Starkes Sexualverhalten korrigieren?!?!

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe ein Problem mit meinem vier Jahre alten Bolonka-Mix Rüden.
    Sobald er eine Hündin sieht, egal ob läufig oder nicht, versucht er sie sofort zu besteigen. Soweit sollte das ja eigentlich keine Sorgen machen, da er schon eher Dominant ist (ein kleiner Macho;), aber er kann damit nicht mehr aufhören und das meine ich Wort wörtlich. Ein Beispiel:
    Am Wochenende war "seine" Schwester mal wieder zu Besuch (da wir mit seinen Geschwistern immer noch Kontakt halten) sobald sie das Haus betrat und er sie beschnüffelt hat fängt er an sie zu rammeln. Sie kann ihn zwicken, anknurren oder weg laufen das interessiert ihn Null ! Dann rammelt er eben die Luft, wenn er sie nicht ran lässt, was sie nämlich auch nicht tut. Er stellt sich dann einfach neben dran und zieht sein "Ding" durch. Und das macht er wirklich Stunden um Stunden. Sie waren 2 Tage bei uns und er hat wirklich durchgängig versucht sie zu besteigen, wenn er es schafft und sie dann weg geht macht er einfach in der Luft weiter.(Ich schätze es waren ca. insgesamt um die 15 Stunden oder sogar mehr am Stück-ohne die Nacht, da waren sie getrennt-) In diesen Tagen hat er nichts gefressen und sehr wenig getrunken, obwohl er die ganze Zeit gestresst war. (gehechelt ohne Ende) Er konnte sich kaum noch hinlegen geschweige denn normal gehen. Der komplette Boden und das Fell der Hündin war voller Flecken. Er tat mir sehr Leid, weil er völlig weggetreten ist. Man konnte ihn nicht ansprechen oder mit Futter locken (Für Futter tut er normalerweise ALLES). Wir probierten auch mit den Hunden spazieren gehen, um sie runter zu bekommen, das hat alles nichts gebracht. Auch draußen hat er seine Augen nicht von ihr wegbekommen und sie bestiegen und "gerammelt". Als er dann koten wollte und sich in die Hocke setzte, fing das "hin und her" wackeln wieder an. (weil er sozusagen wieder in dieser Stellung war) Er versucht auch andere Hündinnen & Rüden zu besteigen, aber beim spazieren gehen hat er meistens nicht so lange Kontakt, dass es soweit kommt.
    Alle versuche ihn zu korrigieren haben nichts geholfen und wir waren sehr ratlos und haben uns auch große Sorgen gemacht, weil er wie besessen war. Die Hündin war nicht läufig, auch nicht vor ein paar Tagen..


    Sonst ist er sehr lieb und auch gehorsam, er kann alle Grundkommandos, kennt einige Tricks und seine Regeln im Haus. Ausgepowert ist er auch: tägliche lange Spaziergänge, Auslauf im Garten und sonst kommt er auch immer mit wenn es möglich ist.


    Als er jünger war, hat er natürlich probiert uns zu besteigen (Arme, Beine), das haben wir aber immer sofort unterbunden und seitdem versucht er es auch bei keinem Menschen mehr.
    Man merkt trotzdem, dass er ein Rüde ist! :D ---> Häufiges markieren draußen, Dominanzverhalten gegenüber anderen Hunden usw.
    Was vielleicht auch noch Wissenswert ist: Er leckt sich eigentlich täglich "untenrum". Ca. einmal im Monat wacht er plötzlich mitten in der Nacht auf, sein Penis kommt dann komplett raus (wird richtig groß) und der ganze Boden ist wieder voller Flecken. :( :
    Ich hoffe ihr könnt mir irgendeinen Rat geben, denn vor allem das starke Sexualverhalten gegenüber anderen Hunde macht mir Sorgen, da es sehr gezwungen und gestresst rüber kommt, wie weggetreten und unkontrolliert. :verzweifelt:
    Kann ich das irgendwie korrigieren? ( Haben eigentlich schon alles versucht Fressen, Spielen, seeeeehr lange erschöpfende Spaziergänge vor Hundetreffen, Anleinen im Haus wenn sie da ist {Er jault, zieht an der Leine trotz purer Erschöpfung, versucht er alles, um zu ihr zu kommen etc.)
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Danke schon mal für alle Antworten & Liebe Grüße ! :winken:

  • Hallo,


    ein ziemlich krasser Fall wie ich finde. Ich würde den Kleinen erstmal solchen Situationen nicht mehr aussetzen. Das Treffen mit der Schwester muss ja eine Qual für den Kleinen gewesen sein... Wichtig ist, dass ihr ihn bereits unterbrecht BEVOR er in diesem "Wahn" (nenne ich es mal) ist.
    Wenn im Hirn erstmal der Schalter umgelegt ist, wird es schwer.


    Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Newton besteigt zwar nicht, bedrängt die Damen aber, wenn ich ihn nicht rechtzeitig unterbreche. Wenn ich den Moment verpasst habe, muss ich ihn abholen gehen. Wenn ich ihn rechtzeitig unterbreche, lässt er sich noch abrufen.


    Habt ihr mal mit einem Tierarzt oder einem Trainer gesprochen?


    Grüße,
    Rafaela

  • Also wenn das wirklich so ist wie du es beschrieben hast, ist das so ziemlich der extremste Fall von Hypersexualität der mir bis jetzt untergekommen ist. Da der Rüde schon 4 Jahre alt ist dh erwachsen und ausgewachsen, würde ich hier tatsächlich mal zum Kastrationschip raten ob sich das Verhalten bessert. Wenn das der Fall sein sollte stünde wohl ne Kastration an.

  • Korrigieren würde ich da gar nichts.
    Das sind Triebe - die kann dein Hund nicht steuern - du bestrafst ihn für etwas, wofor er nichts kann.


    Stell dir mal vor du hast 3 tage nichts gegessen und nun riesen hunger - dann "korrigiert" dich jemand weil dein Magen knurrt ...


    Gibt im Grunde 2 Möglichkeiten denke ich:


    Gehe Stress aus dem Weg (Keine Treffen mehr wo du weißt dass er gestresst ist)
    15h durchgestresst? Ganz ehrlich - so was macht krank - wenn du merkst dass er sgestresst ist versuche die Situation auf zu lösen.
    Ich denke vorher auslasten bringt gar nichts beim Sexualtrieb ...


    Ich habe ein ähnliches - aber weit aus geringeres Problem mit meinem kastrierten Rüden.
    Unsicherer Hunde berammelt er sofort (Dominanz- und Imponiergehabe) - da steigert er sich auch rein und fängt an zu hecheln.
    Ich bekomm ihn da nur raus, indem ich ihn am Geschirr nehme, runterhole und zurück an die Leine lege.
    Dann erst beruhigt er sich und kanns eine Umwelt wieder wahr nehmen -
    das ist aber eine sehr einfache Form von "Stress vermeiden" - du schreibst ja dass es bei dir nicht geht - also ist der Trieb wesentlich stärker - in dem falle komplett aus de rSituation nehmen.
    Das Hundetreffen verlassen, mit Hund raus gehen, Besuch "rasu schmeißen" (nach vorheriger Absrache ala "Wenns nicht klappen sollte mit meinem Hund, musst due leider wieder gehen - dem Stress kann ich ihm nicht zumuten - nur wenn das OK ist kannst du zu mir kommen") - vernünftige Kommunikation im Vorfeld und keiner wird dir übel nehmen dass du versuchst deinem hund Stress zu ersparen.


    2. Möglickeit:
    Kastration


    Erst würde ich versuchen den Stress für ihn so gut es geht zu reduzieren - ein Einriff in den Hormonauhlat und in den Körper ist immer gefährlich und kann auch nach hinten losgehen.
    Wenn er trotz aller Maßnahmen sich nicht beruhigt bekommt und permanent "unter strom steht" - dann würde ich eine Kastration in Erwägung ziehen.

  • Hallo,
    danke für die schnelle Antwort!
    Ja das stimmt, es war eine wirkliche Qual ! Für uns und für ihn.
    Wir versuchen natürlich ihn davor oder in einem Moment in dem er von ihr wegsieht ihn zu unterbrechen bzw. abzulenken, aber das ist sehr schwierig. Entweder er lässt sich kurz darauf ein, macht dann aber im nächsten Moment wieder weiter oder er wird sehr besitzergreifend, wenn wir in den "Akt" bzw. kurz davor eingreifen wollen, lässt er uns schon hören das das ihm überhaupt nicht gefällt. (knurren)
    Wie gesagt er macht ALLES um zu ihr zu gelangen, es kam mir so vor als würde er vorher krepieren anstatt mal eine Pause einzulegen. Ich war sehr erstaunt wie lange er durchgehalten hat, aber dieses Stresslevel war schon sehr ungesund.
    Ich will ihn auch nicht solchen Situationen aussetzen, aber es wäre schon schön wenn er einfach mal mit einem Hund zusammen sein könnte ohne in einen "Wahn" zu verfallen. Bei Rüden lässt er sich noch korrigieren und verliert dann schnell die Lust, aber bei Hündinnen ist es um ihn geschehen.


    Tierarzt wird auf jeden fall demnächst mal mit herangezogen, mal sehen was seine Meinung ist.

  • Was macht ihr denn wenn er dieses Verhalten zeigt?
    Du sagt er knurrt dich an, wenn du versuchst dazwischen zu gehen, wie reagierst du dann?

  • Vielleicht findest du Kontakte zu souveränen Rüden die ihn in seine Schranken weisen wenn er zu weit geht?
    Wenn er öfter mit denen Kontakt hat - lernt er vielleicht den "normalen Umgang" mit Hunden wieder - und findet auch wieder Freude am Spielen, toben, gemeinsamen Spaziergängen.


    Ich finde da facebook-Gruppen sehr hilfreich in der Umgebung.


    Ich schreibe da immer so was rein wie "Wer hat Lust uns heute an den Strand zu begleiten, nach Möglichkeiten Hündinnen oder Rüden die es sich nicht gefallen lassen von meinem kleinen Macho berammelt zu werden."
    Es gibt viele Hunde die sich das von ihm nicht bieten lassen (die muss man nur finden)
    und voila, hab ich nen Hund der entspannt und freudig mit Argneossen spazieren geht, tobt, schnüffelt, spielt, ...


    Der puscht sich selber hoch wenn andere sich nicht wehren und dann ist es für niemenaden ein schönes Hundetreffen - weder für mich, noch für ihn, noch für anderen Hund, noch für anderen Halter ...


    Und ganz ehrlich -
    wenn mich jemand beim sex stören würde wenn ich mitten drin bin - würd ich den aber auch zur Sau machen ;)
    Wie bereits gesagt wurde - vorher reagieren bevor er sich reinsteigert oder - vemutlich in deiner Situatiuon besser geeignet - Situationen komplett vermeiden.

  • Wenn ich das richtig verstanden hab, macht er das nur bei Hündinnen. Spricht für hypersexuelles Verhalten, der KANN gar nicht aufhören selbst wenn er wollte; der Trieb ist zu stark ausgeprägt. Ich würde wirklich nen Chip setzen lassen um diesbezüglich Klarheit zu haben.

  • Hallo Manfred007,


    danke für deine Antwort.
    Da wir wussten, dass das die natürlichen Triebe des Hundes sind, deswegen sind wir zunächst auch nicht eingeschritten und wollten ihn "erstmal machen lassen" und die Hündin entscheiden lassen wie weit er bei ihr gehen kann. Nach ein paar Stunden merkten wir aber, dass das alles nichts nichts bringt und wollten ihn zunächst einfach nur ablenken mit Futter etc. Als das alles nichts brachte haben wir versucht ihn mal anleinen, um ihn runter zu holen, wie gesagt sowohl draußen als auch drinnen. Wir wussten mit Bestrafung sei es lautes "NEIN" oder "AUS" etc kommen wir nicht weit. Wie gesagt sind einfach Triebe die er nicht steuern kann.
    Wie gesagt wenn ich einen Hund beim spazieren gehen treffe gehe ich eigentlich nach ein paar Minuten wieder, weil ich weiß was später passieren wird. Finde es aber sehr schade, dass er dann kaum mit andern Hunden in Kontakt kommen kann.. :(

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