Lecken, Klauen, Fixiert sein. Fragen zum Verhalten und der Erziehung

  • Hallo,


    ich denke meine Frage passt ganz gut in die Erziehungssparte.
    Ich habe einen wirklich tollten Hund, ich möchte mir keinen anderen wünschen. Aber er hat da schon so seine "Macken", wo ich einfach mal um Rat fragen mag.


    Punkt 1 ist das Lecken. Er will einen ständig ablecken. Ich weiß, dass Hunde so über den Schweiß Stimmungen etc aufnehmen, aber warum macht er das so ausgeprägt?
    Natürlich unterbinde ich das, wenn er nach dem 3."Aus" nicht aufhört, schicke ich ihn weg. Ist das richtig so?


    Punkt 2 ist das Klauen. Mir persönlich klaut er eigentlich nie was aus der Hand (ich meine Essen), aber vor meiner Mutter zum Beispiel macht er kaum halt. Er macht das dann auch ziemlich ruppig. Hat das was mit Respekt zu tun? Wie würdet ihr euch in einer solchen Situation verhalten? Langsam werde ich da ziemlich ratlos. Es ist besser geworden, aber es ist immer noch sehr heftig.


    Punkt 3 ist das extreme fixiert sein auf mich. Ich denke er hat nur permanent Stress dadurch. Ich schilder mal kurz einige Situationen:
    Hält ihn jemand anders an der Leine und ich gehe auch nur 1-2 meter vor, schiebt er puren Stress. Er hängt sich in die Leine, jault, bellt, springt herum. Muss jemand ihn mal kurz halten, weil ich was erledigen muss - ein paar Meter weiter - bellt er so lange rum, bis er mich nicht mehr sieht und feiert die größte Party, wenn ich wieder da bin. Mit meinem Freund geht es mittlerweile einiger Maßen, da wir das immer mal wieder üben. Aber lasse ich das "Training" auch nur mal 2 Tage aus, reagiert er bei meinem Freund wieder so. Bei fremden Personen bringt das mit meinem Freund zu üben nix. Er verknüpft das auch dann wirklich nur mit der Person mit der ich übe. Offline ins "Bleib" schicken und mich entfernen klappt super. Da wartet er brav, bis ich zurück komme. Das Kommando aber an der Leine mit einer anderen Person? Da schaltet er dann ab. Auch Zuhause verfolgt er mich auf Schritt und Tritt, er ist wirklich ein Schatten. Und ich schließe schon sehr oft Türen hinter mir, damit er es lernt. Ob nun meine Eltern daheim sind oder nicht - er zeigt das Verhalten immer. Was kann ich da noch machen, außer die Türen hinter mir zu schließen ohne ihn mitkommen zu lassen? (Wenn ich das tu, bleibt er die ganze Zeit vor der Tür stehen, öffnet sich sie selbst oder steht/liegt wimmernd davor).
    Ich möchte nicht, dass er Stress hat. Er soll entspannt sein.
    Ach ja - Alleine bleiben kann er sehr gut. Er ist da sehr brav. Bellt nicht oder ähnliches. (habe schon öfter Kameras aufgestellt, um zu sehen, was er in meiner Abwesenheit macht). Er legt sich hin, läuft ab und zu herum oder schaut aus dem Fenster.
    Vertraut er mir nicht, dass ich wieder komme, wenn ich ihm jemand anderem an die Hand gebe? Ich mein, Zuhause wartet er auch brav, wenn er alleine ist.
    Sind meine Eltern Zuhause mit ihm, während ich unterwegs bin, ist er recht demotiviert- je nach Situation. Legt sich dann auch manchmal vor die Tür und wartet einfach nur.
    Das sind jetzt mal so gängige Beispiele.


    Vielleicht antwortet ja der ein oder andere..
    Bei Fragen einfach fragen.
    LG Savu

  • Zu 1.
    Ständiges Lecken würde ich auch unterbinden, sowas ist einfach nervig. Generell verbieten würde ich es aber nicht. Es gehört zum Komfortverhalten und ist meistens eine nett gemeinte Geste, die den Zusammenhalt stärken soll.
    Besteht ein Hund aufs Abschlecken, kann das aber auch auf ein Problem in eurer Beziehung hindeuten. Dann kann es gemeint sein als "wenn ich dich abschlecken möchte, dann bleibst du hier und lässt dich putzen".


    Zu 2.
    Deine Mutter sollte dafür sorgen, dass er zu keinem Erfolg kommt. Durch wegdrehen zum Beispiel. Und du solltest ihn gar nicht so weit gehen lassen. Belohne ihn solange er noch ruhig ist und sich angemessen verhält. Macht er das nicht, bleibt er an der Leine (auch im Haus).


    Zu 3.
    Das hört sich sehr nach Kontrollverhalten an. Du solltest mal genau beobachten, ob er sich wirklich freut wenn du wiederkommst oder dich eher anpöbelt/rempelt, so nach dem Motto "wo warst du so lang".
    In der Wohnung kann man ganz gut beginnen. Ich hab das bei meinem Jungspund so gelöst, dass ich entweder ständig hin und her gegangen bin, auch abrupt gewendet habe, Tür zu, Tür auf, bis es ihm zu doof wurde. Oder beim ersten Verfolgungsansatz habe ich ihn streng weggeschickt. Blieb er dann liegen, bin ich später hin und hab ihn geknuddelt.
    Ich denke wenn er in der Wohnung akzeptiert, dass du rumläufst und er dich nicht überwachen muss, dass das dann auch draußen besser wird.
    Wenn nicht, kannst du das extra üben.
    Du bindest ihn wo an und gehst nur einen kleinen Schritt weg. Bleibt er ruhig, gehst du wieder hin und belohnst ihn. Ist er nicht ruhig, wartest du bis er sich abregt und gehst dann hin. Nach und nach die Distanz vergrößern, bis er auch bei einigen Schritten ruhig ist und nicht motzt.



    Viel Erfolg!

  • Hallo,



    1 Das Lecken : für mich ein Zeichen der Unterwürfigkeit oder Zugehörigkeit ( hängt davon ab ob Hund gelobt oder getadelt wird )
    Ich lass das kurz zu, sag auch mal " Ja mein Guter! unterbinde das aber ach mit Aus ( wenn es zu viel wird ) und geht dann selbst aus der Situation raus ( Hund bleibt unbeachtet - so schwer es fällt :( ) .


    2. Futter der Menschen ist tabu ! . Schaun erlaubt, und mehr nicht - nicht schnüffeln, nicht am Tisch stehen, nicht betteln und schon gar nicht klauen .
    Und du schreibst , das er eigentlich bei dir nix klaut ?? Und Uneigentlich ? Oder doch ?
    Einmal so gewöhnt, wird's schwer
    So kurz wie du es schilderst : Der macht was er will. Der ist ungehorsam.
    ( Ich kann meinem ne Bockwurst ins Maul stecken, ohne "ok " frisst der die nicht ).
    Bei Mahlzeiten gehört er aus dem Raum oder wie schon vorgeschlagen , angeleint.


    3:Lass die Tür auf und leg ihn auf den Platz - wo er dich sieht, aber mit Abstand.( hab Geduld, manchmal braucht Hund länger um zu bergreifen, dass er nur warten soll - und dann ist dass eine sehr große Leistung - warten zu lernen ).
    Wer immer darauf kommt die Tür zu schließen, um den Hund abzuhalten ´glaubt selbst nicht daran , dass der Hund auf seine Ansage im Platz bleibt.


    LG Ramona

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