Schottland - mal wieder

  • In Schottland habe ich den ersten Sonnenbrand meines Lebens bekommen.


    Da hatte ich echt Glück, ich war von April bis Juli dort und hatte durchweg schönes Wetter, keine Mücken UND einen schottischen Freund mit einem grünen und einem blauen Auge, der Tin Whistle spielen konnte, wie der junge Huey Lewis aussah, Pilot bei der Army war und tatsächlich auch einen Schottenrock besaß.
    Mehr konnte man sich als 18-Jährige nicht erträumen. xD

  • In Schottland habe ich den ersten Sonnenbrand meines Lebens bekommen.


    Da hatte ich echt Glück, ich war von April bis Juli dort und hatte durchweg schönes Wetter, keine Mücken UND einen schottischen Freund mit einem grünen und einem blauen Auge, der Tin Whistle spielen konnte, wie der junge Huey Lewis aussah, Pilot bei der Army war und tatsächlich auch einen Schottenrock besaß.
    Mehr konnte man sich als 18-Jährige nicht erträumen. xD

    :smile: :D :lol:

  • Ich habe mir in Schottland auch schon mehrmals einen Sonnenbrand geholt - im Genick, auf den Waden, den Armen, und natürlich im Gesicht. Dieses Mal bestand dieses Risiko allerdings nicht....
    Das mit dem Schotten und dem Schottenrock lasse ich lieber; nach 30 Jahren Ehe wäre das keine gute Idee. :pfeif:


    Weiter mit den Fotos.


    Die Heide blühte. Ich habe mich schon oft über das Zeug geärgert: Auf weglosen oder zugewucherten Strecken verbergen sich oft fiese Stolperfallen darunter; wenn es hüfthoch wächst, wie auf dem Trampelpfad zwischen Barrisdale und Kinlochhourn zieht es einem schon fast die Regenhose aus, weil es sich in den offenen Lüftungsreißverschlüssen der Regenhose festhängt; es wuchert Wanderwege zu, und wenn es nicht gerade blüht, sieht es nicht mal schön aus. Anders als Farn - der hat auch viele für den Wanderer ärgerliche Eigenschaften, aber er ist entweder schön grün oder verfärbt sich im Herbst so genial toll... Dieses Mal fand ich die Heide klasse. Das Lila war in manchen Gegenden flächendeckend! Hier nicht so richtig; zwischen den Heidekraut-Ansammlungen gab es genug Gras und Sumpf und so.


    Highland Scenery by Marion Woell, auf Flickr



    Ich erwähnte schon, dass sich die Wasserfälle dieses Mal gelohnt haben. Letzten Oktober machte ich mir gar nicht groß die Mühe, bei den Ardessie Falls weiter als zur ersten Stufe zu gehen, weil da sowieso nur ein klägliches Rinnsal floss. Dieses Mal toste das Wasser; es war irre laut, es schäumte und tobte und war einfach nur toll anzusehen. Leider nieselte es sehr ausdauernd, und der Wind wehte die Tröpfchen von vorne auf meine Filter. Da half auch eine wasserdichte Verpackung der Kamera nichts. Immerhin schaffte ich bei der ersten und der zweiten Stufe ein paar Fotos ohne Wassertropfen auf der Linse; bei der dritten stand ich im strömenden Regen mit offenem Mund da und staunte einfach nur. Beim nächsten Mal klappt es vielleicht auch damit.


    Ardessie Falls,erste Stufe.

    Ardessie Falls by Marion Woell, auf Flickr


    Und die zweite. Ganz unten im Bild sieht man den oberen Teil eines Felsens. Irgendwo habe ich noch einen Schnappschuss mit der kleinen Kamera gespeichert, auf der man den Felsen sieht. Der ist krass: ziemlich rund, gut 1m Durchmesser, und zwischen zwei anderen Felsen eingeklemmt. Nach unten offen; da tost viele Meter tiefer das Wasser. Ich muss die Sony-Fotos noch sichten.


    Ardessie Falls by Marion Woell, auf Flickr

  • Noch mehr Regen, noch mehr Wasserfall:


    "Isolated shower" an der A832, in der Nähe von Dundonnel:


    isolated shower by Marion Woell, auf Flickr



    Flowerdale Falls, in der Nähe von Gairloch. Ich war schon oft dort, aber dieses Mal hat der Wasserfall zum ersten Mal ordentlich viel Wasser:


    Flowerdale Falls by Marion Woell, auf Flickr

  • Nach der entspannten Fahrt im Glen Torridon wartete eine kurze entspannte Wanderung auf mich. Noch war der Parkplatz am Coire Dubh Mòr leer, aber das sollte sich im Lauf des Tages ändern. Ich parkte meinen kleinen Smartie möglichst platzsparend und so, dass man ihn nicht einparken konnte (war eine weise Entscheidung, wie ich am Nachmittag feststellen konnte), zog Wanderstiefel und Gamaschen an, und lief los. Immer schön bergauf, auf einem mir gut bekannten Weg in mir gut bekannter Landschaft. Ich bin einfach viel zu gerne dort.


    Die Wetterküche by Marion Woell, auf Flickr


    Der erste Blick auf die andere Seite der Berge öffnet sich:

    Coire Dubh Mòr by Marion Woell, auf Flickr


    Baosbheinn und Beinn an Eòin:

    Flowerdale Forest by Marion Woell, auf Flickr


    Weitere Fotos, u.a. von einem ziemlich gut gefüllten Wasserfall, folgen in Kürze.

  • Weiter oben, neben der unteren Stufe des Wasserfalls, der sich aus dem Loch Coire Mhic Fhearchair ins Tal stürzt:


    Flowerdale Forest by Marion Woell, auf Flickr


    Die untere Stufe des Wasserfalls:

    Flowing.... by Marion Woell, auf Flickr


    Die Fotos vom Loch Coire Mhic Fhearchair und von dem Rest des Wasserfalls sind noch nicht hochgeladen...



    Szenenwechsel. Ich verlasse den Nordwesten Schottlands und verbringe einen halbwegs sonnigen, durchweg trockenen Tag in der Nähe von Aviemore.


    Cairngorm views by Marion Woell, auf Flickr


    Die Vegetation hat schon Herbstfarben angenommen:


    Herbstwald by Marion Woell, auf Flickr


    Und überall blüht die Heide. Zwischen den Bäumen, am Wegrand, im offenen Gelände...


    heather by Marion Woell, auf Flickr

  • Düstere Weltuntergangsstimmung am Loch Coire Mhic Fhearchair (nebenbei: dieser Name ist mit Schuld daran, dass ich Gälisch gelernt habe...)


    moody by Marion Woell, auf Flickr


    Der See kann bei Sonnenschein so schön sein! Ich war schon so oft dort - morgens früh vor Sonnenaufgang; im Juli bei Sonnenuntergang und toller Beleuchtung; Ende Oktober beim ersten Schnee - aber so eine düstere Stimmung habe ich dort noch nicht erlebt.

  • Darf ich hier mal ein paar Fragen einwerfen?


    Eine Freundin und ich planen Momentan einen 7 Tägigen Wanderurlaub in Schottland für nächstes Jahr. Am liebsten würde ich natürlich Anju mitnehmen, wie sieht denn das da aus mit Einreisebestimmungen für Hunde und im Speziellen für Rottweiler/allgemein Listis?
    Übernachten würden wir im Zelt und auch unser Essen/Trinken würden wir weitestgehend selbst mitbringen.


    Welche Orte muss man denn unbedingt gesehen haben? Gibt es empfehlenswerte Routen/Sehenswürdigkeiten?

  • Zum Thema Listenhund / Rottweiler kann ich dir nichts sagen; mit meinen beiden Bordercollies war ich da über jeden Listenhund-Zweifel erhaben. ;)
    Ansonsten gelten, jedenfalls in der Vor-Brexit-Zeit, die Regeln des Pet Travel Scheme. Also vereinfacht: Gültige Tollwutimpfung, Chip, blauer Heimtierausweis, Bandwurm-Prophylaxe im vorgegebenen Zeitfenster, zugelassene Beförderungsroute. Im Vergleich zu früher (späte 1990er und folgende Jahre) ganz einfach.
    Trinken mitbringen? Wozu? Gerade beim Wandern bediene ich mich an dem Wasser aus Bächen, im Zweifelsfall mit Aquaventure behandelt. Essen - gut, kann man machen, muss man aber nicht. Ich kaufe vieles vor Ort im Supermarkt, gerade was Fertigfutter angeht. Da haben die Briten eine gefühlt größere Auswahl als wir.
    Zelten ist ok, mache ich ja auch oft, und ist auch "wild" erlaubt, wenn man sich an die Regeln des Outdoor Access Codes hält.


    Sehenswürdigkeiten und Hund, das kann ein Problem werden. In viele Ruinen, Museen, Castles, Gärten etc. dürfen Hunde nicht rein. Eine Schottlandreise mit Schwerpunkt "Sightseeing" würde ich ohne Hund machen.
    Wandern hingegen ist mit Hund toll. Trekkingtouren habe ich mit meinen nie gemacht.
    Aus folgenden Gründen:
    Mit dem Zelten klappt das nicht immer so wie ich mir das vorstelle. Irgendwann habe ich den ständigen Regen / die Kälte / die nassen Sachen / die Mücken / etc.pp satt und will einfach nur eine trockene Unterkunft. Das kommt nicht in jedem Urlaub vor, ist aber etwas, worüber ich mir Gedanken mache. Hostels nehmen meist keine Hunde auf. Als Fußgänger ist man bei der Auswahl eines B&B auch sehr eingeschränkt, schon ohne Hund. Und überhaupt muss man von der Straße, an die man sich "wander-gefrustet" geschleppt hat, erst einmal wegkommen. Busse nehmen keine Hunde mit, das Bahnnetz ist gerade im Nordwesten nicht vorhanden, und ein (oder zwei) großer nasser Hund als Begleiter mindert die Chancen, per Anhalter mitgenommen zu werden.
    Dazu kommt bei mir als Solowanderer das Gepäckproblem. Mit einem Hund ist mein Ein-Mann-Zelt zu klein, und zusammen mit dem größeren Zelt müsste ich einiges mehr an Ausrüstung schleppen.
    Tagestouren habe ich mit beiden gemacht, früher auch mit Lovvy alleine. Das war immer schön.
    Wer weiß, vielleicht klappt das irgendwann mit dem nächsten Hund wieder.


    Welche Orte muss man gesehen haben? Ganz ehrlich, nach mehr als 20 Jahren Schottlandurlaub ist meine "Will-ich-sehen-Liste" eher länger als kürzer. Auch hier wieder: Sightseeing oder Wandern? Beim wandern kommt es darauf an, wie erfahren ihr im Wandern, auch im weglosen Wandern, und im Umgang mit Karte, Kompass, oder Navi seid. Die Wege sind selten ausgeschildert (von Wegen mit Infrastruktur, dem West Highland Way beispielsweise, mal abgesehen), so dass man in der Lage sein muss, sich zu orientieren. Eine gewisse Leidensfähigkeit sollte man auch mitbringen. Regen, Wind, im Sommer bissige oder stechende Insekten, viele gut getarnte Schlammlöcher, ein Mangel an Brücken, nasse Füße - das gehört alles dazu. Ich kann mich an so manchen Wandertag erinnern, an dem ich mir mehrmals die Frage stellte, warum ich das überhaupt mache. Ich erinnere mich aber auch an tolle Nachmittage oder Abende, als ich vorm Zelt oder an einem Bach sitze, oder auf einem Berg stehe, und dieses "Ja, ich habe es geschafft!!"-Gefühl sich in mir ausbreitet.
    Ich persönlich mag den Nordwesten Schottlands sehr gerne. So rund um Achnashellach lässt es sich gut wandern; Torridon ist sowieso grandios, Letterewe ist schön einsam, Assynt ist phantastisch, die Küste bei Gairloch ist zum Seele baumeln lassen...
    Der West Highland Way ist jetzt nicht gerade einsame Wildnis, aber als Schottland-Langstrecken-Wander-Anfänger sehr gut geeignet (Wegweiser, Brücken, befestigte Wege - und tolle Landschaft rundherum. Die Nähe zur Straße und zur Bahnlinie muss man halt ausblenden).
    Gar nichts anfangen kann ich mit der Isle of Skye. Vielleicht war ich auch zu oft dort, bevor die Insel zum Touristenmagnet mutierte und letzten Sommer anscheinend massiv Probleme damit hatte. Den "Skye Trail" bin ich schon größtenteils gewandert (wenn auch aus Wettergründen nicht am Stück). Ja, ganz nett, aber es gibt Gegenden, die mich mehr ansprechen.


    Zum Ideen holen: Walkhighlands hat vom einfachen Spaziergang bis zum 864km langen Scottish National Trail eine riesige Auswahl, Wegbeschreibungen, Bilder, Karten und gpx-Dateien inklusive.

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