Hallo zusammen,
ich habe mir eben beim Spaziergang gerade (ernsthaft) die Frage gestellt, ob ein Hund an der kurzen Leine überhaupt leinenführig sein MUSS.. Also nicht in dem Sinne, dass er da machen kann was er will, sondern, dass man einfach komplett auf die kurze Leine verzichtet...
Da Newton im Moment in einer ganz bestimmten Situation schlecht ansprechbar ist, führe ich ihn derzeit an der Schleppleine. Und da fällt mir eben auf, dass an der Schleppleine viele Dinge kein Problem sind, die ich an der kurzen Leine einfach nicht in den Griff bekomme. Mein Schlussfolgerung: Ich bin zu doof, diese blöde kurze Leine zu bedienen. Denn der Hund kann es ja offensichtlich...
Beispiel: Begegnung mit anderen Hunden. An der kurzen Leine ist nur an friedliches Weitergehen zu denken, wenn ich einen riesigen Bogen laufe. Wenn ich mal keinen Bogen laufen kann, weil links und rechts kein Platz, bleibt er zwar zunächst an meinem linken Fuß, ich merke aber, die Aufmerksamkeit ist voll und ganz beim anderen Hund. Unmittelbar wenn wir vorbei gehen, zieht er zum anderen Hund hin. In die Leine "werfen" tut er sich zwar nicht, aber ich muss schon gut festhalten... An der Schleppleine ist diese Situation überhaupt kein Problem. Da gibt es das Abbruchsignal im richtigen Moment und dann gehen wir ganz entspannt mit schleppender Leine am anderen Hund vorbei. Natürlich bin ich schon auf die Idee gekommen, mal an der kurzen Leine das Abbruchsignal zu verwenden, wenn er zum anderen Hund möchte. Funktionierte nicht.
Nun frage ich mich natürlich erstens ob ich nicht einfach komplett auf die kurze Leine verzichte und ihn nur noch an der Schleppleine führe, wenn eine Leine nötig ist. Und zweitens frage ich mich, wie das sein kann, dass an der kurzen Leine viele Dinge problematisch werden, die an der Schleppleine easy-peasy sind.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Newton beim Laufen an der Schleppleine viel aufmerksamer mir gegenüber ist als an der kurzen Leine. Da dreht er sich ständig nach mir um oder schaut, dass er aufschließt, wenn die Leine gleich zu Ende ist. An der kurzen Leine würdigt er mich keines Blickes. Er hat zwar mittlerweile gelernt, dass er ordentlich neben meinem linken Fuß laufen soll, aber sobald irgendeine mittlere oder starke Ablenkung hinzukommt, wird es schwierig. Ich habe auch den Eindruck, dass ihm das Laufen an der kurzen Leine null Spaß macht. Wundert mich allerdings auch nicht. Ich finde das auch langweilig mit der kurzen Leine...
Kurzum: Findet ihr eine kurze Leine verzichtbar? Mir fiele jetzt keine Situation ein, wo ich nicht auch genauso gut die Schleppleine nehmen könnte. Wie oft laufen eure Hunde noch an der kurzen Leine? Gibt es hier vllt jemanden, der gar keine Leine mehr benutzt? Habt ihr weitere Ideen woran es liegen könnte, dass an der Schleppleine praktisch alles problemlos ist und an der kurzen Leine Selbiges eben nicht...? Freue mich auf eure Beiträge.
Liebe Grüße,
Rafaela