Das Leben der Haustiere einmal unzensiert

  • Moin,


    das kann man nun sehen, wie immer man das mag.... ich gehöre zu den Bösen, bin Falknerin und hab lange Zeit einen Habicht geflogen, wir waren zusammen jagen, mein Vogel, mein Frettchen und mein Hund - für mich waren es wunderbare Tage, für meine Tiere, möcht ich meinen, auch. Sie durften tun, was in ihnen angelegt ist.


    Aber, gehen wir mal zurück in die Natur, der Habicht etwa. Ein heimlicher Jäger, ein Greif - ein Vogel, den Menschen bewundern..... er fliegt.... (na, da sind andere Greife präsenter und gestalten mehr das Bild der persönlichen Freiheit und des Traumes vom Fliegen) - aber wann fliegt ein Greif? Aus purer Lust und Freude an der Freiheit?


    Das stellen wir uns so vor, er aber fliegt nur aus notwendigen Gründen. Revierverteidigung, Balz und Jagd - eventuell noch, um ein neues Revier zu suchen. Aus Lust am Fliegen? So gut wie nie..... Fliegen erfordert ein hohes Maß an Energie und die muss man sich erarbeiten. Der Traum eines Habichts? Fallwild am Straßenrand, fressen bis man kaum vom Boden hoch kommt und verdauen, 10 Tage im Baum sitzen, vollen Bauch und nettes Wetter.


    Der Hund? Von jeher kein Wildtier, entstanden, vor Urzeiten aus Wolf und Verwandten, neugierige Tiere, sie sich dem Menschen anschlossen, der sie ins Herz schloß und zu seinem Partner machte. Der Hund war niemals frei..... und ja, so ein Herdenschutzhund liegt auch in der Natur bei der Herde und "wacht" über sie..... meine Hunde liegen lieber geschützt im Haus. Da sollte mal jemand meinen Lucas sehen, wie angewiedert der schauen kann, wenn ich denk, wir könnten bei starkem Regen raus gehen. Sein Blick ist da eindeutig "spinnst DU?!" Der Hund, der mehr oder weniger mit seinem Menschen arbeiten will und der das genießt. Nicht nur das gekrault werden..... die einen mehr, die anderen weniger.


    Über Rassevielfalt, Sinn und Unsinn können wir uns austauschen, über "Moderassen" und dererlei mehr.


    Die Katze? Hmh, die schlafen tatssächlich auch in der Natur stundenlang hingebungsvoll vor sich hin, sofern sie satt sind und ihre Bedürfnisse erfüllt sind. Sie jagen nicht tagelang ununterbrochen.... da sind sie dem Menschen über, wenn die Katze satt ist, hat sie genug. Und bitte, ich möchte doch meine Gartenvögel von der Katzen der Nachbarn beschützen und das ein wenig genauer im Auge haben.


    Auch mein Hund darf nicht frei jagen.... obwohl es ihm Freude machen würde, gar keine Frage. Ich beschränke mich ja durchauch auch selbst und muss meine Tiere auch schützen.


    Die Natur ist grausam, die meisten Tiere werden in guter Obhut doppelt so alt, wie in freier Wildbahn. Sie kennen keine Notzeiten, keinen Hunger, keine Entbehrungen, sie werden geschützt vor Krankheit und anderem Unbill - ja, ich weiß, es gibt auch die anderen, die weg geworfenen, ausgesetzten, misshandelten, getöteten Tiere - man kann etwas tun - ich hab zwei Patenhunde in Spanien und einen spanischen Hund hier.... ich gehe bewusst mit dem Leben in meiner Hand um.


    Tiere und Menschen sind eine Gemeinschaft beinahe so lange wie der Mensch Mensch ist, es ist eine Partnerschaft und anstelle von Freiheit für alle Tiere wäre mir ein "achtsamer Umgang mit allen Tieren die mit und für uns leben" wichtiger als jegliche Utopie.


    Aber man darf darüber nachdenken.


    Sundri

  • Wie oft passiert es denn bitte, dass ein Jäger eine Katze erschießt? :???:
    Na klar wäre das schlimm, aber wiegesagt, das ist ein Risiko mit dem ich leben würde.


    Und Kaninchen ist ein gutes Beispiel. Die vermehren sich so rasant, haben kaum natürliche Feinde und richten ne Menge Schäden an. Ist natürlich hart wenn eine Katze ein Babykaninchen mitbringt, aber so ist das bei Raubtieren nunmal.

  • AnjaNeleTeam: Du verstehst aber schon worum es mir geht, oder?


    EINE Katze allein ist wumpe. Aber wenn jeder so denkt haben wir bald tausende, wenn nicht Millionen wildernde Katzen. Und ja, dann wären wir über kurz oder lang sogar soweit dass Kaninchen geschützt werden müssen.


    Wir Menschen haben den kaninchen die fressfeinde genommen. WIR sind schuld dass sie sich vermehren. Und sich jetzt hinsetzen und sagen "gibt eh so viele, wenn meine Katze da 1x/tag eines totspielt ists doch eh egal".. sorry, das ist für mich ABSOLUT am gedanken "tier als schützenswertes Lebens" vorbei und man sollte sich ganz dringend um seine Einstellung gedanken machen. Denn wenn dann jemand ankommt "joa, gibt eh genug Katzen- wenn mein Hund da so 1-2 pro Woche reißt stört das nicht, gibt eh genug" gibt das nen Shitstorm sondergleichens.

  • @Laurencia
    Ich habe leider keine Lösung parat. Die Hunde in den Wald auszusetzen sehe ich ebenfalls nicht als Lösung.


    Mir geht es in einer gewissen Art auch um einen Zwiespalt. Zum einen werden Haustiere personifiziert, mit Namen , Charakter usw. Dabei wird vergessen, dass es sich um Tiere handelt. Das ist der springende Punkt meines anliegend. Wie viele Essen Fleisch von euch, die ihr Haustier lieben? Es macht irgendwie keinen Sinn für mich, Fleisch zu konsumieren wie Hühner, Kühe, Enten, Schweine und viele mehr und gleichzeitig die eigene Haustierkatze oder Hund so himmelhoch zu heben. Da ist ganz klar ein Widerspruch.


    Im weiteren ist das System, wie unsere Gesellschaft aufgebaut ist, das Problem. Aber das nun zu erklären würde sämtlichen Rahmen sprengen.

  • Ja, natürlich ist der Hund abhängig vom Menschen. Das weiß er aber nicht, von daher wird das wohl kaum der Grund für seine allgemeine Ängstlichkeit gewesen sein...
    Da stecken wohl andere Gründe dahinter, die beim Halter oder beim vorherigen Halter zu finden sind.
    Und wie deinem Artikel zu entnehmen ist: Ich liebe doch meinen Hund nicht nur wegen seiner Körperwärme :lachtot: und doch, auch wenn er Unsinn macht, liebe ich ihn dadurch nicht weniger.
    Hunde können sehr anstrengend, kostspielig und einschränkend sein.
    Das würde man sicher nicht in Kauf nehmen, wenn man seinen Hund nicht lieben würde.


    Dass es Haustierhalter gibt, die alles falsch machen, keine Ahnung von artgerechter Haltung haben und deren Tiere einem leidtun können, da sind wir uns wohl alle hier einig.


    Ich persönlich sehe auch keinen Sinn darin, Tiere zu halten, die keinen Wert auf menschliche Gesellschaft legen. Hamster, Vögel, Kaninchen, Reptilien, Meerschweinchen... ich glaube, die können gut auf menschliche Nähe verzichten. Natürlich können auch sie nicht ohne menschliche Hilfe überleben und die vorhandenen Tiere gehören gut gehalten. Aber noch mehr von ihnen nachzuzüchten, finde ich auch überflüssig.


    Hunde leben allerdings schon zig Tausende Jahre mit dem Menschen zusammen und, sofern der Hundehalter Ahnung von artgerechter Haltung hat, bin ich mir sicher, dass sie dieses Leben auch mögen und nicht gegen den sicheren Tod im Wald tauschen würden.

  • Dir gehts kaum um Geld, eher darum, prophetisch wahrgenommen zu werden, bzw. Anhänger zu missionieren.
    Dir gehts um dich selbst, nicht wirklich um die Tiere.

    :bindafür:


    Genau den Eindruck hab ich auch.


    Wuerde es dir ums Tier gehen haettest du Alternativen, bzw. Verbesserungen zur Tierhaltungen an der Hand, wuerdest du dich gezielt (evt. auch beruflich) an die entsprechenden Halter in der Praxis/im Alltag wenden und sie anleiten, um die Situation der Tiere zu verbessern.
    Das waere dann auch kein Missionieren, sondern wirklich eine "Bessere Welt"leben, teilen und weiter verbessern.
    Blogs und Texte veraendern nicht die Welt..... Die Taten sind es!

  • @Sundri
    Deine Philosophie scheint mir im Grunde rund um abgeschlossen zu sein. Spiegelt sich in deinem Bericht auch deine Lebenseinstellung wieder? Ein Leben ohne Leid?

  • @Laurencia
    Ich habe leider keine Lösung parat. Die Hunde in den Wald auszusetzen sehe ich ebenfalls nicht als Lösung.


    Mir geht es in einer gewissen Art auch um einen Zwiespalt. Zum einen werden Haustiere personifiziert, mit Namen , Charakter usw. Dabei wird vergessen, dass es sich um Tiere handelt. Das ist der springende Punkt meines anliegend. Wie viele Essen Fleisch von euch, die ihr Haustier lieben? Es macht irgendwie keinen Sinn für mich, Fleisch zu konsumieren wie Hühner, Kühe, Enten, Schweine und viele mehr und gleichzeitig die eigene Haustierkatze oder Hund so himmelhoch zu heben. Da ist ganz klar ein Widerspruch.


    Im weiteren ist das System, wie unsere Gesellschaft aufgebaut ist, das Problem. Aber das nun zu erklären würde sämtlichen Rahmen sprengen.

    Du, ich hab in meiner Kindheit den Großteil meiner Freizeit auf einem Bauernhof verbracht. Und weißt du was? Die Kühe dort hatten auch Namen und jede hatte irgendwie ihren eigenen Charakter. Sieht der Bauer sie deswegen nicht mehr als Tier an? NEIN! Sonst würde er der armen Mutterkuh nicht ihr Kalb wegnehmen, damit der böse Mensch weiterhin die Milch bekommt.


    Gut, so wie du es beschreibst, müsste jeder Hundehalter vegetarisch leben. Da er ja seinen Hund liebt. Muss der Hund dann nicht auch vegetarisch ernährt werden? Passt aber dann irgendwie schon wieder nicht zur artgerechten Haltung, oder?


    Ich denke niemand von uns vergisst, dass unsere Hunde Tiere sind.

  • @Laurencia
    Ich habe leider keine Lösung parat. Die Hunde in den Wald auszusetzen sehe ich ebenfalls nicht als Lösung.


    Mir geht es in einer gewissen Art auch um einen Zwiespalt. Zum einen werden Haustiere personifiziert, mit Namen , Charakter usw. Dabei wird vergessen, dass es sich um Tiere handelt. Das ist der springende Punkt meines anliegend. Wie viele Essen Fleisch von euch, die ihr Haustier lieben? Es macht irgendwie keinen Sinn für mich, Fleisch zu konsumieren wie Hühner, Kühe, Enten, Schweine und viele mehr und gleichzeitig die eigene Haustierkatze oder Hund so himmelhoch zu heben. Da ist ganz klar ein Widerspruch.


    Im weiteren ist das System, wie unsere Gesellschaft aufgebaut ist, das Problem. Aber das nun zu erklären würde sämtlichen Rahmen sprengen.

    Ja, selbstverständlich ist es rassistisch, den Hund zu lieben und die Kuh zu essen, als obs leblose Ware wäre, keine Frage.
    Aber den eigenen Hund gut zu behandeln ist doch schon ein Anfang. Vielleicht überträgt sich diese Liebe zum Haustier irgendwann auch auf das Tier im Allgemeinen ;)


    Und dass jedes Tier einen eigenen Charakter hat, hat nichts mit personifizieren zu tun. Jedes Individuum (ob nun Mensch, Hund, Katze, Schwein oder Fisch) hat nunmal individuelle Charaktereigenschaften, die andere Individuen eben nicht haben. Das nennt man dann Charakter. Das ist keine rein menschliche Eigenschaft.

  • @kamiko Das Wort ist auch eine Tat. Und wenn du jeden Morgen mit dem winselnden Hund von Nebenan wach werden würdest, wo das Herrchen zur Arbeit geht, würdest du dich vielleicht auch empören und etwas dagegen zu unternehmen versuchen.


    Zum Thema Missionär. Du darfst mich gerne bezeichnen wie es dir beliebt. Ich bezeichne mich als Freidenker. Ja, ich konsumiere keine Gedanken von anderen, wie man sie in der Zeitung oder dem Fernsehen finden kann. Ich schaue mir meine Umwelt an und mache mir selber Gedanken dazu. Das sie dem ein oder anderen missfallen, damit kann ich umgehen. Was mir jedenfalls auffällt, ist dass es ziemlich viel Leid auf der Erde gibt. Das fängt bei den Haustieren an und hört bei der Menschen und der Natur auf. Bei all den Grausamkeiten kann ich nicht einfach ruhig sitzen bleiben und daran vorbeischauen.

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