon mal spät-pubertären) Hunden suchen werden wir da eher nach Charakter gehen, aber dennoch hat man ja Präferenzen. Hunderassen, bzw. deren Mischlinge, die uns interessieren:
Grosser Schweizer Sennenhund: Ja, ich weiß, der wird jetzt zur Moderasse. Bis vor einem Monat hatte ich noch nie einen gesehen, jetzt wohnen hier im Ort gleich 3 und gestern war im Restaurant nebenan ein Urlauberpärchen mit einem. Rein optisch wäre das so eines unserer Hundeideale (und der Traum-Hund meines Freundes), Charakterlich gefällt uns die Familienbezogene Art und die Souveränität bzw. das Selbstbewusste Auftreten. Die Schweizer, die ich nun auch Kennengelernt habe waren echte Riesenbabys, ziemlich verschmust, wenn sie einen kennengelernt haben, und (wenn sie im Training waren) sehr Begeisterungsfähige Wanderer (was uns entgegenkommen würde). Zusatzbeschäftigung die wir hier bieten könnten: Zug-Training, und im Winter z.B. Einkauf auf dem Schlitten nach Hause ziehen
Cane Corso: (im schlankeren modernen Typ mein anderes Hundeideal - aber auch meinem Freund gefallen sie) . Die die ich bisher erlebt habe waren ziemlich entspannte Begleiter, die einfach gerne überall dabei waren. Ein bisschen vertrottelt aber so liebe Gesellen Hach, ich freu mich immer, wenn ich an die denke
Vom Charakter her wurde mir auch mal der Bullmastiff empfohlen, wobei die optisch meinem Freund zu faltig sind. Aber durchaus Kandidaten für Mischlinge , genau wie alles andere, was in Richtung entspannter Molosser geht.
Naja, was sagt ihr? Haben wir alles sinnvoll bedacht (wenn noch Nachfragen sind beantworte ich die gerne)? Kommentare zu unseren Rassevorstellungen (wobei die halt eher eine Tendenz zeigen sollen, aber ich bin offen für Anregungen – gerade beim Grossen Schweizer bin ich mir unsicher, ob die in einer Wohnung glücklich werden können…) würden mich freuen, genau wie generelle Anregungen .
Letztlich wird es wohl auf den Einzelhund ankommen, von daher werden wir wohl weiter schauen, ob uns was Passendes über den Weg läuft. Und wer weiß, vielleicht ist das Passende dann ein Dackel
Danke fürs Lesen!