Mein Welpe beißt mich, wenn er etwas nicht darf

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe mich bei diesem Forum angemeldet, da wir dringend Ratschläge zum Umgang mit unserem Welpen benötigen.
    Wir haben jetzt seit 4 Wochen einen mittlerweile 14-Wochen alten Havaneser-Malteser Welpen. Im Grunde genommen klappt alles ganz gut, jedoch bleibt ein großes Problem, dass sich immer mehr verschlimmert.


    Unser Welpe ist ein totaler Sturkopf! Sie kann total lieb und verkuschelt sein! Aber wenn ihr was nicht passt, wird sie meiner Meinung nach richtig aggressiv. Wenn sie zum Beispiel etwas anknabbert (Möbel, Fußbodenleisten etc.) sage ich laut Nein zu Ihr und versuche sie erst vorsichtig wegzuschieben. Das bringt überhaupt nichts (auch nicht mit Ablenkung durch ein Kauspielzeug nicht). Das zweite Mal wieder ein lautes Nein und etwas energischer wegschieben. Dann ist es passiert. Sie rastet komplett aus. Sie beißt uns in die Klamotten, aber vor allem Hände und Arme und ist da auch total fixiert drauf. Sie fängt an zu knurren und beißt uns wirklich blutig. Wie soll ich hierauf reagieren? Wir haben schon mehrere Methoden probiert, aber nichts hat bisher geholfen.
    Ich bin stehen geblieben und habe mich beißen lassen und immer wieder laut NEIN gesagt und sie weggeschoben, aber da steigert sie sich dann immer mehr rein. Ich habe sie ignoriert und bin weggegangen. Dann hatte ich das Gefühl, dass sie denkt, sie hätte gewonnen und beißt sofort wieder an den Möbeln weiter. Ich habe sie unter Gebeiße hochgehoben und auf ihren Platz gebracht, wo sie natürlich keine Sekunde geblieben ist. Das dann immer wieder wiederholt. Als sie sich beruhigt hat und ca. eine Minute auf ihrem Platz geblieben ist, ist sie danach aber gleich wieder zum Schrank gestürmt und wir haben da weiter gemacht wo wir aufgehört haben.
    Einmal haben wir sie einfach alleine in einen anderen Raum gesperrt, da hat sie dann gebellt, sich aber relativ schnell beruhigt. Jedoch habe ich bei dieser Methode Angst, dass sie das alleine bleiben als Strafe ansieht und wir somit sie niemals länger ohne Bellen und Jaulen alleine lassen können (natürlich erst wenn sie größer ist).
    Mittlerweile zeigt sie dieses Verhalten immer öfter. Sie will im Garten alles umbuddeln. Möchte man ihr das verbieten, geht es wieder los.
    Auch wenn man ihr das Geschirr anlegen möchte und sie hierauf keine Lust hat, fängt sie an zu beißen.


    Anfangs hat sie auch beim Spielen sehr oft und fest zugebissen. Das haben wir aber sehr gut in den Griff bekommen, indem wir laut AUA geschrien haben und das Spiel beendet haben. Aber das kann ich bei ihrem aggressiven Verhalten ja leider nicht machen.


    Achja, wir besuchen mit ihr im Moment eine Welpenspielstunde in unserer Hundeschule. Mit Artgenossen versteht sie sich super, auch mit jedem Menschen, der ihr nicht was verbieten möchte. Die Trainerin meinte, es gäbe keine aggressiven Welpen und wir machen sie dazu. Wir sollten immer einfach ein lautes Nein sagen, und sie mit einem festeren Stubs an den seitlichen Hals rausreißen und dann würde sie von alleine aufhören. Wie gesagt, dann steigert sie sich nur noch mehr rein.


    Ich hoffe, ihr habt vielleicht ein paar Tipps für uns, denn schon langsam wissen wir wirklich nicht mehr weiter. Noch ist sie ein Welpe, wo es nicht SO schlimm ist, aber wir haben richtig Angst, dass wir dieses Verhalten nie in den Griff bekommen und sie sich als ausgewachsener Hund immer noch so aggressiv verhält.



    Danke schonmal im Voraus!

  • Ich denke der Welpe versteht nicht was nein überhaupt bedeutet- Wie habt ihr das beigebracht? Hier ist eine Vorgehensweise :



    Bevor das nicht sitzt würde ich verhindern, dass es zu einem unerwünschten Verhalten kommt. Du kannst z.B mit einer Hausleine arbeiten und den Welpen nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen.


    Schubsen und laut werden helfen nicht weiter.

  • Euer Welpe deutet das Schubsen als Spiel. Hunde knuffen sich auch untereinander als Spielaufforderung. Also denkt sie du willst raufen.


    Also erst Nein als Abbruch AUFBAUEN und dann wenn sie es nicht umsetzt an einer Hausleine wegführen und auf den Platz bringen.


    Nach dem Motto: Wer Mist baut muss eine Auszeit haben.


    Agressivität ist das nicht...nur eben spielerisches Raufen

  • Ich würde mir an deiner Stelle wohl so eine Stoff-Falt-Box fürs Zimmer kaufen, das kannst du auch super als Rückzugsort für deinen Hund aufbauen. Wenn sie wieder hochdreht, einfach für ein paar Minuten da rein packen. Da die Box an mehreren Seiten so durchlässige Netze hat sieht Hund alles und du musst ihn nicht in einen anderen Raum sperren. Er kann sich dort beruhigen und darf dann wieder raus. Du kannst di Box vorher positiv mit Leckerlis aufbauen, so dass sie bald auch zum schlafen oder sich zurückziehen freiwillig rein geht. Dann beleibt die Box natürlich offen. Nur wenn sie komplett hochdreht gibt es dort eben eine Auszeit zum Runterfahren.

  • Ich hab zurzeit ein ähnliches Problem.
    Bei mir hilft das laute Nein auch nicht immer. Ein leises bestimmtes schon eher.
    Wenn mein kleiner Raufbold dann aber gar nicht ablässt geht es für ca 10 Minuten (das reicht meistens schon) in die Box und dann gehe ich hin und mach die Box ohne was zu sagen auf und gehe wieder.
    Entweder bleibt er liegen oder kommt dann irgendwann zu mir nach. Aber ruhig.
    Geschadet hat es bisher nicht

  • Deiner Trainerin kann ich nur in sofern recht geben, dass ein gut sozialisierter Welpe in der Regel nicht aggressiv ist. Daher wäre meine erste Frage, woher der Welpe stammt?
    Ein zweiter Aspekt, der zum Problem beitragen kann, ist, wie der Welpe denn bisher beschäftigt wird? Zahnen dürfte der Kleine ja nun noch nicht und daher vermute ich, dass hinter dem Annagen evtl ein anderes Problem stecken könnte.
    Vorerst würde ich ein Geschirr und eine Hausleine dran machen und das Problem managen bis die Ursache gefunden ist und Abhilfe geschaffen werden kann.

  • Ich habe den Eindruck, ihr schaukelt euch gegenseitig hoch. Dein Welpe hat keine Ahnung, dass du ihm Ruhe vermitteln willst (wie auch, wenn du laut und körperlich wirst) und euch fehlt da einfach das gegenseitige Verstehen. Es gibt 2 Möglichkeiten: dein Hund sieht es als immer wilder werdendes Spiel und dreht hoch und/oder sieht es ab einem gewissen Punkt nicht mehr als Spiel und wehrt sich. Ich würde mich als Mensch niemals auf einen körperlichen Machtkampf mit meinem Welpen einlassen (so: wer ist stärker, wer gibt eher klein bei und wer wird "deutlicher"). Mein Gott, ich bin kein Neandertaler und der Hund einfach bloß ein Baby, das keine Ahnung hast, was du eigentlich von ihm willst. Wenn du Ruhe willst, strahle sie aus. Und bringe deinem Hund in ruhigen Momenten ein Nein-Kommando und ein Aufmerksamkeits-Kommando (schau mich an, es passiert jetzt was spannendes (das ich vorgebe)) bei. Ganz ehrlich, der Hundezwerg wir einfach nicht die mindeste Ahnung haben, was du eigentlich von ihm willst. Und statt zu deckeln, kannst du ihm auch einfach beibringen, was du stattdessen willst. Und das in entspannten Momenten und nicht dann, wenn die Situation kurz vorm eskalieren ist... Ich bin ja auch kein Boxen-Fan und hatte nie eine, aber wenn es dich runterbringt, den Hund darin parken zu können, versuche es mal. Der Welpe will weder die Weltherrschaft, noch macht ihm der Terz Spaß, behalte das immer im Hinterkopf.

  • Vielen dank für eure Tipps! Wir sind schon fleißig am üben! Die letzten zwei Tage hat es erstaunlich gut geklappt :-) lag wohl tatsächlich nur an uns...
    die kleine kommt aus einer privaten Hobbyzucht und ist inmitten der Familie, der Geschwister sowie ihrer Mutter lang aufgewachsen. Bekommen haben wir sie mit 10 Wochen.
    Wir gehen im Moment 3 mal am Tag ca. 15-20 Minuten mal auch etwas länger mit ihr Gassi. Zuhause toben wir im Garten oder eben in der Wohnung. Ansonsten schläft sie - vor allem wenn es so heiß ist wie heute - sehr sehr viel.


    Zwei Fragen habe ich noch: ist es in Ordnung, wenn ich die Kleine hochhebe und wegsetze. also zum Beispiel kurz in ihre Box oder sollte ich immer schauen, dass ich sie von alleine dazu bewege?
    außerdem liebt sie Zerrspiele. Beim spielen dreht sie mittlerweile eigentlich so gut wie gar nicht mehr auf, gebissen wird hier seit längerem auch nicht mehr, daher spielen wir mit ihr häufig mal zerrspiele. Ich habe gehört, dass das aber negatives Verhalten, starke Dominanz und später evtl. Auch zu Aggressivität führen kann. Stimmt das?


    Vielen Dank nochmal!

  • Nein, das stimmt nicht. Im Internet steht viel Blödsinn, und auch Hundewiese-Bekanntschaften haben oft unmögliche Ideen.


    Zerrspiele sind was Tolles !


    Bei uns gabs auch ne Box zum Runterkommen. Die war aber aus Kunststoff und nicht aus Stoff. Stoff hätte sicher nicht lange gefahlten.


    Grüße Bernd

  • Ich mache mit meinen Hunden auch Zerrspiele, das stärkt die Bindung. Du solltest aber darauf achten, dass dein Welpe dabei nicht zu sehr aufdreht und das Spiel rechtzeitg beenden.


    Du kannst dabei auch üben, dass deine Hündin dir das Zerrspielzeug überlässt, also ein "aus" (oder wie du es auch immer nennen möchtest).


    Ich hebe meine kleinbleibenden Hunde möglichst wenig hoch. Ich würde eher versuchen deine Hündin dazu zu bringen, dass sie allein in ihre Box geht indem sie dort etwas tolles zum Kauen bekommt und die Box daher ein angenehmer Rückzugsort wird.

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