Welche Rasse würdet ihr mir empfehlen?

  • Mh, so viel Auswahl gibt es ja da nicht, wenn es kein kleinhund sein soll. Ich denke schon dass ein Pudel passen könnte. Aber sie sind schon stärker nur auf ihre Besitzer fokussiert und weniger auf fremde als Retriever.


    Ansonsten gibt's ja neben den Locken noch Trimmfell, zb Wheaten.

  • Es wäre gut, wenn du dir in Frage kommende Rassen vorher anschauen würdest.
    Perros "können" geeignet sein, es kommt wirklich darauf an, was seine Aufgabe ist. Aber sie sind jetzt keine "perfekte Therapiehunderasse", als die sie gern mal angepriesen wird.
    Wenn dir wichtig ist, dass der Hund bei Fremden erst twas reservierter bis gleichgültig ist, ist der Perro der Richtige, aber er muss trotzdem lernen, dass Fremde nichts schlimmes sind (ist schwer zu erklären, aber mit der Mitnahme von klein auf lernt er die Normalität ja schon kennen).
    Wenn der Hund gleich auf jeden Fremden freundlich zugehen und sich anfassen lassen soll, ist ein Perro keine gute Wahl. Er braucht einfach in der Regel einen Moment zum Kennenlernen.


    Ich kenne einen Perro, der begleitet Frauchen auf die Arbeit mit behinderten Kindern (Schwerstbehinderungen) und er sieht es als seine Aufgabe an, den Kindern mit Körperkontakt und Kuscheln zur Seite zu stehen.
    Aber privat ist er ganz Perro, er unterscheidet eben zwischen Job und Freizeit.
    3 Welpen aus meinen Würfen sind auch im therapeutischen Bereich zu finden. Einer begleitet Frauchen in ene Wohnstätte für behinderte Erwachsene (ohne Ausbildung), einer arbeitet in einer tiergestützten Logopädie und einer im Kindergartenbereich.

  • Also zB Perro oder Pudel. Nur passen sie von ihrem Wesen her?

    Grundsätzlich passen Pudel.


    Du musst etwas auf die Zucht achten und das individuelle Wesen des Hundes, aber mein Großer fände sowas grenzgenial. Tim könnte man da sicherlich mit etwas mehr Geduld auch einführen.


    Kleinpudel oder Großpudel. Wobei ich da zu einem Großen tendieren würde, wenn dir das nicht zu groß ist. Weiße Großpudelhündin. Freundliche Optik und die Hündinnen bleiben meist unter 60cm.


    Beim Jagdtrieb kannst du alles haben. Von nicht vorhanden bis hardcore. Damit müsste man also leben können.

  • Auf jeden Fall. Dass ich die jeweilige Rasse vorher kennenlerne, ist das A und O.
    Ich war damals auch lange im Retrieverforum unterwegs (gut, Golden Retriever sieht man auf der Straße natürlich auch immer mal wieder so), auf einem großen Aussie Spaziergängen, hab mit diversen Besitzern gesprochen etc.
    Das dauert ja auch noch einiges. Auf jeden Fall 3 Jahre. Die Zeit kann ich aber auch dementsprechend nutzen =)


    Mir ist eben auch eine gewisse Sensibilität wichtig. Die hat zB mein Aussie:
    Wenn sie jemand nicht streicheln will, merkt sie das schon vorher und wird dann erst gar nicht so aufdringlich. Auch geht sie dann eher, wenn jemand nicht mehr möchte. Die Retrieverin ist da viel fordernder und bekommt es meist nicht so sehr mit, wenn jemand eigentlich nicht möchte.
    Vielleicht wäre da aber auch noch ein Unterschied zu Show und Arbeitslinie. Aber das ist nur eine Theorie.


    Bei einem Pudel würde mich aber tatsächlich eher ein Kleinpudel am oberen Standard interessieren. Da hab ich mir gestern mal diverse Homepages angeschaut und kaum eine hat mich wirklich angesprochen :ops: Auf vielen, so war mein erster Eindruck, geht es hauptsächlich um Schönheit, Eleganz... Erst in zweiter Linie Gesundheit und von Arbeitsfreude und Hundesport hab ich leider sehr selten etwas gelesen.
    Aber ich hab hoffentlich nur die für mich falschen Zuchten gesehen?


    Den Perros find ich ja schon länger sehr interessant, dazu hatte ich hier ja schon einmal nachgefragt. In unserem Hundeverein war bzw. ist, glaube ich, auch eine Frau mit einer Perros Hündin. Ich weiß nicht, ob es ihr erster Hund ist. Aber diese Hündin ist sehr schnell überdreht (noch immer), sie dürfte nun 4 Jahre alt sein. Ihr Erregungslevel ist SEHR hoch auf dem Platz, ich erinnere mich, dass sie kläffend an der Seite stand und das Frauchen auf dem Platz wirklich nur gaaanz kleine Dinge trainierte und nur dann, wenn sie kurz ruhig war. Weiß aber natürlich nicht, inwieweit das mit am Menschen oder dem Mensch-Hund-Team lag/liegt?
    Mittlerweile ist sie etwas entspannter, aber fährt sich noch immer recht schnell hoch und kläfft dann sehr.


    So wie ich mir den Einsatz des Therapiehundes vorstelle, ist es eher ein "Er ist dabei Hund", er liegt im Büro, empfängt Klient*innen, bzw. man besucht Klient*innen etc.
    Ich schreibe gerade meine Bachelor Arbeit über den Einsatz von Hunden in der Sozialen Arbeit und die Hunde haben alle eine Ausbildung, sind in Stresslagen getestet, die Besitzerinnen können ihre Hunde gut lesen, deuten und schützen. Die Hunde fungieren als Türöffner, liegen bei Gesprächen dabei, nehmen die feinsten Stimmungen war, "trösten", wenn Leute traurig sind, verlassen das Büro, wenn ihnen die Stimmung zu unangenehm ist. Das reicht meist schon, dass sich aufgebrachte Klient*innen selbst regulieren, ohne dass man als Sozialarbeiterin "aktiv" etwas tun muss.
    Oder bei Hausbesuchen gehen viele mit ihren zu betreuenden Menschen spazieren. Der Mensch entspannt dabei, es gibt Interaktionen mit dem Hund, es wird dadurch viel freier und ungezwungener mit dem Sozialarbeiter interagiert.


    In einer Tagesgruppe ist er zB zwar den ganzen Tag dabei, aber vormittags sind die Kids in der Schule, sodass dann "keine Action" ist. In dem Bereich könnte ich mir schon vorstellen, dass er auch konkretere Aufgaben bekommt, wenn ein Kind zB vermehrt lesen üben muss, dass es dem Hundvorliest und nicht dem Menschen. Dass Hunde nicht bewerten und alle so annehmen, wie sie sind, kommt dabei vielen unsicheren Kindern (und Menschen generell) zu Gute. Aber sonst wäre er auch einfach so dabei, und hätte seine Auszeit jederzeit im Büro/Teamraum, wo ihn niemand stören kann.


    Und bei all diesen Aufgaben ist mir auch ein Hund lieber, der sehr feinfühlig auf die jeweiligen Situationen und Menschen reagiert.


    Aber wenn ihr meint, dass Pudel/Perros/Lagotto eher weniger passt, schau ich mich vielleicht doch eher nach "haarenden" Hunden um :D Deswegen gibt ja das tolle Forum unter anderem =)

  • Bei mir auf dem Hundeplatz trainiert auch eine Kleinpudelhündin,die dort einen recht aufgedrehten Eindruck macht und halt sehr darauf brennt jetzt endlich im Agi laufen zu dürfen. Laut der Halterin nimmt sie die Hündin aber auch mit in die Demenz WG, wo sie arbeitet und da ist der Hund ganz anders, ruhig, kann Menschen gut einschätzen, weiß zu wem sie hin gehen kann und wo sie sich eher zurückhält.



    Mein Kleinpudel ist eher gechillt und sehr zurückhaltend bei Fremden. Nicht aggressiv, aber er braucht da wirklich Zeit. Arbeit mit Kindern oder z.B. Behinderten / Kranken, die sich komisch verhalten, aprubt bewegen, könnte ich mir bei ihm eher nicht vorstellen.

  • In dem Bereich könnte ich mir schon vorstellen, dass er auch konkretere Aufgaben bekommt, wenn ein Kind zB vermehrt lesen üben muss, dass es dem Hundvorliest und nicht dem Menschen. Dass Hunde nicht bewerten und alle so annehmen, wie sie sind, kommt dabei vielen unsicheren Kindern (und Menschen generell) zu Gute.

    Nur kurz: Da hast du absolut recht!
    Nichte klein hat sich sehr, sehr schwer getan mit Lesen, keiner der anderen hatte wirklich die Geduld mit ihr. Das hab ich aber erst später erfahren, sonst hätte ich mich da drum gekümmert.
    So aber hat sie angefangen Arren vorzulesen. Schon immer schmust sie mit ihm und erzählt ihm Geschichten, aber dann hat sie angefangen sich die alten Kinderbücher von meinem Sohn zu holen und sich mit Arren in den großen Kennel gekuschelt, los gings. Das macht sie nun seit einem Jahr, es macht ihr großen Spaß und sie ist verdammt gut geworden im Vorlesen. Wenn sie ein Wort nicht weiß kommt sie zu mir, aber sonst macht sie alles ganz alleine.
    Und mir geht jedesmal das Herz über wenn sie Arren erst auf ein Kissen legt, dann fein zudeckt, sich zu ihm setzt und dann vorliest, ganz ernsthaft aber auch total entspannt.

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