Schottland - mal wieder

  • Oh mein Gott! Du weißt gar nicht, was Du mir antust! ich weiß ja, das es toll ist - aber so was von umwerfend?!? Ich hab jetzt direkt Magenschmerzen vor lauter Vorfreude - warum muß ich noch ein Jahr warten???
    Wann ist eigentlich die beste Zeit zum Wandern? Ich bevorzuge ja diese Zeit jetzt - lieber etwas frieren als zu viele Mitläufer...
    Wie sieht´s aus mit Herbst?
    Habe mir jetzt auch mal Dein Zelt gegoogelt... man, sind die Dinger teuer! Aber ich denke, da muß ich durch... alles andere macht bei dem Wetter echt nicht viel Sinn.

  • Zum Thema Zelt: Ja, die Hilleberg-Zelte sind teuer. Sozusagen die Mercedes unter den Zelten. Aber: Es muss nicht unbedingt ein HB sein. Es gibt auch andere Zelte; bei meinen Touren sehe ich oft Zelte von Terra Nova, Wild Country, Vaude, Exped, Vango... Und alle in Schottland. Ich bin vielleicht ein wenig paranoid was die Sturmsicherheit angeht. :hust:


    Herbst ist genial. Alles was auf meinen diesjährigen Fotos noch braun ist, erstrahlt dann in verschiedenen Gelb- und Rottönen. Das hohe Gras verfärbt sich gelb, der Farn (oft mannshoch) nimmt von leuchtend rot über rotbraun bis braun alle Farben an, das Laub ist entweder goldgelb oder rot - dazu blauer Himmel (okay, dafür gibt es keine Garantie), eventuell schon Neuschnee auf den Gipfeln... Das ist richtig, richtig schön. Es kann dann beispielweise so aussehen:


    Loch Coulin by Marion Woell, auf Flickr


    So ab Mitte September sind die Midges weg, und spätestens Anfang Oktober sind die Herbstfarben da. Das ist meine Lieblingszeit für Schottland. Einziger Nachteil: Die Tage sind schon viel kürzer. Ich war mal Ende Oktober / Anfang November zum Trekken dort und habe noch nie so viel Zeit im Schlafsack verbracht. Aber so von Mitte September bis Mitte Oktober ist es noch in Ordnung. Noch ein Nachteil: Die Hirsche röhren. Das wird im Zelt ganz schön laut. Seit meiner ersten Herbst-Tour esse ich gerne Hirschgulasch... :D


    Im Mai sind übrigens recht viele Wanderer unterwegs. Also "viel" für schottische Verhältnisse. In den beiden mittleren Mai-Wochen ist die "TGO-Challenge" am laufen, da sind gut 300 Wanderer von der Westküste an die Ostküste unterwegs, und weil das Wetter normalerweise gut ist (und nicht so eisig wie dieses Jahr) und die Tage lang sind und die Mücken noch nicht in Massen vorhanden sind, wird viel gewandert. Ist aber auch von den Wegen abhängig. Auf dem West Highland Way war total viel los; auf meinen Trampelpfaden habe ich außer den TGO-Wanderern am Anfang kaum jemanden gesehen.

  • gut zu wissen - die Bilder muß ich jetzt ausblenden - sonst halt ich es hier nicht mehr aus... das muß jemand auch schon mal mit gemacht haben,um das so intensiv nachfühlen zu können.
    Ich sehe die Bilder meiner Touren immer mit ganz anderen Augen als die armen Menschen, die ich damit beglücke...
    Was benutzt Du gegen die Mückies? Ich denke, das kauft man besser vor Ort?

  • Gegen die Midges gibt es verschiedene Repellents - bei mir wirkt kein einziges davon. "Smidge" ist die aktuelle "Wunderwaffe". Erhältlich ist es in Hostels, auf Campingplätzen, und in Outdoorläden. Auch gerne genommen wird eine Sorte Bodyspray von "Avon Skin-so-Soft". Angeblich benutzt das sogar die britische Armee. Das Zeug ist kein Repellent, sondern bildet einen öligen Film auf der Haut, durch den die Midges nicht durchkommen. Im Prinzip nicht schlecht, aber wenn ich schwitze läuft mir das Öl in die Augen. Außerdem muss man so oft nachschmieren. DEET-haltige Mittel wirken auch, aber das ist mir etwas zu heftig gegen Mücken, die zwar lästig sind, aber keine Krankheiten übertragen.
    Am besten wirkt Wind.
    Wenn der mal ausbleibt, setze ich auf "Vollverhüllung". Das heißt: Socken über die Hosenbeine (es sei denn, ich habe sowieso Gamaschen an), lange Ärmel mit engen Bündchen, Handschuhe (Liner-Handschuhe, entweder aus Wolle oder, falls ich sie irgendwo in meinem Chaos wiederfinde, aus Seide), und über den Kopf ein Mückennetz. Letzteres sollte man vor Ort kaufen, da die Teile, die man hier bekommt, oft nicht feinmaschig genug sind.
    Aber: Midges sind lästig, aber überbewertet. Viele Schotten leben in Schottland und verbringen jede schottische Midges-Saison dort. Die Viecher sind ja nicht jeden Tag da. Und auch nicht den ganzen Tag. Übel ist es morgens früh und abends, wenn es windstill ist. Das Zelt auf- oder abbauen kann ohne diese Komplettverhüllung dann schon mal interessant sein... Probiere auch mal Zähneputzen mit Midges-Net auf dem Kopf. Ich hatte mich dank ein paar fast windstiller Sommertage so daran gewöhnt, dass ich gerade noch rechtzeitig die Hand mit der Zahnbürste stoppen konnte. :lachtot:

  • Ich habe ja in Upstate New York gewohnt - über Skeeters und co. kann ich mich stundenlang unterhalten...
    Hier zu Hause haben die Hunde Scalibor, das hat auch in Kroatien noch alles von mir fern gehalten - aber die Schottischen Mückenwolken sind halt legendär....
    Nee, die Schmiererei mit dem Nivea-Zeug kommt mir nicht in die Tüte. Na, wir werden sehen... ansonsten schmeiß ich mich in die nächste Schlammpfütze und mach es wie die Wildsäue...
    Werde heute abend mal Deine Fotos mit meinen Jungs auf deren großen Bildschirm anschauen... nehme großen Aufnehmer mit für die Schlabberpfützen....

  • So tolle Bilder! Da packt mich das Fernweh... leider wird Schottland wohl ein unerfüllter Traum bleiben *seufz*


    Ich würde soo gerne mit Idgie auf eine längere Trekkingtour gehen, aber wie mich das mit dem Hundefutter? Ich glaub ich brauch nen Packesel :-)

  • Barbara, das ist einer der Gründe, warum ich die Trekkingtouren ohne meine Hunde mache. Die bleiben in der Zeit daheim bei Männe oder machen Wellness-Urlaub bei meinen Eltern. Im November, als wir mit dem Auto in Schottland waren, hatten wir die Hunde dabei. Da kamen sie selbstverständlich mit auf Tour und hatten ihren Spaß. :smile:


    Es ist ja nicht nur das Hundefutter. Da braucht man ein größeres Zelt. Decke und dergleichen für den Hund. Pfotenschutz, falls er sich mal verletzt. Undundund... Wenn man dann wegen zuviel Wetter oder wegen einer Erkrankung (hatte ich auch schon mal) oder einfach weil man keine Lust hat die Tour ändert, hat man ganz andere Probleme. In die Busse dürfen Hunde nicht rein. Und es gibt viele Gegenden in Schottland, in denen kein Zug fährt. Per Anhalter fahren, mit einem nassen Hund als Begleiter, stelle ich mir auch schwierig vor. Die meisten Hostels nehmen keine Hunde. Bei den B&Bs bin ich sowieso schon in der Auswahl eingeschränkt, weil ich eben nicht mal 20km weiter ins nächste Ort fahren kann. Und wenn dann noch ein Hund im Spiel ist, macht das die Suche nicht leichter. Ich bleibe lieber bei meinem erprobtem Modell - ich bin unterwegs, die Hunde haben bewährte Betreuer, und wenn ich wieder daheim bin, gibt es "quality time" für die beiden.

  • wunderschöne fotos...die berichte hab ich mir noch nicht alle durchgelesen ;)


    hach da krieg ich auch lust...aber irgendwann (wird nur kein wanderurlaub, aber will unbedingt mal mit dem wohnwagen hin).

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